Für Patienten: Diabetes – so läuft die Behandlung

Patienten-Information.de ist ein Service der Bundesärztekammer (BÄK) und der kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit dem Ziel, „verlässliche und verständliche Informationen für Patienten und Interessierte“ zu entwickeln.“Alle Informationen werden auf Grundlage von aktuellen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen sowie den Erfahrungen und Wünschen Betroffener entwickelt.“ Aktuell ist ein neues Infor-mationsblatt zum Diabetes erschienen. Titel: Therapie des Typ-2-Diabetes – Wie läuft die Behandlung ab?
 
Auf zwei Seiten erhält der Patient einen Überblick über Ziele und Möglichkeiten der Behandlung. Das kostenlose Informationsblatt steht als Download zur Verfügung und kann auch in der Ernährungstherapie von Patienten mit Diabetes als Patienteninformation nützlich sein.
 

Gut aufbereitet – leicht verständlich

Menschen mit Typ-2-Diabetes erfahren in dem Kurzratgeber, aus welchen Stufen sich ihre Therapie zusammensetzt, und was sie selbst im Umgang mit ihrer Erkrankung tun können. Zunächst wird festgestellt: Zur Behandlung gehören Schulungen und eine Anpassung bestimmter Lebensgewohnheiten, wie zum Beispiel Ernährung und Bewegung. Medikamente werden erst verschrieben, wenn der Blutzucker trotz gesunder Lebensweise weiterhin zu hoch bleibt.“ Was die Bedeutung von Ernährung betrifft, heißt es dann weiter: „Sie sollten auf eine ausgewogene Ernährung achten. Strenge Vorschriften oder Verbote gibt es nicht. Generell gelten für Menschen mit Typ-2-Diabetes die gleichen Empfehlungen für eine vollwertige Kost wie für Menschen ohne Diabetes. Spezielle Diabetiker-Produkte oder Diät-Lebensmittel sind unnötig. Trinken Sie wenig Alkohol und rauchen Sie nicht“ Das neue Informationsblatt ist Bestandteil der Reihe “Kurzinformationen für Patienten”, die vom Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) erschienen im Auftrag der KBV und der Bundesärztekammer BÄK herausgegeben wird. Alle Texte beruhen auf dem besten derzeit verfügbaren Wissen. Zu ausgewählten Themen liegen frei zugängliche Übersetzungen in Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Türkisch vor.
 

docFood meint

Der Hinweis auf die Bedeutung von Lebensstiländerungen, Ernährung und Bewegung ist gut und wichtig. Verwunderlich ist allerdings, dass die Möglichkeit, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, mit keinem Wort erwähnt wird. Eigentlich ist es mehr als verwunderlich – im Grunde schon fast verantwortungslos, wenn KBV und BÄK hier nicht konkret auf die Möglichkeit einer qualifizierten Ernährungstherapie hinweisen. Natürlich ist es gut, wenn im Infokasten ein Kontakt zur Selbsthilfeorganisationen vermittelt wird. Der Kontakt zu Fachverbänden der Ernährungsprofis wie VDOE und VDD hätte da ganz bestimmt auch noch hingepasst.

Dr. Friedhelm Mühleib

2 Kommentare
  1. Ulrike Gonder sagte:

    Verwunderlich ist vor allen Dingen, dass es zwar heißt, der Ratgeber basiere auf “dem besten derzeit verfügbaren Wissen”, dass aber mit keinem Wort erwähnt wird, dass ein Diabetiker eben nicht so gut mit einer normalen Mischkost fährt wie ein Gesunder, sondern eine Kohlenhydratverwertungsstörung hat und deshalb besser dran ist, wenn er oder sie die Kohlenhydrate reduziert. Insofern dient der Ratgeber m. E. weniger den Diabetikern als vielmehr all jenen, die an seiner Behandlung verdienen.

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  2. Dr. Gabriele Binner sagte:

    “Der Kontakt zu Fachverbänden der Ernährungsprofis wie VDOE und VDD hätte da ganz bestimmt auch noch hingepasst.”
    Leider haben Sie bei den Ernährungsprofis vergessen, QUETHEB zu erwähnen!!

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