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Zu viel ‚Soft‘ware – Schlürfen Sie schon oder kauen Sie noch?

Heute schon eingekauft? Bei jedem Gang durch den Supermarkte begegnet uns auf Schritt und Tritt ein Trend, der allen Freunden natürlicher Lebensmittel die Haare zu Berge stehen lassen muss: Alles ist weich – überall Säfte, Pürees, Pasten, Cremes, Puddings, Gelees, Soßen, Joghurts, Teige, Breie. Alles muss soft, smooth, smart und sweet sein. Eine Riesenwelle von ‚Soft‘ware quillt uns – sauber verpackt in Fläschchen, Döschen, Gläschen – aus den Regalen des Lebensmittelhandels entgegen.
 

Wie sinnvoll ist „Obst zum Trinken“?  .

Beispiel Smoothies: Sie gehörten in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten Produkteinführungen im Lebensmittelhandel: Bei den Smoothies handelt es sich – zumindest behauptet das die Werbung – um „die tägliche Portion Obst zum Trinken.“  Smoothies versprechen nicht weniger als einen vollwertigen Ersatz für den täglichen Verzehr von Äpfeln, Bananen und anderen Früchten. Das Erfolgsrezept der sämig-süßen Kreationen zwischen Mus und Fruchtsaft: Sie werden verkauft als Gesundheit aus der Flasche, die man guten Gewissens trinken kann.  
 

Bloß nicht mehr kauen!

Die Hersteller überbieten sich in der Entwicklung breiiger Innovationen. Bloß nicht mehr kauen! Nach den Smoothies gibt es jetzt als letzten Schrei – brandneu – die „Edition Samt“ von einem bekannten Hersteller von Marmeladen: „Ohne Kerne, ohne Stücke; noch nie war fruchtig so cremig.“  Auch Schoko knackt schon lange nicht mehr, sondern schmilzt. Sogar Kartoffelklöße sind heute viel weicher als früher. Dabei weiß die Ernährungswissenschaft, dass Nahrung mit Biss viele Vorteile hat: Nicht umsonst sagt der Volksmund „Gut gekaut ist halb verdaut“. Nahrung, die schon während des Kauens gut eingespeichelt wird, ist tatsächlich leichter verdaulich.
 

Schneller dick mit weicher Ware

Schnell schlingen und schlucken fördert das Übergewicht. Schon während des Essens empfängt unser Hungerzentrum im Gehirn Signale aus dem Magen, die ein Sättigungsgefühl bewirken. Wer schnell schluckt und schlingt, lässt dem System gar keine Zeit, rechtzeitig zu reagieren. Die Folge: Die Sättigungssignale kommen zu spät; es wird zu viel gegessen. Dagegen führen sorgfältiges Kauen und langsames Essen dazu, dass rechtzeitig ein Sättigungsgefühl entsteht.
 

docFood meint

Für jeden Verfechter einer vollwertigen und natürlichen Ernährung ist diese Entwicklung ein Graus. Der größte Teil dessen, was die Natur an Nahrungsmitteln wachsen lässt, hat Biss: körniges Getreide, knackiges Obst und Gemüse, herzhaftes Fleisch von kräftigen Tieren. Und der Mensch hat Zähne zum Beißen und Kauen. Erst beim Beißen und Kauen erschließt sich der volle Geschmack. docFood empfiehlt: Beißen, kauen und genießen statt immer mehr Schwabbel schlucken und aus der Form kommen dabei.

  Redaktion docFood