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DVD für die Diabetesberatung: „Mit Zucker hat das nichts zu tun“

»Diabetes passt auf mich auf«, sagt die 15-jährige Schülerin Jana. Sie ist eine von 30.000 Menschen unter 20 Jahren in Deutschland, die an Diabetes Typ 1 leiden. Denn von Diabetes sind nicht nur ältere Menschen betroffen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen gibt es einen Zuwachs an Typ-1-Erkankungen mit bisher ungeklärter Ursache. Die neue DVD des Medienprojekts Wuppertal dokumentiert das Leben junger Menschen mit Diabetes Typ 1. Sie eignet sich hervorragend als unterstützendes Beratungsmaterial für Fachkräfte in der Ernährungstherapie und -beratung
Der Film begleitet betroffene Kinder und junge Erwachsene in ihrem Alltag und zeigt ihren individuellen Umgang mit der Erkrankung. Er erklärt, was Diabetes Typ 1 besonders macht und vom allgemein bekannten Typ 2 unterscheidet. Gerade bei kleinen Kindern kann das Spritzen von Insulin eine Belastung für die gesamte Familie werden. Messen, wiegen, spritzen oder auch die tägliche Handhabung einer Insulinpumpe und deren regelmäßige Pflege gehören zum Leben der Betroffenen, das stellen die Beispiele im Video anschaulich dar.
 
Leben mit Diabetes Typ 1
Der neunjährige Max ist seit einem Jahr Typ-1-Diabetiker. Er spritzt sich selbst, ist aber beim Ausrechnen der Insulineinheiten auf die Hilfe seiner Mutter angewiesen. Er geht offen und selbstbewusst mit der Erkrankung um. Jana (15) ist seit dem achten Lebensjahr an Diabetes Typ 1 erkrankt. Sie trägt seit einigen Jahren eine Insulinpumpe und will sie am liebsten nicht mehr hergeben. Sie und ihre Familie stört der Begriff »Zuckerkrankheit«, da sie ganz normal alles essen kann, wie jeder andere auch.
Tonia (33) ist seit dem 12. Lebensjahr an Typ 1 erkrankt. Trotz gesunder und achtsamer Lebensweise hat sie phasenweise schwankende Blutzuckerwerte. Tonia arbeitet als Statistikerin in einer Forschungsstelle in München, die sich mit Typ-2-Diabetes befasst. Im Interview spricht sie über die beiden Formen des Diabetes und deren Unterschiede. Viele Menschen wissen nur sehr wenig über die Erkrankung und darüber, wie Betroffene im Alltag damit umgehen. Der Film will daher über Diabetes Typ 1 aufklären, die Sichtweisen der Betroffenen darstellen und gesellschaftlich bedingten Vorurteilen entgegenwirken.
 
Bonusmaterial
Neben dem 50-minütigen Hauptfilm bietet die DVD drei Bonusfilme. Sie porträtieren zwei Zehnjährige und die Auswirkung der Erkrankung auf den Familienalltag. Der dritte Bonus ist ein Experteninterview mit Dr. Dörte Hilgard, Leiterin der Kinderdiabetologie des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke über die Probleme von Kindern mit Diabetes Typ 1 und deren Eltern bei der Diagnose und im Verlauf der Erkrankung.
 
docFood meint:
Das Medienprojekt Wuppertal macht informative und hochwertige Filme zu den verschiedensten Themen. Immer geht es um Information und authentische Darstellung – zuletzt zeigten sie, wie Betroffene den Weg aus einer Essstörung meistern. Der Film über Diabetes Typ 1 kann anderen Erkrankten Perspektiven aufweisen. Außerdem klärt er über Vorurteile auf – und warum der Begriff „Zuckerkrankheit“ irreführend ist. Für Beratungskräfte, die Neu-Erkrankte oder Kinder mit Diabetes Typ 1 behandeln, können Film und Bonusmaterial eine wertvolle Ergänzung zur Therapie darstellen. Die Patienten erhalten so einen ganz anderen Blickwinkel auf die eigene Erkrankung und nehmen sicherlich viele Anregungen mit.

Redaktion docFood

 
Mit Zucker hat das nichts zu tun
Ein Film über das Leben junger Menschen mit Diabetes Typ 1
Kaufpreis 30,– €, Ausleihe 10,– €, Preis V & Ö 50,– €
2014, 50 Min. (plus 48 Min. Bonus)
Bild: Medienprojekt Wuppertal
 

Diabetes-Typen: Viele Gesichter einer Krankheit

Diabetes mellitus – früher häufig „Zuckerkrankheit“ genannt – ist der Überbegriff für Stoffwechsel-
erkrankungen, deren Hauptsymptom das Ausscheiden von Zucker im Urin ist. Daher auch der Name, der übersetzt „honigsüßer Durchfluss“ heißt. Während bei gesunden Menschen das Hormon Insulin den Blutzuckerspiegel nach einem Stück Torte wieder ins Gleichgewicht bringt, bleibt der Zucker bei Diabetikern im Blut und wird zum Teil mit dem Urin ausgeschieden.

Die Gründe dafür, dass das Blut bei den Betroffenen ständig überzuckert ist, wenn der Diabetes nicht behandelt wird, können ganz unterschiedlich ein. Genau so vielfältig sind die verschiedenen Ausprägungen von Diabetes mellitus. Die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) teilt die Krankheit in folgende Typen ein:
 

Typ-1-Diabetes

Hierbei werden die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch eine „Fehlreaktion“ des Immunsystems zerstört. Daher müssen Typ-1-Diabetiker lebenslang Insulin spritzen. Weil die Erkrankung häufig im Kindes- oder Jugendalter auftritt, wurde diese Form früher „jugendlicher Diabetes“ genannt.
 

Typ-2-Diabetes

Dagegen war beim Typ 2 früher von „Altersdiabetes“ die Rede, weil die Erkrankung häufig erst nach dem 60. Lebensjahr auftrat. Heute werden die Typ-2-Patienten jedoch immer jünger und die Krankheit wird immer häufiger. Mit rund 95 Prozent der Fälle ist Typ-2-Diabetes die häufigste Diabetes-Variante. Die Betroffenen sind meist deutlich übergewichtig und häufig auch keine großen Freunde körperlicher Bewegung. Typ-2-Diabetiker haben sehr viel Insulin im Blut und trotzdem zu hohe Zuckerwerte. Ihr Körper ist insulinresistent, das heißt, die Körperzellen „ignorieren“ die Botschaft des Insulins, den Blutzucker zu senken. Die Bauchspeicheldrüse versucht durch immer mehr Insulin, die fehlende Wirkung des Hormons zu kompensieren. Wenn sie das nicht mehr schafft, wenn sie „erschöpft aufgibt“, dann müssen auch Typ-2-Diabetiker Insulin in Tablettenform einnehmen oder spritzen. Meistens lässt sich der Typ-2-Diabetes jedoch durch eine angemessene Lebensweise sehr gut in den Griff bekommen.
 

Gestationsdiabetes

Bei dieser Diabetesform – auch Schwangerschaftsdiabetes genannt – kommt es erstmals in der Schwangerschaft zu erhöhten Blutzuckerwerten. Besonders gefährdet sind übergewichtige Frauen sowie Frauen mit einer familiären Vorbelastung. Eine rechtzeitige Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes verhindert Komplikationen und senkt das Risiko für Mutter und Kind, später dauerhaft an einem Diabetes zu erkranken.
Darüber hinaus gibt es noch einige weitere spezifische Diabetes-Typen, zum Beispiel durch bestimmte Medikamente oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ausgelöst.
Bildquelle: knipseline  / pixelio.de
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