Typ-2-Diabetes: Eine Wohlstandskrankheit
Die Mehrheit der Diabetiker leidet an Diabetes Typ 2, bei dem das Hormon Insulin nicht ausreichend wirken kann, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Typ-2-Diabetes kommt schleichend und ist nicht heilbar. Wenn Risiko-Kandidaten allerdings frühzeitig die Ursachen bekämpfen und ihren Lebensstil ändern, ist häufig ein beschwerdefreies Leben auch ohne Tabletten oder Insulinspritzen möglich.
Diabetes ist eine Plage der Wohlstandsgesellschaft. Wer sich über Jahre und Jahrzehnte falsch ernährt, zu wenig bewegt und dabei immer mehr überflüssige Pfunde ansammelt, wird zum typischen Kandidaten für Diabetes.
Was sind die Ursachen für Typ-2-Diabetes?
Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetikern produziert die Bauchspeicheldrüse von Typ-2-Diabetikern noch Insulin. Es kann allerdings nicht richtig wirken. Diese so genannte Insulinresistenz kann zum Beispiel entstehen, wenn der Patient übergewichtig ist und daher zu viele Fettzellen hat. Etwa 80 % der Typ-2-Diabetiker bringen zu viel Gewicht auf die Waage. Obwohl viele Stoffwechselprozesse und Faktoren, die zum Ausbruch der Zuckerkrankheit führen, wissenschaftlich noch nicht im Detail geklärt sind, besteht kein Zweifel daran, dass Übergewicht und Bewegungsmangel die entscheidenden Auslöser für Typ-2-Diabetes sind. Es spielen aber auch genetische Faktoren eine Rolle: Kinder von Typ-2-Diabetikern haben ein rund 40-prozentiges Risiko, ebenfalls im Lauf ihres Lebens zuckerkrank zu werden. Allerdings wird nicht der Diabetes selbst vererbt, sondern die Anfälligkeit dafür.
Was tun bei genetischer Diabetes-Veranlagung?
Trotz genetischer Veranlagung muss ein Mensch aber noch nicht zum Diabetiker werden. Zum Ausbruch kommt die Krankheit, wenn die Auslöser wirksam werden. Anders als früher leiden heute nicht nur ältere Menschen an Diabetes-Typ-2, da starkes Übergewicht und mangelnde Bewegung in jungen Jahren weit verbreitet sind. Daher sind auch zunehmend 30- bis 40-Jährige und sogar Kinder und Jugendliche betroffen. Weil der erhöhte Blutzuckerspiegel langfristig Blutgefäße und Nerven schädigt sowie zahlreiche Folgeerkrankungen hervorruft, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche oder Netzhautschäden, ist es wichtig, den Diabetes schon in fühem Stadium zu erkennen und zu behandeln. Häufig genügt beim Typ-2-Diabetes schon eine Gewichtsabnahme, kombiniert mit einer ausgewogenen Ernährung. In späteren Stadien ist die Einnahme von Tabletten oder das Spritzen von Insulin unumgänglich.
Tipp von Doc Food:
Ab dem 35. Lebensjahr sollten Sie Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen lassen, damit ein möglicher Diabetes früh erkannt wird. Orientierung bietet auch der Test der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS): Anhand von 8 Fragen können Sie Ihr Risiko einschätzen, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Bildquelle: Viktor Stolarski / pixelio.de
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