Buchtipp: Menschenstopfleber

Die zentrale These des Buches: Bei ca. 70 % der Übergewichtigen und zudem bei ca. 15 % der Schlanken ist die Leber „gestopft“ wie bei einer Gans. Sie leiden an einer nichtalkoholischen Fettleber, die in vielen Fällen nicht erkannt, verharmlost, nicht behandelt und dadurch zu einer der wesentlichen Ursachen für Diabetes, Herz- und Hirninfarkt wird.
‚Menschenstopfleber‘ – ich gestehe: der leicht martialische Titel des neuen Buches von Nicolai Worm hat bei mir zunächst ein gewisses Stirnrunzeln ausgelöst. Von der Lektüre hat mich das dann doch nicht abgehalten – zum Glück. Denn die Argumentation des Autors ist plausibel – sowohl, wenn Worm einen zu hohen Kohlenhydrat-Konsum für die Verfettung der Leber verantwortlich macht, als auch wenn es um die mögliche Therapie geht.
Demnach gibt es gegen die Fettleber ein einfaches Rezept: Abnehmen, am besten Fasten. Eine kurze Fastenperiode mit knapper Kalorienzufuhr, so Worm, führt in der Leber zu einem schnellen Fettabbau. Dabei normalisiert sich der Zuckerstoffwechsel binnen weniger Wochen. Hierzu entwickelt Worm ein „Leberfasten“-Konzept mit dem sich in vielen Fällen ließe sich damit, so der Ernährungswissenschaftler Worm, auch ein bestehender Diabetes therapieren. Wenn Worm Recht hat, wäre das der Ansatz für eine Revolution in der Diabetestherapie. Die Chancen dafür stehen leider schlecht, denn beim Fasten gibt es für Ärzte kaum und für die Pharmaindustrie so gut wie gar nichts zu verdienen.
 

Tipp von Doc Food:

Worms neues Buch zeigt, dass in jedem eine Fettleber stecken kann – auch in schlanken Menschen – und das häufig über Jahre hinweg unbemerkt. Unbedingt lesen und das Gelesene mit dem eigenen Ernährungsverhalten vergleichen – und im Zweifelsfall mal zum Arzt gehen.
Nicolai Worm, Menschenstopfleber: Die verharmloste Volkskrankheit Fettleber, Systemed Verlag, Lünen 2013, 187 Seiten ISBN/EAN: 978-3927372788
19,99 Euro
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