Fruktoseintoleranz: Unverträglichkeit von Fruchtzucker
Gemüse und Obst gehören zu einer ausgewogenen Ernährung einfach dazu. 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst (5 am Tag) sollen es laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) täglich sein. Doch was tun, wenn nach Apfel, Birne oder Paprika der Bauch grummelt und schmerzt?
Der Grund könnte eine Unverträglichkeit von Fruchtzucker (Fruktose) sein, die Fruktoseintoleranz. Schätzungsweise 30 Prozent der Deutschen vertragen Fruchtzucker nur eingeschränkt.
Gestörte Aufnahme von Fruktose
Fruktose kommt vor allem in Obst und Gemüse vor, wird aber auch zunehmend bei der industriellen Herstellung von Nahrungsmitteln eingesetzt. Bei Fachleuten heißt die Unverträglichkeit zutreffender „Fruktosemalabsorption“ weil die Aufnahme der Fruktose aus dem Dünndarm ins Blut gestört ist. Daher gelangt der Fruchtzucker in den Dickdarm und wird dort von Bakterien abgebaut. Die Folgen: Magen-Darm-Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall. Da Betroffene unter ähnlichen Symptomen leiden wie bei einem Reizdarmsyndrom, bleibt die Fruktoseintoleranz häufig länger unerkannt. Aufschluss gibt ein Atemtest: Der Patient nimmt eine große Menge Fruchtzucker auf nüchternen Magen ein. Anhand der Wasserstoff-Konzentration, die in der Atemluft gemessen wird, kann der Arzt die eindeutige Diagnose stellen.
Fruktose: Die Menge macht’s
Auch gesunde Menschen vertragen Fruchtzucker nicht unbegrenzt: Die Aufnahmekapazität für Fruktose im Dünndarm liegt zwischen 35 und 50 Gramm. So bekommen auch Gesunde leicht Verdauungsprobleme, wenn sie zum Durstlöschen eine Flasche Apfelsaft trinken. Menschen mit einer Fruktoseintoleranz vertragen meist weniger als 25 Gramm Fruchtzucker, zum Teil nur 10 oder 5 Gramm. Dauerhaft auf Obst und Gemüse zu verzichten, ist aber meist nicht notwendig, und wäre auch wenig förderlich für die Gesundheit. Nach einem mehrwöchigem Verzicht auf fruktosehaltige Lebensmittel sollten Betroffene die Aufnahme von Fruchtzucker schrittweise steigern, um ihre individuell verträgliche Menge zu ermitteln.
Tipp von Doc Food
Wenn Sie fruktoseintolerant sind, achten Sie unbedingt auf die Zutatenliste von verarbeiteten Lebensmitteln. Neben Fruktose, Fruchtzucker und Fruchtsirup enthalten auch Zucker (Haushaltszucker = Saccharose) und Honig Fruktose. Und auch einige Süßstoffe sollten Sie meiden, wie Sorbit, Isomaltit, Mannit und Xylit. Sorbit beispielsweise wird im Körper in Fruktose umgewandelt, und blockiert die Fruktoseaufnahme im Dünndarm.
Auf www.lecker-ohne.de finden Sie eine praktische Tabelle, in der die gängigsten Lebensmittel nach ihrem Fruktosegehalt eingeteilt werden.
Bildquelle: Aka /pixelio.de
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