Schrothkur: Wieviel Gesundheit liegt im Wein?

 Schrothkur (II): Zum kritischen Punkt der Schrothkur werden dagegen die Trinkregeln. „Das wesentliche Kurgetränk ist Alkohol, in Form leichter Weine, die schluckweise getrunken werden müssen.“ schreibt Dr. Rainer Schroth. Ob die hervorgehobenen positiven Wirkungen unbedingt durch den Alkohol erzielt werden müssen, bleibt dahingestellt. Derselbe Effekt ließe sich sicherlich durch Tees und Pflanzenwirkstoffe erzielen und auch der gerühmte Mineralstoff- und Vitamingehalt des Weines muss kritisch betrachtet werden.
 
Die Nährstoffe sind im Wein zwar vorhanden, doch in so geringen Mengen, daß sie zur Bedarfsdeckung kaum beitragen.Der gesundheitsfördernde Effekt des moderaten Weinkonsums:
● Stoffwechselsteigernd ● Durchblutungsfördernd ● Hemmend auf das Bakterienwachstum im Darm ● Reich an Mineralstoffen ● Psychisch aufhellend ● Steigernd auf das HDL-Cholesterin (das gute Cholesterin) ● Reich an Antioxidantien und damit vorbeugend gegen Herzinfarkt ● Besserung der Fließeigenschaften des Blutes
Wer Wein während der Schrothkur trinkt, wird wird dadurch sicher nicht zum Alkoholiker erzogen, und manch einer bevorzugt die ansonsten recht aske¬tische Kur gerade wegen des Gläschens in Ehren — und das wohl eher wegen des Genusses als aus dem Glauben an die gesundheitliche Wirkung des Weines.
 

Problematisch: Wechsel von Trink- und Trockentagen

Fast problematischer als der Weinkonsum erscheint der Wechsel von Trink- und Trockentagen im Rahmen der Schroth’schen Trinkverordnung. Dieser rhythmische Wechsel, bei dem die individuelle Flüssigkeitsmenge kurärztlich verordnet wird, soll dem Körper und dem Selbstheilungs-Prozess Impulse geben und somit die Gewebsdrainage im Organismus unterstützen. „Während der Trockentage entsteht ein Sog aus dem Zwischengewebe in das leicht dickflüssigere Blut. Am Trinktag werden dann die herausgelösten Substanzen ausgeschieden.“ So erklärt es der Schrothverband. Rainer Schrot begründet: „Der Körper gleicht dabei einem schmutzigen Schwamm, der einmal durchgeschwemmt wird, dann ausgepreßt — und das so oft, bis er wieder vollkommen rein und sauber ist.”
 

docFood meint:

Im Fasten versorgt sich der Körper über den Abbau der Fettreserven. Dabei entste¬hen sogenannte Ketonkörper, die das Blut säuern und deren Ausscheidung die Niere belastet. Deswegen empfehlen fast alle Heilfastenkuren eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur guten „Durchspülung” des Körpers. Bedenkt man dies, müssen die drei Trockentage und zwei „kleinen Trink¬tage” mit ca. 3/4 Liter Flüssigkeit während der mindestens dreiwöchigen Schrothkur sehr kritisch betrachtet werden — zumal ein bis zwei Liter Flüssigkeit während der „großen Trinktage” das Defizit kaum auszugleichen vermögen und den „Schwamm” nur unzureichend auffüllen dürften.

Friedhelm Mühleib

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