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Abnehmen durch langsames Essen?

Dieses aktuelle Ergebnis der Wissenschaft zur Entstehung von Übergewicht überrascht nicht wirklich: Wie Prof. Christoph Beglinger und sein Forscherteam am Universitätsspital in Basel herausfanden, befinden sich Dicke in einer fatalen Spirale. Weil sie schneller als Normalgewichtige essen, brauchen sie weniger Zeit, um sich satt zu fühlen. Trotzdem schaufeln sie jedoch insgesamt mehr Kalorien während dieser kurzen Zeit in sich hinein.
Ein hohes Esstempo, so das Resümee der Forscher, kann ein erheblicher Risikofaktor für Übergewicht sein, weil es mit der Gefahr verbunden ist, dass die Betroffenen in Verbindung damit mehr Nahrungsenergie aufnehmen als bei gemächlichem Essen. Dabei können schon 100 tägliche Kilokalorien über der empfohlenen Menge zu erheblicher zusätzlicher Gewichtszunahme führen, wie die Forscher konstatieren.
 

Wer sich Zeit lässt, isst weniger

Für die Studie ließen Beglinger und sein Team je 20 Normal- und 20 Übergewichtige morgens auf nüchternen Magen ein fertig zubereitetes Getränk zu sich nehmen. Die Teilnehmer durften so viel und so schnell trinken, wie sie wollten, mussten dabei alle drei Minuten ankreuzen, wie satt sie sich fühlten. Im Schnitt waren Übergewichtige schon nach zehn Minuten satt – fast vier Minuten früher als Normalgewichtige. Doch in diesen zehn Minuten konsumierten sie durchschnittlich ca. 85 Kilokalorien pro Minute, statt ca. 50 wie die Normalgewichtigen. Fazit: trotz der kürzeren Zeitspanne der Nahrungsaufnahme nahmen sie in Summe etwa 140 Kilokalorien mehr als die Normalgewichtigen auf, bevor sie sich satt und zufrieden zurücklehnten. Auch wenn es sich paradox anhört: Wer sich mehr Zeit beim Essen lässt, scheint eher Kalorien zu sparen.
 

Tipp von docFood:

Wer häufig schnell und viel isst, sollte sich das dringend abgewöhnen – vor allem wenn die Waage bereits Übergewicht anzeigt. Langsam essen ist dagegen nicht nur gesund, es dürfte auch beim Abnehmen helfen. Dass nicht nur die Nahrungsmittelauswahl, sondern auch dass Esstempo die Leibesfülle vermehrt, ist bei den meisten Betroffenen sicher nur einer von vielen Faktoren, die zum Übergewicht führen. Es ist allerdings einer, den man mit ein bisschen Ausdauer und Konsequenz recht leicht selbst beeinflussen kann – z.B. indem man jeden Bissen mehrmals kaut oder beim Trinken kalorienhaltiger Getränke grundsätzlich nur einen Schluck zu sich nimmt, wenn man das Glas zum Mund führt.
 
Quelle: idw – Informationsdienst Wissenschaft, Übergewichtige sind rascher satt als Normalgewichtige 

Bildquelle: Gabi Reinkober   / pixelio.de
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Abnehmen: Das steckt hinter dem Jojo-Effekt

Nicht nur die Promis kennen das: Nach einer strengen Diät mit rascher Gewichtsabnahme sind die Kilos schneller wieder drauf, als einem lieb ist. Häufig, so stellen Diätveteranen fest, ist das Gewicht nach einigen Abmagerungskuren sogar noch höher, als zu Beginn. Doch woher kommt der so genannte „Jojo-Effekt“?
Wer über die Gründe für die schnelle Gewichtszunahme nach Diäten bescheid weiß, kann den gemeinen Jojo-Effekt vermeiden.
 

Jojo-Effekt – Gründe für das Auf und Ab

Wer kurz vor dem Urlaub seine Bikinifigur formen möchte, der macht nicht selten eine Crash-Diät, damit die Pfunde besonders schnell purzeln. Das Blöde daran: Ein paar Abende am Hotel-Büffet – und schon ist das Gewicht wieder drauf. Denn der Körper fährt während der Radikaldiät seinen Energieumsatz herunter. Bekommt er plötzlich wieder mehr Kalorien, so speichert er sie als Reserve im Fettgewebe. Außerdem geht beim schnellen Abspecken oft Muskelmasse verloren. So sinkt der Energieverbrauch unter Umständen noch weiter, und die kleinste Sünde wird mit Gewichtszunahme bestraft.
 

So vermeiden Sie den Jojo-Effekt

Wer seinen Diäterfolg lange beibehalten möchte, sollte also lieber langfristig seine Ernährung umstellen. Außerdem helfen folgende Tipps, damit das Gewicht nach dem Abnehmen konstant bleibt:

  • Meiden Sie Crash-Diäten, die schnellen Erfolg versprechen. Pro Woche sollte der Gewichtsverlust ungefähr ein halbes Kilo betragen.
  • Berechnen Sie Ihren Energiebedarf und reduzieren Sie ihn bei einer Diät um maximal 500 Kalorien.
  • Bewegen Sie sich ausreichend.
  • Essen Sie achtsam, ohne Ablenkung durch den Fernseher oder den PC. Genießen Sie jede Mahlzeit ganz bewusst.

 

Tipp von docFood

Horchen Sie in sich hinein und lernen Sie die Signale Ihres Körpers kennen. Denn Stress während einer Diät kann dafür sorgen, dass Hunger und Sättigung aus dem Takt kommen.

 Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: Jörg Kleinschmidt  / pixelio.de
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Hilft Wasser wirklich beim Abnehmen?

Wer viel Wasser trinkt, nimmt ab – ob dieses weit verbreitete Ernährungsgerücht stimmt, wollte ein Forscherteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin wissen und wertete die verschiedensten wissenschaftlichen Studien aus, die den Zusammenhang zwischen Wasser und Gewichtsreduktion untersuchen. Das Ergebnis ist recht ernüchternd: Wassertrinken kann nicht schaden, vorausgesetzt man leidet nicht an einer Herzschwäche oder an Problemen bei der Flüssigkeitsausscheidung. Wer Wasser statt Saftschorlen oder Limonade trinkt, kann viele Kalorien sparen. Ob ein erhöhter Wasserkonsum darüber hinaus jedoch auch schlanker macht, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Zahlreiche Diätprogramme empfehlen, zur Unterstützung ihrer Diät viel Wasser zu trinken. Dabei stehen folgende Überlegungen im Vordergrund: 1. Wasser unterdrückt das Hungergefühl: Wer viel Wasser trinkt, hat weniger Hunger. 2. Wasser macht satt: Wird vor einer Mahlzeit Wasser getrunken, so stellt sich das Sättigungsgefühl schneller ein, und es wird weniger gegessen. 3. Wasser-Trinken steigert den Energieverbrauch.
 

Kein Beweis dafür, dass Wasser schlank macht

Für keine dieser drei Behauptungen fanden die Wissenschaftler einen durchschlagenden Beweis. So kommt Dr. Rebecca Muckelbauer, Ernährungswissenschaftlerin an der Berlin School of Public Health der Charité und Mitautorin der Studie. „Obwohl in Diäten oft empfohlen wird, viel Wasser zu trinken, gibt es bisher dafür keine wissenschaftlich fundierte Empfehlung. Aufgrund der enormen Präsenz dieser Thematik ist es erstaunlich, dass bisher nur relativ wenige Studien den Zusammenhang  zwischen Körpergewicht und Wassertrinken untersucht haben“. Tatsächlich fanden die Forscher letztendlich nur 13 Studien, die sich für ihre detaillierte Analyse eigneten. Nur drei davon zeigten, dass sich ein hoher Wasserkonsum bei älteren Menschen positiv auf den Erfolg einer Diät auswirkte. Teilnehmer, die während einer Diät ca. einen Liter Wasser täglich zusätzlich tranken, nahmen  etwa ein bis zwei Kilogramm mehr ab als solche, die kein zusätzliches Wasser tranken. Bei gesunden Erwachsenen, die sich nicht in einer Diät befanden, zeigte sich kein Zusammenhang zwischen überdurchschnittlichem Wasserverbrauch und Körpergewicht. Weitere sechs der 13 ausgewerteten Studien führten zu widersprüchlichen Resultaten.
 

Tipp von Doc Food:

Solche Untersuchungen sind vielleicht interessant, aber nicht besonders hilfreich. Hilfreich ist vielleicht folgendes: Wer viel Wasser trinkt, trinkt normalerweise automatisch weniger gesüßte Getränke. Auf diesem Weg lassen sich erhebliche Kalorienmengen einsparen. Unser Rat: Wer sein Gewicht halten oder abnehmen will, sollte gesüßte Getränke generell vermeiden und stattdessen auf Wasser und Tee umsteigen. Im übrigen gilt: Völlig unabhängig von der Wirkung aufs Abnehmen sollte jeder, der Diäten mit extrem niedrigem Kaloriengehalt durchführt, mehr Wasser trinken als normal. Von Extremdiäten ist zwar grundsätzlich abzuraten – sie werden leider trotzdem gemacht. Wenn, dann ist eine erhöhte Wasserzufuhr ratsam, um die belastenden Stoffwechselprodukte, die der Körper in Energiemangel produziert, ausreichend über die Niere auszuschwemmen.
 
Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Bildquelle: Dieter Schütz  / pixelio.de
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