Sabine Lisicki lebt glutenfrei
Tennis-Ass Sabine Lisicki kämpfte jahrelang mit Bauchschmerzen und Müdigkeit und konnte sich nur schlecht konzentrieren. Ihre Ärzte fanden dafür lange Zeit keine medizinische Erklärung. 2011 kam der Verdacht auf, dass es sich um eine Gluten Sensitivity (GS) handeln könnte. Lisicki ließ sich daraufhin erneut untersuchen, was mit einer Bestätigung der Diagnose GS endete. Seitdem profitiert sie von der glutenfreien Ernährung und hat keine Beschwerden wie Bauchschmerzen und Müdigkeit mehr. „Ich fühlte mich schon nach kürzester Zeit wieder richtig gut!“, erzählt Lisicki rückblickend, nachdem sie ihre Ernährung auf glutenfrei umgestellt hatte.
Glutenfreie Ernährung – Ernährungsberatung hilft
Wer die Diagnose Gluten Sensitivität erhält, fühlt sich oft zunächst überfordert, wenn es um die Einhaltung einer strikt glutenfreien Ernährung geht. Auch Lisicki erzählt: „Die Umstellung zu einer glutenfreien Ernährung war für mich anfangs nicht leicht.“ Eine Ernährungsberatung bei einer Fachkraft ist in dieser Phase unbedingt ratsam, um den Speiseplan ausgewogen zu gestalten. Ernährungsfachkräfte wie die Diätassistentin und Dipl. Medizinpädagogin Birgit Blumenschein leisten hier wertvolle Unterstützung. „Sehr viele Lebensmittel sind von Natur aus glutenfrei, zum Beispiel Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch und Milchprodukte. Um auf Brot, Pizza oder Nudeln nicht verzichten zu müssen, gibt es eine breite Palette an speziellen glutenfreien Lebensmitteln im Reformhaus, Supermarkt und Drogeriemarkt, die für einen abwechslungsreichen Speiseplan sorgen“, sagt Blumenschein.
docFood – Expertin Gabriela Freitag-Ziegler meint dazu:
Im Gegensatz zur Zöliakie und zur Weizenallergie lässt sich Glutensensitivität nur durch Ausschlussverfahren diagnostizieren: Liegen bei ähnlichen Beschwerden weder eine Zöliakie noch eine Weizenallergie oder andere Erkrankungen vor und bessern sich die Symptome durch eine glutenfreie Diät, gilt die Glutensensitivität als bestätigt. Wer eine Glutensensitivität hat, muss die glutenfreie Diät möglicherweise nur vorübergehend einhalten. Manche Betroffenen vertragen sogar kleine Mengen Gluten, so dass Gluten-Kontaminationen wenig problematisch sind
Bisher gibt es jedoch keine wissenschaftliche Evidenz dafür, dass eine glutenfreie Diät für die Allgemeinbevölkerung Vorteile bringt. Auch der Gastroenterologe Professor Wolfgang Holtmeier. spricht sich deutlich dagegen aus, eine glutenfreie Ernährung ohne jeglichen Befund auszuprobieren: „Eine sorgfältige medizinische Diagnose steht an erster Stelle, da noch andere Unverträglichkeiten oder Allergien Ursache für vorliegende Beschwerden sein können.“ Der Marktführer für glutenfreie Lebensmittel (Dr. Schär) betont ebenfalls, glutenfreie Ernährung sei kein Allheilmittel, beispielsweise zum Abnehmen oder zur Prävention von Herzinfarkt.
Foto: Sabine Lisicki (links im Bild) lässt sich von ihrer Ernährungsberaterin Birgit Blumenschein beraten
Foto: © Dr. Schär