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Der Dresdner Christstollen – Traditionsgebäck zu Weihnachten

Der Dresdner Christstollen ist das wohl bekannteste deutsche Weihnachtsgebäck. Das Weihnachtsbrot aus schwerem Hefeteig, angereichert mit Trockenfrüchten, Orangeat und Zitronat hat seinen Ursprung im Mittelalter. Damals war es ein eher spartanisches Fastengebäck, das lediglich aus Wasser, Mehl und Hefe bestand. Die in Dresden “Striezel” genannten Stollen wurden vor Weihnachten an die Armen verschenkt und auf dem Markt verkauft, der daher den Namen “Striezelmarkt” trägt und einer der ältesten Weihnachtsmärkte Deutschlands ist. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Rezept immer weiter verfeinert und versüßt uns heute die Advents- und Weihnachtszeit.
Damit ist die Tradition des Christstollens ein wichtiger Bestandteil der Kulturgeschichte Dresdens. Seit 1996 ist der Dresdner Christstollen marken- und patentrechtlich geschützt. Und seit 2010 trägt er auch das EU-Siegel für die geschützte geografische Angabe, wie auch der Schwarzwälder Schinken und das Rheinische Rübenkraut.
 

Die Geschichte des Christstollens

Das vorweihnachtliche Fastengebäck wurde 1474 auf einer Rechnung des christlichen Bartolomai-Hospitals das erste Mal urkundlich erwähnt. Ganz im Sinne des Verzichtgebotes der katholischen Kirche war hier von Genuss erst einmal keine Rede. Denn es durften weder Eier noch Milch und Butter zum Backen verwendet werden. Dies wurde auf Bitten zweier Fürsten durch den damaligen Papst Innozenz VIII im so genannten “Butterbrief” erlaubt.
So entwickelte sich der Dresdner Stollen zum „königlichen Gebäck“, das bei Hofe sehr beliebt war. Der sächsische Kurfürst August der Starke liebte den Dresdner Stollen sogar so sehr, dass er sich einen Riesenstollen von fast zwei Tonnen Gewicht bestellte. Die Tradition des Riesenstollens zu Ehren von August dem Starken wird bis heute mit dem alljährlichen Stollenfest in Dresden fortgeführt.
 

Geschützte Qualität des Dresdner Stollens

In der heute bekannten Qualität wird der Dresdner Christstollen erst seit dem 20. Jahrhundert gebacken. Der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. kümmert sich seit 1991 im Namen seiner gut 130 Mitglieder darum, die Delikatesse aus dem Großraum Dresden als Marke vor Nachahmung zu bewahren. So dürfen nur ausgewählte Dresdner Bäcker und Konditoren den Dresdner Stollen backen. Das Grundrezept und die Qualität der Zutaten sind eindeutig vorgegeben. Lediglich die von Generation zu Generation weitergegebenen Familienrezepten der einzelnen Bäcker unterscheiden sich in Nuancen. Fortlaufend und in einer stattfindenden Stollenprüfung Eine Fachjury kontrolliert jährlich zum Start der Stollensaison im November die Qualität der Dresdner Christstollen jedes einzelnen Herstellers. Urkunden berechtigen die geprüften Bäckereien und Konditoreien dazu den echten Dresdner Christstollen mit dem Dresdner Stollensiegel auszuzeichnen – einem goldenem, ovalem Siegel mit dem geprägten von August dem Starken. Und auch das blau-gelbe Siegel der EU sichert, dass ausschließlich die traditionell nach altem Handwerk hergestellten Stollen aus Dresden den Namen Dresdner Christstollen tragen dürfen.
 

Tipp von docFood

Bewahren Sie den frisch gebackenen Dresdner Stollen zwei bis vier Wochen vor dem ersten Anschneiden bei einer Temperatur unter 15 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit in der Originalverpackung aus Blech oder Karton auf. So entwickelt er sein einzigartiges Aroma. Der geöffnete Christstollen hält sich mindestens sechs Wochen. Viele Dresdner Bäckereien bieten ihren Stollen auch online zum Kauf an. Eine Übersicht finden Sie hier: www.dresdnerstollen.com/Stollen-Genuss/Online-Bestellmöglichkeiten
Bildquelle: Claudia Hautumm  / pixelio.de

Melanie Kirk-Mechtel

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