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DGE-Broschüre: Essen und Trinken beim Reizdarmsyndrom

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat eine neue Broschüre zum Thema „Essen und Trinken beim Reizdarmsyndrom“ veröffentlicht. Ausgehend von Hintergrundinformationen zum Krankheitsbild gibt die neue Infothek Betroffenen praktische Tipps, ihre Ernährung ausgewogen zu gestalten.
Dabei geht die Broschüre auf wichtige Fragen ein, wie z. B. auf die Rolle von Ballaststoffen und Probiotika sowie den sogenannten FODMAPs (fermentierbare Kohlenhydrate). Adressen zur weiterführenden Information runden den Ratgeber ab.
 

Was ist das Reizdarmsyndrom?

Ein Reizdarmsyndrom kann vorliegen, wenn häufig Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung auftreten und der Arzt eine organische Krankheit ausschließen konnte. Da die Symptome des Reizdarmsyndroms komplex und vielfältig sind, ist eine eindeutige Diagnose aufwendig. Dabei ist es wichtig, Magen-Darm-Krankheiten und Lebensmittel-Unverträglichkeiten, die ähnliche Beschwerden verursachen können, aber eine andere Behandlung erfordern, auszuschließen. Bestätigt sich die Diagnose, ist das Ziel der Therapie, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
 

Gibt es eine Reizdarmsyndrom-Diät?

Eine spezielle Diät, die für alle Reizdarm-Patienten gültig ist, gibt es leider nicht. Eine individuell auf die Symptome abgestimmte Ernährung sowie eine Änderung des Lebensstils können aber dazu beitragen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Die Basis ist eine ausgewogene Ernährung. Der Verzehr von fettreichen und damit schwer verdaulichen Lebensmitteln oder Speisen sollte außerdem möglichst vermieden werden. Generell sollten Betroffene bestimmte Lebensmittel aber nur dann meiden, wenn Reizdarm-Beschwerden direkt mit deren Verzehr in Verbindung gebracht werden können. Hier sollte jeder Patient individuell durch Ausprobieren entscheiden, welche Lebensmittel er verträgt und welche nicht. Denn Lebensmittel auf bloßen Verdacht hin vom Speiseplan zu streichen, würde die Lebensmittelauswahl unnötig einschränken und so unter Umständen eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen begünstigen.
 

Tipp von Doc Food:

Die DGE-Infothek können Sie unter der Artikel-Nr. 123033 für 1,00 EUR zzgl. Versandkosten beim DGE-MedienService unter www.dge-medienservice.de, Tel.: 0228 9092626 bestellen.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de
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Reizdarmsyndrom: vielfältige Beschwerden

Wer unter unspezifischen Verdauungsproblemen wie Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall leidet, der bekommt häufig die Diagnose „Reizdarmsyndrom“. So vielfältig wie die Symptome sind auch die Therapieansätze. Denn die Ursachen für einen Reizdarm sind komplex und noch nicht vollständig geklärt.
Das Reizdarmsyndrom gehört zu den so genannten „funktionellen Verdauungsstörungen“. Das bedeutet, dass keine organischen Ursachen festgestellt werden können. Typische Symptome sind zum Beispiel Bauchkrämpfe, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Der Begriff „Reizdarm“ ist nicht ganz zutreffend, da die funktionellen Verdauungsstörungen alle an der Nahrungsverwertung beteiligten Organe betreffen, von der Speiseröhre über Magen und Darm bis zum Anus. Die Deutsche Reizdarmselbsthilfe verwendet daher die amerikanische Bezeichnung “irritable bowel syndrome” (IBS), die mit “störende Bauchbeschwerden” übersetzt wird. Bei den Betroffenen sind die Nervenendigungen im Darm ungewöhnlich empfindlich und reagieren schon auf kleine Störungen mit einer unangemessen starken Aktivität der Darmmuskulatur. Nicht als Ursache, aber als Hauptverursacher der Beschwerden, werden Stress und psychische Belastungen angesehen.
 

So wird das Reizdarmsyndrom erkannt

Die Diagnose durch den Arzt gestaltet sich wegen der Unterschiedlichkeit der Beschwerden häufig schwierig. Meist vergehen zwei bis drei Jahre, in denen die Patienten unter Umständen falsch oder gar nicht behandelt werden. Sind alle möglichen organischen Erkrankungen, zum Beispiel durch Stuhluntersuchungen, Bluttests und eine Darmspiegelung, ausgeschlossen und liegen weder Lebensmittelunverträglichkeiten noch Allergien vor, kann die Diagnose nach den „Rom-Kriterien“ gestellt werden. Diese wurden von einem internationalen Team von Spezialisten der Gastroenterologie im Rahmen einer Konsensus-Konferenz in Rom definiert und erleichtern eine eindeutige Diagnose. Demnach liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Reizdarm vor, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

  • Krämpfe, krampfhafte Bauchschmerzen, Blähungen, Blähbauch, Völlegefühl oder Schleimabgang
  • veränderte Stuhlhäufigkeit und /oder -konsistenz (Durchfall, Verstopfung oder beides im Wechsel)
  • die Beschwerden treten innerhalb eines Jahres für mindestens drei Monate auf
  • die Beschwerden bessern sich nach dem Stuhlgang
  • bei Stress, Angst oder psychischen Belastungen verschlimmern sich die Beschwerden

Die Therapie des Reizdarmsyndroms setzt an unterschiedlichen Punkten an, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Neben Stress- und Konfliktbewältigung und der Behandlung der Symptome mit Medikamenten kann auch eine individuelle Umstellung der Ernährung die Beschwerden lindern.
 

Tipp von Doc Food:

Wenn Sie sich für den neuesten Konsens zu Definition, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsndroms interessieren, dann schauen Sie sich doch einmal die Leitlinien an, die Fachgesellschaften und Patientenorganisationen gemeinsam erarbeitet haben. Eine Zusammenfassung gibt es bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Neue Leitlinien zum Reizdarmsyndrom
Bildquelle: www.JenaFoto24.de / pixelio.de
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