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Achtsamkeit: die Kunst, bewusst zu essen

Achtsamkeit ist die Kunst, bewusst zu leben. Genau das tun wir in der Regel nicht: Die Regel ist stattdessen, das wir etwas tun, und dabei schon an völlig andere Dinge denken. Wir essen, während wir fernsehen, beim Joggen beschäftigt uns der Gedanke ans Büro. Während wir eine Sache am Schreibtisch erledigen, erdrückt uns die Last dessen, was danach noch alles getan werden muss.
Ziel der Achtsamkeitspraxis ist es, aus diesem „Autopilotenmodus“ heraus zu kommen und das Bewusstsein wieder in den gegenwärtigen Augenblick zu holen und mit der aktuellen Tätigkeit in Übereinstimmung zu bringen – also z. B. beim Essen mit „Leib und Seele“ dabei zu sein. Das ist angesichts der menschlichen Neigung zu Selbstvergessenheit und gedanklichem Abschweifen schwerer, als man denken mag. Es erfordert Geduld und beständiges Sich-wieder-Besinnen. Die zentrale therapeutische Idee dahinter ist, dass der Autopilotenmodus flexibles und situativ angemessenes Handeln erschwert, da er automatisierte und starre Verarbeitungs- und Reaktionsmuster begünstigt – auch und ganz besonders beim Essen.
 

Schalten Sie den Autopiloten ab!

Essen im Autopiloten-Modus ist eher die Regel als die Ausnahme – und ist ein Paradebeispiel für das Gegenteil von Achtsamkeit – für Achtlosigkeit. Achtlos essen, das kennt jeder. Es ist das, was wir beständig tun. Nahrung sehen, greifen und hineinschlingen- ganz nach dem Gier- und Lustprinzip. Der Überfluss macht‘s möglich: Essen ist immer und überall verfügbar und permanent in Reichweite. Das verführt zu Snacking, Nibbling, zum kleinen Bissen zwischendurch, zu achtlosem Essen – mit den bekannten Folgen. Beständig suggeriert uns der Autopilot: Greif doch zu, wenn’s Dir schmeckt. So ist Übergewicht aus Sicht der Achtsamkeit in erster Linie die Folge von achtlosem Essen:
Warum ist es so schwer, den Autopiloten beim Essen im Sinne von mehr Achtsamkeit abzuschalten? Weil man sich dazu sich im Grunde vom bisherigen Ernährungsverhalten und den bestehenden Vorstellungen und Regeln zur Ernährung trennen muss. Das wird durch eine kleine Geschichte anschaulich, die die amerikanische Autorin Susan Albers in ihrem Buch „Essen, trinken, achtsam genießen.“ erzählt: Zu einem japanischen Meister kam ein Professor, der etwas über Zen wissen wollte. Der Professor erzählte dem Meister gleich zu Beginn des Treffens, was er schon alles über Zen gelesen hatte. Der Meister hörte zu und begann, dem Besucher Tee einzugießen. Er goss, bis die Tasse voll war, hörte dann aber nicht auf. Der Professor sah, wie die Tasse überlief und rief: „Sie ist übervoll! Es geht nichts mehr hinein!“ – „Wie diese Tasse“, sagte der Meister, „bist du angefüllt mit deinen eigenen Meinungen und Spekulationen. Wie soll ich dir Zen zeigen, wenn du nicht vorher deine Tasse leer machst?“
 

Tipp von Doc Food:

Fangen Sie langsam mit mehr Achtsamkeit an und versuchen Sie schrittweise, Essen und Leben bewusster wahrzunehmen.
Bildquelle: C/L / photocase.de
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Typ-2-Diabetes: Eine Wohlstandskrankheit

Die Mehrheit der Diabetiker leidet an Diabetes Typ 2, bei dem das Hormon Insulin nicht ausreichend wirken kann, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Typ-2-Diabetes kommt schleichend und ist nicht heilbar. Wenn Risiko-Kandidaten allerdings frühzeitig die Ursachen bekämpfen und ihren Lebensstil ändern, ist häufig ein beschwerdefreies Leben auch ohne Tabletten oder Insulinspritzen möglich.
Diabetes ist eine Plage der Wohlstandsgesellschaft. Wer sich über Jahre und Jahrzehnte falsch ernährt, zu wenig bewegt und dabei immer mehr überflüssige Pfunde ansammelt, wird zum typischen Kandidaten für Diabetes.
 

Was sind die Ursachen für Typ-2-Diabetes?

Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetikern produziert die Bauchspeicheldrüse von Typ-2-Diabetikern noch Insulin. Es kann allerdings nicht richtig wirken. Diese so genannte Insulinresistenz kann zum Beispiel entstehen, wenn der Patient übergewichtig ist und daher zu viele Fettzellen hat. Etwa 80 % der Typ-2-Diabetiker bringen zu viel Gewicht auf die Waage. Obwohl viele Stoffwechselprozesse und Faktoren, die zum Ausbruch der Zuckerkrankheit führen, wissenschaftlich noch nicht im Detail geklärt sind, besteht kein Zweifel daran, dass Übergewicht und Bewegungsmangel die entscheidenden Auslöser für Typ-2-Diabetes sind. Es spielen aber auch genetische Faktoren eine Rolle: Kinder von Typ-2-Diabetikern haben ein rund 40-prozentiges Risiko, ebenfalls im Lauf ihres Lebens zuckerkrank zu werden. Allerdings wird nicht der Diabetes selbst vererbt, sondern die Anfälligkeit dafür.
 

Was tun bei genetischer Diabetes-Veranlagung?

Trotz genetischer Veranlagung muss ein Mensch aber noch nicht zum Diabetiker werden. Zum Ausbruch kommt die Krankheit, wenn die Auslöser wirksam werden. Anders als früher leiden heute nicht nur ältere Menschen an Diabetes-Typ-2, da starkes Übergewicht und mangelnde Bewegung in jungen Jahren weit verbreitet sind. Daher sind auch zunehmend 30- bis 40-Jährige und sogar Kinder und Jugendliche betroffen. Weil der erhöhte Blutzuckerspiegel langfristig Blutgefäße und Nerven schädigt sowie zahlreiche Folgeerkrankungen hervorruft, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche oder Netzhautschäden, ist es wichtig, den Diabetes schon in fühem Stadium zu erkennen und zu behandeln. Häufig genügt beim Typ-2-Diabetes schon eine Gewichtsabnahme, kombiniert mit einer ausgewogenen Ernährung. In späteren Stadien ist die Einnahme von Tabletten oder das Spritzen von Insulin unumgänglich.
 

Tipp von Doc Food:

Ab dem 35. Lebensjahr sollten Sie Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen lassen, damit ein möglicher Diabetes früh erkannt wird. Orientierung bietet auch der Test der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS): Anhand von 8 Fragen können Sie Ihr Risiko einschätzen, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Bildquelle: Viktor Stolarski / pixelio.de
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