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Bärlauch sammeln – aber richtig!

Raus in den Wald und Bärlauch sammeln – das ist im Frühling eine prima Idee! Wenn es draußen grün wird, hat das würzige Wildkraut Saison. Wer einfach drauf los pflückt, dem kann eine böse Überraschung blühen: Bärlauch sieht einigen giftigen Pflanzen wie etwa Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zum Verwechseln ähnlich. Das ist besonders gefährlich, weil diese zum Teil am selben Standort wachsen. Wer den sogenannten Wildknoblauch sammeln und genießen möchte, ohne seine Gesundheit zu gefährden, sollte ein paar Tipps beherzigen. docFood sagt, welche das sind.
Am ehesten sind Bärlauchpflanzen in Auen- und Laubwäldern zu finden. Denn sie lieben schattige Plätze unter Bäumen und lockeren, leicht feuchten Boden.
 

Bärlauch richtig pflücken

Ein Bärlauch kommt selten alleine, denn dort, wo er wächst, breitet er sich gerne wie ein Teppich auf dem Waldboden aus. Das knoblauchartige Aroma ist dann auch sofort zu erschnuppern. In vergangenen Zeiten lockte der Duft in den Frühlingswäldern auch die Bären nach dem Winterschlaf an. Sie füllten die hungrigen Mägen mit dem leckeren Kraut, um wieder zu Kräften zu kommen. Früher glaubte man, dass die Tiere ihre Kraft ganz besonders dem Bärlauch Kraft verdanken – daher der Name.
Wer Bärlauch im Freien sammelt, sollte die Blätter möglichst einzeln und ziemlich nah am Boden pflücken oder schneiden. Denn zum einen ist der lange Stiel der Blätter ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu den giftigen Doppelgängern. Zum anderen behält die Pflanze so ihre Kraft.
Wenn Sie ein Blatt tief am Stiel pflücken, sollte deutlicher Knoblauchgeruch an der Schnittstelle austreten. Das ist ein sicheres Zeichen, dass es sich um Bärlauch handelt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann Bärlauch natürlich auch im Garten oder auf dem Balkon ziehen. Im Garten empfiehlt sich eine Wurzelsperre, weil sich das Wildkraut ziemlich breit machen kann. Sobald die Pflanzen blühen, nimmt ihr Aroma ab, daher die Bärlauchblätter am besten vorher ernten.
 

Bärlauch haltbar machen

Frisch schmeckt am besten. Deswegen sollten Freunde der aromatischen Lauchpflanze den Frühling nutzen, um Suppen, Saucen, Spargelgerichte und jede Menge anderer Speisen mit den frischen Blättern zu würzen – oder mit Zubereitungen daraus. Wer auch nach der Saison auf das intensive Aroma nicht verzichten möchte, kann Bärlauch leicht haltbar machen. Hier ein paar Vorschläge von docFood, wie das ganz einfach geht:
● Bärlauch einfrieren
Blätter kurz abspülen, gut trocken tupfen und ab damit in die Gefriertruhe.
Bärlauch in Öl
Bärlauch waschen, trocken schütteln und mit gutem Olivenöl im Mixer pürieren. In ein Glas geben und mit Öl bedecken. Wer mag, kann auch ein leckeres Pesto zubereiten, das toll zu Nudeln oder zu anderen Gerichten passt: 100 Gramm Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten und in den Mixer geben. Drei Handvoll Bärlauchblätter etwas zerkleinern und zufügen. Dann nach und nach mit Öl aufmixen, bis das Pesto eine cremige Konsistenz hat. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Bärlauchbutter
Bärlauch sehr fein schneiden bzw. hacken und mit weicher Butter, Pfeffer und Salz verkneten. Je nach Geschmack passen auch Senf, Zitronenabrieb oder Curry zum Rezept. Um länger etwas von der leckeren Bärlauchbutter zu haben, kann sie auch eingefroren werden. Dazu zum Beispiel mit einem Spritzbeutel kleine Tupfer auf ein Tablett setzen und in das Gefriergerät geben. Sind die Portionen durchgefroren, können sie auch platzsparend in einer Dose oder einem Gefrierbeutel aufbewahrt werden.
 

Tipp von docFood:

Sammeln Sie nur so viel, wie sie tatsächlich brauchen, Stichwort Naturschutz. Und selbst gesammelte Blätter unbedingt gründlich waschen, nicht, dass Sie sich einen Fuchsbandwurm einfangen. In unserem Rezeptarchiv haben wir leckere Rezepte mit Bärlauch, zum Beispiel Spaghetti mit Bärlauch-Pesto und Garnelen oder Bärlauch-Cremesuppe mit Spargel. Schauen Sie doch mal rein!
Tipps zum Bärlauchsammeln sowie schöne Rezepte gibt es auch im “Wald- und Wiesen-Kochbuch“, das wir in der Rubrik “Bücher” vorgestellt haben.

Melanie Kirk-Mechtel

Wald- und Wiesenkochbuch – Vom kulinarischen Reichtum der Natur

Die reiche Ernte des Sommers ist fast vorüber. Doch auch im Herbst hält die Speisekammer der Natur noch einiges an Schätzen bereit. So kann auf Streifzügen durch Wald und Wiesen vieles gepflückt und geerntet werden, was sich zu Hause in besondere kulinarische Köstlichkeiten verwandeln lässt. Wer jetzt im Herbst sucht, der findet zum Beispiel noch Pilze, Schlehen, Hagebutten oder Sanddorn. Diane Dittmer hat in ihrem “Wald- und Wiesen-Kochbuch” tolle Rezepte zusammengetragen – übrigens nicht nur für den Herbst, sondern rund ums ganze Jahr.
Vor dem Kochen kommt natürlich erst einmal das Sammeln von Wildkräutern, Früchten und Pilzen. Und so werden in jedem Kapitel des Buches – von Vorfrühling bis Herbst – die beliebtesten “Wilden” kurz vorgestellt. Es folgen ein paar Tipps zur Ernte – und los geht es mit der Verarbeitung: Aus dem ersten Grün des Frühlings wird Giersch-Gazpacho mit Fladenbroten, Bärlauch-Pasta und Bärlauch-Kuchen oder eine Waldmeistersauce zu Spargel und Kalbsfilet. Kommt das Frühjahr so richtig in Fahrt, können Beinwell, Brennnessel, Gundelrebe, Hopfen, Vogelmiere oder Sauerklee gesammelt werden. Sie kennen diese Wildkräuter nicht? Macht nichts! Was Diane Dittmer daraus zaubert, sieht – auch dank der schönen Fotos – einfach köstlich aus, von Wildkräutersuppe über Brennnesselschmarrn bis zur gebeizten Kräuterforelle. Zu dem zarten Grün der Wildkräuter gesellen sich im Sommer Gänseblümchen, Holunderblüten und Wildrosen, die sich zu Sirup, Essig oder Limonade verarbeiten lassen oder Kuchen und Torten ein herrliches Aroma verleihen.
Ob Frühling, Sommer oder Herbst – wer Spaß daran hat, die wilden Schätze der Natur zu entdecken und zu ernten, findet im Wald- und Wiesen-Kochbuch des Gräfe und Unzer Verlages reichlich Inspiration. Jetzt schnell noch Pilze sammeln und genießen. Oder Schlehen und Hagebutten ernten und zu süßem Aufstrich, Likör oder Senf verarbeiten – kleine Vorräte, die im Winter schon die Freude auf das nächste Frühjahr schüren! Diane Dittmer hat viele Jahre als Food-Redakteurin bei einer Frauenzeitschrift gearbeitet und ist mittlerweile erfolgreiche Kochbuchautorin und Food-Stylistin. Wildkräuter und -pflanzen sind seit ihrer Kindheit auf dem Land ihre großen Leidenschaften und regen sie immer wieder zu neuen Rezeptideen an.
 
Diane Dittmer, „Wald- und Wiesenkochbuch“
GRÄFE UND UNZER VERLAG 2014,
160 Seiten
ISBN  978-3-8338-3656-5
19,99 EUR
Online bestellen beim Verlag>>
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