Gut essen statt stumpf schlucken
Wir Deutschen sind schon extrem – auch wenn’s ums Essen und Schlucken geht: Im vergangenen Jahr sind die Arzneimittel-Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) um mehr als zehn Prozent auf den Rekordwert von 35,4 Milliarden Euro gestiegen. Dies geht aus dem neuen Arzneiverordnungs-Report hervor, für den 820 Millionen Rezepte von mehr als 200.000 Ärzten und Zahnärzten ausgewertet wurden. Rechnet man nochmals ca. 12 Milliarden Euro pro Jahr für rezeptfreie und freiverkäufliche Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel dazu, kommen knapp 50 Milliarden Euro Für Pillen & Co zusammen. Das entspricht einem Drittel des Umsatzes der gesamten Deutschen Lebensmittelindustrie mit ca. 150 Milliarden Euro. Stolze Leistung, was wir da so alles schlucken.
Was die Ausgaben für die rezeptpflichtigen Medikamente betrifft, suchen Experten verzweifelt nach Einsparungspotenzialen. Das größte Einsparungspotenzial liegt in jedem von uns selbst. Etwas weniger essen, dafür bewusster und auf eine hohe Qualität der Lebensmittel achten – damit ließen sich auch die Kosten für Medikamente erheblich senken. Nach einer brandneuen Studie der Universität Halle/Wittenberg muss das deutsche Gesundheitswesen für die Folgen einer ungesunden Ernährung jährlich etwa 17 Milliarden Euro blechen – ein paar von diesen Milliarden gehen an die Pharmaindustrie. Besser gut essen statt stumpf schlucken. Den Geldbeutel schonen würde das obendrein. Das wär doch mal eine Überlegung wert!
Dr. Friedhelm Mühleib
Original des Artikels von Dr. Friedhelm Mühleib ist erschienen auf dem Tellerrandblog
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!