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Selber Kochen - mit allen Sinnen

Selber Kochen – mit allen Sinnen

Sie würden zu Weihnachten gerne selber kochen, aber trauen sich irgendwie nicht? Dann helfen Ihnen unsere Tipps ein bisschen weiter – und machen Ihnen hoffentlich doch noch Mut. Denn selber kochen ist eigentlich ganz – es muss ja nicht gleich ein Rezept vom 3-Sterne-Koch sein. Selber Kochen ist der Schlüssel zu Genuss, Wohlbefinden und gesunder Ernährung. Dazu braucht es nicht mehr als eine Handvoll grundlegender Kochkenntnisse, die man in immer neuen Varianten anwenden und kombinieren kann.
Probieren geht über studieren: Wer gut selbst kochen will, muss keine Kochlehre absolvieren. Es genügt, wenn er seine Sinne gebraucht und schult. Dazu hier die Tipps von docFood:
● Wer gut kochen will, muss sehen. Immer alles im Blick behalten – so lautet die Devise. Missgeschicke beim Kochen kündigen sich immer an. Sie fallen selten aus heiterem Himmel. Wer Augen hat, zu sehen, was auf dem Herd passiert, der kann jede Pfanne, jeden Topf noch schnell zur Seite ziehen.
● Wer gut kochen will, muss riechen: Vertrauen Sie Ihrer Nase: Was schon im Topf gut riecht, schmeckt meist auch auf dem Teller gut. Wird es zu heiß in Topf oder Pfanne, dann riecht man das – lange bevor Kartoffeln, Fleisch oder anderes Gargut anbrennen. Wer schnell reagiert, kann damit jeden Topfinhalt noch vor dem Anbrennen retten.
● Wer gut kochen will, muss hören. Auch Ihren Ohren dürfen Sie vertrauen: Wenn es in Topf oder Pfanne gleichmäßig köchelt und bruzzelt, ist alles auf einem guten Weg. Wird es zu laut, ist meist zu viel Hitze im Spiel.
● Wer gut kochen will, muss fühlen. Ein Fingerdruck auf das Steak, ein Gabelstich in die Kartoffel oder das Gemüse zeigen untrüglich an, wieweit der Garprozess schon fortgeschritten ist.
● Wer gut kochen will, muss schmecken. Abschmecken und Probieren macht nicht nur Spaß, sondern garantiert zudem, dass die Mahlzeit lecker wird. So ist der eigene Geschmack der sicherste Wegweiser zum erfolgreichen Selber-Kochen.
Ach – eine Frage wäre da noch: Wie genau muss man sich eigentlich an Rezepte halten? Unser Rat:
Mehr Gefühl – weniger Rezept
Wer sich auf seine Sinne verlässt, braucht Rezepte bestenfalls als Ideengeber und sicher nicht mehr als Vorlage, an die man sich sklavisch halten muss. So ist das genaue Abmessen der Zutaten in den seltensten Fällen entscheidend. Etwas mehr oder weniger von einem Gewürz oder einer Zutat verändern bei Rezepten der Alltagsküche vielleicht die Richtung des Geschmacks, doch selten den Charakter des Gerichtes. Für den Alltagskoch, der mit seinem Selbst-Gekochten Spaß und Freude haben will, gilt allerdings auch: Erkenne Deine Grenzen. Wer das beherzigt, kann mit einem Minimum an Grundzutaten und Ausstattung zu größten Geschmackserlebnissen kommen. Er wird aber wohlweislich darauf verzichten, im Alltag Soufflés, Pasteten oder Infusionen zu produzieren. Stattdessen bringt es mehr Lob (von der Familie) und Selbstbestätigung, die Kunst der Resteküche zu optimieren und den Reis, die Nudeln und das Fleisch von gestern z.B. in einen herzhaften Salat zu verwandeln.
Wer so aufmerksam dabei ist und gute Zutaten hat, für den ist das Kochen kein Problem. Also: Trauen Sie sich – wir von docFood wünschen viel Spaß mit dem Weihnachtsmenü.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Bild: Fotolia © jillchen
 

Abwechslungsreich kochen kann so einfach sein

Abwechslungsreich soll man kochen, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Doch wie geht das? Muss man dafür noch länger in der Küche stehen,noch mehr Zeit fürs Einkaufen planen und dicke Kochbücher wälzen? Muss man alles nicht, denn abwechslungsreich kochen kann ganz einfach sein. Ein paar Grundkenntnisse im Kochen braucht man allerdings schon – und eine Prise Phantasie dazu.
Nehmen wir mal eines unserer beliebtesten deutschen Grundnahrungsmittel – die Kartoffel. Es ist unglaublich, was man mit einer guten Kartoffel alles machen kann. Fangen wir mit den Kartoffel-Basics an: Pellkartoffel, Salzkartoffel und Bratkartoffel sind die Fundamente. Kartoffelsalate mit den verschiedensten Zutaten, Kartoffelgratins, Kartoffelaufläufe sind nur einige wenige Varianten. Kartoffeln sind mehr als Beilage, die dick macht (…was sowieso nicht stimmt!). Die Kartoffel hat das Zeug zum Hauptdarsteller – in ständig wechselnden Rollen. Häufig reicht dann schon ein Nebendarsteller – ein Salat, ein Dip ein Gemüse, um ein bühnenreifes Essen draus zu machen.

Wie komme ich jetzt gerade auf die Kartoffel? – Ach ja – von gestern Abend – von der Frage: Was essen wir? Es sind noch Pellkartoffeln vom Vortag da. Ab in die Pfanne damit – oder gibt’s noch eine andere Idee, als schnöde Bratkartoffeln daraus zu produzieren? Ich erinnere mich an ein indisches Bratkartoffelrezept – vor ein paar Tagen zufällig in einem tollen Kochbuch mit indischen Rezepten gesehen. Das Rezept ist schnell gefunden – und stellt sich als völlig einfach heraus. Der Inder würzt seine Bratkartoffeln offensichtlich gern mit Massen von frischen Kräutern und Gewürzen: In diesem Rezept (Shebu Bhaji) mit viel, viel Dill (hatten wir zufällig noch im Garten), Kurkuma, Senfsamen, Chilli und Knoblauchzehen – und dann mit Olivenöl ab in die Pfanne damit. Das Ergebnis – es gab noch Hühnerbeine vom Grill dazu – sieht nicht nur appetitanregend aus – es hat auch ganz grandios geschmeckt, schon nach Bratkartoffeln, doch irgendwie auch ganz anders, mit asiatischem Touch. So abwechslungsreich kann ein einziges Lebensmittel sein!

Friedhelm Mühleib