Vitamin D – Das Sonnenvitamin
docFood Steckbrief Vitamin D:
Warum wir Vitamin D brauchen und wie es wirkt.
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Jetzt Vitamin D tanken – so lautete kürzlich unser Lesertipp. Wie funktioniert das denn? Genaugenommen ist Vitamin D gar kein richtiges Vitamin Denn im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen kann es der Körper selbst herstellen. Dazu braucht er allerdings ein Hilfsmittel, das von außen kommt: die Sonne. Ohne sie beziehungsweise ohne ihre ultravioletten Strahlen kann die Vorstufe des Vitamins – das Provitamin, das in der Haut abgelagert wird, nicht in die aktive Form umgewandelt werden.
Funktion: Vitamin D stärkt die Knochen
Damit unser Körper das Skelett beziehungsweise die Knochen aufbauen kann, braucht er die beiden Mineralstoffe Calcium und Phosphat. Doch auch die beste Versorgung mit den beiden Mineralstoffen führt erst dann zu dem Ziel, ein gesundes Knochenwachstum zu fördern, wenn genügend Vitamin D vorhanden ist. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm und steuert den Einbau von Calcium und Phosphor in den Knochen (Mineralisation). Es kann andererseits auch Calcium und Phosphor aus dem Knochen wieder freisetzen und sorgt in der Niere dafür, daß nicht mehr Calcium ausgeschieden wird als nötig. Kurzum: Ohne Vitamin D gibt es keinen funktionierenden Calcium- und Phosphathaushalt und damit keinen störungsfreien Knochenaufbau.
Positive Wirkung bei Krebs und Schuppenflechte
Anscheinend hat Vitamin D auch Einfluß auf den Vorgang der Zellteilung und könnte dadurch bei der Entstehung von Krebs beziehungsweise seiner Verhinderung eine Rolle spielen. In einer wissenschaftlichen Studie, in deren Rahmen Frauen nach Brustkrebsoperation und Bestrahlung mit Vitamin D behandelt wurden, blieben 70 Prozent der Betroffenen langfristig gesund. In der Gruppe nicht mit Vitamin D behandelter Frauen erlitten 60 Prozent einen Rückfall. Auch die Schuppenflechte kann in vielen Fällen durch die innere oder äußere Behandlung mit Vitamin-D-Tabletten oder Vitamin-D-Cremes gemildert werden — eine Heilung ist allerdings auch mit Vitamin D nicht möglich.
Vorsicht vor unbewiesenen Behauptungen
Gerade in jüngster Zeit häufen sich die Berichte, die auf einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und den verschiedensten Krankheiten hindeuten. Der größte Teil davon ist mit Vorsicht zu genießen: Die meisten dieser Vermutungen bewegen sich im Bereich der reinen Spekulation – überzeugende Daten, die eine eindeutige Bedeutung von Vitamin D für zweifelsfreie Effekte auf diese Krankheiten belegen, fehlen. Darauf weist aktuell (August 2014) ein Bericht in der online-Ausgabe der Pharmazeutische Zeitung hin. Dort bezieht man sich auf eine Analyse von mehr als 250 Studien, in der die Beziehung zwischen Vitamin D und mehr als hundert Erkrankungen analysiert wurde, darunter eine Vielzahl kardiovaskulärer, infektiöser, maligner und Autoimmunerkrankungen. Das Ergebnis: Bei keiner der untersuchten Krankheiten war eine Korrelation zu erniedrigten Vitamin-D-Spiegeln zweifelsfrei nachzuweisen.
Vitamin D – der Dauerbrenner
Übrigens: Die Vorstufe des Vitamins – das vom Körper produzierte Provitamin D3 – stammt aus der Leber, die es wiederum aus Cholesterin herstellt. Aus der Leber gelangt es über das Blut in die Haut. Dort ‚wartet‘ es dann auf die Umwandlung durch Sonnenstrahlen. Bereits zwei Sonnenbäder wöchentlich (je 10 Minuten lang) genügen, um den Körper ausreichend mit Cholecalciferol, so die chemische Bezeichnung für das Vitamin D3, zu versorgen. Solange genug Sonne da ist, wird das Vitamin D zum Dauerbrenner, besser gesagt: zum Selbstläufer, mit dem sich der Körper auch bei geringer Zufuhr über Lebensmittel selbst versorgt.
Tipp von docFood:
Vorsicht mit der Einnahme von Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln! Eine unkritische und übermäßige Vitamin-D-Gabe ist nicht sinnvoll.