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Schwanger? Dann geht Alkohol gar nicht!

„Prosit“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: „Es möge nutzen“. Tut es aber oft nicht. Vor allem dann nicht, wenn es sich beim Drink, der gemeint ist, um Alkohol handelt – und wenn dieser Alkohol in der Schwangerschaft getrunken wird. Schon wenige Tropfen Alkohol in der Schwangerschaft können beim Kind zu schweren Störungen führen. Wie eine Umfrage zeigt, hält es jeder sechste Bürger trotzdem für vertretbar, wenn werdende Mütter ab und zu ein Gläschen trinken. Und das, obwohl Kinderärzte, Gynäkologen, Ernährungswissenschaftler – alle Experten – seit Jahren beständig vor Alkoholkonsum in der Schwangerschaft warnen.
Immerhin: Das Spektrum der Folgen von leichtfertigem Alkoholkonsum in der Schwangerschaft reicht bei den Neugeborenen von leichten Konzentrationsproblemen bis zu dauerhaften schweren geistigen und motorischen Störungen


Schlimmstenfalls schwere Behinderung

In Deutschland werden jedes Jahr 10.000 Kinder mit Fetalen Alkoholspektrum Störungen (FASD) geboren, jedes Fünfte davon mit einem voll ausgeprägten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS). Zudem sind die Betroffenen als Erwachsene anfälliger für Süchte. Jahr für Jahr 10.000 Kinder, die z.T. ein Leben lang büßen für etwas, dass die Mutter vermutlich für eine kleine, verzeihbare Sünde hielt – das sind 10.000 zu viel. Die Konsequenz kann nur eine sein: Finger weg vom Alkohol während der Schwangerschaft. Grundsätzlich. Ausnahmslos. Immer. Zum Glück nährt die Umfrage die Hoffnung, dass der Mensch nicht gänzlich unbelehrbar ist: Demnach ist die Ablehnung von Alkohol während der Schwangerschaft bei den 18- bis 24-Jährigen mit 84 Prozent am höchsten ist. Danach nimmt sie allerdings kontinuierlich ab, den niedrigsten Wert haben die über 55-Jährigen mit 67 Prozent. Dabei ist tröstlich: Die kriegen zum Glück kaum noch Kinder.


docFood meint:

„In der Schwangerschaft gilt ohne Wenn und Aber – Null Komma Null Alkohol. Denn schon kleine Mengen können das Kind im Mutterleib schädigen und seine Gesundheit bis hin zu schlimmsten Behinderungen schwer gefährden.“ Diese Forderungen von Ärzten und Kassen zum Tag des „Alkoholgeschädigten Kindes“ am heutigen 9. September kann man nur voll unterstützen.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Quellen:
https://www.pkv.de/presse/meldungen/umfrage-zu-alkohol-in-der-schwangerschaft/
https://www.aerztezeitung.de/panorama/default.aspx?sid=893716&cm_mmc=Newsletter-_-Newsletter-C-_-20150909-_-Panorama

Übergewicht – Gefahr fürs Herz von Schwangeren

Zu viel Übergewicht während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem sind Herz- Kreislaufprobleme im späteren Lebensalter damit vorprogrammiert. Gefährdet scheinen vor allem Frauen zu sein, die bereits zu Beginn der Schwangerschaft einen BMI von 30 oder mehr aufwiesen. Das haben Wissenschaftler im Rahmen einer Studie in Schottland herausgefunden. Gleichzeitig kommen die Forscher zu dem Schluss: “Die Schwangerschaft ist ein Schlüsselmoment. Zu diesem Zeitpunkt sind viele Frauen bereit, mehr für ihre Gesundheit zu tun.“ Das sei ein guter Moment, um etwas für die gezielte und dauerhafte Gewichtsabnahme zu tun.
Die Studie ist nicht die erste, die auf die erhöhten Gefahren durch zu starkes Übergewicht in der Schwangerschaft hinweist. Durchschnittlich nehmen Frauen während einer Schwangerschaft 12 bis 14 Kilo zu, davon können bis zu sechs Kilo aus zusätzlicher Körperfettmasse bestehen. Wenn die angehende Mutter bereits vor der Schwangerschaft zu viele Kilos mit sich herumträgt, ist sie in der Schwangerschaft mit verschiedenen Risiken konfrontiert. Bei einem Body-Mass-Index von 30 oder mehr sind diese Gefahren besonders ausgeprägt:
 
● Gestationsdiabbetes
Er tritt bei adipösen Schwangeren mehr als drei Mal häufiger als bei Normalgewichtigen auf. Der Grund: die Insulinempfindlichkeit ist bei adipösen Frauen schon vor der Schwangerschaft eingeschränkt. Die weitere Verschlechterung des Glukosestoffwechsels während der Schwangerschaft kann durch eine Mehrproduktion von Insulin dann nicht mehr ausgeglichen werden. In Europa leiden zwischen fünf und zehn Prozent aller Frauen, die ein Kind erwarten, an dieser Form des Diabetes.
● erhöhter Blutdruck
Ein weiteres Risiko adipöser Schwangerer ist ein erhöhter Blutdruck mit vermehrter Eiweißausscheidung im Urin. Dieses Risiko ist noch größer, wenn bereits ein Gestationsdiabetes vorliegt. Auf diesem Weg kann die Entstehung von Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen begünstigt werden.
● Fehlgeburt
Bei adipösen Schwangeren kommt es häufiger zu einer Frühgeburt und rund doppelt so oft zu einem Abort als bei normalgewichtigen Schwangeren. Durch das größere Geburtsgewicht der Kinder kommt es bei der Geburt zu mehr Komplikation und zu mehr Kaiserschnitten. Auch die Entwicklung des Kindes kann beeinträchtigt sein – besonders bei nicht erkanntem und unbehandeltem Gestationsdiabetes kommt es zu Problemen. Das Risiko für späteres Übergewicht und Diabetes ist bei diesen Kindern bereits von Geburt an erhöht.
 

Tipp von docFood:

Leichtes Übergewicht ist in der Schwangerschaft in der Regel kein Problem. Der Body-Mass-Index (BMI) sollte allerdings unter der Grenze von 30 bleiben. Die Schwangerschaft ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um abzunehmen. Möglich ist, unter Begleitung eines qualifizierten Ernährungsberaters, während des ersten Drittels der Schwangerschaft das Gewicht zu halten bzw. geringfügig abzunehmen und danach durch gesunde Ernährung und viel Bewegung dafür zu sorgen, dass die Gewichtszunahme im Rest der Schwangerschaft so gering wie möglich bleibt. Während der Stillzeit spricht dann nichts dagegen, langsam ein paar Kilos zu verlieren.
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