Wer muss laktose- und glutenfrei essen?
Wenn es gelegentlich zwickt und zwackt im Darm, vermuten viele Betroffene eine Laktose- oder Glutenunverträglichkeit. In der Regel ist diese Sorge bei leichten Beschwerden unbegründet. Sie hindert die meisten jedoch nicht daran, viel Geld unnötig für laktose- oder glutenfreie Lebensmittel auszugeben. Ein neues Video der Verbraucherzentralen und der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz macht deutlich: Wer laktosefreie oder glutenfreie Lebensmittel kauft, ohne dass es gesundheitlich notwendig ist, zahlt erheblich mehr, hat aber keinen besonderen Vorteil.
Gesunde Geschäfte – für die Hersteller
In den Supermarktregalen finden sich immer mehr Lebensmittel, die als “laktosefrei” oder “glutenfrei” gekennzeichnet sind. Für Personen, die unter Laktoseunverträglichkeit oder Zöliakie leiden, erleichtert eine auffällige Kennzeichnung die Lebensmittelauswahl. Für gesunde Verbraucher haben laktose- und glutenfreie Lebensmittel aber keinerlei Vorteile. Dennoch erwecken Hersteller und Händler oft den Eindruck, dass diese Produkte allgemein Gesundheit und Wohlbefinden steigern können. „Für gesunde Menschen sind diese Produkte schlichtweg überflüssig. Außerdem sind sie wesentlich teurer als normale Produkte“, erläutert Christiane Manthey, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Dahinter stecken oft nur die Absatzinteressen der Lebensmittelindustrie“.
Video klärt auf
In Kooperation mit der Deutschen Stiftung Verbraucherschutz klären die Verbraucherzentralen mit dem neuen Video „Laktosefrei, glutenfrei – besonders gesund für alle?“ auf und bringen das Ergebnis eines 2013 bundesweit durchgeführten Marktchecks auf den Punkt: Gluten- und laktosefreie Produkte sind wesentlich teurer als herkömmliche Lebensmittel. Für den Kauf dieser Lebensmittel sollte deshalb ein echter, ärztlich festgestellter Bedarf vorliegen, gesunde Personen haben keinen besonderen Vorteil.
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Tipp von docFood:
Hat der Arzt eine Lebensmittelintoleranz diagnostiziert, sollte man sich zunächst von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft beraten lassen. Unter individueller Anleitung erfährt man, worauf künftig bei der Ernährung zu achten ist: ob überhaupt auf einzelne Lebensmittel vollständig verzichtet werden muss, welche Lebensmittel weiterhin unbedenklich sind oder in verringerter Menge gegessen werden können. Mehr Infos zu Laktose- und Glutenunverträglichkeit finden sie hier und hier bei docFood.
Bildquelle: 3 Pauly
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