Vegetarische Ernährung: Gesundheit, die schmeckt?

Leben Vegetarier länger und gesünder als Menschen, die sich normal ernähren? Der Glaubenskrieg um diese Frage hält nach wie vor heftigste Diskussionen in Gang. Dabei zeigen die jüngsten wissenschaftlichen Untersuchungen ein recht eindeutiges Bild: Während extreme Formen des Vegetarismus wie z.B. die vegane Kost zu Mangelerscheinungen und Schäden führen können, profitieren die „moderaten“ Vegetarier offensichtlich ganz deutlich von einer fleischlosen bzw. fleischarmen Ernährungsweise.
In der großen Vegetarierstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums wurden zwischen 1978 und 1999 rund 1900 Vegetarier beobachtet. Das vielleicht spannendste Ergebnis: Vegetarier haben ein drastisch verringertes Sterblichkeitsrisiko. Es war bei den Vegetariern gegenüber Vergleichsgruppen um über 40% reduziert. In der 2013 erschienenen dritten Auflage des Standardwerkes „Vegetarische Ernährung“ schreiben der Gießener Mitbegründer der Vollwert-Ernährung, Prof. Claus Leitzman und sein Schüler, der Oecotrophologe Markus Keller: „Aus der Gesamtheit der heute vorliegenden Studien lässt sich ableiten, dass eine günstig zusammengesetzte vegetarische Ernährungsweise als stärker gesundheitsfördernd und weniger gesundheitsgefährdend einzustufen ist als eine Ernährungsweise, die die üblichen Mengen an Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln erhält“.
 

Gesundheitlicher Nutzen vegetarischer Ernährung

So kommen die Autoren bezüglich Übergewicht z.B. zu dem Fazit, dass Vegetarier im Vergleich zu Mischköstlern ein durchschnittlich niedrigeres Körpergewicht und einen niedrigeren B;MI haben: „Übergewicht und Adipositas kommen bei Vegetariern, insbesondere Veganern, nur selten vor.“ Eine vegetarische Ernährung kann demnach dabei helfen, Übergewicht zu verhindern. Gleichzeitig besitzen vegetarische Kostformenerhebliches Potenzial in der Therapie von Übergewicht und Adipositas. Im Folgenden – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – einige der wichtigsten weiteren möglichen gesundheitlichen Vorteile einer auf pflanzlichen Lebensmitteln basierenden Ernährung:
 

  • Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass vegetarisch lebende Menschen einen wesentlich niedrigeren Cholesterinspiegel im Blut haben. Das liegt offensichtlich daran, dass sie vorwiegend pflanzliche Fette mit einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren verzehren. Das Cholesterin wird mitverantwortlich gemacht für die Entstehung vieler Herz- und Kreislaufkrankheiten (Arteriosklerose) und kommt hauptsächlich in tierischen Produkten vor.
  • Andere Untersuchungen zeigen, dass der Blutdruck der Vegetarier ín der Regel niedriger als der von „Allesessern“ ist. Zu hoher Blutdruck ist einer der entscheidenden Risikofaktoren für den Herzinfarkt.
  • Gicht kann durch vegetarische Kost im Zaum gehalten werden. Die Ursache dieser Krankheit ist eine Störung des Purinstoffwechsels. Purine kommen vorwiegend in tierischen Lebensmitteln vor.
  • Vegetarische Kost hat scheinbar einen Anti-Aging Effekt und scheint – vermutlich durch den hohen Antioxidantien-Gehalt der vegetarischen Nahrung – das gesamte System vor Alterungsprozessen zu schützen.

 

Tipp von Doc Food:

Die wissenschaftliche Datenlage legt nahe: Wer nicht ganz auf Fleisch und tierische Lebensmittel verzichten will, tut im Interesse seiner Gesundheit gut daran, zumindest weniger davon zu essen.
Bildquelle:  Mika Abey / pixelio.de
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