Obst und Gemüse – nicht sexy genug?

Wer hätte das gedacht: Obwohl Obst und Gemüse im letzten Jahr oft billiger waren als in den Vorjahren, haben wir Deutsche uns davon nicht locken lassen. Stattdessen gehören wir weltweit zu den Spitzenreitern beim Naschen von Süßigkeiten. Für sie geben wir ohne mit der Wimper zu zucken deutlich mehr Geld aus als für frische Früchte. Experten meinen: Obst und Gemüse sind einfach nicht „sexy“ genug.
Ganz offensichtlich kauft man bei uns Obst und Gemüse nicht nach den Gesetzen der Marktwirtschaft. Denn dann hätten uns die günstigen Preise für Obst und Gemüse im letzten Jahr beherzt zugreifen lassen müssen. Tatsächlich kaufte jeder von uns 2014 nur etwa 42 kg frisches Obst im Schnitt. Viel zu wenig, findet die Ernährungswissenschaft. Denn daraus errechnen sich pro Tag nur 115 g oder etwa eine Portion. Optimal für unsere Gesundheit seien aber 200 bis 250 g pro Tag – also das Doppelte. Das predigt zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schon seit Jahren.
 
Obst und Gemüse „machen nicht an“
Noch schlechter sieht es beim frischen Gemüse aus: Rund 35 kg trägt jeder von uns pro Jahr nach Hause. Das sind weniger als 100 g pro Tag und damit nicht einmal eine der drei empfohlenen Gemüse-/Salat-Portionen. Die Kenner der Obst- und Gemüsebranche wissen sehr wohl, woran das liegt: Obst und Gemüse sind einfach nicht „sexy“ genug, es gibt keine bekannten Marken und natürlich auch zu wenig Geld für knackige Werbekampagnen.
Die gibt es dagegen für Schokolade und andere Süßigkeiten zu Hauf: Jeder von uns vernaschte davon im letzten Jahr im Schnitt 26 kg, pro Tag also 70 g. Allein auf Schokolade entfielen 10 kg. Rund 100 Euro gaben die Verbraucher für Schokolade, Zuckerwaren, feine Backwaren und Eis aus. Im Vergleich dazu: Für den Einkauf von frischem Obst machte Otto Durchschnittsverbraucher gerade mal 77,- Euro locker.
 
Süßigkeiten raus, Obst rein
Wer so viel Süßigkeiten futtert, hat schlichtweg keinen Appetit mehr auf noch so leckere und süße heimische Äpfel und Birnen oder exotische Früchte. Der Bauch ist einfach schon voll. Dann nützen auch alle gut gemeinten Aufrufe der Ernährungsexperten, mehr Obst zu essen, nur noch wenig. Dabei zeigen uns unsere Nachbarn, dass es gar nicht so schwer ist, an den Süßigkeiten zu sparen. Wir Deutsche essen nämlich doppelt so viel Schokolade wie ein Durchschnitts-Europäer. Sparen heißt jedoch nicht gleich verzichten. Wer aber öfter mal die Kekse (und übrigens auch Chips und Co.) im Schrank lässt und stattdessen einen Obstsalat mixt oder ein paar Gemüse-Sticks parat stellt, wer das Mittagstief nicht mit Schokoriegel sondern einem saftigen Apfel bekämpft, bewegt sich schon in die richtige Richtung.
 
Tipp von docFood:
Spätestens nach Karneval ist das Thema Fasten wieder in aller Munde. Lassen Sie sich von dieser Stimmung anstecken und sparen eine Zeit lang an zuckerhaltigen Naschereien. Oder ersetzen Sie bewusst das tägliche Stückchen Schokolade durch Ihr Lieblingsobst. Viele gute Ideen, wie sich Obst und Gemüse in den Alltag einbauen lassen, liefert auch die neue Homepage von 5 am Tag.

Gabriela Freitag-Ziegler

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