Diabetes-Typen: Viele Gesichter einer Krankheit

Diabetes mellitus – früher häufig „Zuckerkrankheit“ genannt – ist der Überbegriff für Stoffwechsel-
erkrankungen, deren Hauptsymptom das Ausscheiden von Zucker im Urin ist. Daher auch der Name, der übersetzt „honigsüßer Durchfluss“ heißt. Während bei gesunden Menschen das Hormon Insulin den Blutzuckerspiegel nach einem Stück Torte wieder ins Gleichgewicht bringt, bleibt der Zucker bei Diabetikern im Blut und wird zum Teil mit dem Urin ausgeschieden.

Die Gründe dafür, dass das Blut bei den Betroffenen ständig überzuckert ist, wenn der Diabetes nicht behandelt wird, können ganz unterschiedlich ein. Genau so vielfältig sind die verschiedenen Ausprägungen von Diabetes mellitus. Die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) teilt die Krankheit in folgende Typen ein:
 

Typ-1-Diabetes

Hierbei werden die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch eine „Fehlreaktion“ des Immunsystems zerstört. Daher müssen Typ-1-Diabetiker lebenslang Insulin spritzen. Weil die Erkrankung häufig im Kindes- oder Jugendalter auftritt, wurde diese Form früher „jugendlicher Diabetes“ genannt.
 

Typ-2-Diabetes

Dagegen war beim Typ 2 früher von „Altersdiabetes“ die Rede, weil die Erkrankung häufig erst nach dem 60. Lebensjahr auftrat. Heute werden die Typ-2-Patienten jedoch immer jünger und die Krankheit wird immer häufiger. Mit rund 95 Prozent der Fälle ist Typ-2-Diabetes die häufigste Diabetes-Variante. Die Betroffenen sind meist deutlich übergewichtig und häufig auch keine großen Freunde körperlicher Bewegung. Typ-2-Diabetiker haben sehr viel Insulin im Blut und trotzdem zu hohe Zuckerwerte. Ihr Körper ist insulinresistent, das heißt, die Körperzellen „ignorieren“ die Botschaft des Insulins, den Blutzucker zu senken. Die Bauchspeicheldrüse versucht durch immer mehr Insulin, die fehlende Wirkung des Hormons zu kompensieren. Wenn sie das nicht mehr schafft, wenn sie „erschöpft aufgibt“, dann müssen auch Typ-2-Diabetiker Insulin in Tablettenform einnehmen oder spritzen. Meistens lässt sich der Typ-2-Diabetes jedoch durch eine angemessene Lebensweise sehr gut in den Griff bekommen.
 

Gestationsdiabetes

Bei dieser Diabetesform – auch Schwangerschaftsdiabetes genannt – kommt es erstmals in der Schwangerschaft zu erhöhten Blutzuckerwerten. Besonders gefährdet sind übergewichtige Frauen sowie Frauen mit einer familiären Vorbelastung. Eine rechtzeitige Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes verhindert Komplikationen und senkt das Risiko für Mutter und Kind, später dauerhaft an einem Diabetes zu erkranken.
Darüber hinaus gibt es noch einige weitere spezifische Diabetes-Typen, zum Beispiel durch bestimmte Medikamente oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ausgelöst.
Bildquelle: knipseline  / pixelio.de
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