Palliativversorgung – viel zu tun für die Ernährungsberatung

6.02.2015 –Die wissenschaftliche Stellungnahme “Palliativversorgung in Deutschland: Perspektiven für Praxis und Forschung” wurde heute in Berlin vorgestellt. Darin kommen Wissenschaftler der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zu dem Fazit, dass im internationalen Vergleich “immer noch erhebliche Defizite in der Palliativversorgung” bestehen. Auch die Betreuung und Versorgung hinsichtlich einer situationsgerechten Ernährung gehört zu den defizitären Bereichen dazu.
Ziel müsse es nach Meinung der Wissenschaftler sein, eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und evidenzbasierte Palliativversorgung zu erreichen: „Palliativ Care“ im Sinne einer ganzheitliche Beratung, Begleitung und Versorgung von Patienten, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung befinden.
 
Ernährungsberatung am Ende ist aktive Lebenshilfe
Dass dabei auch die Ernährungsberatung eine wichtige Rolle spielt, betont die Ernährungstherapeutin und Pflegespezialistin Dr. Maria Bullermann-Benend im Gespräch mit docFood: „Im Zentrum von „Palliative Care“ sollte ein multidisziplinäres Team stehen – abgestimmt auf die Bedürfnisse des Patienten und unter Einbeziehung der Angehörigen. Neben Ärzten und Pflegeteam gehören stets auch Psychologen, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und

Dr. Maria Bullermann-Bennend

Dr. Maria Bullermann-Bennend


Seelsorger zum Team. Inzwischen setzt sich in Fachkreisen die Meinung durch, dass auch ein Ernährungstherapeut unbedingt ins Team gehört. Ernäh rungsberatung in der „Palliativ Care“ ist aktive Lebenshilfe, weil Ernährung ganz viel mit einem positiven Lebensgefühl und Lebens qualität zu tun hat. Damit ist der große Anspruch an die Kreativität und Leistung der Ernährungsfachkräfte in der „Palliativ Care“ formuliert. Erhaltung von Lebensqualität – das ist das große Thema. Leider ist das uns Oecotrophologen noch viel zu wenig bewusst. Es gibt viel zu wenige Kolleginnen, die sich damit beschäftigen.“ Ein Grund für die Defizite im Bereich der Ernährungsberatung liegt sicher in der immer noch verbreiteten Unsicherheit bei Ernährungsfachkräften darüber, was richtig und was falsch ist.
 
docFood empfiehlt:

Inzwischen gibt es Fortbildungsmöglichkeiten für Interessierte – zum Beispiel in diesem Seminar: Ernährung am Lebensende: Genuss statt Muss. Referentin ist Dr. Maria Bullermann-Benend, Oecotrophologin mit Lehrauftrag an der FH und eigener Praxis für Ernährungstherapie – Schwerpunkt Onkologie und Palliativ Care. Spannend und informativ für alle, die sich im Pallativ-Care-Bereich engagieren wollen.

Friedhelm Mühleib

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert