Kürzlich irgendwo in Österreich in den Bergen – auf 1200 Metern mitten im Wald. Mit Rotkäppchenkörbchen und Pilzmessern bewaffnet starten wir zu unserer ersten Pilzwanderung. Ob wir überhaupt etwas finden? Wir sind auf der Suche nach Pfifferlingen. Der Sommer war feucht- und alles sieht endlich mal wieder nach einem großen Schwammerljahr aus. Pfifferlinge soll es […]
https://docfood.info/wp-content/uploads/2016/08/DSC_0732_dF.jpg300450Redaktionhttps://docfood.info/wp-content/uploads/2020/09/doc_food_logo_100px.jpgRedaktion2016-08-22 07:59:272016-08-22 07:59:27Pfifferlinge sammeln – zum ersten Mal
Wissenschaftler der University of Sydney haben eine Methode entwickelt, um Lebensmittel ohne Waage zu wiegen und so Portionsgrößen – zum Beispiel bei Lasagne – korrekt einschätzen zu können. Sie ist einfach, kostet nichts und ist im wahrsten Sinne des Wortes immer bei der Hand: gemessen wird mit der Fingerbreite. In der weltweit ersten Studie zu […]
https://docfood.info/wp-content/uploads/2016/08/Lasagne.jpg300420Redaktionhttps://docfood.info/wp-content/uploads/2020/09/doc_food_logo_100px.jpgRedaktion2016-08-20 10:33:442016-08-20 10:33:44Studie zu Portionsgrößen – Fünf Finger breit Lasagne
Kürzlich irgendwo in Österreich in den Bergen – auf 1200 Metern mitten im Wald. Mit Rotkäppchenkörbchen und Pilzmessern bewaffnet starten wir zu unserer ersten Pilzwanderung. Ob wir überhaupt etwas finden? Wir sind auf der Suche nach Pfifferlingen. Der Sommer war feucht- und alles sieht endlich mal wieder nach einem großen Schwammerljahr aus. Pfifferlinge soll es […]
https://docfood.info/wp-content/uploads/2016/08/DSC_0732_dF.jpg300450Redaktionhttps://docfood.info/wp-content/uploads/2020/09/doc_food_logo_100px.jpgRedaktion2016-08-22 07:59:272016-08-22 07:59:27Pfifferlinge sammeln – zum ersten Mal
Wissenschaftler der University of Sydney haben eine Methode entwickelt, um Lebensmittel ohne Waage zu wiegen und so Portionsgrößen – zum Beispiel bei Lasagne – korrekt einschätzen zu können. Sie ist einfach, kostet nichts und ist im wahrsten Sinne des Wortes immer bei der Hand: gemessen wird mit der Fingerbreite. In der weltweit ersten Studie zu […]
https://docfood.info/wp-content/uploads/2016/08/Lasagne.jpg300420Redaktionhttps://docfood.info/wp-content/uploads/2020/09/doc_food_logo_100px.jpgRedaktion2016-08-20 10:33:442016-08-20 10:33:44Studie zu Portionsgrößen – Fünf Finger breit Lasagne
Kürzlich irgendwo in Österreich in den Bergen – auf 1200 Metern mitten im Wald. Mit Rotkäppchenkörbchen und Pilzmessern bewaffnet starten wir zu unserer ersten Pilzwanderung. Ob wir überhaupt etwas finden? Wir sind auf der Suche nach Pfifferlingen. Der Sommer war feucht- und alles sieht endlich mal wieder nach einem großen Schwammerljahr aus. Pfifferlinge soll es hier jetzt schon in Massen wie seit langem nicht mehr geben. Zum ersten Mal Pilze sammeln – für uns ist es eine Premiere.
Nach 10 Minuten bergan leuchten zwischen Moosen und Kräutern versteckt ein paar kleine eidottergelbe Kleckse: Wir haben die ersten Pfifferlinge entdeckt.
Was ist ein Pfifferling wert?
Kein Zweifel, die ersten Pfifferlinge, halb verdeckt im Moos leuchtend wie Bernstein! Wo sie doch gemäß einer alten Redensart gar nichts wert sein sollen. Ist ein Pfifferling also wirklich keinen Pfifferling wert? Es gab wohl einmal Zeiten, in denen der Pfifferling in unseren Wäldern wie Unkraut wuchs – es gab also Pfifferlinge wie Sand am Meer. Im 16. Jahrhundert waren Pfifferlinge wohl Arme-Leute-Essen, essbar, aber langweilig. Etwas, was man liegenlassen oder wegschmeißen kann, dass zu Recht Geringschätzung verdient. So kam es zu der Redewendung: Was also völlig wertlos war oder verächtlich gemacht werden sollte, war keinen Pfifferling wert – das galt sogar für Menschen: Den kannst Du vergessen, der Typ ist keinen Pfifferling wert. Uns erscheinen sie auf jeden Fall sehr wertvoll.
Plötzlich siehst Du sie überall
Plötzlich sehen wir sie überall. Wenn das Auge einmal die Strukturen erkannt hat, hinter denen sich die dottergelben Gesellen verbergen, wird die Suche ganz leicht. Zudem begreift man schnell, welche Stellen die Pfifferlinge lieben: Ein Pfifferling kommt nicht gerne alleine: Pfifferlinge sind nicht gerne einsam: Wenn, dann tauchen sie meist gleich in Nestern auf. Sie sind auch viel weniger lichtscheu, als es der unerfahrene Sammler vermuten würde: Dass es die meisten Pilze im tiefen Wald gibt, ist offenbar ein Märchen: An den Waldrändern wachsen wesentlich mehr. Jetzt kann es also losgehen mit dem Sammeln. Oft sind die Pilze mit Moss und Gräsern im Unterholz verwachsen. Dann legt man sie vorsichtig frei, bis man zum unteren Ende des Stiels kommt. Dort setzt man entweder das Pilzmesser zu einem glatten Schnitt an, oder man packt den Stil vorsichtig zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger und dreht den Pilz (mit nicht zu viel Druck) aus dem Boden heraus. Für den Pilz ist das die ‚ökologischere‘ Variante, da sich die Schnittfläche nach dem Schneiden leicht mit Regenwasser vollsaugen kann, das so ‚von Innen‘ in das Myzel (Wurzelsystem der Pilze) eindringen kann und dadurch den Pilz zerstört.
Sammeln – aber mit Umsicht!
Sobald der Pilz aus dem Boden kommt, wird der gesäubert. Der Pinsel am unteren Ende des Pilzmessers ist dafür besonders praktisch. Tannennadeln, Waldboden, Moosreste – das alles lässt damit wunderbar abbürsten. Für das Abschneiden beschädigter oder weicher Stellen leistet das Messer gute Dienste. Dann ist der Pfifferling sauber – und ab geht’s ins Körbchen. Bevor es zur nächsten Fundstelle weitergeht, schließen wir die entstandene ‚Wunde‘ im Waldboden mit Moos oder Walderde, damit sich die Wurzel des Pilzes regenerieren. Apropos Körbchen: Wenn Pilzesammler mit luftdurchlässigen Körbchen aus Naturmaterial losziehen, ist das weniger der Romantik als der Nützlichkeit geschuldet: Plastiktüten z.B. sind völlig ungeeignet, da die Pilze darin schnell schmierig werden und verderben. Nicht viel günstiger sind Beutel aus Leinen: Sie sind zwar luftdurchlässig, aber durch die Reibung des Stoffes werden die Pilze gequetscht oder zerbröselt – schön sehen sie dann nicht mehr aus (..und bekanntlich isst ja auch das Auge mit).
docFood meint
Wie es mit den Pilzen nach dem Sammeln weitergeht, erzählen wir Ihnen in einem der nächsten Beiträge. Übrigens Obwohl der Pfifferling als wertlos galt, erinnert der erste Teil seines Namens an etwas, das früher sehr wertvoll war. Pfifferlinge haben von Natur aus einen leicht pfeffrigen Geschmack – was zu iher Namensgebung beigetragen hat. Dadurch ist offensichtlich aus dem dottergelben Eierschwammerl der Pfifferling geworden. Und außerdem: Pilzsammeln könnte zu unserem neuen Hobby werden.
https://docfood.info/wp-content/uploads/2016/08/DSC_0732_dF.jpg300450Redaktionhttps://docfood.info/wp-content/uploads/2020/09/doc_food_logo_100px.jpgRedaktion2016-08-22 07:59:272016-08-22 07:59:27Pfifferlinge sammeln – zum ersten Mal
Wissenschaftler der University of Sydney haben eine Methode entwickelt, um Lebensmittel ohne Waage zu wiegen und so Portionsgrößen – zum Beispiel bei Lasagne – korrekt einschätzen zu können. Sie ist einfach, kostet nichts und ist im wahrsten Sinne des Wortes immer bei der Hand: gemessen wird mit der Fingerbreite. In der weltweit ersten Studie zu dem Thema ermöglicht die Anzahl der Finger, kombiniert mit geometrischen Formeln von Volumen und Dichte der Lebensmittel, eine objektive Schätzung des Gewichts von Essen.
Die Studie, geleitet von PhD Kandidatin Alice Gibson des Boden Institutes of Obesity, Nutrition, Exercise & Eating Disorders, wurde im Juli 2016 im Journal of Nutritional Science publiziert.
Die Idee
Die Idee für die Studie entstand aus dem Versuch von Alice Gibson, der Autorin der Studie, ihre eigenen Essgewohnheiten zu verstehen. Daher machte sie diesen Aspekt zum Teil ihrer Doktorarbeit über Studien zum Gewichtsverlust. Beim Verfassen eines Ernährungs- bzw Esstagebuchs, in welchem alle an einem Tag gegessenen Lebensmittel eingetragen werden, wurde der Forscherin bewusst, wie schwierig es ist, die genaue Menge an Essen präzise einzuschätzen – besonders bei Gerichten wie Lasagne. Daraufhin entwickelte sie die Methode, die Menschen dabei helfen soll, unterwegs und ohne Zugang zu einer Waage genau dies zu tun.
Die Methode
In der Studie verglich sie die mithilfe der „Fingerbreite-Methode“ geschätzten Mengen mit dem echten Gewicht des Essens. Parallel dazu probierte sie weitere Möglichkeiten zur Messung aus, zum Beispiel mit Hilfe der Fäuste, Fingerspitzen oder Daumen. Die Studienteilnehmer sollten so die Portionsgröße von zweiundvierzig vorab gewogenen Lebensmittel und Flüssigkeiten einschätzen. Das Ergebnis: Achtzig Prozent der Lebensmittel wurden mithilfe der „Fingerbreite-Methode“ weitgehend richtig geschätzt – mit einer maximalen Abweichung von höchstens fünfundzwanzig Prozent. Im Gegensatz dazu erreichten nur neunundzwanzig Prozent der mit Haushaltshelfern wie Messbecher oder Löffel gemessenen Mengen einen korrekten Wert.
Das Potenzial
Die Methode ist nach Ansicht von Alice Gibson zwar noch nicht ganz ausgereift. Aber schon jetzt sieht sie großes Potenzial zur Weiterentwicklung. Beispielsweise könnte sie in Verbindung mit einer Smartphone App die Einschätzungen der Portionsgrößen sowohl automatisieren als auch präzisieren. Ein derartiges Hilfsmittel könnte es auch Ernährungsfachkräften leichter machen, Ernährungsempfehlungen und Programme noch gezielter auf ihre Klienten zuzuschneiden. Im Video (englisch) demonstriert Alice Gibson ihre Idee. Wir von docFood sind gespannt, ob die “Fingerbreite-Methode” es in die Praxis schafft oder als gut gemeinter Ansatz wieder in der Versenkung verschwindet.
https://docfood.info/wp-content/uploads/2016/08/Lasagne.jpg300420Redaktionhttps://docfood.info/wp-content/uploads/2020/09/doc_food_logo_100px.jpgRedaktion2016-08-20 10:33:442016-08-20 10:33:44Studie zu Portionsgrößen – Fünf Finger breit Lasagne