Beim Bananen-Einkauf die Erzeugerländer stärken
Bananen sind nach Äpfeln das beliebteste Obst der Deutschen. Mehr als 10 Kilo verspeist jeder von uns durchschnittlich im Jahr. Rund 1,3 Millionen Tonnen der bliebten Früchte werden jährlich aus den Herkunftsländern wie Kolumbien, Ecuador oder Costa Rica importiert. docFood informiert über die Anbaubedingungen und sagt Ihnen, warum es gerade bei Bananen wichtig ist, zu ökologisch erzeugten und fair gehandelten Früchten zu greifen.
Bananen werden in fast allen subtropischen und tropischen Regionen rund um den Äquator der Erde – dem so genannten “Bananengürtel” – angebaut und das ganze Jahr über geerntet. Rund ein Fünftel der gut 100 Millionen jährlich produzierten Tonnen werden exportiert. Dabei dominieren Lateinamerika und die Karibik den weltweiten Bananenhandel.
Welthandel mit Bananen von Großkonzernen dominiert
Der Welthandel mit Bananen begann 1899 durch die US-amerikanische Firma “United Fruit Company”, die heute “Chiquita” heißt. Mit den zwei weiteren Großkonzernen “Dole” und “Del Monte” beherrscht der Konzern den Bananenanbau und -handel auf der ganzen Welt. Die nordamerikanischen Handelsgesellschaften errichteten große Bananenplantagen, wofür sie Regenwälder abholzten und kleine Bauern vertrieben. Die Plantagenarbeiter bekamen niedrige Löhne und hatten keinerlei Rechte.
Mittlerweile sind die Fruchthandelskonzerne dazu übergegangen, ihre Bananen in vielen Ländern nicht mehr auf eigenen Plantagen anzubauen. Vielmehr bewirtschaften Unternehmen in den Anbauländern die Plantagen und beliefern die Konzerne. Da die Handelsriesen häufig keine Zusagen zu Abnahmemengen und -termine machen, tragen die Plantagenbetreiber das Risiko, die Ernte nicht verkaufen zu können, genau so wie die Gefahr von Ernteausfällen durch Pflanzenkrankheiten. Um die standardmäßig in gigantischen Monokulturen angebaute Bananensorte “Cavendish” vor Krankheiten zu schützen, werden daher große Mengen an Pestiziden eingesetzt.
Fair gehandelte Bananen sind nicht immer bio
Wer konventionell angebaute Bananen kauft, unterstützt die Großkonzerne und damit die niedrige Bezahlung der Landarbeiter und das Gesundheitsrisiko durch den Einsatz von Pestiziden. Gut, dass es mittlerweile fast überall auch fair gehandelte Bananen gibt. Die Bananenbauern verkaufen ihre Ernte an Partnerunternehmen aus dem Fairen Handel und bekommen dafür einen Mindestpreis, der in jedem Fall ihre Produktions- und Lebenshaltungskosten deckt. Zusätzlich bekommen sie einen Fairtrade-Aufschlag, der beispielsweise zur Finanzierung von Bildungs- oder Gesundheitsprojekten oder der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft dient. Denn nicht jede Fairtrade-Banane ist auch gleichzeitig bio. Grund: Die höheren Kosten zur Erfüllung der Bio-Standards können nicht alle Kleinbauern stemmen. Sobald sie aber Teil des Fairtrade-Systems sind, werden die Produzenten dabei gefördert, ihren Anbau auf ökologische Standards umzustellen.
Erzeuger, Importeure und Händler von Fairtrade-Bananen sind bei der Fair Trade Labelling Organizations International (FLO) registriert. Ihre Produkte sind am Fairtrade-Siegel zu erkennen. Ökologisch angebaute Früchte tragen zusätzlich das Bio-Siegel. Ausschließlich aus ökologischer Erzeugung kommen die Bananen mit BanaFair-Siegel. Der Verein BanaFair arbeitet mit dem Kleinbauernverband UROCAL in Ecuador zusammen, der die Bio-Bananen so direkt nach Europa exportieren kann.
Melanie Kirk-Mechtel
Tipp von docFood:
Durch die Wahl von Fairtrade-Bananen aus ökologischer Erzeugung können Sie sehr viel dazu beitragen, dass die Arbeits- und Lebensbedingungen der Kleinbauern nachhaltig verbessert werden. Wer noch mehr wissen möchte oder sich selbst engagieren will, der kann sich hier informieren:
Website der Non Profit Organisation BanaFair e.V. mit Infomaterial zum Download www.banafair.de
Internetauftritt von TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der “Dritten Welt” e.V. www.fairtrade-deutschland.de
Info-Website des Fairhandelsunternehmens GEPA rund um den Fairen Handel: www.fairtrade.de
Im Forum Freier Handel arbeiten unterschiedliche Akteure der Fair-Handels-Bewegung zusammen. www.forum-fairer-handel.de
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