Schlagwortarchiv für: Haushalt

Rhabarber auch nach der Saison genießen

Die Rhabarber-Saison ist kurz, genauso kurz wie die von Spargel. Beide werden nur bis zum Johannistag am 24. Juni geerntet, damit sich die Pflanzen bis zur nächsten Erntezeit erholen können. Wer also auch danach noch das säuerliche Stangengemüse genießen möchte, sollte die nächsten Wochen nutzen, um sich einen Rhabarber-Vorrat anzulegen.
Eingemacht oder eingefroren hält sich der Rhabarber bis zur nächsten Saison.

Rhabarber blanchieren

Zum Weiterverarbeiten müssen die Rhabarberstangen zuerst geputzt und geschält werden. Dazu die Enden abschneiden und die dünne Haut mithilfe des Schälmessers in Streifen abziehen. Die Stangen dann kurz unter fließendem Wasser abspülen, trocken tupfen und in ca. drei Zentimeter lange Stücke schneiden. In kochendem Wasser kurz blanchieren und in ein Sieb abgießen. Durch das Blanchieren geht viel von der unverträglichen Oxalsäure in das Kochwasser über. Daher sollten Sie das Wasser vor der Weiterverarbeitung stets wegschütten.
 

Rhabarber einfrieren

Rhabarber lässt sich auch roh einfrieren, wegen des Oxalsäuregehaltes der Stangen empfiehlt sich aber auch dabei das vorherige Blanchieren. Sind die Rhabarber-Stücke abgekühlt, können sie direkt in einen Gefrierbeutel gegeben und portionsweise eingefroren werden. Zum praktischeren Entnehmen können Sie die Stücke vorher auf einem Teller oder Tablett in den Gefrierschrank geben und in gefrorenem Zustand in den Gefrierbeutel füllen. Nun steht jederzeit ein (fast) frischer Vorrat an Rhabarber bereit, zum Beispiel für einen leckeren Rhabarberkuchen.
 

Rhabarber einmachen

Für Rhabarber-Kompott geben Sie drei Teile blanchierten Rhabarber mit einem Teil Wasser sowie Zucker nach Belieben in einen Topf und lassen das Ganze aufkochen. So lange köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist und in saubere Einmachgläser füllen. Die verschlossenen Gläser entweder direkt auf den Deckel stellen, damit sich ein Vakuum bildet, oder im Wasserbad stehend noch weitere zehn bis 15 Minuten kochen lassen.
Wenn der Rhabarber nach dem Einmachen für Kuchen verwendet werden und daher noch stückig sein soll, empfiehlt sich folgende Methode:

  • (Blanchierte) Rhabarberstücke bis knapp unter den Glasrand in sterilisierte Weckgläser (ein Liter Inhalt) geben.
  • Gläser leicht mit dem Boden auf die Arbeitsplatte schlagen, damit möglichst kleine Lücken zwischen den Stücken sind.
  • 750 g Zucker mit 375 ml Wasser zum Kochen bringen und etwa 1 Minute kochen lassen.
  • Das Zuckerwasser kochend heiß über den Rhabarber gießen, bis ca. zwei Zentimeter unter den Glasrand.
  • Gläser gut verschließen und auf den Kopf stellen.

Tipp von docFood:

Lecker ist Rhabarber auch als Konfitüre, zum Beispiel in Kombination mit Erdbeeren. Dazu jeweils 500 Gramm Erdbeeren und Rhabarber klein schneiden, in einen Topf geben und zu Mus köcheln lassen. Dann 500 Gramm Gelierzucker 2:1 hinzufügen und weitere drei Minuten köcheln. Anschließend in Marmeladengläser abfüllen und fest verschließen.

Melanie Kirk-Mechtel

Händewaschen schützt vor Infektionen

Wussten Sie schon: Heute – am 15. Oktober – ist Welthändewaschtag. Pünktlich zu Beginn der neuen Erkältungs- und Grippesaison will der Händewaschtag daran erinnern, dass man sich durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen gut vor vielen Viren und Bakterien und damit vor der Ansteckung mit den verschiedensten Krankheiten schützen kann. „Krankheitserreger können von den Händen durch Berührung des Gesichts oder von Nahrungsmittel, über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen. Das lässt sich durch Händewaschen verhindern“, so Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Auch im Umgang mit Lebensmitteln kann mangelnde Handhygiene entweder zur Ansteckung mit Krankheitserregern führen – oder aber deren Weitergabe fördern. Zum Welthändewaschtag ruft die BZGA zu bewußterem Händewaschen auf.
 
Händewaschen – was bringt das? Ganz schön viel!
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis zu 80 Prozent aller infektiösen Erkrankungen über die Hände übertragen. Durch gründliches Händewaschen lässt sich die Anzahl der Keime auf den Händen auf maximal ein Tausendstel senken. Je weniger Erreger an Ihren Händen haften, umso kleiner ist das Risiko, dass sie beispielsweise mit dem Essen in den Mund oder über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen. Und Erreger, die sich nicht mehr an den Händen befinden, können auch nicht durch Handkontakte wie Händeschütteln oder gemeinsam benutzte Griffe und Gegenstände an Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen übertragen werden. Das ist besonders in Zeiten von Krankheitswellen wichtig. So ist Händewaschen eine einfache und wirksame Maßnahme, die vor Ansteckung schützen kann.
 
Tipp von docFood:
Unter dem Stichwort „Händewaschen“ bietet die BZgA auf ihrer neuen Seite zum Infektionsschutz zahlreiche Informationen rund um das Thema, verbunden mit vielen praktischen Tipps: Wann sollte ich mir die Hände waschen? Spielt die Wassertemperatur dabei eine Rolle? Warum ist es so wichtig, sich die Hände abzutrocknen? Zusätzlich gibt es informative und anschauliche Filme, die z. B. zeign, wie man Hände richtig wäscht. Reinschauen lohnt!

Friedhelm Mühleib

Quelle: BZGA

 

Haushalt nebenbei – sauber was gelernt

Ganz ehrlich: der Titel weckt in mir zunächst einmal leichten Widerwillen. Die Icons von Putzeimer, Gummihandschuhen und Geschirrstapel, die das Cover zieren, tun ihr übriges. Vermutlich hat das damit zu tun, dass – wie bei vielen berufstätigen Frauen – auch bei mir der Haushalt nebenbei laufen muss. Da dies nie so reibungslos funktioniert, wie man es gern hätte, ist vermutlich latent immer ein schlechtes Gewissen im Spiel. So ist das zumindest bei mir. Umso überraschender, dass das Büchlein gleich auf den zweiten Blick viele positive Aha-Erlebnisse zu bieten hat.
Ich schlage den Ratgeber auf und lerne zum Einstieg: mit dem Haushalt ist es wie beim Sport – am besten absolviert man täglich ein moderates, überschaubares Pensum. Die ersten generellen Tipps sind vernünftig, sachlich und pragmatisch. Die folgenden, insgesamt 7 Kapitel versprechen viel Nützliches – von “Putzen und Pflegen” bis “Sicherheit, Strahlen und Energie”. Das Buch arbeitet mit dem Prinzip der Gegenüberstellung: Links “so nicht”, rechts “so geht’s”. Das ist einfach und einprägsam und wird unterstrichen durch viele überwiegend farbige Abbildungen und markant hervorgehobene Textbausteine.
Schon kommt die Überraschung: Tatsächlich entdecke ich bereits beim Durchblättern viel Nützliches und bin erstaunt, wie viel Neues und Lesenswertes mir begegnet. Wie oft doch meine eigene Haushaltsmethode der linken Seite gleicht! Z. B. mein Arsenal an Reinigungsmitteln: alles in allem kommen da locker 12 verschiedene Reiniger zusammen. Ich erfahre: wirklich gebraucht werden nur fünf. Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel sondern auch für die Umwelt. Viele Tipps sind tatsächlich auch Tipps zum Schonen der Umwelt, für mehr Energieeffizienz und damit auch für Sparfüchse. Beispiel: Wie stellt man den Kühlschrank optimal ein? Dazu die nützliche Faustregel: “Lässt sich die Butter nicht streichen, ist es im Kühlschrank zu kalt”. Und das kostet bares Geld: Pro Grad weniger lassen sich 6 % Stromkosten sparen. Auch dies eine Kleinigkeit, die man mühelos und sofort umsetzen kann – einfach eine Stufe kleiner drehen, meist reicht Stufe 1! Das Ergebnis macht sich positiv im Portemonnaie bemerkbar. So geht es weiter und in jedem Kapitel findet sich viel Nützliches, Neues und Verblüffendes. Es wird aufgeräumt mit Mythen, unnützen Werbeversprechen und dem hartnäckigen Glauben “viel hilft viel”.
Fazit: Das eigentlich Schöne an dem Buch ist, dass man viele kleine Stellschrauben entdeckt, mit denen sich der Haushalt im Sinne von Zeit- und Geldersparnis optimieren lässt. Außerdem funktioniert der Ratgeber hervorragend als kleines Nachschlagewerk und steht auch dann zur Verfügung, wenn ‚Muttern‘ für die Haushaltsnachhilfe gerade mal nicht erreichbar ist.
 
Haushalt nebenbei
500 saubere Expertentricks
Autor: Christian Eigner
Stiftung Warentest
224 Seiten, Broschiert
ISBN 978-3-86851-403-2
EUR (D) 16,90
Online im Buch blättern oder direkt bestellen>>
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Jetzt Gemüse einfrieren für die vitaminarme Zeit

Gemüse gibt es jetzt überall vom Feinsten: regional, saisonal und bio – und das alles zudem in bester Qualität und zu günstigsten Preisen. Aber was macht man mit dem ganzen guten günstigen Gemüse? Wer einen Gemüsegarten sein eigen nennt, weiß jetzt ebenfalls kaum, was er mit der ganzen Ernte machen soll. Die einfachste – und zudem gute – Lösung: Leben Sie sich jetzt nach und nach einen „kalten“ Gemüsevorrat für den Winter an. Denn die meisten Gemüse lasen sich prima und fast ohne Qualitätsverlust einfrieren – von A wie Aubergine bis Z wie Zucchini fühlen sich die meisten Gemüse wohl im Eis, wenn ein paar Grundregeln beachtet werden.
 

Blanchieren bereitet Gemüse für die Tiefkühlung vor

Im Gegensatz zum Obst sollten viele Gemüsesorten (siehe auch in der Tabelle) vor dem Einfrieren blanchiert werden. Dazu werden sie nach dem Putzen, Waschen und eventuell Zerkleinern wenige Minuten in kochendes Wasser getaucht. Bei hellen Sorten geben Sie etwas Ascorbinsäure oder Zitronensäure ins Kochwasser, damit die Gemüse nicht braun werden. Danach kommen sie zum Abkühlen kurz in Eiswasser. Das Blanchieren hat gleich mehrere Effekte: Es zerstört möglicherweise schädliche Mikroorganismen und erhält den grünen Blattfarbstoff Chlorophyll – so behalten Broccoli, Erbsen oder Wirsing und andere grüne Gemüse ihre Farbe. Außerdem schützt Blanchieren vor dem Verlust von Vitamin C. Bei der Verarbeitung nach dem Auftauen wird blanchiertes Gemüse zudem deutlich schneller gar.

Gemüsesorte Verarbeitungshinweise Blanchierzeit in Minuten
Auberginen schneiden 2
Blumenkohl in Röschen teilen 2
Bohnen, grüne putzen, waschen 3
Broccoli küchenfertig vorbereiten 3
Chicorée halbieren, bitteren Kegel entfernen 4-5
Erbsen, grüne enthülsen waschen 2
Grünkohl waschen, grob hacken 1-2
Kohlrabi in Scheiben oder Stifte schneiden 2-3
Karotten in Scheiben oder Stifte schneiden 3
Porree putzen, waschen, in Stücke schneiden 4-5
Rosenkohl küchenfertig vorbereiten 3
Spargel schälen
Spinat blanchieren, grob hacken 2
Weißkohl schneiden 2
Zucchini schneiden und roh einfrieren oder blanchieren 2

 

Küchenkräuter im Eiswürfel

Auch die Kräuterernte lässt sich hervorragend im Eis konservieren – am einfachsten gehackt und mit etwas Wasser in Eiswürfelbehälter gefüllt. Ganze Kräuterzweige können Sie portionsweise in kleine Gefrierbeutel oder –dosen verpacken. Für größere Mengen lassen Sie die Kräuter auf einem Blech ausgebreitet vorfrieren, zerreiben sie (z. B. mit einem Nudelholz) und füllen sie dann in Behälter, aus denen sie später portionsweise entnommen werden können.
 

Tipp von docFood:

Damit die neuen Gemüsepakete bereits eingefrorene nicht antauen, sollten sie zu Beginn möglichst frei liegen und erst später dicht gepackt werden. Außerdem frieren mehrere kleine Packungen schneller durch als eine große.
 

Schimmel im Brotkasten: Gib ihm Saures!

Puh, ist das eine Hitze! Während wir schwitzen, freuen sich die Schimmelpilze ganz besonders über tropische Hitze, vor allem in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit. Brot, Obst und sogar Gemüse schimmeln bei diesem Klima oft schneller, als man sie verbrauchen kann. Frisch gebackene Bäckerbrote werden in Deutschland grundsätzlich ohne Konservierungsstoffe gebacken und verkauft. Was eigentlich sehr positiv ist, gerät bei sommerlichen Temperaturen schon mal schnell zum Nachteil. Umso mehr kommt es dann auf den Schimmelschutz zu Hause an.

Was Sie schon beim Einkauf bedenken sollten:

● Schimmelpilze breiten sich gerade in Schnittbrot besonders schnell aus, denn dieses bietet die größte Angriffsfläche. Brotlaibe sind weniger anfällig. Deswegen nach Möglichkeit ganze oder halbe Laibe ungeschnitten kaufen.
● Weizentoast und helle Brote (mit hohem Weizenmehlanteil) sind besonders empfindlich. Davon möglichst nur soviel einkaufen, wie innerhalb von zwei, drei Tagen verbraucht wird.
● Brotsorten mit höherem Roggenmehlanteil lassen sich meist gut ein paar Tage aufbewahren und sind daher ideal z.B. für übers Wochenende und an Festtagen.

Essig schlägt den Schimmel in die Flucht

Wer dann noch zu Hause an folgende Vorsichtsmaßnahmen denkt, verdirbt dem Schimmel schnell den Appetit:
● Reinigen Sie Ihren Brotbehälter ein bis zweimal die Woche. Alte Brotreste und Krümel begünstigen zusammen mit hoher Luftfeuchtigkeit die Entstehung von Schimmel.
● Am besten werden Brotkästen oder Keramiktöpfe im Haushalt alle ein bis zwei Wochen mit Essig oder Essigessenz-Lösung gereinigt, bei sommerlichen Temperaturen vorsorglich sogar noch häufiger.
● “Haushaltschemie” ist dafür nicht nötig, denn das alte Hausmittel Essig wirkt zuverlässig. Trockenes Auswischen oder Spülen mit Leitungswasser nützt dagegen wenig. Entscheidend ist die Verschiebung des pH-Wertes durch die Essigsäure”, erklärt der Ernährungswissenschaftler Dr. Heiko Zentgraf: “Sie schafft ein saures Milieu, in dem der Schimmel keine Chance hat.
Unverdünnter Branntwein- und Obstessig wirkt ebenso gut wie eine Lösung aus Essigessenz (im Verhältnis 1:10 mit Wasser).● Wichtig: Den Brotbehälter anschließend mit einem Papiertuch sorgfältig trocken wischen!
Für die Brotaufbewahrung gilt, dass Brot und Brötchen prinzipiell auch im Sommer bei Zimmertemperatur gut aufgehoben sind. Bei extrem schwül-warmer Witterung mit hoher Schimmelgefahr kann eine kurzfristige Zwischenlagerung im Kühlschrank sinnvoll sein, obwohl Brot und Brötchen dort schneller altbacken werden. Wer im Haushalt keinen guten Platz hat, kann bei hohen Temperaturen schon mal auf Tiefkühlschrank oder -truhe ausweichen. Bei 18 Minusgraden ist man in Sachen Schimmelschutz auf der sicheren Seite.

Tipp von docFood:

Wenn der Schimmel schon zugeschlagen hat, entsorgen Sie das ganze Brot – in diesem Fall ohne schlechtes Gewissen und Rücksicht auf Verluste. Das Myzel des Pilzes kann sich bereits im ganzen Brot ausgebreitet und Pilzgifte gebildet haben. Die können Leberschäden hervorrufen und gelten auch als krebsfördernd. Wer hier noch einen Teil des Brotes retten will, spart sicher an der falschen Stelle!
Foto:
@schankz-Fotolia.com