Schimmelpilze lieben Obstsalat
Praktisch, appetitlich und vitaminreich – aufgeschnittenes Obst und vorgeschnittene Blattsalate sind gerade im Sommer sehr beliebt. Verbraucher sollten darauf achten, dass Obst und Salate, die vorgeschnitten sind, im Handel immer gekühlt angeboten und zu Hause im Kühlschrank aufbewahrt werden, um die Produkte vor einer mikrobiellen Kontamination zu schützen, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) betont.
Im Rahmen der Stichproben der Lebensmittelüberwachung konnten im Jahr 2016 am häufigsten Schimmelpilze, Enterobakterien und Hefen nachgewiesen werden. Bei vorgeschnittenen, verpackten Blattsalaten wurden in Einzelfällen auch potentiell krankmachende Keime nachgewiesen. Bei 135 von 737 Proben (18 %) lag der Gehalt an Schimmelpilzen über dem Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) l. Um sich vor Schaden zu schützen, sollten auch Verbraucher vorsichtig sein, empfiehlt das BVL und rät zu folgenden Maßnahmen:
Tipps für Kauf von geschnittenem Obst und Salaten
Werden Produkte ungekühlt gelagert, können sich die Bakterien besonders schnell vermehren. Das BVL rät daher, beim Kauf von vorgeschnittenem Obst und Salaten auf Folgendes zu achten:
● Eine hohe Keimbelastung ist selten mit bloßem Auge zu erkennen. Trotzdem lohnt ein gezielter Blick, um den Frischezustand des Produktes zu erkennen. Farbverlust, braune Stellen oder viel Flüssigkeit weisen auf eine mangelnde Frische hin. Ebenso kritisch ist eine gewölbte Verpackung, da die gebildeten Gase Zeichen der einsetzenden Gärung sind.
● Achten Sie beim Kauf darauf, dass vorgeschnittenes Obst und Salate im Kühlregal liegen, und halten sie das Verbrauchs- bzw. Mindesthaltbarkeitsdatum ein.
● Verzehren Sie das aufgeschnittene Obst bzw. den bereits zerkleinerten Salat rasch oder bewahren Sie es im Kühlschrank oder einer Kühltasche auf. Entsorgen Sie Produkte, die längere Zeit einer hohen Temperatur ausgesetzt waren, also beispielsweise ungekühlt gelagert oder gar dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt wurden.
Wie kommen Bakterien in den Obstsalat?
Aufgrund der Anbaubedingungen können Obst und Salate in Kontakt mit diversen Mikroorgansimen kommen. Vorgeschnittene Salate und abgepackte Obststücke werden roh verzehrt und durchlaufen in aller Regel keinen Produktionsschritt, der geeignet ist, die Mikroorganismen abzutöten. Während das Obst durch das Aufschneiden und den damit verbundenen Kontakt mit der Schale kontaminiert werden kann, sorgen bereits kleine Schnitt- und Bruchstellen bei Salatblättern und dem dort austretenden Saft für das Wachstum verschiedener Mikroorganismen. Das häufig säurearme Fruchtfleisch der angebotenen Obstsorten und das feuchte Milieu der folienverpackten Salatmischungen fördern das Wachstum der Keime.
Wie schützt uns die Lebensmittelüberwachung?
Sowohl zerkleinertes Obst als auch zerkleinerte, in Folien verpackte Blattsalate gehören zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Lebensmittelunternehmer müssen daher bei diesen Produkten strenge Hygienevorschriften beachten. Ob diese eingehalten werden, überprüfen die Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer regelmäßig. So werden im Rahmen des risikoorientierten Bundesweiten Überwachungsplanes (BÜp) und des repräsentativen Zoonosen-Monitorings Lebensmittel regelmäßig auf mikrobiologische Parameter untersucht. Im BÜp 2016 wurden 745 Proben vorverpackten aufgeschnittenen Obstes auf verschiedene Mikroorganismen untersucht. 80 % der Proben wurde im Handel gekühlt angeboten. Am häufigsten konnten Schimmelpilze nachgewiesen werden – 135 von 737 Proben (18 %) enthielten Gehalte über dem Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM). In 81 (11 %) der darauf untersuchten Proben wurden die Richtwerte für Enterobakterien überschritten. Dies ist ein möglicher Hinweis darauf, dass die Prinzipien einer guten Hygienepraxis nicht eingehalten wurden. Die Anzahl an Hefen überschritt in 65 (9 %) der auswertbaren Proben den DGHM-Richtwert. In fünf von 745 Proben konnte Escherichia coli nachgewiesen werden, zwei Proben davon überschritten den DGHM-Richtwert.
Keine Salmonellen in Melonen
Vor zwei Jahren standen ungekühlte und aufgeschnittene Wasser-, Honig-, Cantaloupe- und Netzmelonen im Fokus der Überwachungsämter. Sie wurden auf Salmonellen untersucht. Hier war das Ergebnis erfreulicher. Aktuell wurden 486 Proben untersucht, die alle mikrobiologisch unauffällig waren– in keiner der Proben konnte Salmonella spp. nachgewiesen werden. Die Proben von vorgeschnittenen, verpackten Blattsalaten waren in Einzelfällen mit potentiell krankmachenden Keimen kontaminiert. In einer der 391 Proben (0,3 %) wurden Salmonellen nachgewiesen. Den gesetzlichen Anforderungen gemäß gilt vorzerkleinerter Salat, in dem Salmonellen nachgewiesen werden, als gesundheitsschädlich und muss vom Markt genommen werden.
Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)