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Schlechte Noten für Gemüsechips

Gemüsechips – hört sich doch eigentlich gut an. Irgendwie besser als Kartoffelchips. Schließlich gilt Gemüse als gesund und der Kartoffeln hängt immer noch das (unberechtigte) Dickmacher-Image an. Rein gefühlsmäßig sollten also Gemüsechips etwas Besseres sein. Weit gefehlt: wie nicht selten im Leben trügt auch hier das Gefühl. Die Stiftung Warentest hat 15 Gemüsechips untersucht und kommt zu dem vernichtenden Urteil: Die meisten sind teuer, schmecken mäßig und sind echte Kalorienbomben!
 
Dabei bestätigt eine Umfrage auf test.de,  dass ganz viele Verbraucher Gemüsechips als gesunde Alternative zu Kartoffelchips bewerten: 40 Prozent der Teilnehmer halten Karotte, Roter Bete und Co. im Vergleich mit Kartoffelchips in gesundheitlicher Hinsicht überlegen  – mit weniger Salz und Kalorien. Immerhin 47 Prozent sehen in den Gemüsechips keinen Vorteil. 


 

Testergebnis  enttäuscht gesunde Erwartungen

Das Fazit der Tester ist ernüchternd: Gemüsechips, oft aus Süßkartoffel, Pastinake, Karotte und Rote Bete hergestellt, sind nicht die erhoffte gesunde Alternative zu Kartoffel­chips. Die meisten Produkte im Test sind Kalorienbomben, sie enthalten viel Zucker, Fett und Salz. Vier enthalten sogar bedenkliche Mengen kritischer Stoffe. Die Tester haben unter den 15 überprüften Produkten nur drei gute gefunden, Die anderen Produkte waren befriedigend und mangelhaft. Doch auch die Guten sind nicht uneingeschränkt zu empfehlen: So enthalten 100 Gramm des Testsiegers Seeberger zwar relativ wenig Salz, doch mit 30 Gramm recht viel natürlichen Zucker und einen Fettgehalt, der dem von Kartoffelchips kaum nachsteht. Wenn die Qualität schon nicht besser als die der Kartoffelchips ist, ist das frittierte Gemüse zumindest doppelt so teuer: Die Packungen enthalten oft kleinere Mengen als Kartoffelchips-Tüten, was nach Ansicht der Tester den enormen Preisunterschied kaschieren soll.
 

Nur drei schmecken richtig gut

Geschmacklich stellten die Prüfer deutliche Unterschiede zwischen den Produkten fest: Demnach ist der Geschmack beim Gros der Produkte mittelmäßig. Die Chips schmecken und riechen fettig, sind brandig im Geschmack oder haben eine teils pappige Konsistenz. Immerhin haben die Tester drei geschmacklich herausragende Produkte gefunden. Einem davon verliehen unsere Tester sogar die – im Prüfpunkt Sensorik seltene – Bestnote 1,0. Vier Produkte schneiden mangelhaft ab, wegen kritischer Stoffe. Bedenk­liche Mengen Acrylamid fanden die Tester in den Chips von Netto Marken-Discount, in den Svenska-Bio-LantChips und den Tegut-Gemüse-Kesselchips. In Tier­versuchen wirkte Acrylamid krebserregend und erbgutschädigend. Mit mangelhaft bewerteten die Tester auch die Chips von Tyrrells. Die Rote Bete in den untersuchten Tüten war stark mit Nitrat belastet. Nitrat kann im Körper zu Nitrit und dann unter anderem zu Nitrosaminen reagieren. Viele dieser Verbindungen wirkten im Tierversuch krebserregend.
 

Die Besten sind teuer

Im Test siegte das teuerste Produkt, das 4,15 € pro 100 Gramm kostet: Seeberger Veggie-Chips. Ebenfalls mit gut bewertet wurden die Gemüsechips Funny Frisch Veggie Chips gesalzen für 3,20 € und das Bioprodukt Vegetable Chips von Trafo für 3,70 pro 100 Gramm. Bei sehr guten Gemnüsechips, so die Stiftung, lassen sich die Gemüsesorten durch ihr charakteristisches Aussehen unterscheiden, außerdem durch einen kräftigen, aromatischen Geschmack und Geruch.
 

docFood rät

Hier schließen wir uns dem Rat der Verbraucherzentrale (VZ) Nordrhein-Westfalen an. Die empfiehlt, Gemüsechips selber zu machen: „Roh geknabbert oder fettarm zubereitet ist Gemüse immer die beste Wahl. Für Gemüsechips und andere Snacks gilt deshalb: Besser nur ab und zu und in Maßen! Doch Gemüse- und Kartoffelchips lassen sich auch leicht selbst herstellen. Dabei hat man es selbst in der Hand, wie viel Fett in den Chips steckt. Auch lassen sich die Gewürze je nach nach Geschmack variieren.“ Das Rezept für die selbstgemachten Gemüsechips gibt es übrigens hier auf der Website der VZ direkt mit dazu

Red.

Foto und Grafik: © Stiftung Warentest

Wassertest: Leitung statt Flasche

Mineralwasser ist nicht besser als Leitungswasser und überbewertet. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Stiftung Warentest, die für die August-Ausgabe ihrer Zeitschrift test Trinkwasser aus 28 Städten und Gemeinden sowie 30 stille natürliche Mineralwässer getestet hat. Vor allem Mineralstoffe im Mineralwasser sind nach dem Urteil der Tester ein Mythos. Dabei bietet Leitungswasser eine enorme Ersparnis: Ein Liter kostet rund einen halben Cent, das teuerste Mineralwasser im Test kostet das 140-fache: 70 Cent pro Liter. Der Rat der Tester: Am Hahn zapfen statt Flaschen schleppen!
 

Auch Leitungswasser enthält viele Mineralien

Aus jedem Brünnlein zu trinken, dürfte heute kaum ratsam sein. Sehr ratsam ist es dagegen, nach Rinteln zu reisen und am Brunnen vor dem Rathaus seinen Durst zu stillen. Mit knapp einem Gramm Mineralstoffen pro Liter (786 Milligramm) hatte das Rintelner Wasser den höchsten Mineralstoffgehalt aller untersuchten Leitungswässer. Nur wenige der 30 natürlichen Mineralwässern konnten ihm das Wasser reichen: Gerade einmal acht davon haben höhere Gehalte. Grundsätzlich ist Leitungswasser das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland und hat eine gute Qualität, so die Stiftung. Alle Proben entsprachen der strengen Trinkwasserverordnung. Die Hightech-Analysemethoden offenbarten zwar Spuren von Chemikalien, die gefundenen Konzentrationen sind aber gesundheitlich unbedenklich. „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, sagte der Vorstand der Stiftung Warentest, Hubertus Primus.
 

Stille Wässer können mit Keimen belastet sein

Beim Test von stillen Mineralwässern enthielt fast jedes zweite wenig Mineralstoffe. Überraschend ist die hohe Zahl von Produkten, die mit Keimen belastet sind: Sechs der stillen Wässer enthielten so viele Keime, dass sie für Immunschwache riskant sein können. Für Gesunde sind sie nicht kritisch. In fünf der 30 stillen Mineralwässer fanden die Tester oberirdische Verunreinigungen von Pflanzenschutzmitteln, einem Süßstoff und einem Abbauprodukt, das vom umstrittenen Pestizid Glyphosat oder aus Wasch- und Reinigungsmitteln stammt. Die Spuren sind gesundheitlich unbedenklich, weisen aber darauf hin, dass die Quellen nicht ausreichend geschützt sind.
 

 

Wasser: Sehr sauber, aber nicht völlig rein

Wenn Hersteller von Mineralwässern behaupten, ihr Wasser, das häufig aus großer Tiefe kommt, sei völlig rein, ist das mit Vorsicht zu genießen, wie die Ergebnisse der Stiftung zeigen. Das gilt genauso für Leitungswasser, das Spuren von Chemikalien, Arzneimitteln und Pestiziden enthalten kann. So fanden die Tester in einem Wasser Reste eines Korrosionsschutzmittels sowie Spuren von Chrom, Uran und Nitrat. Was das derzeit heftig umstrittene Glyphosat betrifft, geben die Wissenschaftler der Stiftung Entwarnung: Selbst in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft konnten sie keinerlei Spuren des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels finden, obwohl man nach eigenen Angaben mit der empfindlichsten aller derzeit verfügbaren Analysemethoden gearbeitet hat.
 

Tipps von docFood

Die Analyse der Stiftung Warentest erfasst nur einen Bruchteil des Trinkwassers in Deutschland. Wer wissen will, wie sein persönliches Leitungswasser zusammengesetzt ist, kann sich bei seinem Versorger informieren. Wer zuständig ist, erfahren Sie auf Ihrer Rechnung. Lassen Sie von Wasser, das länger in der Leitung stand, mindestens einen Viertelliter ablaufen. Und schonen Sie Ihr Trinkwasser von Morgen: Schütten Sie keine Arzneimittel in die Toilette oder den Ausguss. Sie gehören in den Hausmüll oder zurück in die Apotheke. Auch Chemikalienreste gehören nicht in Klo oder Spüle. Sie sind meist Sondermüll und müssen speziell entsorgt werden.

  Red.

Hier geht’s zum Wassercheck der Stiftung Warentest mit der Übersicht der Ergebnisse und weiteren Informationen
 

Geräucherte Forellenfilets: Oft ein Genuss mit Haken

Wie gut sind die preiswerten geräucherten Forellenfilets von Lidl und Aldi? Sie sind die Besten – zusammen mit den Filets von Globus! Zu diesem Urteil kommt zumindest die Stiftung Warentest, die in ihrem Januar-Heft 20 Produkte mit geräucherten Forellenfilets – darunter drei Bioprodukte – unter die Lupe genommen hat. Als Sieger gingen die Filets der Marke Vejle Seafood aus dem Angebot von Lidl (1,19 Euro / 100g) mit dem Qualitätsurteil GUT (1,9) aus dem Test hervor.
Die Produkte von Aldi-Nord und Aldi-Süd (ebenfalls für 1,19 Euro/100 g im Angebot) schwimmen dicht hinterher. Auch sie werden von den Testern mit dem Urteil GUT (2,2) bewertet. Nur drei weitere Anbieter (Globus, Ternäben und Krone Fisch) dürfen sich über ein GUT freuen. Bei den anderen Produkten haben „viele Filets unappetitliche Blutflecken, grobe Gräten oder fallen auseinander“, wie die Tester bemängeln und bieten gerade jetzt – z.B. als Appetithappen an den Feiertagen serviert serviert – nicht unbedingt einen festlichen Anblick. Wer nun glaubt, ein regionales Produkt aus deutschen Gewässern auf dem Tisch zu haben, wird beim Blick auf die Herkunft meist enttäuscht: Nur zwei von 20 Produkten enthalten deutsche Forellen, der Rest reist einmal quer durch Europa, bevor er in die Märkte kommt – der größte Teil davon kommt aus der Türkei, gefolgt von dänischen und polnischen Fischen.
 

Kühl lagern – temperiert verspeisen

Auch wenn er durch die Verpackung gut geschützt ist, will der empfindliche Fisch bis zum Verbrauch kühl gelagert werden, damit sich keine unerwünschten Keime bilden. Allerdings: Sein volles Aroma entfaltet der Räucherfisch erst, wenn er ein bisschen auf Temperatur kommt: Am besten also die Filets ca. eine Halbe Stunde vor dem Essen aus dem Kühlschrank nehmen. Dann entwickeln sie – falls vorhanden – ihre angenehmes Raucharoma, begleitet von einem zart-schmelzenden Mundgefühl. „Ein fischiger, säuerlicher oder erdiger Geschmack ist ein Mangel“, stellen die Tester fest.
 

Ökologisch, teuer und leider schlecht

„Mangelhaft“ gab es für die Filets von den Gräflich Castell’schen Delikatessen – beim Test am Datum der Mindesthaltbarkeit waren sie gar nicht mehr delikat, sondern „rochen faulig, die oberfläche war leicht schmierig“. Auch die Filets von Bio-Verde – eines der drei beteiligten Bio-Filets und mit 5,50 Euro / 100 g gleichzeitig teuerste Produkt konnte nicht überzeugen: “Riecht und schmeckt fischig und dumpf“ und erhielt nur „AUSREICHEND“ (4,0).
 

Tipp von docFood:

Mit ein paar Spritzern Zitronensaft und kaltgepresstem Olivenöl sind geräucherte Forellenfilets als Vorspeise optimal. Alternativ: Knäckebrot mit Creme fraîche bestreichen, hauchdünn geschnittene Fenchelstreifen darüber und ein Stückchen Filet obendrauf, mit einem Stückchen Orangenfilet garnieren. Köstlich!
Bildquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de
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