Schlagwortarchiv für: übergewicht

Amerikaner werden immer dicker

Noch nie gab es so viele krankhaft dicke Amerikaner wie heute: Wie eine aktuelle Untersuchung des amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Gallup belegt, sind 27 Prozent der US-Amerikaner adipös, weitere 35 Prozent sind übergewichtig. Das sind die höchsten jemals gemessenen Werte. 2005 lag der Anteil noch bei 25,5 Prozent.
Der schwache Trost: Der Anteil der Menschen mit normalem Gewicht ist demnach mit 48% der Bevölkerung unverändert geblieben. Der Zuwachs bei den adipösen (fettleibigen mit krankhaftem Übergewicht bei einem BMI über 30) kommt offensichtlich aus der Gruppe bisher als “übergewichtig” Registrierten (Body Mass Index 25 bis 30). Die traurige Tendenz: Viele, die dick sind, werden immer dicker. Am stärksten betroffen sind der Untersuchung zufolge Schwarze, bei denen der Anteil der Fettleibigen bei 35,5 Prozent liegt, so die Ergebnisse der Studie, die auf Umfragen unter insgesamt 167.000 Teilnehmern basiert.
 
Weniger dicke Kinder
Dabei sah es vor Jahresfrist noch nach einer Wende aus: Damals vermeldete das US-amerikanische Center for Disease Control einen Rückgang des Anteils der dicken Kinder unter den zwei- bis fünfjährigen um namhafte 43 Prozent während der letzten 10 Jahre. Tatsache ist auch, dass die Amerikaner langsam ihren Geschmack für billiges Junkfood verlieren – viele Zahlen sprechen dafür: So hat die Lust auf Softdrinks nachweislich nachgelassen: Der Konsum von Coca-Cola und anderen Süßgetränken ist auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1995 gesunken. Immer mehr Schulen verbannen Softdrinks und Fast Food aus ­ihren Cafeterias. Selbst Krankenhäuser im Mittleren Westen, die noch bis vor kurzem Hamburger servierten, sind aufgewacht und haben Verträge mit Lieferanten von Fast Food gekündigt. Vielleicht, so kann man hoffen, steht die wirkliche Wende ja doch noch bevor.
 
Sozial Schwache besonders betroffen
Für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten und speziell ihr Gesundheitssystem ist die Fettleibigkeit ein gigantisches Problem. Ökonomen gehen davon aus, dass dem Gesundheitssystem Kosten in Höhe von Hunderten Milliarden Dollar pro Jahr entstehen. Neben physischen Belastungen wie Diabetes, hohem Blutdruck und anderen chronischen Leiden hebt Gallup auch die sozialen Folgen für Betroffene hervor. Zudem sei Fettleibigkeit zunehmend ein schichtspezifisches Problem und besonders häufig mit niedrigerer Bildung, geringem Einkommen und dauerhafter Arbeitslosigkeit verbunden.

Dr. Friedhelm Mühleib

Metabolisches Syndrom – das tödliche Quartett

Sie sind deutlich zu dick und haben einen erhöhten Blutdruck. Außerdem sind Ihre Cholesterinwerte zu hoch und Ihr Zuckerstoffwechsel ist nicht in Ordnung – und Ihr Arzt hat was vom „metabolischen Syndrom“ gesagt. Was ist das? Metabolismus – das ist der medizinische Fachbegriff für Stoffwechsel. Das Wort Syndrom steht für das gleichzeitige Vorkommen verschiedener Krankheitssymptome. Beim metabolischen Syndrom sind damit vier weit verbreitete Stoffwechselerkrankungen gemeint, die oft parallel auftreten und sich dann gegenseitig beeinflussen und verstärken.
Da macht es Sinn, alle vier unter ein Krankheitsbild zu fassen. Ein metabolisches Syndrom bringt vier Grunderkrankungen zusammen: ● Übergewicht ● Diabetes mellitus bzw. seine Vorstufen ● Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämie) und ● Bluthochdruck (Hypertonie).
 
Übergewicht vom Apfeltyp? Dann sollten Sie aufpassen
Denken Sie beim kritischen Betrachten ihrer Figur im Spiegel eher an Apfel oder Birne? Die Antwort auf diese Frage hängt eng mit Ihrem persönlichen Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall zusammen. Übergewichtige Menschen vom „Apfeltyp“ häufen ihre Kilos vor allem in der Bauchregion an. Menschen vom „Birnentyp“ legen Pfunde bevorzugt auf Hüften, Gesäß und Oberschenkeln zu. Die Fettzellen am Bauch sind gefährlicher als die auf den Hüften, denn sie dienen nicht nur als Speicher, sondern schädigen den Stoffwechsel insgesamt. Dadurch erhöhen sich zum Beispiel Cholesterin- und Blutzuckerspiegel.
 
Entgleisung im Zuckerstoffwechsel
Eine zentrale Rolle spielt ein gestörter Zuckerstoffwechsel, an dem die Fettzellen im Bauch mitbeteiligt sind. Beim Gesunden erhöht sich nach einer zucker- oder kohlenhydrathaltigen Mahlzeit – zum Beispiel aus Süßigkeiten, Brot oder Nudeln – der Zuckerspiegel im Blut. Dann schüttet der Körper das Hormon Insulin aus. Es sorgt dafür, dass der Zucker (= Glucose) vom Blut in die Muskel- oder Leberzellen gelangt. In den Muskeln wird daraus Energie gewonnen, in der Leber wird die Glucose für später gespeichert. Als Folge sinkt der Blutzuckerspiegel. Werden diese Abläufe gestört – zum Beispiel durch zu viele freie Fettsäuren aus dem Bauchfett – kommt es zu einem Teufelskreis: Der Blutzuckerspiegel bleibt hoch, den Zellen fehlt Zucker zur Energiegewinnung. Die Folge: Es wird noch mehr Insulin produziert, das aber kaum noch Wirkung erzielt. Man spricht von einer Insulinresistenz. Entgleist der Stoffwechsel ungebremst weiter, kommt es irgendwann zur Zuckerkrankheit – dem Diabetes mellitus.
 
Zu viel Fett im Blut
Übeltäter Nr. 3 ist ein gestörter Fettstoffwechsel. Zu viele Triglyceride, viel (schlechtes) LDL-Cholesterin sowie wenig (gutes) HDL-Cholesterin im Blut fördern die Verkalkung der Arterien. Gleiches gilt für einen erhöhten Blutdruck, den vierten im Bunde. Auch der wirkt sich ungünstig auf die Gefäßwände aus und erhöht letztendlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
 

Die vier Symptome des metabolischen Syndroms stehen in enger Wechselbeziehung

Die vier Symptome des metabolischen Syndroms stehen in enger Wechselbeziehung


Tipp von docFood:
Ob Sie Typ Apfel oder Birne sind, können Sie leicht selber feststellen: Teilen Sie Ihren gemessenen Taillen- durch den Hüftumfang. Liegt das Verhältnis über 1,0 bei Männern bzw. über 0,85 bei Frauen, gehören Sie zum so genannten Apfeltyp und haben damit viele gefährliche Fettzellen im Bauchbereich. Ein Bauch vom Apfeltyp muss noch kein Schicksal sein – nicht alle ‚Apfelträger‘ erkranken. Wer zum Apfeltyp gehört und sich ansonsten gesund fühlt, sollte vorsichtshalber trotzdem gelegentlich ein Blutbild vom Hausarzt machen und den Blutdruck messen lassen. Das gibt Sicherheit, dass alles ok ist.

Gabriela Freitag-Ziegler

Mikrobiota – wie Darmbakterien dick machen

Bakterien in unserem Darm können mit verantwortlich sein, wenn Menschen immer dicker werden. Wie kann das sein? Zahlreiche Studien haben gezeigt: Bei Übergewichtigen ist die Mikrobiota – die Gesamtheit aller Darmbakterien  – verändert. Im Gegensatz zu Normalgewichtigen tauchen bei ihnen einige Bakterienarten auf, die vermehrt unverdauliche Faserstoffe aus der Nahrung abbauen und in Energie umwandeln. Die Forscher schätzen, dass Übergewichtige deshalb täglich etwa 150 Kalorien mehr aus ihrer Nahrung gewinnen als Normalgewichtige ohne diese Bakterienarten.
Aber damit nicht genug: Einige Bakterienarten setzen beim Absterben bestimmte Stoffe aus ihrer Zellwand frei (so gen. Lipopolysaccharide, abgekürzt LPS). Diese werden als Endotoxine bezeichnet, weil sie in unserem Körper giftig (toxisch) wirken. Gelangen Endotoxine in den Blutkreislauf, was bei Übergewichtigen mit veränderter Mikrobiota offenbar leicht passiert, lösen sie im Körper einen chronischen Entzündungsprozess aus. Dieser wiederum lässt die Insulinsensitivität sinken. Die Folge: Muskel- und Fettzellen reagieren langsamer auf Insulin, während die Bauchspeicheldrüse immer mehr davon produziert und damit den Zellen signalisiert: „Es ist genug Energie vorhanden, ihr könnt Fett aufbauen“. Besonders fatal ist dies für die Leber, denn sie lagert immer mehr Fett ein. Langfristig kommt es zu einer chronischen Leberentzündung – eine Nicht-Alkohol-bedingte Fettleber entsteht.
 
Probiotische Bakterien könnten helfen

Wie kann man diesem Kreislauf entgehen? Noch hat die Forschung keine Lösungen parat, wie Übergewichtige ihre Mikrobiota regulieren können. Es zeichnet sich aber ab, dass bestimmte probiotische Bakterien, insbesondere Bifidobakterien einen positiven Einfluss haben die z. B. in einigen Sauermilchprodukten enthalten sind (…ein Blick auf die Zutatenliste dieser Produkte lohnt sich!). Allerdings brauchen auch Bifidobakterien ‚Futter‘, um sich im Darm gut zu vermehren. Sie bevorzugen dabei ballaststoffreiche pflanzliche Lebensmittel,  sind also sozusagen ‚Vegetarier‘, die Gemüse, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Getreideprodukte aus Vollkorn lieben. Gemüse und Obst liefern zudem noch viele Polyphenole, die offenbar ebenfalls das Wachstum von Bifidobakterien fördern. Zu den Polyphenolen zählen u. a. die natürlichen pflanzlichen Farbstoffe, die z.B. in Rotkohl, Kidneybohnen, Äpfeln und rot-violetten Beerenfrüchten vorkommen.
 
Tipp von docFood:
Essen Sie neben Sauermilchprodukten viel buntes Gemüse, Salate, Hülsenfrüchte und Obst. Sie sind die wichtigsten Komponenten einer darmgesunden Ernährung. Beim Gemüse darf es auch ruhig mehr als die empfohlenen drei Portionen am Tag sein, beim Obst sollte es bei zwei Portionen am Tag bleiben.

Dr. Maike Groeneveld

Das Thema ‘Darmgesundheit und Ernährung’ ist seit vielen Jahren ein Spezialgebiet der Ernährungswissenschaftlerin Maike Groeneveld. Sie betreut dieses Thema nicht nur im docFood – Team, sondern vermittelt ihr Wissen auch in Seminaren.

Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3984999/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3746040/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22555633
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22552027
 

Gelenkprobleme? Nahrungsergänzungsmittel sind meist wirkungslos

Viele Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln versprechen Menschen mit Arthrose, die Schmerzen in den Gelenken zu lindern oder einem Verschleiß vorzubeugen. Diese angebliche Wirkung ist jedoch in Studien nur in geringem Maße belegt, so eine Pressemeldung anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), der heute in Berlin beginnt.
„Viele Medikamente, die einer Arthrose vorbeugen oder ihr Fortschreiten verhindern sollen, liegen nur knapp über oder auf dem Niveau eines Placebo-Effekts“, erklärt Dr. med. Uwe de Jager, niedergelassener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie für Physikalische und Rehabilitative Medizin aus Freudenstadt. Auch für Nahrungsergänzungsmittel wie Chondroitin-Sulfat, Muschelextrakte, acetyliertes Hydroxyprolin (Oxaceprol), Heilpflanzen, homöopathische Mittel oder Gele, Salben, Cremes und Sprays sei die Wirkung nicht ausreichend nachgewiesen. Lediglich bei Glucosamin sei die Datenlage etwas besser. Hier gebe es in den aktuellen Leitlinien der Osteoarthritis Research Society International (OARSI) eine zurückhaltende Empfehlung.
 
Möglichkeiten der Schmerztherapie
Stattdessen empfehlen die Orthopäden lieber die verschreibungspflichtigen Produkte der Pharmaindustrie: Demnach bekämpfen viele Medikamente die mit der Arthrose einhergehenden Schmerzen effektiv und ermöglichen den Patienten damit eine bessere Lebensqualität. Orthopäden unterscheiden bei der Behandlung von Schmerzen zwischen entzündeten und nicht-entzündeten Gelenken. Liegt eine Entzündung im Gelenk vor, ist es wichtig, diese zu beseitigen, um ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern. „Hier stehen uns nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen oder auch Coxibe zur Verfügung. Auch die intraartikuläre Gabe von Cortison hat sich bewährt, wobei der Langzeiteffekt noch unsicher ist“, erklärt de Jager. Hat ein Patient zwar keine akute Entzündung, leidet aber dennoch unter Schmerzen, empfiehlt der Orthopäde Paracetamol, schwache Opiate oder gegebenenfalls Medikamente, die den Nervenschmerz beseitigen. Bei Kniegelenkarthrose können auch Injektionen mit Hyaluronsäure helfen. Tatsächlich benötigt aber nur ein Teil der Patienten mit diagnostizierter Arthrose eine Schmerzbehandlung: „Erfreulicherweise hat fast jeder zweite Arthrose-Patient überhaupt keine Schmerzen. Die anderen Betroffenen können zielgerichtet mit schmerzlindernden Substanzen behandelt werden“, so de Jager. Dem Thema Ernährung und Bewegung widmet die Pressemeldungn übrigens einen einzigen Satz – den letzten.
 
Tipp von docFood

Die Meldung warnt zwar vor unwirksamen Präparaten, liest sich aber ansonsten wie eine Werbemail der Pharmaindustrie. Das Thema Abnehmen wird (fast) ausgespart. Bei Übergewichtigen verringert Gewichtsverlust das Risiko für Kniegelenks-Arthrose deutlich bzw. lassen sich bestehende Beschwerden z.T. stark reduzieren.  Auch gelenkfreundliche Sportarten und gelenkschonendes Verhalten können Wunder wirken und helfen häufig deutlich mehr als eine Operation. Dazu ein Buchtipp: Joachim Grifka, Die neue Knieschule: Selbsthilfe bei Schmerzen und Beschwerden, Rowohlt 2012, Preis 8,99 Euro. Für Ernährungsfachkräfte sollte übrigens die Gewichtsabnahme bei der Behandlung von Betroffenen immer im Vordergrund stehen.

 Friedhelm Mühleib

Quelle:DGOU
Mehr Infos: Deutsche Rheuma Liga, Deutsche Schmerz-Liga
[spacer size=”40″]

Übergewicht lässt die Leber alt aussehen

Wer stark übergewichtig ist, kämpft häufig mit den verschiedensten Verdauungsbeschwerden. Sehr häufig tritt nach üppigen Mahlzeiten ein diffuser Druck im rechten Oberbauch auf. Diese Symptome deuten oft auf eine Störung im Bereich von Leber und Galle hin. Wer häufig darunter leidet, sollte dies als Warnsignal der Leber verstehen. Denn bei Übergewichtigen altert die Leber schneller – so das Ergebnis einer neuen Studie. Das könnte erklären, warum sie häufiger von Leberkrebs betroffen sind.
Übergewicht und Alter gelten als wichtigste Risikofaktoren für viele Zivilisationserkrankungen. Das veranlasste die Forscher aus Dresden, das biologische Alter verschiedener Gewebe innerhalb des menschlichen Organismus zu vergleichen, um den Zusammenhang zwischen Übergewicht und gesundheitlichen Risiken bestimmter Organe besser zu verstehen.
 
Leber: stärker gefährdet als andere Organe
Ergebnis: Nur bei Leberzellen fand sich eine Assoziation von Übergewicht und einem schnelleren Altern des Organs. Dieser Befund könnte helfen, das erhöhte Risiko von Fettleibigen zu erklären, an Leberkrebs zu erkranken. Die Wissenschaftler machen den Effekt in einem anschaulichen Beispiel klar: Die Leber einer 100 Kilo schweren Frau mit einer Größe von 1,65 Metern wäre demnach etwa drei Jahre älter als bei einem Körpergewicht von 70 Kilo. Grundsätzlich könnte das schnellere Altern der Leber erklären, warum bestimmte Lebererkrankungen bei Übergewichtigen deutlich häufiger vorkommen als bei Schlanken bzw. Normalgewichtigen.
 
Mit der epigenetischen Uhr das biologische Alter messen
Für ihre Untersuchungen nahmen die Wissenschaftler die “epigenetische Uhr” zu Hilfe, die der Biostatistiker Steve Horvath von der Unversity of California kürzlich entwickelt hat: Sie beruht auf der Veränderungen an der Erbsubstanz, die auf biologische Alterungsvorgänge in der Zelle schließen lassen. So war es möglich, erstmals verschiedene Gewebe wie Blut, Muskel, Fettgewebe und auch Leber auf ihr Alter sowohl bei Normalgewichtigen als auch überwichtigen und fettleibigen Patienten zu prüfen.
 
Tipp von docFood
Eine Leber, die auf Grund von Übergewicht vorzeitig gealtert ist, “merkt” sich ihr Alter, so die Dresdner Forscher, auch wenn die Betroffenen wieder abnehmen. Dies bedeutet allerdings auch: Je früher Übergewichtige damit beginnen, ihr Gewicht wieder in den Normalbereich zurückzuführen, desto eher stoppen sie  den Alterungsprozess in der Leber. Da ist Abnehmen die Devise, besser heute als morgen – aber bitte vernünftig und mit System.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Mehr Infos hier
 
 

Übergewicht – Gefahr fürs Herz von Schwangeren

Zu viel Übergewicht während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem sind Herz- Kreislaufprobleme im späteren Lebensalter damit vorprogrammiert. Gefährdet scheinen vor allem Frauen zu sein, die bereits zu Beginn der Schwangerschaft einen BMI von 30 oder mehr aufwiesen. Das haben Wissenschaftler im Rahmen einer Studie in Schottland herausgefunden. Gleichzeitig kommen die Forscher zu dem Schluss: “Die Schwangerschaft ist ein Schlüsselmoment. Zu diesem Zeitpunkt sind viele Frauen bereit, mehr für ihre Gesundheit zu tun.“ Das sei ein guter Moment, um etwas für die gezielte und dauerhafte Gewichtsabnahme zu tun.
Die Studie ist nicht die erste, die auf die erhöhten Gefahren durch zu starkes Übergewicht in der Schwangerschaft hinweist. Durchschnittlich nehmen Frauen während einer Schwangerschaft 12 bis 14 Kilo zu, davon können bis zu sechs Kilo aus zusätzlicher Körperfettmasse bestehen. Wenn die angehende Mutter bereits vor der Schwangerschaft zu viele Kilos mit sich herumträgt, ist sie in der Schwangerschaft mit verschiedenen Risiken konfrontiert. Bei einem Body-Mass-Index von 30 oder mehr sind diese Gefahren besonders ausgeprägt:
 
● Gestationsdiabbetes
Er tritt bei adipösen Schwangeren mehr als drei Mal häufiger als bei Normalgewichtigen auf. Der Grund: die Insulinempfindlichkeit ist bei adipösen Frauen schon vor der Schwangerschaft eingeschränkt. Die weitere Verschlechterung des Glukosestoffwechsels während der Schwangerschaft kann durch eine Mehrproduktion von Insulin dann nicht mehr ausgeglichen werden. In Europa leiden zwischen fünf und zehn Prozent aller Frauen, die ein Kind erwarten, an dieser Form des Diabetes.
● erhöhter Blutdruck
Ein weiteres Risiko adipöser Schwangerer ist ein erhöhter Blutdruck mit vermehrter Eiweißausscheidung im Urin. Dieses Risiko ist noch größer, wenn bereits ein Gestationsdiabetes vorliegt. Auf diesem Weg kann die Entstehung von Stoffwechsel- und Gefäßerkrankungen begünstigt werden.
● Fehlgeburt
Bei adipösen Schwangeren kommt es häufiger zu einer Frühgeburt und rund doppelt so oft zu einem Abort als bei normalgewichtigen Schwangeren. Durch das größere Geburtsgewicht der Kinder kommt es bei der Geburt zu mehr Komplikation und zu mehr Kaiserschnitten. Auch die Entwicklung des Kindes kann beeinträchtigt sein – besonders bei nicht erkanntem und unbehandeltem Gestationsdiabetes kommt es zu Problemen. Das Risiko für späteres Übergewicht und Diabetes ist bei diesen Kindern bereits von Geburt an erhöht.
 

Tipp von docFood:

Leichtes Übergewicht ist in der Schwangerschaft in der Regel kein Problem. Der Body-Mass-Index (BMI) sollte allerdings unter der Grenze von 30 bleiben. Die Schwangerschaft ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um abzunehmen. Möglich ist, unter Begleitung eines qualifizierten Ernährungsberaters, während des ersten Drittels der Schwangerschaft das Gewicht zu halten bzw. geringfügig abzunehmen und danach durch gesunde Ernährung und viel Bewegung dafür zu sorgen, dass die Gewichtszunahme im Rest der Schwangerschaft so gering wie möglich bleibt. Während der Stillzeit spricht dann nichts dagegen, langsam ein paar Kilos zu verlieren.
[spacer size=”40″]

Ihr Cholesterin ist hoch? Bloß keine Panik!

Kennen Sie Ihren Cholesterinwert? Heute ist “Tag des Cholesterins”, und zahlreiche Apotheken, Arztpraxen und Kliniken bieten Cholesterin-Messstationen, Informationsangebote und weiteren Aufklärungsaktivitäten an. Mit dem Aktionstag möchte die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. die Bevölkerung mobilisieren. Unter dem Motto „Blutfettwerte messen lassen – je früher desto besser!“ sollen Verbraucher auf die gesundheitlichen Gefahren aufmerksam gemacht werden, die mit einem zu hohen Cholesterinwert verbunden sind. Über Sinn und Unsinn dieser Messungen spricht docFood mit der Ernährungswissenschaftlerin und Fett-Expertin Ulrike Gonder.
 
docFood: Nach Meinung der Lipid-Liga sollte jeder von uns seinen Cholesterin- und Triglyzeridwert kennen – auch Eltern den Wert ihrer Kinder. Sollten tatsächlich alle zum Messen gehen?
Ulrike Gonder: Das halte ich für doch etwas zu pauschal. Denn wir wissen ja, dass der Wert des Gesamtcholesterins im Blut nur eine ganz eingeschränkte Aussagekraft hat. Was das Herzinfarktrisiko angeht, ist dieser Wert eigentlich nur für Männer mittleren Alters – so um die 50 – relevant. Für ältere Menschen gilt demgegenüber sogar, dass mit steigendem Cholesterin die Sterblichkeit abnimmt. Man lebt also länger, wenn man mehr Cholesterin im Blut hat. Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann zwar ein Alarmsignal sein. Doch isoliert betrachtet hat er kaum Aussagekraft und muss keine Angst vor einem erhöhten Herzinfarktrisiko machen.
docFood: Wer sollte dann überhaupt seinen Cholesterinwert messen lassen?
Ulrike Gonder: Bei Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Bewegungsmangel und ähnlichen Beschwerden ist es in jedem Fall sinnvoll, mal näher hinzuschauen. Allerdings: Der Wert für das Gesamt-Cholesterin allein sagt eigentlich gar nichts. Es muss aufgeschlüsselt werden in den Anteil an HDL- und LDL-Cholesterin und die Triglyceride. Weniger bringt nichts, wenn man abschätzen will, ob ein Risiko besteht oder nicht. Sind LDL oder Triglyceride zu hoch und HDL zu niedrig und gleichzeitig Blutdruck und Gewicht erhöht, kann man tatsächlich sagen: Hier ist ein hohes Risiko – da muss was unternommen werden.
docFood: Die Lipid-Liga empfiehlt, den Cholesterinwert am besten vorsichtshalber schon bei Kindern ab dem zehnten Lebensjahr bestimmten lassen. Ist das nicht ein bisschen übertrieben?
Ulrike Gonder: Das erscheint mir tatsächlich völlig übertrieben. Man macht den Kindern damit eher Angst und klemmt das an einem isolierten Wert fest. Wer dafür sorgt, dass seine Kinder normalgewichtig und in Bewegung bleiben, muss sicherlich keine Cholesterinwerte messen lassen – abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, etwa in Familien mit familiärer Hypercholesterinämie oder familiären Fettstoffwechselstörungen, wo schon sehr früh Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten können. In solchen Familien ist dieses Risiko bei der heutigen engmaschigen medizinischen Betreuung allerdings meist sowieso bekannt. Aber jetzt generell zu sagen: Cholesterin messen ab 10 Jahren – das halte ich für hahnebüchen. Man sollte bei Kindern positives Verhalten bestärken, anstatt nach kaum definierbaren Risiken zu schauen: Spaß an gutem Essen vermitteln, das gesund, fit, fröhlich und munter hält. Zudem besteht die Gefahr, dass überbesorgte Eltern die Kinder bei leicht erhöhten Werten mit fettarmen Diäten malträtieren. Denen wird dann Phytosterin-Joghurt und fettarme Margarine reingestopft. Das ist für die Entwicklung eines Kindes eher kontraproduktiv. Gerade Kinder brauchen eine gewisse Menge an Fett, und fettarme Kost hat sich ja gerade als Herz-Kreislauf-Prophylaxe nicht bewährt.
Das Interview führte Dr. Friedhelm Mühleib
Bildquelle: Claudia Hautumm / pixelio.de
 

Ulrike Gonder

Ulrike Gonder


Nächste Woche bei docFood: Im zweiten Teil des Interviews mit Ulrike Gonder geht es um die Frage: Erhöhte Cholesterinwerte – Wieviel Fett in der Ernährung ist da noch angebracht.
 
Ulrike Gonder ist Diplom-Oecotrophologin und arbeitet seit 20 Jahren als freie Wissenschaftsjournalistin, Autorin und Referentin. Ihr Lieblingsthema ist das Fett, dem sie schon viele Artikel und mehrere Bücher gewidmet hat, z. B. „Mehr Fett! Warum wir mehr Fett brauchen, um gesund und schlank zu sein.
 
 
 
 
 
 
 

Mehr Hilfe statt Mobbing für dicke Kinder

Fast 2 Millionen Kinder und Jugendliche sind in Deutschland zu dick. 800.000 von ihnen gelten sogar als fettleibig oder adipös. Das bedeutet, ihr Übergewicht ist so groß, dass ihre Gesundheit in Gefahr ist. In Gefahr ist aber außerdem ihre Seele. Denn viele Menschen zeigen mit dem Finger auf sie und machen ihnen das Leben so zur Hölle.
Hand aufs Herz: Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie ein dickes Kind oder einen moppeligen Teenager sehen? Vermutlich denken Sie „faul und bequem“ oder „kann der/die sich nicht bremsen“? Schließlich meinen die meisten schlanken Menschen, die Kinder seien an ihren vielen Kilos selber schuld. Das ist jedoch ein Vorurteil, das bisher kaum jemand in Frage stellt – und den Kindern das Leben zur Hölle macht. Denn im Gegensatz zu allen anderen chronischen Erkrankungen – und dazu zählen Übergewicht und Adipositas letztendlich – kann man diese Krankheit nicht verbergen. Grund genug für Professor Martin Wabitsch, Präsident der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, auf einer Fachtagung an die Öffentlichkeit zu appellieren, Kinder und Jugendliche mit Übergewicht nicht abzustempeln, auszugrenzen oder gar zu diskriminieren. „Kein Kind möchte übergewichtig sein“, betonte Wabitsch. Schuld seien nicht die Kinder, sondern oft eine erbliche Veranlagung und die Lebensumstände in unserer Gesellschaft.
 

Abnehmen: Die wenigsten schaffen es alleine

Nur selten schaffen es Kinder und Jugendliche aus eigener Kraft, dauerhaft abzunehmen. Zu groß ist das Bestreben des Körpers, die Pfunde zu verteidigen. Zu groß sind zudem die Verlockungen durch billige Lebensmittel und Getränke mit zu viel Zucker und/oder zu viel Fett. Andererseits ist meist das eigene Selbstvertrauen zu gering, um an den eigenen Erfolg beim Abnehmen zu glauben. Wer es trotzdem schafft, ein Teil der Pfunde zu verlieren, wird oft genug vom Jo-Jo-Effekt zusätzlich „bestraft“. Kinder und Jugendliche geraten so leicht in einen Teufelskreis und wachsen häufig nahtlos zu übergewichtigen Erwachsenen heran.
 

Es gibt eine erfolgreiche Therapie

Einen Ausweg könnte ein Behandlungskonzept bieten, das sich nicht nur um Ernährung dreht, sondern auch Bewegung, Psyche und medizinische Aspekte berücksichtigt und zudem die Eltern einbezieht. Fünf Jahre lang wurde in einer Studie untersucht, ob und wie das Konzept funktioniert. Die Ergebnisse stimmen optimistisch: Die Kinder und Jugendlichen nahmen in der einjährigen ambulanten Therapie nicht nur ab, sondern veränderten auch ihr Essverhalten. Sie lernten zum Beispiel, langsamer zu essen, hatten weniger Heißhunger auf Süßes und Fettiges und konnten besser zwischen „satt“ und „hungrig“ unterscheiden. Außerdem wurden sie körperlich fitter, selbstbewusster und einfach glücklicher.
 

Tipp von docFood:

Wer mehr darüber wissen möchte, wie Kinder und Jugendliche ihr Übergewicht loswerden können, wendet sich am besten an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) oder die Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA). Die AGA listet außerdem zertifizierte Therapieeinrichtungen  in ganz Deutschland auf.
 
Bildquelle: Bigstock
[spacer size=”40″]

Adipositas: ungesunde Fettleibigkeit

Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, ist laut der Deutschen Adipositas Gesellschaft „definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts“. Während es sich ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 um „normales“ Übergewicht handelt, liegt ab einem BMI von 30 eine Adipositas vor.
Adipositas selbst gilt in Deutschland nicht als Krankheit, sondern als chronische Gesundheitsstörung. Abhängig vom Schweregrad steigt das Risiko für die Entstehung von Folgeerkrankungen.
 

Adipositas-Typen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt die Adipositas in folgende Schweregrade ein: Ab einem Body-Mass-Index von 30 liegt eine Adipositas Grad I vor, ab einem BMI von 35 Adipositas Grad II und ab einem BMI von 40 eine Adipositas Grad III oder extreme Adipositas. Das Risiko für Begleiterkrankungen wie Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, Bluthochdruck oder Typ-2-Diabetes sowie orthopädische und psychische Probleme steigt parallel zum Schweregrad der Adipositas von erhöht über hoch bis sehr hoch. Neben dem Ausmaß der Fettleibigkeit bestimmt aber besonders die Fettverteilung im Körper das persönliche Gesundheitsrisiko.
 

Die Fettverteilung ist entscheidend

Besonders gefährlich ist eine Ansammlung von Fett im Bauchraum, das so genannte viszerale oder intraabdominale Fettgewebe. Es umhüllt die inneren Organe, vor allem die des Verdauungssystems, und ist besonders stoffwechselaktiv. Um die Fettverteilung und damit das Erkrankungsrisiko zu ermitteln, genügt das einfache Messen des Bauchumfangs etwa zwei Finger breit über dem Beckenkamm. Frauen mit einem Bauchumfang über 80 cm und Männer über 94 cm haben ein erhöhtes Risiko. Ab 88 bzw. 102 cm gilt das Risiko als stark erhöht. Denn je mehr Fettgewebe im Bauchraum vorhanden ist, desto mehr Botenstoffe setzt es frei, zum Beispiel Hormone und entzündungsfördernde Substanzen. Werden Fettsäuren im Übermaß frei gesetzt, so können sie nicht mehr, wie vorgesehen, von der Leber in schnelle Energie umgewandelt werden. Die Leber verfettet und die Fettsäuren gelangen ins Blut. Dort bildet sich mehr „schlechtes“ LDL-Cholesterin als das „gute“ HDL-Cholesterin. Die Folgen reichen von Arteriosklerose bis Schlaganfall. Wenn gleichzeitig die Blutfettwerte, der Blutzuckerspiegel und der Blutdruck schlechter werden, spricht man auch vom Metabolischen Syndrom.
 

Tipp von docFood

Sind Sie übergewichtig oder adipös, so sollten Sie Ihren Bauchumfang im Blick behalten. Die gute Nachricht: Schon mit einer Gewichtsabnahme von 5 bis 10 Kilo können Sie Ihr Risiko senken. Denn das Bauchfett ist das erste, das abgebaut wird.

Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: Etak  / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Hilft Wasser wirklich beim Abnehmen?

Wer viel Wasser trinkt, nimmt ab – ob dieses weit verbreitete Ernährungsgerücht stimmt, wollte ein Forscherteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin wissen und wertete die verschiedensten wissenschaftlichen Studien aus, die den Zusammenhang zwischen Wasser und Gewichtsreduktion untersuchen. Das Ergebnis ist recht ernüchternd: Wassertrinken kann nicht schaden, vorausgesetzt man leidet nicht an einer Herzschwäche oder an Problemen bei der Flüssigkeitsausscheidung. Wer Wasser statt Saftschorlen oder Limonade trinkt, kann viele Kalorien sparen. Ob ein erhöhter Wasserkonsum darüber hinaus jedoch auch schlanker macht, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Zahlreiche Diätprogramme empfehlen, zur Unterstützung ihrer Diät viel Wasser zu trinken. Dabei stehen folgende Überlegungen im Vordergrund: 1. Wasser unterdrückt das Hungergefühl: Wer viel Wasser trinkt, hat weniger Hunger. 2. Wasser macht satt: Wird vor einer Mahlzeit Wasser getrunken, so stellt sich das Sättigungsgefühl schneller ein, und es wird weniger gegessen. 3. Wasser-Trinken steigert den Energieverbrauch.
 

Kein Beweis dafür, dass Wasser schlank macht

Für keine dieser drei Behauptungen fanden die Wissenschaftler einen durchschlagenden Beweis. So kommt Dr. Rebecca Muckelbauer, Ernährungswissenschaftlerin an der Berlin School of Public Health der Charité und Mitautorin der Studie. „Obwohl in Diäten oft empfohlen wird, viel Wasser zu trinken, gibt es bisher dafür keine wissenschaftlich fundierte Empfehlung. Aufgrund der enormen Präsenz dieser Thematik ist es erstaunlich, dass bisher nur relativ wenige Studien den Zusammenhang  zwischen Körpergewicht und Wassertrinken untersucht haben“. Tatsächlich fanden die Forscher letztendlich nur 13 Studien, die sich für ihre detaillierte Analyse eigneten. Nur drei davon zeigten, dass sich ein hoher Wasserkonsum bei älteren Menschen positiv auf den Erfolg einer Diät auswirkte. Teilnehmer, die während einer Diät ca. einen Liter Wasser täglich zusätzlich tranken, nahmen  etwa ein bis zwei Kilogramm mehr ab als solche, die kein zusätzliches Wasser tranken. Bei gesunden Erwachsenen, die sich nicht in einer Diät befanden, zeigte sich kein Zusammenhang zwischen überdurchschnittlichem Wasserverbrauch und Körpergewicht. Weitere sechs der 13 ausgewerteten Studien führten zu widersprüchlichen Resultaten.
 

Tipp von Doc Food:

Solche Untersuchungen sind vielleicht interessant, aber nicht besonders hilfreich. Hilfreich ist vielleicht folgendes: Wer viel Wasser trinkt, trinkt normalerweise automatisch weniger gesüßte Getränke. Auf diesem Weg lassen sich erhebliche Kalorienmengen einsparen. Unser Rat: Wer sein Gewicht halten oder abnehmen will, sollte gesüßte Getränke generell vermeiden und stattdessen auf Wasser und Tee umsteigen. Im übrigen gilt: Völlig unabhängig von der Wirkung aufs Abnehmen sollte jeder, der Diäten mit extrem niedrigem Kaloriengehalt durchführt, mehr Wasser trinken als normal. Von Extremdiäten ist zwar grundsätzlich abzuraten – sie werden leider trotzdem gemacht. Wenn, dann ist eine erhöhte Wasserzufuhr ratsam, um die belastenden Stoffwechselprodukte, die der Körper in Energiemangel produziert, ausreichend über die Niere auszuschwemmen.
 
Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Bildquelle: Dieter Schütz  / pixelio.de
[spacer size=”40″]