Liebeserklärung an die Himbeere

Ich liebe Himbeeren. Vor allem die aus dem eigenen Garten. Überall steht in den Saisonkalendern, dass jetzt Himbeerzeit ist. Klar ist jetzt Himbeerzeit. Doch das schöne an Himbeeren ist, das fast fünf Monate lang Himbeerzeit ist. Zumindest, wenn man die Himbeeren im eigenen Garten hat. Die süßeste unter den heimischen Beeren steht jetzt bei uns fast täglich auf dem Tisch – als frische Zugabe zum Obstsalat oder Müsli und immer wieder in den verschiedensten Desserts.
 

Glücklich, wer Himbeeren im Garten hat

Wer einen kleinen Garten hat und darin ein Fleckchen Erde, das für nichts anderes taugt, der vergrabe dort ein Himbeerpflänzchen – und wird sich daran jahrelang erfreuen. Genügsam, anspruchslos und wüchsig wie Unkraut liefert der Himbeerstrauch dankbar Früchte über Früchte. In unserem Garten liefert er von Juni bis in den Oktober täglich ein Händchen voll köstlicher Beeren – meist gerade genug für den morgendlichen Obstsalat. Wer Himbeeren kaufen muss, ist nicht ganz so gut dran: Weil das Pflücken mit aufwändiger Handarbeit verbunden ist, sind die zarten Beeren oft teuer. Trotzdem sollte sich jetzt in der Hochsaison, wo die Beeren relativ günstig sind, niemand den Genuss entgehen lassen
 

Können Himbeeren heilen ?

In den üblichen Heilpflanzen- und Naturheilkundeportalen wird auch der Himbeere Heilkraft zugeschrieben – vor allem wegen ihres Gehaltes an den Vitaminen A, C und Biotin (..wegen seiner Bedeutung für Haut- und Haar gerne – aber unrichtig – auch ‚Vitamin H‘  genannt): So wird der Himbeere nachgesagt, sie bringe Glanz und Fülle ins Haar, mache die Haut weich und geschmeidig, helfe bei Nasen und Zahnfleischbluten sowie bei Sehschwäche, Nachtblindheit und Augenleiden (Vitamin A). Ob sich diese Wirkungen der entsprechenden Vitamine stumpf auf die Himbeere übertragen lassen, mag dahingestellt sein. In jedem Fall: Ausprobieren kann nicht schaden, und ein Himbeersorbet ist allenfalls leckerer als die Multivitaminpille mit Biotin, Vitamin A und Vitamin C. In der asiatischen Medizin gelten Himbeeren übrigens als Mittel gegn zu starke Blutungen während der Monatsregel. Kurzum: Der Dauerversuch mit Himbeeren lohnt, schon aus Genussgründen.
 

Himbeerpoesie

Apropos Genuss: Alleine die Handvoll frischer Himbeeren auf dem täglichen Müsli oder Obstsalat ist genussmäßig der Hammer: weich, samtig und saftig mit einer wunderbaren Mischung aus süßen Aromen und delikat-säuerlicher Note zergehen sie auf der Zunge – jede einzelne ein Genuss. Doch die Himbeere gibt noch mehr her: Die Früchtchen eignen sich wunderbar für Marmelade, Fruchtschalen, Eiszubereitungen und die verschiedensten Dessertvariationen. Dabei sind sie zudem praktisch: Wer sie weiterverarbeiten will, etwa zu Sauce, Sorbet oder Himbeereis, muss die Früchte vorher nicht kochen. Es genügt, sie durch ein Sieb zu streichen. Obwohl Himbeeren für Marmelade fast zu schade sind, sollte man sich übrigens auch diesen Genuss nicht entgehen lassen.
 

Tipp von docFood

Wer fertigen Himbeerjoghurt für teures Geld oder mit künstlichem Geschmack kauft, ist selbst dran schuld. Schließlich lässt sich der Himbeerjoghurt mit Leichtigkeit selber machen (für 4-6 Personen): 500g Biojoghurt natur, 250g frische Himbeeren und frisch gepressten Zitronen oder (noch besser) Limettensaft. Himbeeren. Alles mischen (Himbeeren als ganze Früchte oder nach Belieben püriert) und in Dessertschälchen füllen. Fertig ist das köstliche Sommerdessert. Ansonsten werden Sie bei eatsmarter fündig: Dort gibt es mehr als 3000 (!) Rezepte mit Himbeeren. Wohl bekomms.

 Dr. Friedhelm Mühleib

Foto: Unsere Ernte vom gestrigen Sonntag – mehr als genug für den Obstsalat

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