Alles frisch mit Melonen? – Von wegen!

Die Hitze ist groß. Jetzt brauchst Du was Frisches, das möglichst nicht schwer im Magen liegt! Ein Stück gekühlte Melone ist da genau der richtige, erfrischende Snack. Doch die Kugeln mit häufig drei Kilo und mehr Gewicht sind nicht für alle die ideale Lösung: Für Kleinhaushalte mit ein oder zwei Personen ist eine ganze Melone oft zu viel. Das haben auch die Supermärkte und der Obsthandel erkannt – und bieten in Segmente geschnittene Melonen als verpackte Scheiben an. Jetzt mahnt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)mahnt zur Vorsicht bei verpackter Ware: Im geschnittenen Zustand sind die Fruchtscheiben anfällig für die Besiedlung durch Keime, insbesondere wenn sie ungekühlt gelagert werden.
 
In den vergangenen Jahren, so das LAVES, waren solche Melonen immer wieder an lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen beteiligt.Also mehr Grund als genug zur Vorsicht!
 

Bei maximal 7° Grad lagern

Bei der Untersuchung von 49 Proben aufgeschnittener Melonen auf Krankheitserreger im vergangenen Jahr stellte das LAVES fest, dass beim Aufschneiden und Lagern von Melonen im Einzelhandel offenbar erhebliche hygienische Mängel vorhanden sind. Vor allem die Lagertemperatur gab häufig Anlaß zu Beanstandung. Im Jahr 2015 lag der Anteil ungekühlter Melonen bei 69 Prozent. Ein weiterer Teil der Proben war zwar gekühlt, die Temperaturen lagen jedoch über der maximal empfohlenen Temperatur von 7°C. Im Jahr zuvor (2014) wurde das Fruchtfleisch von 39 Proben aufgeschnittener Melonen (Wassermelonen,  Honigmelonen, Galia-Melonen) aus dem Einzelhandel auf krankmachende Bakterien, Hygieneparameter sowie Noroviren untersucht.
 

Keine Krankheitserreger, aber auffällige Keimgehalte

Die erfreuliche Nachricht war: In keiner Probe konnten krankmachende Keime wie Salmonellen, Listerien oder Noroviren nachgewiesen werden. Weniger erfreulich war jedoch, dass die Keimgehalte insgesamt häufig erhöht waren – in einer dieser Proben war der Warnwert für E. coli überschritten. In den meisten Fällen dürfte die fehlende Kühlung der Ware verantwortlich für die erhöhten keimgehalte gewesen sein. Im Lebensmitteleinzelhandel, in Gastronomiebetrieben und in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung sollten nach Empfehlung des LAVES nur solche Mengen aufgeschnitten werden, die innerhalb von zwei Stunden an die Kundschaft abgegeben werden können. Bei ungekühlter Lagerung sollten Melonenstücke nach zwei Stunden entsorgt werden, um Infektionen zu vermeiden.
 

Tipp von docFood

Für Handel und Privathaushalt gilt: Beim Aufschneiden der Melonen ist die Einhaltung von Hygieneregeln sehr wichtig, damit es nicht zu einer Kontamination des Fruchtfleisches kommt. Das LAVES rät, insbesondere auf saubere Hände, Messer sowie Arbeitsflächen zu achten. Das vorherige Waschen der Melonenoberfläche ist dagegen nicht empfehlenswert, da hierdurch die Gefahr einer Verschleppung von Krankheitserregern eher noch erhöht wird. Aufgeschnittene Melonen sollten entweder rasch verzehrt oder schnell gekühlt werden. Um eine Keimvermehrung zu minimieren, sollten geschnittene Melonen auch im Haushalt bei max. 7°C aufbewahrt werden.

Friedhelm Mühleib

Quelle: Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES)

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