Hier erfährst Du, wann Kaffee Dich vor Diabetes schützt

Kaffee schützt ja bekanntlich vor allem. Natürlich auch vor Diabetes. Er schützt aber nicht alle Menschen gleich, sondern nur manche. Warum das so ist, und wer warum vom Kaffee profitiert, hat nun ein Forscherteam um Alexandros Heraclides und Matthias Schulze vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in einer Studie untersucht. Dabei fanden die Wissenschaftler heraus, dass winzige Unterschiede im Erbgut darüber entscheiden, ob der Kaffee das Diabetes-Risiko eines Menschen senkt oder nicht.
 
Ob ein Mensch an Diabetes erkrankt, ist u. a. abhängig von einer Reihe von Genen, die es in der Regel in jeweils in ‚guten‘ und ‚bösen‘ Varianten gibt. Wer Träger der ‚bösen‘ Risikovarianten ist, hat ein höheres Risiko, an Diabetes  zu erkranken.
 

Kaffee schützt vor allem gefährdete Menschen

Über mehrere Diabetes-Gene hinweg konnten die Wissenschaftler beobachten, dass Träger genetischer Risikovarianten stärker vom Kaffeetrinken profitieren als Menschen mit den ‚guten‘ Diabetesgenen. So sank bei Trägern der Risikogene die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, pro täglich konsumierter Tasse Kaffee um bis zu 7 Prozent. Dagegen wirkte sich der Kaffeekonsum bei Menschen mit dem gleichen Gen in der ‚guten’ Version weder positiv noch negativ auf das Diabetes-Risiko aus.
 

So hilft Kaffee, den Zuckerstoffwechsel zu stabilisieren

Warum das so ist, begründen die Forscher so: Bestimmte Zellen in unserem Darm setzen ein Darmhormon – das GLP-1 – frei. Es hilft bei der Regulation des Blutzuckerspiegels, indem es die Ausschüttung von Insulin stimuliert und trägt so dazu bei, den Blutzuckerspiegel zu senken. Eines der Diabetes-Risikogene produziert einen Stoff, der das  Darmhormons GLP-1 angreift und seine Wirkung vermindert, was die Regulation des Blutzuckerspiegels stört und behindert und damit das Risiko für Diabetes erhöht. Die Forscher vermuten nun, dass Kaffee die Ausschüttung des Darmhormons GLP-1 stimuliert und fördert und so den negativen Effekt der Risikovariante  ausgleicht. Jetzt wollen sie ihre Vermutung in weiteren Stundien untermauern.
 

Schutz vor Diabetes: Ohne Kaffee geht es auch

Derweilen darf der gemeine Kaffeetrinken ruhigen Gewissens seiner Leidenschaft weiterhin frönen. „Wer Kaffee gut verträgt und ihn gerne trinkt, kann dies auch weiterhin tun“, ergänzt Matthias Schulze. „Die Ergebnisse unterstützen die positiven Gesundheitseffekte, die für den Kaffeekonsum, insbesondere zum Diabetes-Risiko, beobachtet wurden.“ Das sei nun aber nicht als Aufforderung für Kaffee-Abstinenzler zu verstehen, mit dem Kaffeetrinken zu beginnen, um sich vor Diabetes zu schützen, wie Schulze betont. Denn “das Diabetes-Risiko lässt sich auch durch ein gesundes Körpergewicht, den Verzicht auf Rauchen, wenig Fleisch, regelmäßigen Vollkornverzehr und körperliche Aktivität erheblich beeinflussen“, erklärt der Ernährungswissenschaftler weiter.
 

 Dr. Friedhelm Mühleib

 

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