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Zahl der Woche: 6 Millionen Diabetiker

Heute ist Welt-Diabetes-Tag. Ein Tag, den niemand mehr ignorieren kann – weil zu viele von uns davon betroffen sind. Knapp 10% der erwachsenen Bevölkerung – sechs Millionen Menschen, ein Drittel mehr als noch vor 15 Jahren – leiden inzwischen an der tückischen Krankheit, die schleichend beginnt und deren Spätfolgen in vielen Fällen verheerend sind. Noch ein paar Zahlen mehr: Rund 750 Menschen erkranken jeden Tag neu an Diabetes, jede Stunde sterben drei Menschen an der Krankheit. Dabei erwarten Experten in den nächsten Jahren einen weiteren dramatischen Anstieg der Fallzahlen – keiner ist gefeit, jeder kann betroffen sein.
 
Die wichtigste Ursache für Diabetes ist ein krankheitsfördernder Lebensstil: Übergewicht als Folge dauerhafter Überernährung und Bewegungsmangel führen bei vielen Menschen langsam, aber sicher zum Diabetes.
 
Wem keiner hilft, der muss sich selbst helfen
Rechtzeitige Vorsorge in Form einer Änderung des Lebensstils könnte zig Tausende vor Diabetes bewahren. Tatsächlich gilt Prävention als Zaubermittel, von dem alle ständig reden: Wissenschaftler, Ärzte, Politiker, Krankenkassen und nochmals Politiker. Bisher bleibt es beim Reden. Wenn keiner wirklich etwas tut für die Prävention, bleibt immer noch der innere Arzt: Jeder kann selbst etwas tun: Essen, Trinken und Bewegung liegen in unserer Hand. Wer sich heute dazu entschließt, durch bedarfsgerechtes Essen und Trinken sein Gewicht zu halten, und durch mehr Bewegung seinen Kreislauf und Stoffwechsel in Schwung zu bringen, der betreibt damit exhte Vorsorge, der hat schon viel getan. Eine qualifizierte Ernährungsberatung und ein Fitnesstudio mit geschultem Fachpersonal helfen dabei im Stadium vor der Manifestation der Krankheit meist mehr als ein  Arzt, der zwar Medikamente verschreiben, aber keine Prävention kann, der von Ernährungs- und Bewegungstherapie wenig versteht.
 
„Mich wird’s schon nicht treffen“? Wegschauen ist gefährlich!
Jeder muss hinschauen, auch auf sein Risiko, selbst zu erkranken: Diabetes mellitus gehört inzwischen zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland – und ist damit zu einer Herausforderung für das gesamte Gesundheitswesen ge worden. Der „Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2014“ stellt fest: Folgen des Diabetes wie „Schlaganfall, Nierenversagen oder Amputation sind schwerwiegend – und doch wird Diabetes in der Gesellschaft nach wie vor als bedrohliche Krankheit kaum wahrgenommen.“ Der Bericht leitet daraus die Frage ab: „Warum ist das so?“ Zu den wesentlichen Gründen dürfte gehören, dass die Krankheit schleichend entsteht, zunächst meist schmerzfrei ist und nur sehr langsam protrahiert. Zudem wird das Ausmaß der Gefäßveränderungen oft erst sehr spät wahrgenommen. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes ist die Häufigkeit des Diabetes in der deutschen Bevölkerung in den vergangenen 14 Jahren von 5,2% auf 7,2 % gestiegen, nicht eingerechnet die unbekannte Dunkelziffer. Damit befindet sich Deutschland im Weltvergleich unter den Top Ten! Die medizinische Behandlung des Diabetes verursacht bereits heute jährliche Kosten von 21 Milliarden Euro. Dies entspricht ca. 11 % der gesamten Ausgaben der Krankenversicherungen. Etwa zwei Drittel davon werden für die Behandlung von Folgeerkrankungen des Diabetes ausgegeben. Tendenz: immer noch steigend.
 
Tipp von docFood
Wenn Sie die Unterstützung einer Ernährungsberatung in Anspruch nehmen wollen, sollten Sie auf die Qualität des Anbieters achten. Da ‘Ernährungsberater’ keine geschützte Berufsbezeichnung ist, sind viele Scharlatane unterwegs. Wer eine qualifizierte Ernährungsfachkraft in seiner Nähe sucht, wendet sich am besten an den BerufsVerband Oecotrophologie oder den Verband der Diätassistenten. Dort hat man Adressen von qualifizierten Beratungskräften auch in Ihrer Nähe

Friedhelm Mühleib

Wissenswertes rund um Divertikel

Die Erkrankung Divertikulose entwickelt sich zum Volksleiden. Doch während immer mehr Menschen Probleme mit Divertikeln haben, gibt es über den Umgang mit der Darmerkrankung und eine entsprechende sinnvolle Ernährung nur wenig wirklich brauchbare Informationen. In der aktuellen Broschüre der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention FET e.V.  finden Sie alles Wissenswerte zum Krankheitsbild sowie wichtige Aspekte der Ernährungstherapie, um eine Entzündung der Divertikel zu verhindern.
 

Broschüre mit praktischen Empfehlungen

Vielen wird erst bewusst, dass sie an der Krankheit leiden, wenn sich die Divertikel entzünden. Die sackartigen Ausstülpungen des Darms treten besonders häufig bei älteren Menschen auf. Wie Divertikel entstehen und warum sich diese bei manchen Betroffenen entzünden, gibt der Medizin noch Rätsel auf. Sicher ist jedoch, dass die Ernährung eine Rolle spielt. Um neuen Divertikeln und weiteren Entzündungen vorzubeugen, empfehlen Fachleute ballaststoffreich zu Essen. Doch wie setze ich die Empfehlungen im Alltag um? Bei dieser Frage hilft die ausführliche Ratgeberbroschüre des FET e.V. Sie liefert Betroffenen viele hilfreiche Informationen zur Erkrankung und worauf es beim Essen ankommt.
 

Material für die Ernährungsberatung

Für Ernährungsfachkräfte bietet der FET zusätzliche Materialien als Unterstützung für die Beratung und Therapie von Betroffenen.  Das Miniposter „Ernährungstherapie“ fasst die wichtigsten Empfehlungen auf einen Blick zusammen, während eine Lebensmittelliste empfehlenswerte sowie weniger günstige Nahrungsmittel gegenüberstellt. Ein weiteres Miniposter veranschaulicht, wie Ballaststoffe wirken und welche Lebensmittel wahre Ballaststoff-Pakete sind. Mit dem Ernährungs-Symptom-Protokoll lassen sich unverträgliche Speisen schnell entlarven. Ein Trinkprotokoll hilft dabei, das bei einer ballaststoffreichen Kost wichtige Trinken im Auge zu behalten. Um dann auch direkt starten zu können, bieten 50 Rezeptkarten Kochideen zu Vor- und Hauptspeisen, zu Fisch- und Fleischgerichten sowie zu Suppen und cleveren Menükomponenten.
Das Paket „Rundum versorgt bei Divertikulose“ ist im Onlineshop unter www.fet-ev.eu erhältlich. Ratgeber, Miniposter, Lebensmittelliste und Rezepte sind zudem auch als Einzelartikel verfügbar.
FET e.V. (Hrsg.), Fachinfo Divertikulose und Divertikulitis, Eigenverlag, 17 Seiten,
4,60 EUR. Bezug ausschließlich über den Medienshop des FET e.V.
Auch als Download erhältlich
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Bluthochdruck: Kann richtige Ernährung helfen? (Teil 2)

Doc Food Interview mit der Bonner Ernährungstherapeutin Dr. Claudia Laupert-Deick
Im ersten Teil des Interviews legte die Expertin dar, dass eine Lebensstiländerung bei milder Hypertonie bereits nach einigen Wochen bzw. wenigen Monaten den Blutdruck bei 40 bis 50 % der Patienten in den Normbereich zurückführen kann. Im Folgenden redet sie über Alternativen zu Beta-Blockern, die häufig zwar den Blutdruck senken, parallel dazu aber den Appetit steigern und zu Gewichtszunahme führen.
Doc Food:  Einige Medikamente gegen Bluthochdruck führen zu einer Gewichtszunahme – was wiederum den Blutdruck in die Höhe treibt und das metabolische Syndrom begünstigt. Kann Ernährungstherapie und -beratung dazu beitragen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen?
Laupert-Deick: In erster Linie sind es die Beta-Blocker, die zu einem Anstieg des Körpergewichtes führen. Beta Blocker sollten nach der aktuellen Leitlinie eigentlich nur bei manifester koronarer Herzkrankheit (KHK) eingesetzt werden. Für Patienten ohne KHK wäre neben einem geeigneten Medikament die Lebensstiländerung das Mittel der Wahl für eine erfolgreiche Behandlung. Sollte sich der Blutdruck dabei normalisieren, können die Medikamente reduziert oder sogar abgesetzt werden.

Doc Food: Welche Fähigkeiten brauchen Ernährungstherapeuten und -berater um Hypertoniker erfolgreich zu behandeln?

Laupert-Deick: Die Behandlung der Hypertonie gehört auf jeden Fall in den Bereich der Ernährungstherapie und nicht in den Bereich einer Beratung. Zu den Mindestvoraussetzungen für die optimale Betreuung der Patienten gehören die Analyse von Ernährungsprotokollen, die Durchführung von mindestens 5 bis 6 Therapiesitzungen, sowie gute Kenntnisse über die Zusammenhänge von Ernährungseinflüssen und Hochdruck bzw. von Medikamenten und ihrer Wirkung. Eine gute Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt ermöglicht die patientengerechte Abstimmung über die Kombination von Medikamenten und Lebensstiländerung.
Doc Food:  Wie Können Ernährungsfachkräfte die Zusammenarbeit mit den Ärzten beim Thema Bluthochdruck aktivieren / intensivieren?
Laupert-Deick: Eine geeignete Möglichkeit, die sich in meiner Praxis bewährt hat, ist das Verfassen von Up-Date Informationen, die dann an die Ärzte versendet werden, mit denen man kooperiert oder in der Zukunft zusammen arbeiten möchte. Natürlich können gut ausgebildete Ernährungsfachkräfte auch durch Ärztefortbildungen neue Patienten aquirieren.

Das Gespräch führte Dr. Friedhelm Mühleib

Dr. Claudia Laupert-Deick betreibt eine Praxis für Ernährungstherapie und -beratung in Bonn. Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen gehören zu ihren Schwerpunktthemen. Sie ist Mitautorin des im TRIAS-Verlag erschienenen Ratgebers “Bluthochdruck senken ohne Medikamente”.

Bildquelle: Martin Berk  / pixelio.de

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Bluthochdruck: Kann richtige Ernährung helfen? (Teil 1)

Doc Food Interview mit der Bonner Ernährungstherapeutin Dr. Claudia Laupert-Deick
Wie behandelt man Bluthochdruck? Die meisten denken dabei sofort an Betablocker oder ähnliche Medikamente. Doch die verursachen nicht selten erhebliche Nebenwirkungen. Im Interview Doc Food beklagt die Bonner Ernährungstherapeutin Dr. Claudia Laupert-Deick den allzu unbekümmerten Einsatz von Medikamenten und die Vernachlässigung der Ernährungstherapie. Dabei könnte, so Laupert-Deick, allein durch eine Umstellung der Ernährung vielen Betroffenen mit milder Hypertonie ohne zusätzliche Medikamente geholfen werden.
Doc Food: Bluthochdruck ist nicht nur eine der verbreitetsten, sondern auch eine der gefährlichsten Zivilisationskrankheiten. Er gilt als einer der entscheidenden Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit. Wird das Problem von der Ernährungstherapie und -beratung ausreichend erkannt?
Laupert-Deick: Das Problem wird leider häufig nicht erkannt und viel zu selten in die Ernährungstherapie optimal integriert. Viele Ernährungstherapeuten ziehen den Fehlschluss, dass die Behandlung von Bluthochdruck nicht wesentlich mehr beinhaltet als die Therapie von Übergewicht oder Typ II Diabetes, die häufig mit der Krankheit einhergehen.
Doc Food: Viele Menschen mit Bluthochdruck leiden am metabolischen Syndrom. Braucht die Hypertonie über die ernährungstherapeutische Behandlung des metabolischen Syndroms hinaus noch spezielle Maßnahmen?
Laupert-Deick: Ja, wer Patienten mit Bluthochdruck behandelt, sollte unter anderem die Natriumzufuhr und das Natrium – Kaliumverhältnis genauer betrachten. Hierzu ist die Auswertung von Ernährungsprotokollen zweckmäßig, um zu überprüfen, ob man die Zielwerte erreicht hat. Auch der Alkoholkonsum muss bei Bluthochdruck sehr kritisch betrachtet werden. Auf den sollten Betroffene möglichst völlig verzichten.
Doc Food: Welche Erfolge lassen sich durch Ernährungstherapie und -beratung bei Hypertonikern erzielen?
Laupert-Deick: Der Gesamtnutzen einer professionellen Ernährungstherapie entspricht dem eines guten Antihypertonikums. Wird eine leichte Hypertonie für einige Wochen bzw. Monate mit einer Lebensstiländerung behandelt, so erreichen 40 bis 50 % der Patienten Normalwerte. Bei einem mittelschweren und schweren Bluthochdruck sollte eine Veränderung des Lebensstils immer eine Ergänzung der medikamentösen Behandlung sein.

Das Gespräch führte Dr. Friedhelm Mühleib

Dr. Claudia Laupert-Deick  betreibt eine Praxis für Ernährungstherapie und -beratung in Bonn. Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen gehören zu ihren Schwerpunktthemen. Sie ist Mitautorin des im TRIAS-Verlag erschienenen Ratgebers “Bluthochdruck senken ohne Medikamente”.

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