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Transfettsäuren – halb so schlimm?

Sie gelten als versteckte Killer in unserer Nahrung und stecken in Croissants, Donuts, Pommes frites und zahllosen Fertigprodukten: Die Transfettsäuren (TFS), die u.a. das LDL-Cholesterin vermehren, Arteriosklerose, Diabetes und Bluthochdruck fördern und das Herzinfarktrisiko steigen lassen. Machen Transfettsäuren mehr als zwei Prozent der täglich aufgenommenen Nahrungsenergie aus, erhöht sich das Risiko eines Herzinfarktes um mehr als 20 Prozent, so das bisherige Urteil der Wissenschaft. Eine aktuelle Studie sieht diese Risiken der TFS nur unter bestimmten Bedingungen gegeben:TFS in der Nahrung sind vor allem für diejenigen unbedenklich, die einen niedrigen TFS-Spiegel von weniger als 2% haben.
Während die Stiftung Warentest noch brandaktuell titelt: „Transfettsäuren: Gefahr für Herz und Kreislauf“, kommt eine aktuelle Auswertung der „LUdwigshafen RIsk and Cardiovascular Health“ (LURIC)-Studie zum Schluss, dass niedrige Spiegel von Transfettsäuren (TFS) zum einen nicht schädlich sind und zum anderen sogar noch von gesundheiltichen Vorteilen begleitet sind.
 

Transfettsäuren können Risiko für Herztod senken

Nach den Ergebnissen der Wissenschaftler um Dr. Marcus Kleber an der Medizinischen Fakultät der Universität Mannheim gilt das für TFS, die natürlicherweise in Lebensmitteln wie Milchprodukten und Rindfleisch vorkommen, selbst dann, wenn sie aus der industriellen Lebensmittelproduktion stammen. “Höhere Konzentrationen von TFA in den roten Blutkörperchen gingen einher mit höherem LDL (..dem ‚schlechten‘ Cholesterin), allerdings auch mit einem niedrigeren Gewicht, niedrigeren Triglyceriden, weniger Insulinresistenz, und deshalb einem geringeren Diabetesrisiko. Es hat uns überrascht, dass natürliche TFA mit einer niedrigeren Gesamt-Sterblichkeit verbunden waren, was vor allem durch ein niedrigeres Risiko für den plötzlichen Herztod bedingt war.“ so Dr. Kleber, der ergänzt:„ genauso unerwartet war, dass höhere Konzentrationen der industriell produzierten TFA nicht mit einer erhöhten Gesamt-Sterblichkeit verbunden waren.“
 

Deutsche mit niedrigem TFS-Spiegel

Wenn die Ergebnisse im Widerspruch zu den Daten aus den USA stehen, mag das laut Kleber darin begründet sein, dass die TFA-Spiegel der deutschen Studienteilnehmer deutlich unter denen amerikanischer Durchschnittskonsumenten liegen. Der Anteil der TFA in den roten Blutkörperchen lag in der LURIC-Studie zwischen 0,27 und 2,40% der Gesamtfettsäuren, im Durchschnitt knapp unter ein Prozent. In den USA wird ein Mittel von über 2,6% gemessen. Das Fazit der Forscher: Tierische trans-Fettsäuren aus Milch, Käse, Butter und Fleisch sind bei Menschen mit TFS-Spiegel um 1% statistisch signifikant mit einem gesenkten Risiko für plötzlichen Herztod – und im Trend mit einer gesenkten kardiovaskulären Sterblichkeit wie auch mit geminderten Gesamtsterblichkeit assoziiert. Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien zu den Vorteilen von tierischen trans-Fettsäuren. Die trans-Fettsäuren aus der industriellen Fettproduktion waren überraschenderweise nicht als Risiko für diese Endpunkte erkennbar.
 

docFood meint

Das vielleicht wichtigste Ergebnis der Studie für den Endverbraucher: Auch bei den Transfettsäuren macht die Dosis das Gift. Eine komplette Entwarnung ist das allerdings nicht. Die entscheidende Einschränkung, die zu beachten ist: TFS in der Nahrung sind vor allem für diejenigen unbedenklich, die einen niedrigen TFS-Spiegel haben! Liegt der TFS-Spiegel über 2 Prozent, wird’s schnell brenzlig. So gibt es keine komplette Entwarnung, aber immerhin eine stattliche Dosis davon.

Friedhelm Mühleib

Nahrung für junge Wilde und alte Hasen

Wilde Zeiten brechen an: Draußen ist Herbst, Herbstzeit ist Jagdzeit – und in der Küche ist jetzt die beste Zeit für zartes Wild. Jean Anthelme Brillat-Savarin, der große Feinschmecker des 18. Jahrhunderts, bis heute Vorbild vieler Spitzengastronomen, pries die Vorzüge des Wildfleischs schon vor 200 Jahren: „Das Wildpret bildet den Hochgenuss unserer Tafeln, es ist eine gesunde, warme, sehr schmackhafte Nahrung, die um so leichter verdaut wird, je jünger der Mensch ist.”
Mit dieser Empfehlung lag der alte Gourmet ganz richtig – auch ohne das Wissen der modernen Ernährungswissenschaft. Denn Wildfleisch ist ausgesprochen eiweißreich und gleichzeitig fettarm.
 
Fett im Wildfleisch: Wenig, dafür umso besser
Es enthält viel weniger Fett als Schweine- oder auch Rindfleisch — und ist somit sehr kalorienarm. Zudem liefert uns das bisschen Fett im Fleisch von Hase, Reh und Hirsch nach Studien der Universität Wien sogar noch überdurchschnittlich viele lebenswichtige Omega-3-Fettsäuren und einfach ungesättigte Fettsäuren. Nebeneffekt: Im Wildfleisch ist das Verhältnis der ‚guten‘ Omega-3-Fettsäuren zu den Omega-6-Fettsäuren mit etwa 2:1 bis 3:1 optimal – so hat das Fett im Wildfleisch ernährungsphysiologisch eine Top-Qualität (mehr Infos dazu siehe unten). 100 g Rehfleisch aus der Keule beispielsweise enthalten 21,4 g Eiweiß und nur 1,3 g Fett und bringen damit gerade mal 97 Kalorien. Im Vergleich dazu enthalten 100 g mittelfettes Schweinefleisch 18 g Eiweiß, 21 g Fett und 276 Kalorien. Darüber hinaus liefert Wildfleisch reichlich Vitamin B1 und B2 sowie die Spurenelemente Eisen, Zink und Selen. Der geringe Fettanteil in Verbindung mit einem niedrigen Bindegewebsgehalt ist auch der Grund dafür, dass Wildfleisch in der Konsistenz fester, im Geschmack aber meist auch etwas trockener als das Fleisch unserer Mast- und Zuchttiere ist.
 
Gutes Fleisch von wild lebenden Tieren
Natürlich braucht man sich bei Wild auch nicht um Rückstände von Masthilfsmitteln oder Tierarzneimitteln zu sorgen. Auch vor Trichinen, Salmonellen oder anderem gesundheitsschädlichem Getier muss sich der Wildfreund nicht ängstigen denn kein Stück geht an den Kontrollen der Jäger und Fleischbeschauer vorbei, die für die Einhaltung der verschiedensten gesetzlich vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen sorgen. Bleibt also festzuhalten: Wildfleisch ist ein gesunder Genuß. Nur in einem Aspekt hat sich Brillat-Savarin getäuscht: mit seinem leicht verdaulichen Eiweiß mit hoher biologischer Wertigkeit ist Wildfleisch nicht nur für junge Wilde gut verdaulich — sondern auch für alte Häsinnen und Hasen eine von den guten Gaben.
 
Tipp von docFood:
Vorsicht ist beim Wild allenfalls bei Innereien geboten, die mit Schwermetallen belastet sein können. In einer Mitteilung vom September informiert das Bundesamt für Risikoforschung (BfR): „Im Gegensatz zu den Innereien von zahlreichen Nutztieren, deren Belastung mit Schwermetallen einen abnehmenden Trend zeigt, können Innereien von wild lebenden Tieren, zum Beispiel von Hasen, Rehen und Wildschweinen, erheblich mit Schwermetallen und auch mit Dioxinen und Polychlorierten Biphenylen (PCB) belastet sein. Grundsätzlich wird empfohlen, Innereien jeglicher wildlebender Tierarten nur gelegentlich, das heißt im zwei- bis dreiwöchigen Abstand, zu verzehren.“
Ideen für den wilden Genuss finden Sie in unserer Rezepte-Kategorie “Besondere Anlässe“.

Friedhelm Mühleib

 

 
* Fett Qualität: Während Omega-6-Fettsäuren unter anderem die Blutgefäße verengen und Entzündungen fördern, bewirken Omega-3-Fettsäuren das genaue Gegenteil. Liegt das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren bei 2:1 bis maximal 5:1, dann heben sich diese Wirkungen gegenseitig auf, der Körper nimmt also keinen gesundheitlichen Schaden durch die Omega-6-Fettsäuren. Liegt das Verhältnis aber deutlich über 5:1, erhöht sich das Risiko von Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Rheuma drastisch.

Fleisch: weniger und besseres Fett

„Fleisch ist zu fett, enthält zu viele gesättigte Fettsäuren und ist wegen seines hohen Cholesteringehaltes ein Risikofaktor für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.“ Das stimmt heute nicht mehr uneingeschränkt, denn Fleisch ist fettärmer als früher. Und auch die Fettqualität hat sich erheblich verbessert: Der Anteil an den „ungesunden“ gesättigten Fettsäuren hat stark abgenommen.
Fleisch hat gewaltig abgespeckt. Noch vor 30 Jahren stand der Fettgehalt von Fleisch im Zentrum der Qualitätsdiskussion. Inzwischen hat sich hier enorm viel geändert.
 

Weniger Fett und Cholesterin

Der durchschnittliche Fettgehalt von Frischfleisch bewegt sich heute zwischen 6 % und 11 %. Bei Schweinefleisch sind zum Beispiel die Lende und das Schnitzelfleisch mit durchschnittlich 2 % sehr fettarm. Auch die durchwachsenen bzw. marmorierten Teile schlagen nur noch mit 5 % bis 15 % Fettgehalt zu Buche – etwa Kotelett oder Krustenbraten mit Fettauflage. Auch bei Rindfleisch, das immer schon als mager galt, konnte der Fettgehalt bei den meisten Teilstücken um 30 bis 50 % gesenkt werden. Mit dem Anteil an Fett insgesamt und der veränderten Fettsäurestruktur hat sich auch der Cholesteringehalt des Fleischs reduziert. Mageres Fleisch liefert ca. 45 bis 60 mg Cholesterin pro 100 g. Geht man von den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aus, die zu einer maximalen täglichen Zufuhr von 300 mg Cholesterin rät, so trägt sogar ein stattliches Filetsteak von 150 g weniger als ein Drittel zu dieser Menge bei.
 

Bessere Fettqualität

Bei vielen Fleischarten und Teilstücken überwiegen inzwischen die einfach ungesättigten Fettsäuren. Dabei spielt die Ölsäure, die z.B. auch wesentlicher Bestandteil des Olivenöls ist, mengenmäßig die größte Rolle. Hier kommt den Züchtern und Landwirten zu Gute, dass sich die Fettqualität durch die Fütterung relativ leicht beeinflussen lässt. Enthält das Futter einen hohen Anteil an Ölsaaten wie Raps oder Soja, die viele ungesättigte Fettsäuren liefern, so verändert sich auch das Fettsäuremuster des Fleischs in Richtung auf diese hochwertigen Bestandteile.
 

Tipp von Doc Food

Kaufen Sie lieber weniger, dafür aber (teureres) Fleisch von Tieren, die aus ökologischer Haltung stammen. Denn zahlreiche Studien haben ergeben, dass das Fleisch artgerecht gehaltener Tiere doppelt so viele ungesättigte Fettsäuren liefert wie die Artgenossen aus konventioneller Haltung. Gleichzeitig stellen Sie mit Ihrer Kaufentscheidung die Weichen für bessere Haltungsbedingungen.
Bildquelle: Peter Smola / pixelio.de
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Omega-3-Fettsäuren: So gesund

Zahlreiche Forschungsergebnisse belegen den gesundheitlichen Nutzen von Omega-3-Fettsäuren. Sie wirken blutdrucksenkend und gefäßschützend, hemmen Entzündungen, können Allergien lindern und vieles mehr. Aus diesem Grund empfehlen Ernährungswissenschaftler und Mediziner, regelmäßig Fisch zu essen und Omega-3-Fettsäure reiche Ölen wie Rapsöl zu verwenden. Doch warum sind Omega-3-Fettsäuren eigentlich so gesund?
Der Grund liegt in der chemischen Struktur dieser Fettsäuren, die deren Wirkungen auf den Stoffwechsel bestimmt. Wie alle mehrfach ungesättigten Fettsäuren besitzt die Omega-3-Fettsäure mehrere Doppelbindungen im Molekül – und hier die erste an der Position “Omega-3”. Werden solche Fettsäuren statt der „bösen“ gesättigten Kollegen in die Zellwände eingebaut, so wird deren Beweglichkeit erhöht. Zum Beispiel wird die Membran von roten Blutkörperchen verformbarer, und ermöglicht so, dass diese auch in kleinste Blutgefäße gelangen und alle Gewebe gut mit Sauerstoff versorgen können.
 

Omega-3-Fettsäuren als Botenstoffe

Außerdem haben Omega-3-Fettsäuren die Besonderheit, dass aus ihnen Botenstoffe, die so genannten Eicosanoide, gebildet werden. Dafür werden die Fettsäuren aus den Zellwänden freigesetzt und von speziellen Enzymen umgebaut. Die aus Omega-3-Fettsäuren hervorgehenden Eicosanoide vermindern beispielsweise Entzündungsreaktionen und hemmen die Verklumpung der Blutplättchen. Dadurch fördern sie die Durchblutung und schützen vor Thrombosen. Im Hinblick auf bestimmte Erkrankungen sind diese Eigenschaften von großer Bedeutung, da sowohl Gefäßerweiterung als auch Gerinnungshemmung günstige Faktoren für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen. Die positive Wirkung bei entzündlichen Erkrankungen kann man sich beispielsweise bei Rheuma zu Nutze machen.
 

Die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren

Besonders wertvoll für die menschliche Ernährung sind die Omega-3-Fettsäuren alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). EPA findet sich in großen Mengen in Fisch, vor allem in fettem Seefisch wie Hering, Lachs und Makrelen. Spitzenreiter ist der Thunfisch. Rapsöl liefert ganze 9 % alpha-Linolensäure. So können Sie zum Beispiel schon mit 15 g Rapsöl, das sind 3 Teelöffel voll, die 1,3 g dieser wichtigen Omega-3-Fettsäure aufnehmen, die als minimale tägliche Zufuhr für einen Erwachsenen empfohlen werden.
Bildquelle: Tim Reckmann  / pixelio.de

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Ist Fett wirklich so ungesund?

Ist Fett tatsächlich so ungesund, wie jahrzehntelang behauptet wurde? Ausgelöst durch die „Low Carb“-Bewegung und eine Neubewertung seitens der Ernährungswissenschaft kommt der Mythos vom „bösen“ Fett mehr und mehr ins Wanken. Mit einem Freibrief für den Fettverzehr ist zwar sicher nicht zu rechnen. Allerdings zeichnen sich durchaus „mildernde Umstände“ für den Nährstoff ab, der lange Zeit verteufelt wurde.
Lange galt das Fett in unserer Nahrung als das Übel Nr. 1. „Zu viel Fett macht dick und krank“ lautete der Standpunkt der Wissenschaft. Während der Deutsche im Durchchnitt täglich etwa 100 g Fett und damit ca. 35 bis 38 % seiner täglichen Kalorien in Form von Fett zu sich nimmt, empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nach wie vor, den Fettanteil in der Ernährung auf 30 % zu reduzieren.
 

Fett ist ein lebenswichtiger Nährstoff

Ob diese Einschränkung des Fettverzehrs überhaupt nötig und sinnvoll ist, wird derzeit heiß diskutiert. Denn Fett ist auch ein lebenswichtiger Nährstoff, der essentielle Fettsäuren liefert, die der Körper nicht allein herstellen kann. Diese sind zum Beispiel Bestandteil aller Zellmembranen und spielen wichtige Rollen im Nervensystem, im Hormonhaushalt und bei der Immunabwehr. Außerdem versorgt uns Fett mit den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K.
 

Qualität ist wichtiger als die Menge an Fett

Seitdem der Ernährungstrend „Low-Carb“ immer mehr begeisterte Anhänger findet, steht das Fett als Nährstoff auch zunehmend im Fokus seriöser Wissenschaftler – und die kommen zu teilweise überraschenden Ergebnissen: Fettarme Kost scheint weder die Lebenserwartung zu verlängern noch eine Garantie für den Langzeiterfolg bei Diäten zu sein. Menschen, die sich bewusst fettarm ernähren, wechseln in der Regel zu Lebensmitteln mit hohem Anteil an Kohlenhydraten. Die lösen aber leichter Hungergefühle aus. Wer fettarm isst, glaubt zudem häufig, dass er von anderen Lebensmitteln mehr essen kann. Damit lassen sich die steigenden Zahlen bei Übergewicht und Diabetes trotz Rückgang des Fettkonsums erklären. Gleichzeitig wird deutlich: Fast mehr noch als auf die Menge kommt es auf die Qualität der Fette an, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen.
 
Bildquelle: birgitH  / pixelio.de

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Fettqualität: Auf die Fettsäuren kommt es an

Dass Fett nach den jüngsten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft nicht das Übel ist, für das es lange gehalten wurde, heißt nun sicher nicht, dass der Mensch statt Gemüse zu essen Schweinespeck zum höchsten Lebenszweck erklären sollte. Denn unser gesundheitliches Wohl oder Wehe hängt mehr noch als von der Fettmenge von der Qualität der Nahrungsfette ab, also von der Zusammensetzung aus verschiedenen Fettsäuren.
Hinsichtlich der Fettqualität ist vor allem die Unterscheidung zwischen gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren von Bedeutung. Wichtig für unseren Organismus sind vor allem die einfach ungesättigten und die essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst produzieren kann. In welcher Gewichtung die verschiedenen Fettsäuren in unserer Nahrung enthalten sein sollen, darüber sind sich die Wissenschaftler heute weitgehend einig.
 

Gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren

Der Konsum an gesättigten Fettsäuren aus tierischen und gehärteten pflanzlichen Fettsäuren sollte möglichst unter 10 % der aufgenommenen Gesamtkalorien liegen. Konkret heißt das: Gehen Sie möglichst sparsam mit Butter, fettem Fleisch, Wurst und fettem Käse sowie ähnlichen Lebensmitteln mit hohem Gehalt an gesättigten Fettsäuren um.
Der Löwenanteil des Fettes – etwa 15 bis 20 % der Gesamtkalorien – sollte in Form von einfach ungesättigten Fettsäuren aufgenommen werden. Wegen des besonders hohen Gehalts an der einfach gesättigten Ölsäure sind besonders Oliven- und Rapsöl ideal. Die Ölsäure senkt den Anteil der schädlichen LDL-Cholesterin-Fraktion im Blutfett, während der Anteil der positiven HDL-Fette gleich bleibt oder sogar leicht steigt. Gleichzeitig schützt die Ölsäure das Blutfett vor Oxidation, was ebenfalls zum Schutz vor Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsentstehung beiträgt.
 

Essentielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren

Die essentiellen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren sollten ca. 7 bis 8 % der Gesamtkalorienzufuhr ausmachen. Wichtigste Lieferanten für mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind Pflanzenöle wie Sonnenblumen-, Soja- und Maiskeimöl sowie Kaltwasserfische wie Makrele, Hering oder Lachs, deren Fett die höchsten Mengen an den mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren enthält. Auch Rapsöl kann einen bedeutenden Beitrag zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren leisten. So können zum Beispiel Vegeatrier und Veganer den Nichtverzehr von Fisch zumindest teilweise ausgleichen.
Bildquelle: Peter Smola  / pixelio.de
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