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So viele köstliche Tomaten!

Draußen ist die Luft schon voll vom satten Geruch der Stoppelfelder. Ein Sommer, der gar nicht so richtig da war, geht langsam schon wieder zur Neige. Sein Abschiedsgeschenk: noch ein paar sonnige Tage in den letzten zwei Wochen, und endlich so viele Tomaten! 12 Pflänzchen habe ich in diesem Jahr gesetzt. Sehr spät, nach einem (endlich mal wieder) nassen und kühlen Frühjahr. Viel Hoffnung war da nicht auf eine üppige Ernte. Den besten Platz habe ich ihnen gegeben, mitten im Kompost. Und dann fingen sie an zu wachsen, wie verrückt, immer grüner, immer höher.

Wenn die Phantasie auf Rot schaltet

Jetzt steht da ein üppiger Urwald, Tomaten über Tomaten: Kleine, große, länglich, runde, gerippte, glatte, grüne, rote – ein ganzes Universum aus Tomaten. Vorsichtig pflücke ich die kleinen roten Wunder, kann gar nicht genug bekommen vom würzig-grünen Geruch der geknickten Stiele. Meine Phantasie schaltet auf Rot und blättert die verschiedensten Rezepte durch. Ach was, heute soll es schnell gehen – und für einen Caprese ist immer alles in Haus und Garten – viel braucht es ja wirklich nicht dazu: Mozzarella, Tomaten, Olivenöl (..aber ein gutes – am besten eines mit dem Duft nach Tomaten), Balsamico, frischen Oregano und ein paar Basilikumblätter, Pfeffer und Salz. Wie köstlich. Dazu einen schönen, trockenen Sauvignon Blanc – am besten die klassische Variante, grasige Note, etwas Stachelbeere, bloß nicht zu viele Exoten. Und alles ist perfekt.

Little red love apples

Wie poetisch die Briten doch manchmal sein können, wenn sie von “love apples” statt profan von tomatoes sprechen. Wenn das Wetter noch ein paar Tage mitspielt, wird meine kleine Ernte gigantisch sein – und meine Gedanken werden noch tagelang um die little red love apples kreisen. Ich hoffe, dass dieses Kreisen noch ein paar wundervolle Beiträge für docFood hervorbringt.

Friedhelm Mühleib

Frühling lässt sein blaues Band..

Seit gestern ist Frühling – ganz offiziell nach Kalender. In unserem Garten ist er schon seit Tagen. “Der kürzestes Weg ins Paradies ist der Weg in den Garten”, sagt ein altes japanisches Sprichwort. Auch im digitalen Zeitalter kann Gartenarbeit ein wunderbarer analoger Ausgleich sein. Gartenarbeit erdet, und Erdung ist eine Voraussetzung für ein gesundes Leben. Gartenarbeit spricht alle Sinne an, zu jeder Jahreszeit, im Frühling ganz besonders – jetzt mit den ersten bunten Blüten. Bald mit den grünen Kräutern – für Geruch und Geschmack. Wenig später mit Salaten, Obst und Gemüse. Wohl bekomm’s!

Für die, die den Rest vom schönen Mörike-Gedicht vergessen haben:

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
—  Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab’ ich vernommen!