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Zahl der Woche: 220 Millionen Schokohasen

In diesem Jahr werden nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) in Deutschland ca. 220 Millionen Schokohasen produziert.  Gegenüber dem Vorjahr (202 Mio. Schoko-Osterhasen) ist dies ein deutlicher Anstieg. Hauptgrund hierfür ist neben der gestiegenen Nachfrage im Inland der Anstieg der Exporte. Ganz weit vorn in der Verbrauchergunst liegen neben den Hasen selbstverständlich die Schoko-Eier, die in keinem Osternest fehlen dürfen.

Trend geht zum Zweithasen

Dabei ist die Liebe der Deutschen zum „Klassiker“ – dem Osterhasen aus Vollmilchschokolade – wohl unerschütterlich. Er ist nach wie vor am meisten gefragt. Aber auch Osterhasen aus zartbitterer oder weißer Schokolade und Dekofiguren wie kleine Lämmer oder Küken aus Schokolade liegen im Trend. 99 Mio. der hierzulande produzierten Schoko-Hasen (45 %) gehen ins Ausland, vor allem in die europäischen Partnerländer, aber auch in die USA, nach Osteuropa und nach Australien. In Deutschland verbleiben rund 121 Mio. Stück (55 %). So kommen auf jeden Verbraucher vom Baby bis zum Greis knapp eineinhalb Hasen
 

Schokohasen – nachhaltig süß

Immer mehr süße Osterprodukte enthalten Kakao, der nachhaltig hergestellt wird. Ein verantwortungsvoller und schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen ist der deutschen Süßwarenindustrie sehr wichtig, um die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu erhalten und durch eine Steigerung der Erntemengen den weltweit steigenden Kakaobedarf auch in Zukunft decken zu können. Die Professionalisierung des Kakaoanbaus und eine damit einhergehende Verbesserung der Lebensverhältnisse von Millionen Kakaobäuerinnen und -bauern und ihren Kindern, insbesondere in Westafrika, stehen dabei im Vordergrund. Im Jahr 2017 lag der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren bei 55 %. Bei der ersten Erhebung des BDSI im Jahr 2011 lag dieser Anteil bei ca. 3 %. Die deutsche Süßwarenindustrie engagiert sich intensiv im Forum Nachhaltiger Kakao, einer gemeinsamen Initiative der Bundesregierung, des deutschen Lebensmittelhandels und der Zivilgesellschaft. Das Forum setzt sich für eine Verbesserung der Produktionsbedingungen und Lebensverhältnisse von Millionen von Kakaobauern und ihren Familien ein.

Tipp von docFood

Der durchschnittliche Schokohase bringt 100 Gramm und damit um die 600 Kalorien auf die Waage. Gefüllte Exemplare bringen es sogar leicht auf 800 Kalorien. Ein gut gefülltes Osternest mit einem Hasengelege aus Schoko-, Nougat, Krokant- und sonstigen Eiern kann locker zwischen 2000 und 3000 süßen Kalorien enthalten. Bedenkt man, dass kleine Naschkatzen (..und -kater) möglichst weniger als 10% ihres täglichen Energiebedarf mit Süßigkeiten decken sollten, dürfte der Schokohase am Ostersonntag höchstens die Ohren verlieren. Was tun? Das Früchtenest ist nur aus Elternsicht eine Alternative. Tipp: Erstens: Wenigstens am Ostersonntag Nachsicht üben. Man will ja kein Spaßverderber sein. Zweitens: Nest mit Minihäschen und Mini-Schoko-Ostereiern bestücken. Die werden dann plötzlich vom Eierdiebe gestohlen und am Ostermontag nochmal gesucht. Oder fällt den docFood-Lesern was Besseres ein?

  Redaktion docFood

Infos zur Nachhaltigkeitsinitiative im Kakaosektor  auf der Website des BDSI.
Forum Nachhaltiger Kakao: www.kakaoforum.de
 
 

Schokolade und so…

26. Januar 2017: Heute endet – rein theoretisch – die Schokoladenzeit. Jeder Deutsche verzehrte 2016 im Durchschnitt 32,71 Kilo Süßwaren. Den größten Anteil hatten die Schokowaren mit knapp zehn Kilo, gefolgt von Zuckerwaren wie Fruchtgummi / Bonbons (5,78 kg) und Backwaren wie Keksen. Zehn Kilo Schokowaren – das entspricht gut 50.000 Kalorien. Menschen mit einem durchschnittlichen täglichen Kalorienbedarf von ca. 2000 Kalorien könnten sich also – rein theoretisch – mit dieser Menge 25 Tage lang ausschließlich von Schokowaren ernähren. Also vom ersten Januar bis heute. Ganz schön viel.
 
Zum Glück haben die wenigsten ihr Kontingent schon ausgeschöpft. Denn am Wochenende öffnet das Paradies für Schokofreaks seine Tore: Die Internationale Süßwarenmesse in Köln beginnt – mit dem wohl größten Schokoladenangebot der Welt. Zur ISM in Köln (Internationale Süßwarenmesse) werden vom 29. Januar bis 1. Februar 1650 Aussteller (plus 2,5 Prozent) aus 68 Nationen sowie 38 500 Besucher erwartet.
 

Deutschland – das Naschparadies

Gemeinsam mit den Schweizern sind die Deutschen die uneingeschränkten Weltmeister im Schokoladenverzehr. Sogar die Amerikaner kommen nur auf ca. sechs Kilogramm Schokolade pro Kopf und Jahr, während der Chinese im Durchschnitt gerade mal  lächerliche 200g Schokolade – ganze zwei Tafeln pro Jahr – knabbert. Insgesamt wurden im Jahr 2015 in Deutschland ca. 1,1 Mio. t Schokoladewaren im Wert von 5,4 Mrd. Euro produziert. Dabei ist Schokolade hierzulande unschlagbar billig: Nach einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Nielsen sind Schokolade und andere Süßwaren nirgends in Europa billiger als in Deutschland. Die Marktforscher haben einen Warenkorb mit 16 Markenprodukten zusammengestellt, darunter die Gummibären von Haribo, eine Ritter-Sport-Nuss-Schokolade, ein Glas Nutella, Oreo-Kekse, Tuc-Cracker, einen Mars-Schokoriegel und die Minzbonbons von Fisherman’s Friend. Dafür zahlen Deutsche Verbraucher im Durchschnitt gerade einmal läppische  20,87 Euro (Stand Oktober 2016). Im europäischen Durchschnitt berappen die Kunden für die identische Auswahl an Produkten stolze 28,30 Euro.
 
Wissenschaft: Freibrief für Schokolade
Der Deutsche futtert seine Schokolade inzwischen mit reinstem Gewissen. Das haben sie der Wissenschaft und der Presse, beide unterstützt von der Lobby der Süßwarenhersteller, zu verdanken. Galt Schokolade bis in die 90er Jahre als schwerste Ernährungssünde, ist sie inzwischen wissenschaftlich reingewaschen. Sozusagen fast über jeden Verdacht erhaben, eigentlich schon ein Muss für jeden, der sich gesund ernähren will. Dabei wird die Schokolade durch die jüngsten Trends geadelt: Schokolade aus fair gehandeltem Kakao, der natürlich aus BIO-Anbau stammt, in vegetarischen oder gar veganen Varianten. Das Ganze in der hypoallergenen, fett- und zuckerreduzierten Version. Unsere tägliche Schokolade gib uns heute. Das alles spricht dafür, dass Schokolade das kommende Grundnahrungsmittel Nummer eins sein wird.
 
So gesund soll Schokolade sein
Denn Schokolade ist ja soo gesund. Zumindest soll sie gesund sein – im Grunde ist Schokolade Super-Food im Quadrat. Spaß beiseite: Inzwischen gibt es weltweit Dutzende von Studien, die eine Vielfalt positiver gesundheitlicher Wirkungen der Schokolade zu belegen scheinen. Die Wichtigsten hier in Kürze:
●Schokolade kann durch ihren Gehalt an Flavonoiden (im Kakao) den Blutdruck senken. ●Schokolade mit hohem Kakaoanteil kann sich positiv auf weitereHerz- Kreislauf-Risikofaktoren wie Elastizität der Blutgefäße, Blutfettwerte und sogar auf die Insulinresistenz auswirken. ●Moderater Schokoladenkonsum wird mit einem verminderten Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfall in Verbindung gebracht. ● Häufiger Schokoladenkonsum war in verschiedenen Studien mit einem niedrigeren Body Mass Index korreliert, vor allem auch bei Jugendlichen. ● Eine Auswertung von 19 Studien ergab, dass die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen mit dem höchsten Konsum von Süßigkeiten und Schokolade um 18% niedriger als bei den Durchschnittsnaschern war. ●Schokoladenprodukte sollen einen Schutzfaktor für die Nerven darstellen und die geistige Leistungsfähigkeit verbessern (.. bedingt durch neurochemisch wirksame Inhaltstoffe aus der Kakaobohne). ● Eine Untersuchung zeigte eine „inverse Korrelation“ von Schokoladenverzehr und Diabetes Typ-2: Teilnehmer, die nie oder kaum Schokolade aßen hatten ein fast doppelt so hohes Risiko im 5- Jahres Beobachtungszeitraum an Diabetes zu erkranken wie Probanden, die öfter als einmal pro Woche Schokolade aßen – siehe hierzu auch die Pressemeldung des oecotrophologen Uwe Knop.
 
Wieviel Schokolade darf man essen?
Wenn einem so viel Gutes wiederfährt, ist das also die tägliche Tafel Schokolade wert – oder? Bei so vielen guten Nachrichten kapituliert auch die Ernährungswissenschaft. Zumindest sind heute diejenigen zum Schweigen gebracht, die früher vor zu viel Schokolade gewarnt haben. In einem Übersichtsartikel in der Fachzeitschrift Ernährungs Umschau schreibt die Oecotrophologin Angela Bechthold: „Über eine gesundheitsförderliche Verzehrsmenge an Schokolade kann bisher nur spekuliert werden. Es ist derzeit nicht möglich, die wissenschaftliche Literatur zu den Gesundheitseffekten von Kakao und Schokolade in Ernährungsempfehlungen für die Bevölkerung umzusetzen – auch wenn viele es sich wünschen würden.“
 
docFood meint:
Ich bin nach dem Verfassen dieses Artikels ganz ausgelaugt, und mein Körper verlangt nach einem Stück Schokolade – auch zur Regeneration meiner geistigen Leistungsfähigkeit. Ganz sicher bin ich allerdings nicht, ob mich der Schokosnack tatsächlich spontan zu neuen geistigen Höhenflügen anspornen wird. Nun wünsche ich den geneigten Lesern viel Genuss beim (regel)mäßigen Verzehr köstlicher Schokolade; rate aber gleichzeitig zu einer gewissen Skepsis, was die allfälligen gesundheitlichen Lobpreisungen der Schokolade betrifft.

Friedhelm Mühleib

Foto: © Africa Studio – fotolia.com #126940484

Schoko-Möhren-Kuchen

Zutaten:
150 ml Sonnenblumenöl, 150 g Zucker , 1 Prise Salz, 4 Eier (Gew.-Kl. M), 250 g fein geriebene Möhren, Saft 1/2 Orange, 275 g Weizenmehl, 100 g Weizenstärke, 1 Päckchen Backpulver, 50 g Blockschokolade, gerieben, 1 TL Zimt, 100 g Kuvertüre oder Schokoladenglasur, 30 g grob gehackte Haselnüsse zum Bestreuen
 
Zubereitung:
1 Sonnenblumenöl mit Zucker und Salz schaumig rühren, Eier nach und nach zugeben. Die fein geriebenen Möhren und den Orangensaft zugeben und unterrühren.
2 Mehl und Stärke mit Backpulver mischen und nach und nach unterarbeiten. Zimt zugeben und die geriebene Schokolade unterheben.
3 Den Teig in eine gefettete Springform (26 cm Durchmesser) füllen. Auf der 2. Schiene von unten bei 200 °C ca. 45 Minuten auf Sicht backen. Den abgekühlten Kuchen aus der Form lösen, mit der aufgelösten Schokoglasur bestreichen und mit gehackten Haselnüssen bestreuen.
 
Quelle: Wirths PR

Nuss-Nougat-Creme: Ein Oscar für Nutella

Ein Leben ohne Nuss-Nougat-Creme wäre möglich, aber deutlich spaßreduziert. Das hat sich wohl auch die Stiftung Warentest gedacht und in Ihrem Aprilheft noch rechtzeitig vor dem Osterbrunch Nuss-Nougat-Cremes unter die Lupe genommen. And the winner is: Nutella. Deutschlands beliebtestes Nuss-Nougat-Produkt schneidet im Qualitätsurteil am besten ab – wer hätte das gedacht.  Die Diva unter den Nu-Nu-Cremes bekommt also den Warentest-Oscar.
 

Testurteil ‚Gut‘ für sechs aus 21

Fast jeder fünfte Deutsche isst mehr­mals pro Woche Nutella oder eine andere Nuss-Nougat-Creme. Schmeckt das Original wirk­lich am besten? Der Schokocreme-Markt umfasst mittlerweile viele Produkte, so dass im aktuellen Test neben Markenprodukten auch Handelsmarken vom Discounter und Biocremes untersucht wurden. Von 21 Produkten im Test schneiden sechs gut ab. Sieben aber sind deutlich mit Schad­stoffen belastet, zwei kassieren ein Mangelhaft. Die Nuss-Nougat-Cremes wurden dabei auf geschmackliche Qualität, Schadstoffe, ernährungsphysiologische Qualität, Verpackung, Deklaration und weitere ausgewählte Merkmale untersucht.  
 

Nutella: Spitze trotz hohem Fett- und Zuckergehalt

Das Testergebnis zeigt, dass „Nutella” in Aussehen, Geruch und Geschmack die Note „sehr gut“ ereicht und insgesamt „gut“ (1,9) abschneidet. Abzüge gibt es etwa aufgrund des hohen Gehalts an Fett und Zucker sowie ungesättigten Fettsäuren, die nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu hoch ausfallen. Geschmacklich am besten (Note 1,5) schneidet die Schokocreme des Biosupermarkts „Alnatura” ab. Aufgrund enthaltener Aflatoxine schaffte dieses Produkt ebenso wie sechs weitere aber nur ein „ausreichend” im Bewertungskriterium Schadstoffe.
 

Schimmelpilze und andere Schadstoffe

Krebserregende und erbgutverändernde Aflatoxine sind bei Produkten mit Nüssen nicht ausgeschlossen. Hierbei handelt es sich um Mykotoxine, die von den Schimmelpilzarten der Gattung Aspergillus gebildet werden. Warmes und feuchtes Klima begünstigen den Pilzbefall von Nüssen. Im Testergebnis konnten bei 16 von 21 Nuss-Nougat-Cremes Aflatoxine nachgewiesen werden, allerdings halten alle Produkte die gesetzlichen Grenzwerte ein. Sieben Produkte hätten jedoch noch vor wenigen Jahren nicht verkauft werden dürfen. Der Grenzwert wurde zwischenzeitlich EU-weit von vier Mikrogramm Aflatoxine pro Kilo Haselnüsse auf zehn Mikrogramm erhöht. Zwei Bioprodukte schnitten im Test nur „mangelhaft“ ab, darunter die teuerste Schokocreme „Nocciolata”. Bei ihr fanden die Tester die kritischen Schadstoffe 3-Monochlorpropandiol-Ester (3-MCPD-Ester) und Glycidyl-Ester, die beim Raffinieren von Speiseöl entstehen können. Ein Stoff gilt als möglicherweise, der andere als wahrscheinlich krebserregend. Kinder mit einem Körpergewicht von 30 Kilogramm hätten, so der Bericht, bereits mit der Aufnahme von vier Gramm dieser Schokocreme die tägliche Höchstmenge an 3-MCPD ausgeschöpft.

 Redaktion docFood

Quellen: Stiftung Warentest Meldung und Test „Nuss-Nougat-Cremes“ (Aprilheft 2016).
 

Kamelle, Kamelle: Wenn die Süßigkeiten fliegen

D‘r Zoch kütt: Gleich ist es wieder mal soweit. Pünktlich um 10:11 Uhr startet auch in diesem Jahr der Kölner Rosenmontagszug – unbestritten Deutschlands monströseste Karnevalsveranstaltung. Monströs ist dieser Zug nicht nur wegen der ca. 12.000 aktiven Zugteilnehmer und geschätzt 1,2 Millionen singender, schunkelnder, winkender und bützender Zuschauer. Mit dem Schlachtruf: Kamelle! Kamelle! fordern sie ihr Recht ein. Der süße Regen lässt nicht lange auf sich warten –  Millionen von Kalorien prasseln auf die Narren nieder,  vorwiegend in Form von süßem Wurfmaterial.

Kurz nach 10 werden die ersten von 700 000 Schokotäfelchen und 220 000 Schachteln Pralinen in die Menge fliegen. Sie machen einen gewichtigen Teil der 300 Tonnen Süßigkeiten aus, die insgesamt in den nächsten Stunden unters Volk gebracht werden, darunter wie immer in erster Linie Kamelle, Kaubonbons und Popcorntüten.
 
30 Millionen Liter Kölsch
Karneval macht durstig: Während des fünf-tägigen Straßenkarnevals ab Weiberfastnacht kippen sich durstige Pappnasen nach Schätzungen des Kölner EXPRESS insgesamt mehr als 30 Millionen Liter – 150 Millionen Gläser – Kölsch hinter die Binde (.. in der Kölsch-Stadt Bier zu verlangen ist eine unverzeihliche Peinlichkeit!). Eine knappe Million Kneipenbesucher beschert den Kölner Gastwirten einen Umsatz von etwa 50 Millionen Euro. Übrigens kommen auch Blumenfans auf ihre Kosten: Neben den Süßigkeiten fliegen 300 000 bunte Tulpen-Strüßjer als kleine Frühlingsboten in die Menge. Wirtschaftsexperten schätzen das Umsatzvolumen des Karnevals für Köln auf 460 Millionen Euro. So kommt eine Studie der Boston Consulting Group zum ergebnis, dass das närrische Treiben neben den Kneipenbesuchen u.a. 540 000 Taxifahrten, fast eine Million Kneipenbesuche und 204.000 zusätzliche Friseurbesuche generiert. Die Karnevalszüge und der Sitzungskarneval erwirtschaften jeweils 150 Millionen Euro. Am meisten profitieren Gastronomen, Einzelhändler und Transportbetriebe. Der Karneval sichert 5000 Arbeitsplätze.
 
docFood meint:
Vereinzelt fliegen sogar Apfelsinen – doch die sind die Ausnahmen im Kamellegestöber. docFood-Autorin Gabi Freitag Ziegler schlägt in Ihrem Blog-Salat vor: „Schafft den Karneval ab und esst Obst statt Kamelle“. Das dürfte frühestens möglich werden, wenn der letzte Jeck ausgestorben ist. Weil das eigentlich auch Gabi klar ist, schlägt sie vor: In der Fastenzeit nach Karneval wirklich mal wieder auf Süßigkeiten verzichten. Das wär doch mal wirklich was!

Obst und Gemüse – nicht sexy genug?

Wer hätte das gedacht: Obwohl Obst und Gemüse im letzten Jahr oft billiger waren als in den Vorjahren, haben wir Deutsche uns davon nicht locken lassen. Stattdessen gehören wir weltweit zu den Spitzenreitern beim Naschen von Süßigkeiten. Für sie geben wir ohne mit der Wimper zu zucken deutlich mehr Geld aus als für frische Früchte. Experten meinen: Obst und Gemüse sind einfach nicht „sexy“ genug.
Ganz offensichtlich kauft man bei uns Obst und Gemüse nicht nach den Gesetzen der Marktwirtschaft. Denn dann hätten uns die günstigen Preise für Obst und Gemüse im letzten Jahr beherzt zugreifen lassen müssen. Tatsächlich kaufte jeder von uns 2014 nur etwa 42 kg frisches Obst im Schnitt. Viel zu wenig, findet die Ernährungswissenschaft. Denn daraus errechnen sich pro Tag nur 115 g oder etwa eine Portion. Optimal für unsere Gesundheit seien aber 200 bis 250 g pro Tag – also das Doppelte. Das predigt zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schon seit Jahren.
 
Obst und Gemüse „machen nicht an“
Noch schlechter sieht es beim frischen Gemüse aus: Rund 35 kg trägt jeder von uns pro Jahr nach Hause. Das sind weniger als 100 g pro Tag und damit nicht einmal eine der drei empfohlenen Gemüse-/Salat-Portionen. Die Kenner der Obst- und Gemüsebranche wissen sehr wohl, woran das liegt: Obst und Gemüse sind einfach nicht „sexy“ genug, es gibt keine bekannten Marken und natürlich auch zu wenig Geld für knackige Werbekampagnen.
Die gibt es dagegen für Schokolade und andere Süßigkeiten zu Hauf: Jeder von uns vernaschte davon im letzten Jahr im Schnitt 26 kg, pro Tag also 70 g. Allein auf Schokolade entfielen 10 kg. Rund 100 Euro gaben die Verbraucher für Schokolade, Zuckerwaren, feine Backwaren und Eis aus. Im Vergleich dazu: Für den Einkauf von frischem Obst machte Otto Durchschnittsverbraucher gerade mal 77,- Euro locker.
 
Süßigkeiten raus, Obst rein
Wer so viel Süßigkeiten futtert, hat schlichtweg keinen Appetit mehr auf noch so leckere und süße heimische Äpfel und Birnen oder exotische Früchte. Der Bauch ist einfach schon voll. Dann nützen auch alle gut gemeinten Aufrufe der Ernährungsexperten, mehr Obst zu essen, nur noch wenig. Dabei zeigen uns unsere Nachbarn, dass es gar nicht so schwer ist, an den Süßigkeiten zu sparen. Wir Deutsche essen nämlich doppelt so viel Schokolade wie ein Durchschnitts-Europäer. Sparen heißt jedoch nicht gleich verzichten. Wer aber öfter mal die Kekse (und übrigens auch Chips und Co.) im Schrank lässt und stattdessen einen Obstsalat mixt oder ein paar Gemüse-Sticks parat stellt, wer das Mittagstief nicht mit Schokoriegel sondern einem saftigen Apfel bekämpft, bewegt sich schon in die richtige Richtung.
 
Tipp von docFood:
Spätestens nach Karneval ist das Thema Fasten wieder in aller Munde. Lassen Sie sich von dieser Stimmung anstecken und sparen eine Zeit lang an zuckerhaltigen Naschereien. Oder ersetzen Sie bewusst das tägliche Stückchen Schokolade durch Ihr Lieblingsobst. Viele gute Ideen, wie sich Obst und Gemüse in den Alltag einbauen lassen, liefert auch die neue Homepage von 5 am Tag.

Gabriela Freitag-Ziegler

Birnen-Schoko-Kuchen mit Mandeln

Zutaten für 4 Personen:
6 Birnen
, Saft
 einer Zitrone, 350 g frischer Blätterteig, 150 g Zartbitterschokolade
, 150 g Butter
, 5 Eier
, 1 Prise Salz
, 200 g Puderzucker
, 75 g Mehl
, 75 g gemahlene Mandeln

, 100 g geschälte Mandelkerne, 4 EL Honig
 
 
Zubereitung:
1 Den Backofen auf 200 °C Umluft vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
 Die Birnen schälen, halbieren, das Kernhaus entfernen und mit dem Zitronensaft beträufeln. Den Blätterteig in Formgröße ausrollen und auf das Blech legen.
2 Die gehackte Schokolade über einem heißen Wasserbad schmelzen, vom Herd nehmen und die kalte Butter stückchenweise unterrühren. Die Eier trennen. Die Eiweiße mit dem Salz steif schlagen, die Eigelbe mit dem Puderzucker schaumig rühren, bis die Masse hell-cremig wird. Vorsichtig in die abgekühlte Schokoladen-Butter-Masse rühren.
3 Den Eischnee unterziehen. Das Mehl darüber sieben und zusammen mit den gemahlenen Mandeln vorsichtig unterheben. In einen Spritzbeutel mit glatter Tülle füllen und auf den Blätterteigboden spritzen. Dabei einen Rand von ca. 1 cm frei lassen.
4 Die Birnenhälften mit der Schnittfläche nach oben darauf legen. Die Mandelkerne grob hacken und mit dem Honig leicht erwärmen. Auf den Birnen verteilen und im Ofen ca. 45 Minuten backen.
 Aus dem Ofen nehmen, auskühlen lassen und in Stücke geschnitten servieren.
 
Bildquelle: Pressebüro deutsches Obst und Gemüse