Huhn und Eier – Ton in Ton?

Braune Hühner legen braune Eier und weiße Hühner weiße? Vergessen Sie’s! Sollten Sie doch mal ein braunes Ei mit einer braunen Mutter finden, dann ist das keine Notwendigkeit, sondern Zufall. Denn die Farbe des Gefieders hat mit der Eierfarbe rein gar nichts zu tun. docFood erklärt, wovon die Farbe der Eier abhängt und auf welchen Farb-Typ die Deutschen bei Eiern besonders stehen.
 

Braun ist ‚in‘

Vor Ostern sind weiße Eier im Supermarkt Mangelware. Weil sie sich besser bemalen lassen,  werden sie in Mengen gekauft. Von Ostern mal abgesehen, sind weiße Eier schon seit Jahren ‚out‘ – auch deshalb findet man sie immer seltener in den Regalen. Früher, als die Welt noch in Ordnung war, liebten die Verbraucher reinweiße Eier. Das hat sich gewandelt. Die braune Farbe wird heute mit einer natürlicheren, artgerechteren Haltung verbunden – entsprechend werden braune Eier deutlich lieber gekauft: 70 Prozent der deutschen Verbraucher bevorzugen braune Hühnereier. In den 1970er-Jahren war es noch umgekehrt: Damals wurden weißlegende Rassen sogar gezielt gezüchtet. Dabei ist die Farbe der einzige Unterschied. Geschmacks- oder Qualitätsunterschiede zwischen braunen und weißen Eiern gibt es bei gleicher Fütterung nicht. Auch über das Leben des Huhns – ob es nun bio und artgerecht lebt oder nicht – verrät die Farbe nichts.
 

Blick aufs Ohr

Verantwortlich für die Farbe ist  eine kleine Drüse im Legedarm des Huhns, die deswegen auch Schalendrüse heißt. In ihr wird aus dem Blutfarbstoff Hämoglobin und Farbstoffen aus der Galle die braune Farbe gebildet und unter den Kalk gemischt – fertig ist die braune Schale. Bei Hühnern, die weiße Eier legen, wird kein Farbstoff gebildet. Verantwortlich dafür ist ein Gen, das die Farbbildung unterdrückt. Ob braun oder weiß ist also genetisch bedingt.  Wer nun Aufschluss über die Farbe der Eier haben will, muss  seiner Henne nur tief in die Augen schauen, und wird dabei zwangsläufig ein kleines Accessoire  am Hühnerohr entdecken: Ein kleines Hautläppchen, von Experten Ohrscheibe genannt. Womit wir beim Kern der Sache wären: Weiße Ohrscheiben – weißes Ei; rote Ohrläppchen, braunes Ei. So einfach ist das.
 

Die Ausnahme von der Regel: grüne Eier

Sie sind selten, aber es gibt sie: Grüne Eier, gelegt von einer speziellen Rasse, dem südamerikanischen Araucana-Huhn. Trotz roter Ohrscheiben sind ihre Eier grün. Auch hier ist das Hämoglobin für die Färbung der Schale verantwortlich. Normalerweise wird der Blutfarbstoff beim Abbau erst bläulich, dann grün und schließlich gelb-braun, wie bei einem blauen Fleck. Bei den Araucanas wird der Abbau des Blutfarbstoffs in der Schalendrüse jedoch bereits nach der ersten Stufe gestoppt – und so gibt es grüne Farbe für grüne Eier.
 

Tipp von docFood

Bunte Eier gehören zum Osterfest einfach dazu. Wer nun noch weiße Eier ergattert hat und die jetzt noch kunstvoll bemalen möchte, kann dies problemlos  mit natürlichen Farbstoffen aus Lebensmitteln, die sich in jeder Küche finden.  docFood zeigt Ihnen hier, wie man mit Tee, Kaffee, Gewürzen oder Rotkohl und Zwiebeln Ostereier leuchtend bunt färben kann.

  Redaktion docFood

 
Foto: Auch bei Osterhasen gibt es keinen Zusammenhang zwischen Farbe des Fells und Farbe der Eier –  wie das Foto von unserem Redaktionshasen Gregor Green  liefert den beweist..

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert