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Bio-Äpfel: Gesunder Nachschub für die Darmflora

Der Sommer geht, die Apfelsaison kommt. Am täglichen Apfel führt jetzt kein Weg mehr vorbei. Vor allem auch deshalb nicht, weil Äpfel so gut für die Gesundheit sind. Besonders gut sind Äpfel  für unseren Darm. Was die Wirkung von Äpfeln auf die gesunde Verdauung betrifft, sind Wissenschaftler nun auf einen ganz neuen Aspekt gestoßen: Ein frischer Apfel enthält nicht nur viele Ballaststoffe und Vitamine, sondern auch die unglaubliche Menge von rund 100 Millionen Bakterien.

Vor allem der hohe Gehalt am wasserlöslichen Ballaststoff Pektin macht Äpfel zum natürlichen Heilmittel für die Verdauung. Pektin wirkt entzündungshemmend, kann den Cholesterinspiegel senken und eine gesunde Verdauung fördern.Warum ausgerechnet Bakterien die positiven gesundheitlichen Effekte des Apfels noch verstärken, erklkärt docFood im Folgenden.

Bio Äpfel klar im Vorteil

Die Sache mit den 100 Millionen Bakterien pro Apfel haben Forscher an der Technischen Universität (TU) Graz in einer Studie herausgefunden, in der zwei verschiedene Apfeltypen: Bio-Äpfel und konventionelle Supermarkt-Äpfel. Beide weisen zwar eine ähnliche Anzahl an Bakterien auf. Frisch geerntete, biologisch bewirtschaftete Äpfel waren jedoch im Vergleich zu konventionellen von einer deutlich vielfältigeren Bakteriengemeinschaft besiedelt, erklärt die Biologin Gabriele Berg, die die Studie mitbetreut hat. Damit, so Berg, sei der Bio-Apfel besser – zumindest für den Darm. Während die Forscher in konventionellen Äpfeln unter anderem auch auf krankheitserregende Keime stießen, konnten sie diese in den untersuchten Bio-Äpfeln nicht finden. Die enthielten stattdessen viele Vertreter der Gattung Lactobacillus, die als verdauungsförderlich gelten und zum Beispiel in probiotischen Jogurts eingesetzt werden sowie Bestandteil der meisten Probiotika sind. Fazit der Forscher: Bakterien, die durch den Verzehr frischer Äpfel in unseren Darm gelangen, können eine wichtige Nachschubquelle für unsere Darmflora sein und die Vielfalt der Arten im Mikrobiom vergrößern.

Tipp von docFood

Die meisten Bakterien stecken übrigens im Kerngehäuse. Wer das nicht isst, nimmt nur ein Zehntel der vorhandenen Bakterien auf. Wie ein Apfeltag entlastet und kräftigt, kannst Du hier nachlesen bei docFood.

Foto: Pexels / Kaboompics.com

Die Ananas als Weihnachtsbaum

Sie haben noch keinen Weihnachtsbaum und eigentlich weder Zeit, ihn zu schmücken noch einen vernünftigen Platz dafür? Dann wäre ein Pineapple-Christmastree die ideale Alternative. Der Ananas-Weihnachtsbaum gehört derzeit zu den skurrilsten Trends im Internet. Wer Anregungen sucht,  kann bei Instagram unter dem Hashtag #pineapplechristmastree  zahlreiche mehr oder weniger gelungene Beispiele finden. Ananasbaum hin oder her: Wir von docFood stehen immer noch mehr auf die kulinarische Variante der Tropenfrucht.
 
Zum Glück geht ja beides: Da die unversehrte, reife Ananas auch bei Zimmertemperatur mindestens vier bis fünf Tage haltbar ist, kann man die geschmückte Christbaum-Version zuerst auf den Gabentisch stellen und nach den Feiertagen nach Belieben verzehren. Erfahren Sie im Folgenden alles, was man über die süßeste aller Tropenfrüchte wissen muss.
 

Voll süße Tropenfrucht

Als es in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland wieder bergauf ging, trat die Ananas ihren Siegeszug an – als exotische Zutat zum Toast Hawai. Damals kam die Tropenfrucht fast ausschließlich aus der Dose. Heute gibt es in jedem ordentlich sortierten Supermarkt ganzjährig saftige, frische Ananas. Im Geschmack einer reifen Ananas dominiert die Süße. Sie gilt als die süßeste unter den Tropenfrüchten. Nach der Ernte reifen Ananas nicht mehr nach. Unreife Ananas schmecken strohig und herb – ohne das charakteristische Aroma. Den Reifegrad erkennt man vor allem am intensiv-aromatischen Duft, der sich vor allem am Stilansatz erschnuppern lässt. Die Schale der reifen Frucht gibt auf Fingerdruck elastisch nach (..die Frucht sollte allerdings keine Dellen oder Druckstellen haben). Wenn sich die inneren Blätter am Schaft leicht lösen lassen, ist auch das ein Zeichen für Reife. Ursprünglich stammt die Ananas aus der Tropenzone Südamerikas, wo sie von den Uhr Einwohnern „Nana Meant“ genannt wurde. „Nana Meant“ bedeutet nichts anderes als „köstliche Frucht“ – und aus dem „Nana“ entstand dann die A’nana‘s.
 

Allroundtalent in der leichten Küche

Der Toast-Hawai ist inzwischen ziemlich aus der Mode, und auch die Ananas aus der Dose ist out. Macht aber nichts – denn die Topenfrucht hat sich inzwischen zu einem Allroundtalent in der leichten Küche entwickelt: Aus der frischen Frucht lassen sich wunderbar fruchtige Desserts zaubern. Sie lässt sich nicht nur frisch verarbeiten, sondern auch dünsten und grillen. Der süßsäuerliche Geschmack der Ananas passt z. B. hervorragend zu pikanten Gerichten mit Huhn, Schweinefleisch und Schinken. Außerdem lässt sich Ananas gut in Desserts und Kuchen, aber auch in Fleisch-, Fisch- und Currygerichten verarbeiten. Passende Gewürze sind Sternanis, Pfeffer, Ingwer, Curry und Chili.
 

Ein paar Fakten zur Ananas

Es gibt weit über 100 Ananas-Sorten, die in fünf große Gruppen eingeteilt werden (Cayenne, Pernambuco, Spanish, Perolera und Queen ). Nur wenige davon tauchen bei uns im Lebensmittelhandel auf. Größe, Geschmack und Farbe der Ananas variieren je nach Sorte. In Deutschland werden vor allem Früchte der Cayenne-Gruppe gehandelt. Sie sind im Vergleich zu anderen Ananas-Sorten mit 4 Kilogramm relativ schwer, haben hellgelbes Fruchtfleisch und schmecken sehr aromatisch. Der eigentliche ‚Porsche‘ unter den Ananassorten ist allerdings „Sugar Loaf“ aus der Pernambuco-Gruppe, die allerdings nur über spezielle Händler im Internet zu beziehen ist (..natürlich mit entsprechendem Preis).
Eine Ananas kann bis zu 50 cm hoch und 6 Kilogramm schwer werden. Die Züchtung hat der klassischen Ananas kleine Schwester beschert: die Baby-Ananas mit ihrem besonders intensiven Aroma, einer goldgelben Schale und einem Gewicht von nur 300 bis 400 Gramm. Sie schmeckt nicht nur unglaublich aromatisch und saftig, sondern macht sie sich auch hervorragend als Deko-Element.
 

Vom Bromelin und den inneren Werten der Ananas

Die Ananas ist nicht unbedingt die ganz große Nährstoffbombe, enthält aber einen guten Nährstoffmix: Mit ca. 20 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm – deckt sie etwa ein Fünftel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Zudem liefert die Ananas eine Reihe wichtiger Mineralstoffe und Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor und Zink. Dabei gibt es wohl kaum ein anderes (natürliches) Lebensmittel, das so süß ist und dabei so wenige Kalorien hat: Pro 100 Gramm liefert sie gerade einmal 56 Kilokalorien.
Eine gewisse Berühmtheit hat die Ananas durch ihren (im Lebensmittelbereich einzigartigen) Gehalt des Enzyms Bromelin erlangt. Bromelin wirkt proteolytisch, d.h. es kann große Eiweißmoleküle in kleinere Einheiten spalten. Bromelin wirkt gerinnungs- und entzündungshemmend. Es hilft beim Abbau von Fibrin, einem Protein im Blut, das die Verbindungen von Blutplättchen stabilisiert und dadurch die Blutzirkulation herabsetzen kann. Bromelin hat wundheilende und – im Reagenzglas – antimetastasische Wirkungen. Auf das Bromelin geht auch die Legende zurück, dass die Ananas Fett verbrennt und dadurch mehr Kalorien verbraucht, als sie selbst liefert. Das ist allerdings Unsinn, denn das Bromelin wird bereits im menschlichen Magen deaktiviert. Im Darm, wo die Fettverdauung stattfindet, ist es damit wirkungslos – ganz abgesehen davon, dass die Fähigkeit, Eiweiß zu spalten, mit der Fettverdauung rein gar nichts gemein hat.
 

Tipp von docFood

Und was ist mit Ananas aus der Dose? Braucht man die überhaupt noch?  Den Konserven wird in der Regel Zucker zugesetzt – das verbessert die Konservierung, bringt aber auch zusätzlich Kalorien. Der Vitamingehalt der Dosenananas ist geringer als der von frischen Früchten. Beim Pasteurisieren der Ananas wird zudem das Bromelin inaktiviert. In manchen Fällen kann das von Vorteil sein – zum Beispiel beim Belegen von Kuchen mit Ananas: Das Bromelin in der frischen Frucht verhindert das Erstarren von Tortenguss. Nimmt man Ananas aus der Dose, wird die Gelatine fest. Bei Milchspeisen wie etwa Joghurt oder Quark mit Ananas sollten frische Fruchtstücke ebenfalls erst kurz vor Verzehr hinzugegeben werden, da die Zersetzung der Milcheiweiße durch das Bromelin zu einem bitteren Geschmack führen kann.

Andrea Peitz

Was sind eigentlich Beta-Glucane?

Glucane sind nicht zu verwechseln mit Tukanen, bei denen es sich um tropische Vögel handelt . Beta Glucane haben stattdessen mit gesunder Ernährung zu tun. Genauer gesagt handelt es sich bei den Beta-Glucanen um lösliche Ballaststoffe, die besonders reichlich in bestimmten Getreidesorten – insbesondere in Gerste und Hafer vorkommen. Darüber enthalten auch Hefen, Pilze, Algen und einigen Bakterien geringe Mengen an Beta-Glucanen.
 
Inzwischen zeichnet sich immer mehr ab, dass Beta-Glucane eine ganze Reihe von positiven Wirkungen auf unsere Gesundheit hat
 

 Beta-Glucane und Gesundheit

Im Getreide findet sich Beta-Glucan hauptsächlich in der Schale. Mit durchschnittlich 4,8 % in der Trockensubstanz findet man bei Gerste die höchsten Werte. Der Gehalt des Hafers an Beta-Glucanen ist mit durchschnittlich 4,5% mit dem der Gerste vergleichbar. Deutlich geringer fällt der Beta-Glucan Anteil bei Roggen(2,3) und Weizen (0,8 %) aus. Die wichtigsten: ● Beta-Glucane tragen zur Absenkung des Cholesterinspiegels und des Blutzuckerspiegels bei. ● Sie können dadurch zur Behandlung von Diabetes und erhöhtem Cholesterinspiegel beitragen.● Sie wirken antientzündlich. ● Sie scheinen das Wachstum von Tumoren zu hemmen – u.a. dadurch, dass sie zum Aushungern von Tumoren beitragen, indem sie die Angiogenese (Bildung von Blutgefäßen in Tumoren) behindern. Last not least wird den Beta-Glucanen auch eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit zugeschrieben.
 

 Beta Glucan kann beim Abnehmen helfen

Beta Glucan bremst die Passage des Speisebreis durch den Magen: Die Ballaststoffe sind verantwortlich dafür, dass die Nahrung länger im Magen bleibt. Das wiederum führt zum längeren Anhalten des Gefühls der Sättigung. Die Folge: Wer beta-glucanreiche  Lebenssmittel isst, fühlt sich  länger satt und nimmt insgesamt weniger Kalorien zu sich. Auf Grund dieser Eigenschaft können z.B. Speisen aus Hafer dabei helfen, das Gewicht zu halten oder eine Diät unterstützen. Während Beta Glucane den Speisebrei ‘oben’ – also im Magen – bremsen, sorgen sie ‚unten‘ – im Darm – für seine Beschleunigung. Durch die hohe Quellfähigkeit bilden sie viel Volumen, regen dadurch die Darmbewegung an, was wiederum der Verstopfung entgegenwirkt . Zudem wirken Beta Glucane im Dickdarm prebiotisch in dem sie das Wachstum bestimmter Bakterien in der gesunden Darmflora fördern.
 

Beta-Glucan in Kapseln – das muss nicht sein

Inzwischen gibt es zahllose Präparate, in denen Beta-Glucan in Kapselform angeboten wird. Doch diese sind nicht nur teuer, sondern meistens auch viel zu niedrig dosiert. Dabei lässt sich die Menge an Beta-Glukanen, die für die Erzielung der positiven gesundheitlichen Wirkungen nötig ist, problemlos mit natürlichen Lebensmitteln erzielen. Ernährungsmediziner empfehlen die tägliche Aufnahme von 3 bis 4 Gramm Beta-Glucan. 1,5 g Beta-Glucan werden beispielsweise durch 20 g Haferkleie-Flocken, 30 g Haferfleks mit Kleie oder 40 g Haferflocken geliefert. Durch den Verzehr verschiedener Hafer-Erzeugnisse kann die Empfehlung von 3 g Beta-Glucan pro Tag einfach umgesetzt werden. Ähnliches gilt für Produkte aus Gerste. Inzwischen werden sogar speziell gezüchtete, besonders Beta-Glucan-reiche Gerstensorten angeboten, die als geschälte Beta-Glucan Gerste, als ganzes (geschältes) Korn oder in Form von Flocken vermarkten.
 

docFood rät

Dass Produkte aus dem vollen Getreidekorn viel Gutes für us ereGesundheit enthalten, ist wahrlich nicht neu. Das predigen die Verfechter der Vollwerternährung seit Jahrzehnten. Beta-Glucane sind ein Baustein in diesem System, dem eine besondere Bedeutung zukommt. Wer Hafer (in Form von Flocken, Mehl oder Kleie) und Gerste (z.B. als Vollkronmehl) zu sich nimmt, sorgt damit vor allem für einen gesunden und funktionierenden Darm, abgesehen von den weiteren positiven Wirkungen der Glucane. Das sollte deshalb besonders einfach sein, weil es gerade für Haferflocken zahllose spannende, leckere, leichte Rezepte gibt – für Porridge, Müsli oder Overnight-Oats, um nur eingie zu nennen. Wohl bekomm’s.
Dr. Friedhelm Mühleib
Foto: © Dieckmann cereals

Kirschen gegessen – Wasser getrunken – Bauchweh gekriegt?

Kennen Sie das Ballspiel ‚Kirschen essen‘? Wer den Ball nicht fängt oder fallen lässt, verliert eine seiner Lebensstufen und scheidet am Ende aus. Die Stufen heißen zum Beispiel „Kirschen gegessen – Wasser getrunken – Bauchweh gekriegt – Fieber bekommen – ins Krankenhaus gekommen – scheintot – tot“. Was sich etwas makaber anhört, stammt aus der Zeit, in der unsere Urgroßmütter Kinder waren und eindringlich davor gewarnt wurden, nach dem Essen von Kirschen Wasser zu trinken.
Was dran ist an dem alten Satz „Nach Steinobst wie Kirschen sollst du kein Wasser trinken“, erklärt Ihnen docFood.
 

Hefepilze und Blähungen

Häufig hieß es sogar, der Bauch könne platzen, wenn Wasser nach dem Kirschenessen getrunken würde. Diese ziemlich brutale Befürchtung beruhte auf der Annahme, dass sich durch die Mischung von Kirschen oder anderem Steinobst und Wasser im Darm übermäßig viele Gase bilden. Die Begründung: Hefepilze auf den Schalen der Früchte vergären den Fruchtzucker zu Alkohol und verursachen dadurch Blähungen und Bauchschmerzen. Die Magensäure, die die feindlichen Hefepilze eigentlich abtöten sollte, sei durch das Wasser so verdünnt, dass sie wirkungslos sei, so meinte man früher.
 

Trinkwasser und Bakterien

Nach heutigem Wissensstand war es damals wohl eher das hygienisch bedenkliche Trinkwasser, das durch den hohen Bakteriengehalt zu Bauchkrämpfen führte. Denn die Keime, die immer auf natürlichen Lebensmitteln – auch auf Kirschen – vorkommen, werden in einem gesunden Verdauungstrakt unschädlich gemacht. Das ist auch der Fall, wenn wir vor und nach dem Essen etwas trinken. Wer empfindlich ist, sollte das Obst – auch das ungespritze aus dem eigenen Garten – vor dem Verzehr gründlich waschen. Generell ist bei der heutigen Trinkwasserqualität auf jeden Fall gut Kirschen essen – ob mit oder ohne Wasser dazu.
 

Tipp von docFood:

Wie bei allen Lebensmitteln kommt es auch bei Kirschen auf die Menge an, die verspeist wird. Wer eine riesige Schüssel Kirschen vertilgt und eine Flasche Wasser hinterher kippt, muss sich nicht wundern, wenn er von Blähungen und Bauchschmerzen geplagt wird. Ansonsten liefern Kirschen viele gute Inhaltsstoffe mit positiven gesundheitlichen Wirkungen. Lassen Sie sich die Früchte also jetzt in der Saison schmecken – pur oder zum Beispiel als erfrischendes Kirsch-Joghurt-Eis am Stiel.

Melanie Kirk-Mechtel

Kaugummikauen: Wer kaut, verdaut

Wer kaut, verdaut – und Kaugummi kann dabei helfen. Auf diese simple Erkenntnis lässt sich das Ergebnis einer aktuellen Studie aus Holland verdichten. Nach Darm-Operationen leiden Patienten oft unter Darmträgheit. Mit einem einfachen Trick, so die Ärztezeitung, lässt sich die Darmtätigkeit nach einer Op wieder in Schwung bringen: Kaugummikauen verschafft Patienten Linderung und beschleunigt den Genesungserfolg. Nach chirurgischen Eingriffen fällt der Darm häufig in eine Art Schockstarre und verweigert seinen Dienst. Dabei kann es Tage dauern, bis das Verdauungsorgan wieder in die Gänge kommt. Schlimmstenfalls kann es dabei zu einem postoperativen Darmverschluss kommen.
 
Das Team um Dr. Misha Luyer von der Catharina-Klinik in Eindhoven konnte in seiner Studie zeigen, dass sich Kaugummikauen nach einer Darmoperation tatsächlich positiv auf die Funktion des Organs auswirkt. Kauen, so die Hypothese aus der Untersuchung, stimuliert das autonome Nervensystem, unterstützt auf diese Weise die Darmmotilität und kann zur Verhinderung eines Darmverschlusses nach Operationen beitragen.
 

Fakten über Kaugummi

Auch für Gesunde kann Kaugummi-Kauen Vorteile bringen zugeschrieben wird:
● Kaugummi Kauen soll gut für die schlanke Linie sein. Demzufolge hilft Kaugummikauen einerseits, Heißhunger zu reduzieren, und führt dazu, dass zu den Hauptmahlzeiten weniger Kalorien aufgenommen werden. Damit kann Kaugummi zu einem wichtigen Verbündeten im Kampf gegen unerwünschte Pfunde werden.
● Zuckerfreie Kaugummis können die tägliche Zahnpflege ergänzen: Kaugummikauen erhöht den Speichelfluss deutlich, was die Neutralisierung von Plaque-Säuren unterstützt. Ein Risikofaktor für die Entstehung von Zahnkaries wird auf diese Weise reduziert. Gleichzeitig fördert das Kauen des Kaugummis die Remineralisierung des Zahnschmelzes.
● Kaugummi Kauen sorgt für frischer Atem und wirkt gegen Mundtrockenheit, für die es viele mögliche Ursachen gibt. So können Medikamente der Grund sein, bei manchen Menschen wird aber auch mit zunehmendem Alter weniger Speichel produziert, der dort wichtige Aufgaben hätte. Kauen von Kaugummi erhöht die Speichelmenge im Mund deutlich.
● Bei Sodbrennen kann Kaugummi Kauen ebenfalls hilfreich sein. Durch den vermehrten Speichelfluß wird die aufsteigende Magensäure besser neutralisiert.
● Kaugummi Kauen hilft beim Fliegen gegen den unangenehmen Druck im Ohr, der bei Start oder Landung häufig auftritt. Funktioniert der Druckausgleich im Mittelohr nicht optimal, wird das Trommelfell eingedrückt. Durch das Kauen wird der Speichelfluss und damit auch das Schlucken angeregt. Kauen, Gähnen und Schlucken unterstützt den Druckausgleich ebenfalls aktiv.
 

Tipp von docFood

Gegen zuckerfreien Kaugummi ist wenig einzuwenden. Trotzdem gilt auch hier: Nicht übertreiben. So kann übermässiges Kaugummikauen die Kiefermuskulatur überanstrengen. Das führt zu klickenden oder knallenden Geräusche im Kiefer. Schlimmstenfalls kann daraus ein schmerzhaftes Kiefergelenk-Syndrom entstehen. Zuckerfreie Kaugummis enthalten oft Sorbit als Zuckerersatz. Sorbit gilt als Zusatzstoff und findet sich auf der Zutatenliste unter der Bezeichnung E 420. Nicht jeder verträgt das künstlich hergestellte Süßungsmittel. Schon drei Kaugummis pro Tag mit dem Zuckeraustauschstoff können zu Bauchschmerzen führen.
Redaktion docFood

Bohnen – grüner geht’s nicht!

Grün – grüner – grüne Bohnen. Kein anderes Gemüse zeigt sich in so kraftvollem Grün. Bohnen sind alles andere als langweilig. Das kalorienarme und gesunde Gemüse hat im Moment Saison. Die knackigen Hülsenfrüchte lassen sich in der Küche für die verschiedensten leckeren Gerichten verwenden und sind im Nu zubereitet – z.B. in Eintöpfen, Suppen, Salaten oder einfach als Beilage. Übrigens: Die Redewendung „Das interessiert mich nicht die Bohne“ stammt aus dem Mittelalter, wo die Bohne als etwas Minderwertiges galt. Das ist heute anders: Wer sich nicht für die Bohne interessiert, verpasst kulinarisch richtig viel. Von docFood erfahren Sie, was man über Einkauf, Zubereitung und gesundheitlichen Wert der Grünen Bohnen wissen sollte.
Bohnen halten sich nicht lange – deshalb ist wichtig, schon beim Einkauf auf die Frische zu achten. Knackfrisch sollte die Bohne beim Einkauf sein – und tatsächlich kommt es dabei auf den ‚Knack‘ als Zeichen für die Frische an:
 

Der Frische-Test

Versucht man, eine Bohnenhülse in der Mitte zu falten, sollte sie glatt durchbrechen – mit einem vernehmlichen ‚Knack‘. Die Bruchstelle sollte grün und saftig sein. Ist sie dagegen weiß und hohl, ist der Reifungsprozess schon zu weit fortgeschritten. Äußerlich sollten die Bohnen frei von Flecken sein. Frische Bohnen gehören nach dem Einkauf möglichst umgehend in den Topf. Ist das nicht möglich, hält sich das Gemüse noch ca. zwei Tage – eingeschlagen in einem feuchten Tuch – im Kühlschrank.
 

Bohnenkur für die Verdauung

Bohnen sind besonders eiweißreich – neben der Erbse ist die Bohne die eiweißreichste Gemüseart. Bermerkenswert ist auch ihr hoher Gehalt an Ballaststoffen, die verdauungsfördernd wirken und im Darm Abfallstoffe aus dem Stoffwechsel binden. In Asien – wo traditionell sehr viel mehr Bohnen gegessen werden als hier – gelten die Hülsenfrüchte als Naturheilmittel für Darm- und Kreislaufbeschwerden. Daneben liefern sie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium, Spurenelemente Eisen und Zink sowie reichlich Vitamin C und verschiedene B-Vitamine – insbesondere Panthotensäure. Die ist gut für eine schnelle Wundheilung und gilt zudem als Antistress-Vitamin.
 

Warum Bohnen kochen eine Kunst ist

Essen Sie Bohnen niemals roh! Ungekocht enthalten sie den giftigen Eiweißstoff Phasin. Nur Blanchieren reicht übrigens nicht aus, um die giftigen Eiweißverbindungen zu zerstören. Erst im kochenden Wasser zerfällt die Substanz und wird ungefährlich. Leider verlieren die Bohnen dabei auch ihre grüne Farbe, wenn sie zu lange kochen und sehen dann gräulich aus. Sie dennoch kräftig grün auf den Teller zu bringen, ist eine echte Kunst: Kochen Sie ein Pfund Bohnen mit eineinhalb bis zwei Litern Wasser und einem halben Teelöffel Salz auf. Es hängt von der Sorte ab, wie lange es dauert, bis sie bissfest sind. Feine Bohnen sind bereits nach vier bis fünf Minuten fertig, dickere nach etwa 12 bis 13 Minuten. Wichtig ist, sie nach dem Kochen rasch mit kaltem Wasser abzuschrecken. Denn nur so wird der Garprozess unterbrochen und die grüne Farbe bleibt erhalten. Schwenken Sie die gekochten Bohnen in etwas Butter und würzen sie mit Salz, Zucker und Pfeffer. Fertig ist eine leckere Beilage, zum Beispiel zu Kartoffeln und einem Fleischgericht. Oder verwenden Sie das Gemüse als Zutat für einen Salat, zum Beispiel Romanasalat mit grünen Bohnen und Hähnchen.
 

Tipp von docFood:

Nicht jeder Darm kommt mit den vielen Ballaststoffen der grünen Bohnen gleich gut klar – bei manchen gibt tatsächlich jedes Böhnchen ein Tönchen. Verdauungsfördernde Gewürzen wie Kümmel, Fenchel oder Bohnenkraut fördern die Bekömmlichkeit.
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Laktoseintoleranz: Aufruhr im Darm

Bis zur endgültigen Diagnose ist es häufig ein langer Leidensweg: Manchmal ertragen Patienten jahrelang Schwindel, Müdigkeit, Durchfälle, Darmkrämpfe und Blähungen, ohne dass ein Arzt die wirkliche Ursache erkennt. Stuhluntersuchungen, Magenultraschall und Darmspiegelung sind ohne Befund. Oft werden Reizdarm, Lebensmittelallergie oder Verdauungsschwäche diagnostiziert, bevor sich irgendwann herausstellt: Die Wurzel des Übels liegt in einer Laktoseintoleranz, zu gut deutsch: Milchzuckerunverträglichkeit.
Nach Schätzungen von Experten sind etwa 8 bis 10 Millionen Deutsche von einer Laktoseintoleranz betroffen. Sie reagieren mit mehr oder weniger starken Symptomen auf den Genuss von Milch und Milchprodukten.
 

Was ist Laktose?

Laktose ist der Milchzucker, der als natürlicher Bestandteil in Kuhmilch, aber auch in der Milch von Schafen und Ziegen sowie in der menschlichen Muttermilch vorkommt. Als Zweifachzucker besteht die Laktose aus zwei verschiedenen Einfachzuckern, der Galaktose und der Glukose, die fest miteinander verbunden sind. Damit der Zucker im Stoffwechsel zur Energiegewinnung genutzt werden kann, muss die Laktose bei der Verdauung in ihre Bestandteile aufgespalten werden. Dieser Vorgang wird normalerweise von einem Enzym im Verdauungssaft des Dünndarms erledigt – der Laktase.
 

Was passiert bei Laktoseintoleranz?

Leider sind Menge und Aktivität der Laktase nicht beständig. In der Regel ist die Laktase-Aktivität in den ersten Lebensmonaten eines Menschen am höchsten. Danach nimmt sie kontinuierlich ab. Bei einem 50-Jährigen beträgt die Laktase-Aktivität häufig nur noch 10 % des Höchstwertes kurz nach der Geburt. Ist zu wenig Laktase im Dünndarm vorhanden, so kann Laktose aus der Nahrung nicht mehr aufgespalten werden, sondern gelangt unverdaut in den Dickdarm. Dort wird sie von Darmbakterien vergoren. Das kann zu Blähungen, Bauchkrämpfen, Übelkeit oder Erbrechen führen. Häufig treten auch unspezifische Symptome auf, zum Beispiel Müdigkeit, Hautprobleme, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Wird die Laktoseintoleranz nicht erkannt, und treten zum Beispiel häufig starke Durchfälle auf, sodass der Dünndarm dauerhaft gereizt ist, können wichtige Nährstoffe nicht mehr aus der Nahrung aufgenommen werden. Wie bei der Zöliakie kann es auch bei der Laktoseintoleranz zur Schädigung der Dünndarmzotten kommen. Abhilfe schaffen Laktase-Tabletten sowie eine konsequent laktosefreie Ernährung.
 
Bildquelle: sigrid rossmann / pixelio.de

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