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Olivenöl – Test: Viele mit geschmacklichen Mängeln

Wieder einmal hat die Stiftung Warentest Olivenöl der Qualitätsstufe „nativ extra / extra vergine“ getestet. Und leider wieder mit enttäuschendem Ergebnis. In der Februar-Ausgabe der Zeitschrift test kommen die Warentester zu dem Ergebnis: „Von 24 Olivenölen zu Preisen zwischen 5 und knapp 15 Euro pro Liter schneidet keins gut ab, 10 Produkte sind mangelhaft. Sie täuschen eine Güteklasse vor, der sie nicht entsprechen. Viele Öle sind mit Schadstoffen belastet.“ Die gute Nachricht: Unter all den getesteten mäßig guten Ölen sind die preiswerten Produkte der Discounter noch die besten.
 
Am besten schneiden vier Discounter-Produkte ab: „Gut Bio“ von Aldi (Nord), „Primadonna“ von Lidl und „Vegola“ von Netto Marken-Discount, gefolgt von „Cantinelle“ von Aldi Süd. Mit dem Testurteil „befriedigend“ schmecken sie insgesamt ausgewogen und kosten gerade einmal fünf bis sechs Euro pro Liter. 10 der 24 Öle im Test schmecken ranzig, stichig oder alt, darunter die beiden teuersten – beide von Carapelli, einem italienischen Unternehmen, das mit „120 Jahren Erfahrung in der Kunst der Olivenölproduktion“ wirbt. Die Kritik der Tester konzentriert sich im Wesentlichen auf zwei Aspekte: Geschmackliche Mängel und den Schadstoffgehalt
 
Geschmack: keine kulinarische Offenbarung – viele Mängel
Getestet wurden ausschließlich Öle der höchsten Güteklasse. Damit die als ‚gut‘ oder ‚sehr gut‘ bewertet werden können, müssen sie geschmacklich und geruchlich mindestens fehlerfrei sein. Für beste Bewertung müssen sich solche Öle durch besondere Fruchtigkeit, Harmonie und klare Aromen profilieren. Ausdrucksstarke Olivenöle riechen und schmecken intensiv fruchtig, deutlich bitter und scharf. Sie sind besonders ausgewogen – also ein Geschmackserlebnis.Die aktuell geprüften Öle, so die Tester, sind demgegenüber „keine kulinarische Offenbarung: Sie sind mittelfruchtig, nur leicht scharf, wenig bitter. Individuelle Noten sind kaum ausgeprägt.“ Zehn Öle im Test schmecken sogar ranzig, stichig oder alt. Das Urteil lautet daher mangelhaft. Sie dürften nicht als „nativ extra“ verkauft werden – neun allenfalls eine Güteklasse tiefer – als „nativ“. Ein Öl im Test ist nicht nur sensorisch fehlerhaft, sondern zudem verfälscht, weil es raffiniertes Olivenöl enthält.
 
Schadstoffe: zu viele Rückstände von Mineralölen
Was den Schadstoffgehalt betrifft, beanstanden die Warentester vor allem die verbreitete Kontamination der Olivenöle mit Mineralölbestandteilen. Die können über unterschiedliche Pfade in Speiseöle gelangen, so etwa über technische (Schmier-)öle oder Abgase von Erntemaschinen. Im aktuellen Olivenöl-Test fiel ausgerechnet ein Bio-Öl von Carapelli besonders auf. Es war deutlich mit gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (den so genannten Mosh) und als einziges hoch mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (den so genannten Moah) belastet. Ein Teil der Moah steht unter dem Verdacht, eine krebserzeugende Wirkung zu haben. Zehn weitere Öle enthielten deutliche Gehalte an Mosh, die mit Ausreichend bewertet wurden. Darüber hinaus enthielten immer noch viele der Öle Weichmacher (Phtalate), obwohll deren Einsatz in Materialien, die während der Herstellung mit dem Öl in Berührung kommen können (Kunststoffmaterialien in Schläuchen, Behältern, Fließbändern etc.), seit 2007 verboten ist.
 
Alles kein Grund für einen Verzicht auf Olivenöl
 Trotzdem, so die Experten, sind die aktuellen Testergebnisse kein Grund, auf Olivenöl zu verzichten: „Viele der Öle, die wir in der sensorischen Qualität mit ‚befriedigend‘ bewertet haben, dürften den Erwartungen vieler Verbraucher durchaus entsprechen. Sie schmecken ausgewogen, mittelfruchtig und nur leicht bitter und scharf. Das ist keine Gourmetqualität, bei der die Ausprägungen fruchtig, bitter und scharf deutlicher hervortreten, aber für den täglichen Gebrauch allemal geeignet.“ Was empfehlen die Experten nun den Verbrauchern auf der Grundlage der Testergebnisse? „Zunächst einmal ist Olivenöl – nach Rapsöl – das Speiseöl mit den ernährungsphysiologisch besten Eigenschaften. Es enthält einen hohen Anteil an der einfach ungesättigten Fettsäure Ölsäure. Allerdings kann man nicht erwarten, im Preissegment von vielleicht 5 bis 10 Euro je Liter besondere Qualitäten zu erhalten.“ Für den Alltag sind demnach die vier eingangs genannten Discounter-Öle für rund 5 bis 6 Euro pro Liter jedoch allemal ausreichend.
 
Ohrfeige für die Hersteller
Leider kann sich der Verbraucher beim Olivenölkauf nur bedingt auf die Aussagen der Anbieter verlassen, meint die Stiftung und übt harsche Kritik an den Herstellern und Händlern: „Die Geschichte unserer Olivenöl-Tests ist immer auch eine Geschichte des Etikettenschwindels gewesen. Die Anbieter sind gefordert, insbesondere auch die sensorische Qualität ihrer Produkte regelmäßig zu kontrollieren. Es ist nicht akzeptabel, dass fortwährend Olivenöl unter der höchsten Güteklasse vermarktet wird, das geschmacklich diesen Anforderungen aber nicht entspricht. Und auch die weit verbreitete Belastung der Öle mit Mineralölbestandteilen ist kein vertretbarer Zustand. Die Hersteller sind genauso wie die Marktüberwachungsbehörden gefordert, das Qualitätsniveau zu verbessern.“
 
docFood meint:
Im akutellen Test hat die Stiftung ausschließlich preiswerte Öle unter die Lupe genommen, die größtenteils auch in den Supermärkten zu kaufen sind. Spitzenöle der Qualitätsstufe nativ extra / extra vergine sind in dieser Preisklasse extrem selten. Ein Olivenöl „nativ extra“ für fünf Euro pro Liter ist mit dem Testurteil ‚befriedigend‘ trotzdem ein Schnäppchen – und Grund genug, ein solches Öl zu verwenden, schon aus gesundheitlichen Gründen. Den abschließenden Rat der Experten können Sie getrost befolgen: „Bei Olivenöl hält man es am besten wie die Profis. Die haben mindestens zwei in der Küche: Ein einfaches zum Braten und Kochen plus ein hochwertiges mit ausdrucksstarkem Aroma, das sie erst kurz vor dem Servieren zum Essen geben.“

Friedhelm Mühleib

Olivenöl – versiegen die Quellen?

Wird Olivenöl bald wesentlich teurer und knapp? Xylella fastidiosa, das Feuerbakterium, droht in Südeuropa ganze Anbauregionen zu vernichten. Seit Herbst 2013 sind dem Erreger in Süditalien bereits über eine Million Olivenbäume zum Opfer gefallen, während die Pflanzenmedizin immer noch ratlos ist: Gegen das Bakterium gibt es bisher noch keinerlei Mittel. Was die Bekämpfung des Bakteriums betrifft, ist der großräumige Kahlschlag auch gesunder Bäume rund um die befallenen Exemplare der Wissenschaft letzte Weisheit. Vor kurzem wurden erste Pflanzen mit Xylella-Infektionen im Süden Frankreichs festgestellt, was Bauern und Behörden mit Sorge erfüllt.
Noch ist Spanien als weltgrößter Produzent von Olivenöl nicht betroffen. Angesichts riesiger, zusammenhängender Plantage in Zentralspanien und Andalusien hätte ein Ausbruch in Spanien verhängnisvolle Folgen.
 

Insekten übertragen die Erreger

Das Bakterium wird durch Insekten, zum Beispiel Zikaden übertragen. Diese ernähren sich von Pflanzensäften und geben beim Saugen das Bakterium in das sogenannte Xylem, also in den Holzteil der Pflanzen ab. Dort beginnt es, den Wasser- und Nährstoffhaushalt der Pflanze zu blockieren. Die Pflanze trocknet nach und nach aus und stirbt schließlich ab. Der Erreger bedroht nicht nur die Oliven: Er kann bei mehr als 100 verschiedenen Pflanzenarten Krankheiten auslösen, derunter Weinreben, Zitruspflanzen, Mandelbäume und zahlreiche andere Nutz- und Zierpflanzen.
 

Ausbreitung des Olivensterbens wahrscheinlich

Nach den ersten Fällen in Frankreich hält es die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFsa) für „sehr wahrscheinlich“, dass sich das Bakterium weiter ausbreitet. Italien hat bereits den Notstand ausgerufen und zur Bekämpfung der Pflanzenkrankheit den Katastrophenschutz eingesetzt. In der Region Apulien, die besonders betroffen ist, werden aus Sicherheitsgründen alle Bäume im Umkreis von 100 Metern um einen betroffenen Baum konsequent abgeholzt – das gilt auch für Haine mit jahrhundertealten Bäumen, die im Grunde schützenswertes Kulturgut sind.
 

docFood meint

Wie wäre es, wenn es morgen kein Olivenöl mehr gäbe? Von Engpässen bei der Versorgung sind wir noch weit entfernt, es könnte jedoch zu einer Verknappung – verbunden mit stark steigenden Preisen kommen. Bis die Wissenschaft doch noch einen Weg zur Bekämpfung des ‚Oliven-Ebola‘ findet, kann viel Zeit vergehen. Eiin Einbruch bei der Versorgung – wäre dabei noch das kleinere Übel. Tausende von Familien, die in den Anbauregionen von der Olivenölherstellung leben, wären in ihrer Existenz bedroht.

Friedhelm Mühleib

Gegrillte Forelle

Zutaten für 4 Personen:
4 küchenfertige Forellen
1 1/2 unbehandelte Zitronen
4 TL grünes Pesto
2 EL Olivenöl Extra Vergine
Salz
Pfeffer
 
Zubereitung:
1 Forellen waschen und trockentupfen. Zitronen waschen, 1 Zitrone in Scheiben schneiden. Zitronenhälfte auspressen.
2 Forellen innen jeweils mit 1 TL Pesto bestreichen und mit 2 Zitronenscheiben füllen.
3 2 EL Zitronensaft mit 2 EL Olivenöl verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen. Forellen mit dem Zitronenöl bestreichen und auf dem Grill ca. 25 Minuten von beiden Seiten grillen.
 
Bildquelle: Bertolli
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Bruschetta all’abruzzese

Zutaten für 4 Personen:
4 mittelgroße Scheiben Weizenmischbrot
3 reife Tomaten
50 g schwarze Oliven ohne Stein
1 Knoblauchzehe
4 EL Olivenöl
Salz, schwarzer Pfeffer
Basilikum
 
Zubereitung:
1 Die Brotscheiben jeweils 2 Minuten auf beiden Seiten im Ofen rösten.
2 Inzwischen die Tomaten häuten, entkernen und zerdrücken. Die Oliven vierteln. Die Knoblauchzehe abziehen und in dünne Scheiben, die Basilikumblättchen in dünne Streifen schneiden.
3 Die Brotscheiben mit Olivenöl beträufeln, mit Tomaten, Oliven und Knoblauch belegen. Mit Salz, Pfeffer und Basilikum pikant würzen und vor dem Servieren nochmals 2 Minuten im Ofen erwärmen.
 
Bildquelle: Wirths PR
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Mozzarella bavarese mit Radieschen

Zutaten für 4 Personen:
2 Bund Radieschen
2 Salatgurken
4 Kugeln Mozzarella
1 TL Kümmel
100 ml Olivenöl
2 Bund Dill
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
1 Radieschen waschen, das Grün entfernen, dabei einige zarte Blättchen für die Dekoration beiseite legen. Radieschen in dünne Scheiben schneiden. Gurken waschen, schälen, der Länge nach vierteln und die Kerne entfernen. Gurkenviertel noch einmal quer halbieren, die einzelnen Stücke der Länge nach in dünne Streifen schneiden.

2 Mozzarella in Scheiben schneiden und mit den Gurkenstreifen anrichten. Kümmel in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten, bis er anfängt zu duften, grob hacken oder im Mörser zerstoßen. Gurken und Mozzarella mit Olivenöl beträufeln und mit Salz, Pfeffer und Kümmel kräftig würzen.

3 Den Dill waschen, trockenschütteln und die Spitzen abzupfen. Mozzarella bavarese mit Radieschenscheiben, Radieschenblättern und Dill garnieren.

Bildquelle: Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft

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