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Pfifferlinge sammeln – zum ersten Mal

Kürzlich irgendwo in Österreich in den Bergen – auf 1200 Metern mitten im Wald. Mit Rotkäppchenkörbchen und Pilzmessern bewaffnet starten wir zu unserer ersten Pilzwanderung. Ob wir überhaupt etwas finden? Wir sind auf der Suche nach Pfifferlingen. Der Sommer war feucht- und alles sieht endlich mal wieder nach einem großen Schwammerljahr aus. Pfifferlinge soll es hier jetzt schon in Massen wie seit langem nicht mehr geben. Zum ersten Mal Pilze sammeln – für uns ist es eine Premiere.
 
Nach 10 Minuten bergan leuchten zwischen Moosen und Kräutern versteckt ein paar kleine eidottergelbe Kleckse: Wir haben die ersten Pfifferlinge entdeckt.
 

Was ist ein Pfifferling wert?

Kein Zweifel, die ersten Pfifferlinge, halb verdeckt im Moos leuchtend wie Bernstein! Wo sie doch gemäß einer alten Redensart gar nichts wert sein sollen. Ist ein Pfifferling also wirklich keinen Pfifferling wert? Es gab wohl einmal Zeiten, in denen der Pfifferling in unseren Wäldern wie Unkraut wuchs – es gab also Pfifferlinge wie Sand am Meer. Im 16. Jahrhundert waren Pfifferlinge wohl Arme-Leute-Essen, essbar, aber langweilig. Etwas, was man liegenlassen oder wegschmeißen kann, dass zu Recht Geringschätzung verdient. So kam es zu der Redewendung: Was also völlig wertlos war oder verächtlich gemacht werden sollte, war keinen Pfifferling wert – das galt sogar für Menschen: Den kannst Du vergessen, der Typ ist keinen Pfifferling wert. Uns erscheinen sie auf jeden Fall sehr wertvoll.
 

Plötzlich siehst Du sie überall

Plötzlich sehen wir sie überall. Wenn das Auge einmal die Strukturen erkannt hat, hinter denen sich die dottergelben Gesellen verbergen, wird die Suche ganz leicht. Zudem begreift man schnell, welche Stellen die Pfifferlinge lieben: Ein Pfifferling kommt nicht gerne alleine: Pfifferlinge sind nicht gerne einsam: Wenn, dann tauchen sie meist gleich in Nestern auf. Sie sind auch viel weniger lichtscheu, als es der unerfahrene Sammler vermuten würde: Dass es die meisten Pilze im tiefen Wald gibt, ist offenbar ein Märchen: An den Waldrändern wachsen wesentlich mehr. Jetzt kann es also losgehen mit dem Sammeln. Oft sind die Pilze mit Moss und Gräsern im Unterholz verwachsen. Dann legt man sie vorsichtig frei, bis man zum unteren Ende des Stiels kommt. Dort setzt man entweder das Pilzmesser zu einem glatten Schnitt an, oder man packt den Stil vorsichtig zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger und dreht den Pilz (mit nicht zu viel Druck) aus dem Boden heraus. Für den Pilz ist das die ‚ökologischere‘ Variante, da sich die Schnittfläche nach dem Schneiden leicht mit Regenwasser vollsaugen kann, das so ‚von Innen‘ in das Myzel (Wurzelsystem der Pilze) eindringen kann und dadurch den Pilz zerstört.
 

Sammeln – aber mit Umsicht!

Sobald der Pilz aus dem Boden kommt, wird der gesäubert. Der Pinsel am unteren Ende des Pilzmessers ist dafür besonders praktisch. Tannennadeln, Waldboden, Moosreste – das alles lässt damit wunderbar abbürsten. Für das Abschneiden beschädigter oder weicher Stellen leistet das Messer gute Dienste. Dann ist der Pfifferling sauber – und ab geht’s ins Körbchen. Bevor es zur nächsten Fundstelle weitergeht, schließen wir die entstandene ‚Wunde‘ im Waldboden mit Moos oder Walderde, damit sich die Wurzel des Pilzes regenerieren. Apropos Körbchen: Wenn Pilzesammler mit luftdurchlässigen Körbchen aus Naturmaterial losziehen, ist das weniger der Romantik als der Nützlichkeit geschuldet: Plastiktüten z.B. sind völlig ungeeignet, da die Pilze darin schnell schmierig werden und verderben. Nicht viel günstiger sind Beutel aus Leinen: Sie sind zwar luftdurchlässig, aber durch die Reibung des Stoffes werden die Pilze gequetscht oder zerbröselt – schön sehen sie dann nicht mehr aus (..und bekanntlich isst ja auch das Auge mit).
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docFood meint

Wie es mit den Pilzen nach dem Sammeln weitergeht, erzählen wir Ihnen in einem der nächsten Beiträge. Übrigens Obwohl der Pfifferling als wertlos galt, erinnert der erste Teil seines Namens an etwas, das früher sehr wertvoll war. Pfifferlinge haben von Natur aus einen leicht pfeffrigen Geschmack – was zu iher Namensgebung beigetragen hat. Dadurch ist offensichtlich aus dem dottergelben Eierschwammerl der Pfifferling geworden. Und außerdem: Pilzsammeln könnte zu unserem neuen Hobby werden.

Geröstete Semmelknödel mit Pfifferlingen

Zutaten für 4 Personen:
4 Semmelknödel
250 g Pfifferlinge
1 feingehackte Schalotte
3 EL Butterschmalz
2-3 EL Fleischbrühe
1/2 Bund feingehackte Petersilie
4 EL geriebener Allgäuer Bergkäse
Salz, Pfeffer aus der Mühle
 
Zubereitung:
1 Die Semmelknödel in Scheiben schneiden. Die Pfifferlinge putzen, waschen und zerkleinern. Die Schalotte in 1 EL Butterschmalz andünsten. Die Pilze hinzufügen und kurz mitdünsten. Mit wenig Salz und Pfeffer würzen. Die Fleischbrühe hinzufügen. Die Pilze im geschlossenen Topf 2-3 Min. ziehen lassen. Mit Petersilie bestreuen und beiseite stellen.
2 Die Knödelscheiben portionsweise im restlichen Butterschmalz auf beiden Seiten rösten. Jeweils ein Viertel der Pilze auf den Scheiben von einem Knödel verteilen, dann mit 1 EL Käse bestreuen. Bei geringer Hitze und geschlossenem Pfannendeckel schmelzen lassen. Sofort servieren. Dazu passt gemischter Blattsalat mit Kräuterdressing.
 
Quelle: LVBM – Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft e. V.

Wildsalat mit Camembert

Zutaten für 4 Personen:
2 Birnen, 250 g rote Weintrauben, 100 g Pfifferlinge, 1 EL Butter, 200 g Rehbraten (z.B. aus der Schulter), 250 g Camembert, 150 g Schmand, 2 EL Preiselbeerkompott, 5 EL Orangensaft, 4 EL Cognac, 1 Msp. Meerrettich, frische Petersilie, grob gestoßener roter Pfeffer
 
 
Zubereitung:
1 Birnen, Weintrauben und Pfifferlinge putzen und waschen. Die Birnen halbieren, vom Kerngehäuse befreien und in schmale Spalten schneiden. Die Weintrauben halbieren und von Kernen befreien. Große Pfifferlinge halbieren und in heißer Butter schwenken.
2 Den Camembert in dicke, den kalten Rehbraten in dünne Scheiben schneiden.
3 Vier Teller mit den Birnenspalten belegen. Darauf die Weintrauben, Pfifferlinge, Camembert- und Bratenscheiben verteilen.
4 Für die Sauce den Schmand cremig rühren, nach und nach den Orangensaft und den Cognac dazu geben. Die Preiselbeeren unterheben und mit etwas Meerrettich abschmecken. Den Salat mit Petersilie und rotem Pfeffer garnieren, dazu die Sauce reichen.
 
Bildquelle: Wirths PR
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Bandnudeln mit Fasanenbruststreifen in Steinpilz-Pfifferling-Sauce

Zutaten für 4 Personen:
400 g Bandnudeln, 2 Fasanenbrüste, 300 g Pfifferlinge, 300 g Steinpilze, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, frischer Thymian, frischer Rosmarin, 6 EL Olivenöl , 4 cl Weinbrand, 400 ml Sahne, 100 g Crème fraîche, Salz, Pfeffer, Kerbel, etwas geriebener Bergkäse
 
 
Zubereitung:
1 Bandnudeln nach Packungsanweisung kochen, anschließend abgießen und abschrecken.
2 Inzwischen die Fasanenbrüste waschen und trocken tupfen. Die Pfifferlinge und die Steinpilze putzen, kurz waschen, abtrocknen und je nach Größe vierteln oder halbieren. Zwiebeln und Knoblauchzehen schälen und würfeln. Thymian und Rosmarin waschen und fein hacken.
3 In einem breiten Topf 3 EL Olivenöl erhitzen, die Zwiebel- und Knoblauchstücke darin andünsten. Die Pilze und die frischen Kräuter zugeben, etwa 2-3 Minuten ausschwenken. Mit Weinbrand ablöschen und flambieren. Die Sahne auffüllen, mit Salz und Pfeffer pikant abschmecken und 5 Minuten köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen und die Crème fraîche einrühren.
4 In einer Pfanne 3 EL Olivenöl erhitzen. Die Fasanenbrüste salzen und pfeffern, zuerst mit der Fleischseite in die Pfanne legen und eine Minute braten. Fleisch wenden und weitere 2-3 Minuten braten.
5 Die Nudeln auf 4 Tellern anrichten und mit der Sauce übergießen. Fasanenbrüste in Scheiben schneiden und über die Sauce verteilen. Mit Kerbel und geriebenem Bergkäse garnieren.
 

Tipp von docFood:

Wo Sie heimisches Wildbret aus Ihrer Region bekommen, können Sie auf www.wild-auf-wild.de nachschauen.
 
Bildquelle: Wirths PR
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Rahmsuppe mit Herbstpilzen

Zutaten für 4 Personen:
200 g gemischte Herbstpilze (z.B. Pfifferlinge, Steinpilze etc.), 160 g Muskatkürbis, 80 g Knollensellerie, 1/2 Bund Lauchzwiebeln, 1 Tomate, 2 kl. Knoblauchzehen, 1 Rosmarinzweig, 1/2 Bund Petersilie, 60 g Butter, 400 ml Rinderkraftbrühe, 200 g Crème fraîche (oder Sahne), 80 ml Öl zum Frittieren, 40 g frische Ingwerwurzel, Salz, Pfeffer
 
Zubereitung:
1 Herbstpilze putzen, nur wenn unbedingt nötig waschen und gut abtropfen lassen. Große Pilze halbieren oder vierteln. Muskatkürbis und Knollensellerie schälen und in 4 mm große Würfel schneiden. Lauchzwiebeln putzen und waschen, dabei welke Blätter und Wurzeln entfernen. Lauchzwiebeln schräg in 2 cm lange Stücke schneiden. Tomate waschen und würfeln, dabei den Stielansatz und die Kerne entfernen. Knoblauchzehen schälen und fein schneiden. Rosmarin und Petersilie waschen und trockenschütteln, die Blättchen abzupfen, grob hacken.
2 Eine sehr große Pfanne oder einen Wok erhitzen, die Butter darin aufschäumen lassen. Pilze, Kürbis und Sellerie darin 2-3 Minuten braten, immer wieder umrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen, Lauchzwiebeln, Tomate, Knoblauch und Kräuter zugeben, kurz mit den anderen Zutaten dünsten.
3 Rinderkraftbrühe und Crème fraîche zu den Pilzen geben, zum Kochen bringen und 5 Minuten garen.
4 Das Öl in einem flachen Topf oder einem Wok erhitzen. In der Zwischenzeit die Ingwerwurzel schälen, längs in dünne Scheiben schneiden oder hobeln. Die Ingwerscheiben ebenfalls der Länge nach in hauchdünne Streifen schneiden und im Öl 10-20 Sekunden hellgolden frittieren, aus dem Öl nehmen und auf Küchenkrepp abtropfen.
5 Die Rahmsuppe mit Herbstpilzen abschmecken und auf Teller verteilen, mit „Ingwerstroh“ garnieren.
 
Bildquelle: Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft
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