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Kerngesund – Kleine Kerne, große Wirkung

Der Tipp „Greifen Sie im Supermarkt wieder zu Trauben und Melonen mit Kernen und lassen Sie die neuen, kernlosen Sorten liegen – denn die sind ihres kostbarsten Inhalts beraubt.“ mutet vielleicht etwas komisch an. Doch Deborah Weinbuch, die Autorin von „Kerngesund“, hat ihre Gründe dafür. In ihrem neuen Buch beschreibt sie die wichtigsten Kerne und Saaten und stellt ausführlich dar, welche gesundheitsförderlichen Stoffe in den kleinen Kraftpaketen stecken.
 
Neben den detaillierten Porträts der Kerne und Samen enthält der kompakte Ratgeber auch allerlei kernige Rezepte und Anleitungen für selbstgemachte Naturkosmetik.
 

Kraftpakete für die Gesundheit

„Kerngesund“ ist eine Hommage an Deborah Weinbuchs Großmutter, die auch mit über achtzig Jahren hellwach und immer in Bewegung ist. Sie war es, die der Autorin beibrachte „über so ziemlich jede Gemüsepfanne noch eine Handvoll Kerne zu streuen.“ Anlass genug jedenfalls, sich näher mit der Thematik zu befassen. In der Einleitung bekommt der Leser gleich einen Rundumschlag davon, was Kerne und Samen alles können, zum Beispiel allergische Reaktionen und entzündliche Prozesse mildern, Potenz und Fruchtbarkeit fördern oder einen Teil des Mehls beim Backen ersetzen. Auf den folgenden Seiten werden dann einige Wirkungen noch einmal genauer erläutert, und zwar:

  • Kerne machen schlank und bauen Muskeln auf
  • Kerne sind Anti-Aging-Nahrung
  • Kerne sind Gute-Laune-Garanten
  • Kerne geben Kraft fürs Immunsystem
  • Kerne schützen den Darm
  • Kerne fördern die Entgiftung
  • Kerne wirken vorbeugend gegen Krebs
  • Kerne schützen unser Herz-Kreislauf-System
  • Kerne stärken Knochen und Zähne
  • Kerne schenken schöne Haare und reine Haut

Ergänzende Fakten liefern Infokästen, zum Beispiel zum Kaloriengehalt von Kernen und Samen, zur Diabetesvorbeugung oder zum Spurenelement Selen.
 

Kerne und Samen im Einsatz

In den Porträts schlüsselt Deborah Weinbuch die Vorteile der einzelnen Kerne und Samen mit ihren charakteristischen Inhaltsstoffen noch einmal gezielt auf. So erklärt sie, was diese im Körper bewirken können und stützt sich dabei auf zahlreiche Studien, wie auch der Anhang zeigt. Wer schnell wissen möchte, welche Kerne und Saaten wofür oder wogegen nützlich sind, schlägt am besten die Übersicht auf, die sich ebenfalls im Anhang befindet. Für die Verwendung in Bad und Küche gibt es zahlreiche Rezepte, von Peelings, Masken Lotionen und Haarpackungen über Frühstück, Vorspeisen und Snacks bis zu Hauptspeisen, Backwerk und Desserts. Auch die Rezepte sind immer wieder mit Zusatzinfos zu ernährungsphysiologischen Aspekten gespickt, zum Beispiel zu FODMAPs (Fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide und Polyole), Lowcarb oder den Eigenschaften von Süßlupinenmehl und Hafer.
 

Melas Fazit für docFood

In der Danksagung kommt die Unterstützung der Lektorin bei der Systematik des Buches zur Sprache. Tatsächlich irritiert etwas, dass im Inhaltsverzeichnis überwiegend von Kernen die Rede ist. Dies ist wahrscheinlich auch dem Umstand geschuldet, dass Kerne und Samen nicht über einen Kamm geschoren werden können. Schließlich haben Cashew- und Melonenkerne oder Chiasamen nicht allzu viel gemeinsam, außer dass alle gesundheitsförderliche Stoffe enthalten, wenn auch unterschiedliche. Daher liest sich der allgemeine Teil über die Gesundheitswirkungen manchmal etwas holprig und verallgemeinernd. Dafür punkten die Porträts mit viel spezifischem Wissen über verschiedenste Vertreter der Kerne und Samen und gehen in Sachen Inhaltsstoffe in die Tiefe. So liefert das Buch viele gute Argumente dafür, häufiger Trauben oder Melonen samt der Kerne zu verspeisen oder die Suppe mit Sesamsamen zu bestreuen.

Melanie Kirk-Mechtel

Foto: © D. Weinbuch
 
Deborah Weinbuch
Kerngesund
Inhaltsstoffe, Wirkung & Anwendung von Pflanzenkernen & Samen
14,99 €, 160 Seiten
ISBN: 978-3-8312-0453-3
KOMPLETT-MEDIA, 2017

Carpaccio vom Grünen Spargel mit Vinaigrette

Zutaten für 4 Portionen
500 g Grüne Spargel, dick
½ Limette oder Zitonensaft
2-3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Koriandergrün oder Petersilie
 
 

Zubereitung

1 Den Spargel waschen und schälen. Beim grünen Spargel reicht es, das untere Drittel zu schälen und das Ende abzuschneiden.
2 Dann die Spargel vom Ende her, auf einer Gemüsereibe fein hobeln. Die Spargelspitzen als Deko zur Seite legen.
3 Die Spargelhobel werden mit einem guten Olivenöl und etwas Limettensaft beträufelt und mit Salz – hier eignet sich Meersalz besonders gut – und Pfeffer aus der Mühle abgeschmeckt.
4 Etwas Koriandergrün gibt dem Spargel eine leicht asiatische Note. Alternativ passt ganz klassisch aber auch etwas Petersilie.
Tipp: Diese feine Vorspeise ist im Handumdrehen zubereitet. Ein puristischer Genuss für Spargelliebhaber. Der zarte, leicht nussige Geschmack des grünen Spargels kommt durch das Olivenöl und die Säure der Limette wunderbar zur Geltung. Deswegen achten Sie besonders darauf, ein hochwertiges Olivenöl mit möglich fruchtigem Aroma zu verwenden.
 

docFood schmeckt’s..

..weil dieses kleine vegetarische Gericht so fein und aromatisch und gleichzeitig leicht zuzubereiten ist. Für dieses Carpaccio ist die Qualität und Frische des Spargels entscheidend. Am besten direkt erntefrisch vom Spargelbauern aus der Region.

 Andrea Peitz

 
Photo: © muehleib

Winterzeit – Zeit für köstliche Suppen

Auf der Suche nach leckeren Suppenrezepten für nasskalte Wintertage bin ich auf „Suppenglück“ von Sonja Riker gestoßen. Obwohl bereits 2010 erschienen, hat es mich gleich beim ersten Durchblättern fasziniert: Für die Autorin sind Suppen mehr als Alltagskost oder bloße Sattmacher. Sie sind Bauchwärmer, Seelentröster oder Glücksbringer. Dabei sind Aufmachung und Rezepte wohltuend unaufgeregt und noch immer absolut zeitgemäß. Das Buch macht Lust, sofort eine der leckeren Suppen zu kochen.
 
Dabei versprechen verlockende Zutaten und Gewürze höchsten Genuss: Karotten-Mango-Basilikum-Suppe mit Cajun-Hühnchen-Spieß z. B. – das ist alles andere als eine langweilige Suppe. Es ist eine köstlich- raffinierte Mahlzeit, ideal für kalte Wintertage – wärmend und energiespenden zugleich, dabei jedoch keinesfalls kompliziert in der Zubereitung.
 

Von kreativ und exotisch bis solide: Suppen für jeden Geschmack

Die mehr als 60 fantasievollen Rezepte Von A- wie Apfel-Curry- Suppe bis Z wie Zucchini-Limetten- Suppe sind in insgesamt acht stimmige Kategorien unterteilt. Die Auswahl und Zusammenstellung der Zutaten, Kräuter, Gewürze und Toppings ist sowohl kreativ als auch geschmacklich absolut rund. Dabei gibt es überraschende Kombinationen wie ‚Lauch-Kokos, Dattel und Speck‘ oder ‚Kartoffel, Ananas und Koriandergrün‘, aufgepeppte Klassiker wie Kartoffel-Meerrettich-Topf mit Zitrone und geräucherter Forelle. Aber auch solides aus Omas Küche wie Tafelspitz mit Marktgemüse oder Kartoffelsuppe mit Wiener Würstel sind auf den insgesamt 176 Seiten dabei. Spätestens in den Kapiteln ‚Schlankmacher‘ und ‚Alltagserfrischer‘ dürfen wir dann auch das Vorurteil über Bord werfen, dass Suppen schwer und warm und nur was für kalte Tage sind, und ein Tomaten-Erdbeer-Shot mit Basilikum weckt Vorfreude auf sonnigere Zeiten.
 

docFood meint:

Ganz gleich jedoch ob klassisch oder exotisch, wärmend oder erfrischend – allesamt sind die Rezepte einladend und appetitlich illustriert, mit gleichermaßen schönen wie unaufgeregt-schnörkellosen und daher wohl auch zeitlosen Serviervorschlägen. Für die hochwertigen Fotos im Buch zeichnet Patrick Wittmann verantwortlich. Übrigens: Falls Sie zufällig gerade oder demnächst in München sind, können Sie sich eine Kostprobe der Köstlichkeiten auch live im ‚Susa Suppen-, Saft- und Gewürzeladen‘ von Sonja Riker gönnen. In Schwabing am Elisabethmarkt hat die Autorin ihre Suppenliebe in ein florierendes kleines Restaurant, Catering- und Eventgeschäft mit dem Namen “SUSA SUPPENGLÜCK” verwandelt.

Andrea Peitz

 
Sonja Riker, Suppenglück, Verlag Antje Kunstmann, 1. Aufl. 2010, ISBN-13: 978-3888976872, 176 Seiten
Preis 19,90 €
 
Mittlerweile ist im gleichen Verlag auch erschienen: Mehr Suppenglück, ISBN- 13: 978-3888977909, gebundene Ausgabe, 19,95 €

Peru. Das Kochbuch – Kulinarische Reise durch die Anden

Peru. Das Kochbuch. Ein Kochbuch wie eine Reise durch die Anden: Schon das Cover ist wie ein kleines Stück Peru – erinnern die bunten Streifen doch an die Farben der Stoffe, aus denen die Ponchos der peruanischen Indianerinnen gewebt sind. Gastón Acurio hat mit diesem Kochbuch eine kulinarische Liebeserklärungan an seine Heimat verfasst. Auch innen bleibt es bunt und farbenroh. Fast schon ein bisschen folkloristisch präsentiert sich das umfangreiche Werk mit Rezepten und Genüssen so vielfältig und exotisch wie das Land selbst.
 

Mix der Kulturen und Regionen

Aromen, Gewürze und Gerichte des Landes zwischen Wüste und Dschungel, das sich zwischen Pazifik und Anden über mehr als 80 verschiedene Klimazonen erstreckt, zeugen von der landeseigenen, indianischen Tradition ebenso wie von den Einflüssen der spanischen Conquistadores und von den Immigranten, die nach ihnen kamen – von jenseits des Pazifik aus Japan, China und anderen asiatischen Ländern, aber auch aus Afrika sowie der arabischen Welt. Aus all diesen  Einflüssen entsteht ein ganz spezieller, multikultureller kulinarischer „Melting Pot“ mit eigenen Kochwelten wie z.B. ‚Nikkei‘, der Kombination aus japanischer und peruanische Küche oder, Chifa‘ , einem Mix aus peruanischen und chinesischen Einflüssen.
 

Offenbarung für Fans von Ceviche

Die Rezepte sind auch ein Spiegel der Geographie des Landes: Teils deftig, schwer und erdverbunden, wie es für die bäuerliche Küche der Gebirgsregionen typisch war und ist. Teils sind die Gerichte aber auch leicht und frisch, geprägt vom Fisch und den Meeresfrüchten  der Pazifikküste. Besonders verlockend ist die große Vielfalt der unterschiedlichsten Ceviches: Da gibt es Ceviche mit Krebsfleisch, Garnelen oder klassisch. Nicht minder verführerisch ist das köstlich fruchtige „Ceviche de Mango“, das ganz ohne Fisch oder Meeresfrüchte auskommt und mit einem Mix aus Süßkartoffel, Mango, roter Zwiebel, Mais und den unverzichtbaren Zutaten Limette, Koriandergrün und Chili eine perfekte sommerlich-leichte Vorspeise ergibt. Ein (selbstgemixter) Pisco Sour  – was für eine köstliche Erfrischung!
 

docFood empfiehlt:

Mit insgesamt über 400 Seiten ist dieses Kochbuch ein umfangreiches Kompendium der peruanischen Küche. Einiges mag für hiesige Gaumen eher gewöhnungsbedürftig anmuten – z. B. die Rezepte mit Innereien, wie Leber, Herz und Niere als Zutaten. Wer sich jedoch mit der vielfältigen Andenküche angefreundet hat, findet hier ihre ganze Vielfalt wieder. Die Rezepte sind – auch von denZutaten her – nicht immer leicht zugänglich, aber immer kraftvoll-authentisch. Acurios Werk ist kein Leichtgewicht und nichts für Feiglinge: Wie eine Anden-Wanderung verlangt es nach Training, Vorbereitung, Ausdauer und Hingabe. Aber wer sich auf die Reise begibt, wird Land und Kultur auf sinnliche Art und Weise begreifen und erfahren und mit herrlichen kulinarischen Aussichten belohnt.

  Andrea Peitz

Gastón Acurio, Peru. Das Kochbuch: Die Bibel der peruanischen Küche, Verlag Phaidon by Edel; 1. Auflage  2016, 420 Seiten, ISBN-10: 3944297202. Preis: 36,00 EUR

Das Brasserie Kochbuch

Essen wie Gott in Frankreich – mit dem Brasserie Kochbuch von Daniel Galmiche ist das kein Problem! Das schlicht und elegant gehaltene Cover lädt mit den Farben der Trikolore und gallischem Hahn dezent zum Betreten der französischen Küche ein und gibt ein Versprechen auf authentische französische Genüsse. Galmiche hält es mit seinen Rezepten, nachdem er das Buch mit einem wundervollen, weder sentimentalen noch kitischigen Vorwort beginnt.
 
Galmiche gelingt es auf diesen ersten Seiten, authentisch zu beschreiben, worum es ihm geht: Seine Liebe zur französischen Landhausküche und die Rezepte der vielen Brasserie-Klassiker auch für den Laien zum einfachen und unkomplizierten Nachkochen zu präsentieren.
 

Rezepte – authentisch und verlockend

Wenn er beschreibt, wie ihm Mutter, Großtante und sein erster Lehrmeister Yves Lalloz die Liebe zum guten Essen und den Weg zur französischen Kochkochkunst vermittelt haben, liest sich das einfach schön. Sein Appell: „Lassen Sie es (das Kochbuch) also nicht auf dem Kaffeetisch liegen! Wenn Sie regelmäßig danach kochen, wird es Sie sehr glücklich machen.“ Diesem Apell sollte man folgen. Auf insgesamt 204 Seiten macht Galmiche dann Lust auf dieses Glück und den französischen Landhausgenuss. Nicht abgehobene  Nouvelle Cuisine, sondern bodenständige, ehrliche Rezepte aus allen Regionen Frankreichs stellt Galmiche vor. Ob Bouillabaisse, Boeuf Bourguignon, Tomatentarte mit Ziegenkäse oder die süßen Versuchungen in Form von Apfel- Beeren- Tarte oder Tarte Tatin mit Rosmarin und gerösteten Mandeln – allesamt sind sie zum Niederknien gut.
 

Nachkochen lohnt sich

Den Aufwand  für die Zubereitung – die Rezepte brauchen schon ein bisschen Zeit, Geduld und gute Zutaten – sind sie allemal wert! Auch die meist ganzseitigen Fotos der Gerichte sind erfreulicherweise authentisch, sehen  echt aus und so gar nicht abgedreht oder überkandidelt. Leider hat nicht jedes der tollen Rezepte eine Abbildung. Dies ist insbesondere bei so verheißungsvollen Leckerbissen wie  „Warmes Krebsfleisch mit Estragonmayonnaise“ oder „Kaninchen mit Zitrone & Knoblauch“ ein kleiner Wermutstropfen. Da hilft nur: selbst kochen und selbst fotografieren!
 

docFood meint:

Das Brasserie Kochbuch ist keine Neuerscheinung, es ist uns eher durch Zufall in die Hände gefallen. Es schien uns trotzdem eine Besprechung wert: Denn Galmiche hält was er verspricht. Wenn man seiner Einladung folgt und seine Brasserie-Klassiker nachkocht, macht es einen sehr, sehr glücklich. Vive la France!

 Andrea Peitz

 
Daniel Galmiche, Das Brasserie-Kochbuch. Klassiker der französischen Küche,  Gerstenberg-Verlag,  2012, ISBN-10: 3836926997, Preis 26,95 EUR

Grüner Spargel – oberirdisch gut!

Die Spargelsaison ist eingeläutet, eine Zeit, auf die sich viele Genießer freuen. Der Renner ist der weiße Spargel, der hierzulande in vielen Regionen angebaut und am meisten verspeist wird. Doch auch der grüne Spargel findet immer mehr Liebhaber, denn er hat einige hervorragende Eigenschaften, die in der Mittelmeerküche schon lange geschätzt werden.
Das Statistische Bundesamt schreibt, dass Spargel das am häufigsten angebaute Freilandgemüse in Deutschland sei. Dabei handelt es sich zwar meist um die blassen Spargelstangen, aber auch der Grünspargel wird zunehmend von deutschen Bauern geerntet.
 

Unterschiede zum weißen Spargel

In vergangenen Zeiten war Grün die normale Spargel-Farbe. Dann fing man an, die Stangen unterirdisch wachsen zu lassen, sodass sie bleich und mit feinem Geschmack auf den Markt kamen – das „königliche Gemüse“ war geboren. Grünspargel wächst dagegen über der Erde und bildet bei Sonneneinstrahlung seinen grünen Farbstoff. Das für die Färbung verantwortliche Chlorophyll gibt den grünen Stangen ihren typisch kräftigen Geschmack. Und nicht nur das: Grüner Spargel punktet auch in Sachen Nährstoffe, denn er enthält deutlich mehr Vitamin C und Betacarotin als sein weißer Bruder, außerdem viele B-Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß. Mit nur 18 Kalorien pro 100 Gramm kann bedenkenlos geschlemmt werden, solange die Saison es hergibt.
 

Grünen Spargel einkaufen

Die Grünspargel-Saison ist etwas länger als die des (heimischen) weißen Spargels. Sie dauert von April bis Juli. Meist kommt das Gemüse vom Mittelmeer – aus Frankreich, Spanien und Italien – zu uns und ist in drei verschiedenen Güteklassen zu haben: Extra, Klasse I und Klasse II. Der Unterschied zwischen den Handelsklassen ist eher optischer Natur und sagt nicht viel über die Qualität aus. Bruchspargel ist außerdem eine günstige Alternative, wenn der Spargel sowieso beim Kochen zerkleinert wird. Güteklasse hin oder her – wichtig ist, dass die Spargelköpfe beim Einkauf fest geschlossen und die Stangen prall sind. Die Enden dürfen weder ausgetrocknet noch schimmelig sein. In ein feuchtes Küchentuch gewickelt hält sich der grüne Spargel drei bis vier Tage im Kühlschrank frisch.
 

Köstlicher Genuss mit grünem Spargel

Auch zum grünen Spargel passt es, ihn in Salzwasser mit einer Prise Zucker zu kochen und mit Sauce Hollandaise oder zerlassener Butter, Schinken und Kartoffeln zu servieren. Seine geschmackliche Stärke kommt beim Grünspargel aber vor allem bei der mediterranen Zubereitung zum Tragen: Beim Braten mit Olivenöl entsteht ein herrliches Aroma. Dazu passen kräftige Zutaten wie getrocknete Tomaten, Knoblauch, Sardellen, Parmesan oder luftgetrockneter Schinken wie Serrano- oder Parmaschinken. Der grüne Spargel macht sich in Nudelgerichten genauso gut wie in Omeletts, Quiches oder Salaten und ist eine tolle Beilage für Kurzgebratenes oder Fisch. Besonders toll: Weil Grünspargel nur im unteren Drittel geschält werden muss, entfällt viel lästige Vorbereitungszeit.

Melanie Kirk-Mechtel

Tipp von docFood:

Ob grüner oder weißer Spargel – die Zubereitung des königlichen Gemüses ist keine Hexerei. Auf docFood erfahren Sie, was Sie beim Waschen und Schälen beachten sollten und ob Spargel besser liegend oder stehend gart. Das Gemüse kann übrigens auch gegrillt werden. Außerdem verraten wir, wie Sie beim Spargeleinkauf die Frische testen können.
Und natürlich gibt es auch wieder einige Rezepttipps:
Gegrillter grüner Spargel mit Ingwer-Hollandaise
Spargel mit Lachskotelett und Dill-Hollandaise
Spargel-Quiche mit Schinken und Orangenschale
Grüner Spargelsalat mit Forellentartar
Grüne Spargelstreifen mit Flusskrebs-Rahm
 
Übersicht aller Spargelrezepte auf docFood>>

Lebkuchen – Herzen und Printen, würzig und süß

Lebkuchen haben in der Weihnachtszeit Hochsaison – ob als Printen, Elisen-Lebkuchen oder Pfeffernüsse. Dass Gewürze eine große Rolle im Gebäck spielen, zeigt beispielsweise sein französischer Name „pain d’espices“ (Gewürzbrot). Doch wo kommen Lebkuchen eigentlich her und was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Sorten? docFood verrät es Ihnen!
Der Name des Weihnachtsgebäcks geht auf das mittelhochdeutsche leb(e)kuoche zurück. Vermutlich ist das Wort entlehnt aus lat. „libum“ (Fladen) und hat nichts mit „Leben“ oder“ Laben“ zu tun, wie viele Menschen denken. Der würzige Flachkuchen galt in der Vorweihnachtszeit, die in früheren Jahrhunderte eine Zeit der Buße und des Fastens war, als Heil- und Arzneimittel.
 

Geschichte des Lebkuchens

Bereits in der Antike war Honigkuchen sehr beliebt. Etwa ab dem 12. Jahrhundert gab es professionelle Lebkuchenbäcker, die Lebküchner oder Lebzelter. Auch in Klostern wurde das Gebäck hergestellt, weil es als verdauungsfördernd und gesund angesehen und daher in der Fastenzeit erlaubt war.
Im 16. Jahrhundert wurde die Lebküchnerei zu einem richtigen Gewerbe, dessen Zentren auch heute noch für ihre Lebkuchen bekannt sind, darunter Aachen und Nürnberg. Besonders in Nürnberg waren die Umstände ideal, um zu einer Hochburg für Lebkuchen zu werden: Im Nürnberger Umland gab es ideale Bedingungen für Imker und damit für die Honiggewinnung und die Stadt war ein wichtiger Handelsknoten für Gewürze aller Art. Durch Verfeinerung mit Nüssen und Mandeln sowie Gewürzen wie Koriander, Nelken, Anis, Kardamom, Muskat und Pfeffer wurde aus dem flachen Honigkuchen der Lebkuchen.
 

Oblatenlebkuchen

Oblatenlebkuchen bestehen hauptsächlich aus Nüssen oder Mandeln und Zucker. Fett und Wasser kommen in der Regel nicht in den Teig. Je weniger Mehl und je mehr Nüsse außerdem im Gebäck enthalten sind, desto hochwertiger das Produkt: Man unterscheidet zwischen einfachen, feinen und feinsten Oblatenlebkuchen. Wie der Name schon sagt, werden Oblatenlebkuchen auf Oblaten gebacken. Auf der Oberseite bekommen sie häufig einen Überzug aus Zuckerguss oder aus Schokolade.
Elisenlebkuchen sind die feinsten aller Oblatenlebkuchen, mit einem Anteil an Mandeln, Hasel- oder Walnüssen von 25 Prozent. Der Gehalt an Mehl bzw. Stärke darf höchstens 10 bzw. 7,5 Prozent betragen.
Der Teig für weiße Lebkuchen enthält viele Eier und ist sehr hell. Diese Variante der Oblatenlebkuchen wird ausschließlich in rechteckiger Form hergestellt und hat als Verzierung weder Schokolade noch Zuckerguss, sondern lediglich ein paar Mandeln.
 

Braune Lebkuchen

Braune Lebkuchen sind alle, die nicht zu der oben genannten Kategorie gehören. Es gibt sie beispielsweise als Brezeln, Herzen, Sterne oder Lebkuchenmännchen, gefüllt mit Fruchtgelee oder ungefüllt. Im Gegensatz zum Oblatenlebkuchen enthält der Teig der braunen Lebkuchen viel Mehl und Honig. Wasser und Fett kommen auch hier selten zum Einsatz.
Printen, die flachen, rechteckigen und eher harten Lebkuchen aus Aachen gehören ebenfalls zu den braunen Lebkuchen. Genau wie Pfeffernüsse – kleine runde Lebkuchen, die neben Pfeffer auch noch weitere weihnachtliche Gewürze enthalten und meist mit Zuckerguss verziert sind. Auf dem Weihnachtsmarkt und auf anderen Volksfesten dürfen natürlich die Lebkuchenherzen mit bunter Verzierung und herzigen Sprüchen nicht fehlen. Und wahrscheinlich haben sich auch viele von Ihnen schon einmal an einem Lebkuchenhaus versucht.
Das Hantieren mit Lebkuchenteig ist mitunter eine klebrige Angelegenheit. Falls Sie es trotzdem einmal selbst ausprobieren möchten: Ein recht einfaches Rezept für Pfeffernüsse gibt es zum Beispiel auf eatsmarter.de.
Und auch hier auf docFood haben wir sowohl süße Lebkuchen-Rezepte als auch Ideen für weihnachtliche Gerichte, die mit Lebkuchen oder Lebkuchengewürz verfeinert werden. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Melanie Kirk-Mechtel

Pfiffige Ideen für Morgens & Abends

Braucht man wirklich Rezepte für’s Frühstück oder Abendbrot? Eigentlich nicht, würde man denken. Beim Blättern durch das neue Buch von Maren Jahnke und Karen Schulz ändert sich diese Meinung schnell. Was die beiden Autorinnen an Ideen vorstellen, die einfach und raffiniert zugleich sind, macht einfach Lust, dem morgendlichen Müsli oder der Käsestulle am Abend ein wenig mehr Pfiff zu geben.
 
Für den guten Start in den Tag gibt es viele leckere und ausgewogene Ideen, die sich durchweg schnell zu- oder vorbereiten lassen. Denn schließlich ist unter der Woche meist keine Zeit für eine üppige Mahlzeit am Morgen. Ein Joghurt mit Früchten, ein schnell gekochtes Porridge oder ein Brot mit selbst gemachtem Aufstrich sollten aber drin sein, um bis zum Mittag voller Energie zu bleiben. Müslivariationen, Sauermilchspeisen und Wachmacher-Getränke bringen Abwechslung auf den Frühstückstisch. Und den Hefezopf, Orangen-Dinkel-Muffins oder die anderen süßen und herzhaften Gebäcke kann man ohne Probleme einfrieren und nach Bedarf wieder auftauen. Von Frucht bis Käse möchte man die Aufstriche am liebsten gleich alle ausprobieren. Eierspeisen wie Pfannkuchen und French Toast leiten quasi zum Wochenend-Brunch über, den wir mit den “Abends”-Rezepten ergänzen können.
 
Bitte wenden: Der Abend wird lecker
Für den fliegenden Wechsel vom Morgen zum Abend haben wir’s hier mit einem Wendebuch zu tun. Einmal umgedreht zeigt sich das Kochbuch von seiner zweiten guten Seite: Lachs-Bagel, Hähnchen-Pita oder Käse-Stangen mit Zwiebel-Topping hören sich zwar aufwendiger an als ein normales Wurstbrot am Abend, sind aber fast ebenso schnell frisch zubereitet. Sattmacher-Salate, herzhafte Köstlichkeiten aus Pfanne und Ofen sowie Drinks zum Runterkommen – mit und ohne Alkohol – lassen kaum Wünsche offen, wenn es um unkomplizierten und doch kreativen Genuss am Abend geht. Was hier auf keinen Fall fehlen darf, sind natürlich Rezepte für die verschiedensten Brotvariationen, von Focaccia über Stangenbrot und Kümmelstangen bis zu Grünkern-Fladen und Sauerteig-Vollkornbrot.
 
docFood meint:
Wer Frühstück und Abendbrot liebt und dabei auf Abwechslung steht, der findet in “Morgens & Abends” viele tolle Anregungen. Ergänzt werden die Rezepte durch ein Glossar sowie wertvolle Tipps und Tricks. Schon beim Blättern ist das Wendebuch übrigens ein Genuss. Die großformatigen Fotos von Wolfgang Kowall und das Layout von Daniel Weiss kommen ausgesprochen appetitlich rüber. Das Viererteam hat im Umschau Verlag bereits das Brot- und Aufstrich-Wendebuch “Drunter & Drüber” veröffentlicht, für das es mit dem Gourmand World Cookbook Award ausgezeichnet wurde. Fazit: ein ideales Geschenk für Kochbuch-Fans und Foodies.

Melanie Kirk-Mechtel

 
Morgens & Abends
Maren Jahnke, Karen Schulz. Mit Fotografien von Wolfgang Kowall.
Neuer Umschau Buchverlag, 224 Seiten, Format: 24 x 28 cm. Hardcover
Preis: 29,90 € (D) / 30,80 € (A), ISBN: 978-3-86528-705-2
Das Buch beim Verlag ansehen und/oder bestellen.

Selber Kochen - mit allen Sinnen

Selber Kochen – mit allen Sinnen

Sie würden zu Weihnachten gerne selber kochen, aber trauen sich irgendwie nicht? Dann helfen Ihnen unsere Tipps ein bisschen weiter – und machen Ihnen hoffentlich doch noch Mut. Denn selber kochen ist eigentlich ganz – es muss ja nicht gleich ein Rezept vom 3-Sterne-Koch sein. Selber Kochen ist der Schlüssel zu Genuss, Wohlbefinden und gesunder Ernährung. Dazu braucht es nicht mehr als eine Handvoll grundlegender Kochkenntnisse, die man in immer neuen Varianten anwenden und kombinieren kann.
Probieren geht über studieren: Wer gut selbst kochen will, muss keine Kochlehre absolvieren. Es genügt, wenn er seine Sinne gebraucht und schult. Dazu hier die Tipps von docFood:
● Wer gut kochen will, muss sehen. Immer alles im Blick behalten – so lautet die Devise. Missgeschicke beim Kochen kündigen sich immer an. Sie fallen selten aus heiterem Himmel. Wer Augen hat, zu sehen, was auf dem Herd passiert, der kann jede Pfanne, jeden Topf noch schnell zur Seite ziehen.
● Wer gut kochen will, muss riechen: Vertrauen Sie Ihrer Nase: Was schon im Topf gut riecht, schmeckt meist auch auf dem Teller gut. Wird es zu heiß in Topf oder Pfanne, dann riecht man das – lange bevor Kartoffeln, Fleisch oder anderes Gargut anbrennen. Wer schnell reagiert, kann damit jeden Topfinhalt noch vor dem Anbrennen retten.
● Wer gut kochen will, muss hören. Auch Ihren Ohren dürfen Sie vertrauen: Wenn es in Topf oder Pfanne gleichmäßig köchelt und bruzzelt, ist alles auf einem guten Weg. Wird es zu laut, ist meist zu viel Hitze im Spiel.
● Wer gut kochen will, muss fühlen. Ein Fingerdruck auf das Steak, ein Gabelstich in die Kartoffel oder das Gemüse zeigen untrüglich an, wieweit der Garprozess schon fortgeschritten ist.
● Wer gut kochen will, muss schmecken. Abschmecken und Probieren macht nicht nur Spaß, sondern garantiert zudem, dass die Mahlzeit lecker wird. So ist der eigene Geschmack der sicherste Wegweiser zum erfolgreichen Selber-Kochen.
Ach – eine Frage wäre da noch: Wie genau muss man sich eigentlich an Rezepte halten? Unser Rat:
Mehr Gefühl – weniger Rezept
Wer sich auf seine Sinne verlässt, braucht Rezepte bestenfalls als Ideengeber und sicher nicht mehr als Vorlage, an die man sich sklavisch halten muss. So ist das genaue Abmessen der Zutaten in den seltensten Fällen entscheidend. Etwas mehr oder weniger von einem Gewürz oder einer Zutat verändern bei Rezepten der Alltagsküche vielleicht die Richtung des Geschmacks, doch selten den Charakter des Gerichtes. Für den Alltagskoch, der mit seinem Selbst-Gekochten Spaß und Freude haben will, gilt allerdings auch: Erkenne Deine Grenzen. Wer das beherzigt, kann mit einem Minimum an Grundzutaten und Ausstattung zu größten Geschmackserlebnissen kommen. Er wird aber wohlweislich darauf verzichten, im Alltag Soufflés, Pasteten oder Infusionen zu produzieren. Stattdessen bringt es mehr Lob (von der Familie) und Selbstbestätigung, die Kunst der Resteküche zu optimieren und den Reis, die Nudeln und das Fleisch von gestern z.B. in einen herzhaften Salat zu verwandeln.
Wer so aufmerksam dabei ist und gute Zutaten hat, für den ist das Kochen kein Problem. Also: Trauen Sie sich – wir von docFood wünschen viel Spaß mit dem Weihnachtsmenü.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Bild: Fotolia © jillchen
 

Klassiker von Donna Hay – für die Küche fast zu schade

In ihrer Heimat ist die Australierin Donna Hay ein Star. Sie ist die Koch-Ikone der Nation. Ihre Kochbücher verkaufen sich wie warme Semmeln – weltweit bisher 4 Millionen Exemplare. Eigene TV-Show, eine Produktlinie für Kochutensilien und diverse Zeitungskolumnen gehören zu ihrem Koch-Universum ebenso, wie eine von ihr herausgegebene und nach ihr benannte Kochzeitschrift – “donna hay magazine”.
 
Damit hat Hay einen schier endlosen Fundus an Rezepten. In “Donna Hay Die neuen Klassiker” stellt sie mit über 300 Rezepten eine Art Kompendium ihrer Favoriten daraus vor. Schon beim Blättern durch die insgesamt 448 prall ausgestatteten Seiten läuft einem das Wasser im Mund zusammen.
 
Tolle Grundrezepte mit Variationen
Hungrig sollte man diesen aufwendig fotografierten Kochband also besser nicht betrachten. Ob Pasta, Soufflés, Fisch, Fleisch oder Tartes, bei Donna Hay sieht alles zum Anbeißen aus. Kein Wunder, denn neben ihrer Liebe zum Kochen, die sie schon als Kind für sich entdeckte, ist sie als Zeitschriften-Redakteurin und Herausgeberin ein absoluter Profi. Und so ist dieses Prachtexemplar von einem Kochbuch ein wahrer Augenschmaus – für die Küche fast zu schade. Zum Glück nur fast! Damit sich auch Koch-Einsteiger an die gourmetmäßig daherkommenden Gerichte herantrauen, eröffnet die Kochikone viele Kapitel mit einem Grund-Rezept, das sie dann variiert. Beispiel: Für Quiche gibt es zunächst das Basisrezept, auf das die ambitionierteren Varianten folgen: Chorizo-Schmorpaprika-Quiche, Chili-Krabben-Zitronen-Quiche, Tomaten-Ziegenkäse-Quiche und so weiter. Auch für Sushi und vieles mehr gibt’s die praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Beginn. Das macht Lust auf’s Selbermachen.
 
Empfehlung von docFood:
Ein Muss in jeder guten Kochbuchbibliothek! Bis ins Detail perfekt produziert, überzeugt dieses opulente Kochbuch mit toll gestylten atmosphärischen Fotos, modernem Layout und vielen zeitgemäßen cross-over Gerichten – in denen man Australiens Nähe zur Asia-Küche schmeckt. All das macht das Buch nicht nur zum wunderschönen Coffee-Table-Book. Für Gourmets und Hobbyköche mit Ambitionen für’s perfekte Dinner sowie für alle anderen, die echten Spaß am Kochen haben, wird es zum inspirierenden Handbuch. Mit diesem Buch straft Hay ihre Kritiker Lügen, die behaupten, sie koche für Leute, die ihre Küche eigentlich hassen. Donna Hay kocht mit Inspiration und Intelligenz und weiß, der Spagat zwischen Aufwand und Ergebnis muss stimmen. Der Hammer als Weihnachtsgeschenk für alle, die gerne kochen und schöne Kochbücher lieben.
 

 Andrea Peitz

 
Donna Hay, Die neuen Klassiker, AT Verlag
ISBN: 978-3-03800-825-5
448 Seiten
Preis: 39,90 €