Das Idealgewicht ist individuell verschieden

Im Internet gibt es zahlreiche Seiten, auf denen man sein Idealgewicht berechnen kann. Üblicherweise stehen die Anzeigen für Schlankheitsmittel oder Abnehmratgeber gleich daneben. Denn fast jeder ist mit seiner Figur oder seinem Gewicht unzufrieden und möchte gerne das eine oder andere Kilo abnehmen. Doch wer schreibt eigentlich vor, welches Gewicht ideal ist?
Ideal bedeutet in erster Linie „normal“, also weder Unter- noch Übergewicht. Zur Bestimmung des Normalgewichts gibt es verschiedene Methoden.
 

Normalgewicht berechnen

Zur Beurteilung des Körpergewichts wird gerne der Body-Mass-Index herangezogen, der BMI. Wird das Körpergewicht durch das Quadrat der Körpergröße in Metern geteilt, so ergibt sich ein Wert, der per Tabelle dem Unter-, Normal- oder Übergewicht zugeordnet werden kann. Damit gibt der BMI eine grobe Orientierung darüber, ob Ihr Gewicht in einem normalen, gesunden Bereich liegt. Über die Fettverteilung, und damit über potentielle Gesundheitsrisiken, sagt er alleine wenig aus. Auch der Broca-Index, bei dem von der Körpergröße der Wert 100 abgezogen wird, gibt lediglich an, welches maximale Gewicht noch im Normalbereich liegt. Doch wie ermittelt man nun das Körpergewicht, das für einen selbst ideal ist?
 

Das persönliche Idealgewicht

Ob wir schlank oder etwas kräftiger gebaut sind, hängt zu 40 bis 70 % von unserer Veranlagung ab. So müssen wir bei Normalgewicht auch nicht unbedingt eine schlanke Figur haben. Und nicht jedes „Wunschgewicht“ lässt sich auch dauerhaft erreichen. Wichtiger als eine bestimmte Figur oder ein bestimmtes Gewicht ist sicher, ob wir gesund sind und dass wir uns wohl in unserem Körper fühlen. Damit ist das Idealgewicht eine ganz persönliche Angelegenheit. Bevor eine Diät in Angriff genommen wird, sollte sich daher jeder auf sein eigenes Idealgewicht besinnen. Dieses können wir langfristig halten oder wiedererlangen, ohne dass Genuss und Lebensfreude auf der Strecke bleiben.
 

Tipp von docFood

Einen Rechner für die Bestimmung des BMI sowie eine Tabelle zum einfachen Ablesen finden Sie zum Beispiel auf den Seiten des Deutschen Diabetes-Zentrums der Uni Düsseldorf.
Doch bewerten Sie das Ergebnis nicht über, solange es sich im Normalbereich bewegt. Während sich der eine im unteren Bereich am wohlsten fühlt, lebt ein anderer rundum zufrieden an der Obergrenze.

Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: sigrid rossmann / pixelio.de
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Adipositas: ungesunde Fettleibigkeit

Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, ist laut der Deutschen Adipositas Gesellschaft „definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts“. Während es sich ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 um „normales“ Übergewicht handelt, liegt ab einem BMI von 30 eine Adipositas vor.
Adipositas selbst gilt in Deutschland nicht als Krankheit, sondern als chronische Gesundheitsstörung. Abhängig vom Schweregrad steigt das Risiko für die Entstehung von Folgeerkrankungen.
 

Adipositas-Typen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt die Adipositas in folgende Schweregrade ein: Ab einem Body-Mass-Index von 30 liegt eine Adipositas Grad I vor, ab einem BMI von 35 Adipositas Grad II und ab einem BMI von 40 eine Adipositas Grad III oder extreme Adipositas. Das Risiko für Begleiterkrankungen wie Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, Bluthochdruck oder Typ-2-Diabetes sowie orthopädische und psychische Probleme steigt parallel zum Schweregrad der Adipositas von erhöht über hoch bis sehr hoch. Neben dem Ausmaß der Fettleibigkeit bestimmt aber besonders die Fettverteilung im Körper das persönliche Gesundheitsrisiko.
 

Die Fettverteilung ist entscheidend

Besonders gefährlich ist eine Ansammlung von Fett im Bauchraum, das so genannte viszerale oder intraabdominale Fettgewebe. Es umhüllt die inneren Organe, vor allem die des Verdauungssystems, und ist besonders stoffwechselaktiv. Um die Fettverteilung und damit das Erkrankungsrisiko zu ermitteln, genügt das einfache Messen des Bauchumfangs etwa zwei Finger breit über dem Beckenkamm. Frauen mit einem Bauchumfang über 80 cm und Männer über 94 cm haben ein erhöhtes Risiko. Ab 88 bzw. 102 cm gilt das Risiko als stark erhöht. Denn je mehr Fettgewebe im Bauchraum vorhanden ist, desto mehr Botenstoffe setzt es frei, zum Beispiel Hormone und entzündungsfördernde Substanzen. Werden Fettsäuren im Übermaß frei gesetzt, so können sie nicht mehr, wie vorgesehen, von der Leber in schnelle Energie umgewandelt werden. Die Leber verfettet und die Fettsäuren gelangen ins Blut. Dort bildet sich mehr „schlechtes“ LDL-Cholesterin als das „gute“ HDL-Cholesterin. Die Folgen reichen von Arteriosklerose bis Schlaganfall. Wenn gleichzeitig die Blutfettwerte, der Blutzuckerspiegel und der Blutdruck schlechter werden, spricht man auch vom Metabolischen Syndrom.
 

Tipp von docFood

Sind Sie übergewichtig oder adipös, so sollten Sie Ihren Bauchumfang im Blick behalten. Die gute Nachricht: Schon mit einer Gewichtsabnahme von 5 bis 10 Kilo können Sie Ihr Risiko senken. Denn das Bauchfett ist das erste, das abgebaut wird.

Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: Etak  / pixelio.de
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Abnehmen: Das steckt hinter dem Jojo-Effekt

Nicht nur die Promis kennen das: Nach einer strengen Diät mit rascher Gewichtsabnahme sind die Kilos schneller wieder drauf, als einem lieb ist. Häufig, so stellen Diätveteranen fest, ist das Gewicht nach einigen Abmagerungskuren sogar noch höher, als zu Beginn. Doch woher kommt der so genannte „Jojo-Effekt“?
Wer über die Gründe für die schnelle Gewichtszunahme nach Diäten bescheid weiß, kann den gemeinen Jojo-Effekt vermeiden.
 

Jojo-Effekt – Gründe für das Auf und Ab

Wer kurz vor dem Urlaub seine Bikinifigur formen möchte, der macht nicht selten eine Crash-Diät, damit die Pfunde besonders schnell purzeln. Das Blöde daran: Ein paar Abende am Hotel-Büffet – und schon ist das Gewicht wieder drauf. Denn der Körper fährt während der Radikaldiät seinen Energieumsatz herunter. Bekommt er plötzlich wieder mehr Kalorien, so speichert er sie als Reserve im Fettgewebe. Außerdem geht beim schnellen Abspecken oft Muskelmasse verloren. So sinkt der Energieverbrauch unter Umständen noch weiter, und die kleinste Sünde wird mit Gewichtszunahme bestraft.
 

So vermeiden Sie den Jojo-Effekt

Wer seinen Diäterfolg lange beibehalten möchte, sollte also lieber langfristig seine Ernährung umstellen. Außerdem helfen folgende Tipps, damit das Gewicht nach dem Abnehmen konstant bleibt:

  • Meiden Sie Crash-Diäten, die schnellen Erfolg versprechen. Pro Woche sollte der Gewichtsverlust ungefähr ein halbes Kilo betragen.
  • Berechnen Sie Ihren Energiebedarf und reduzieren Sie ihn bei einer Diät um maximal 500 Kalorien.
  • Bewegen Sie sich ausreichend.
  • Essen Sie achtsam, ohne Ablenkung durch den Fernseher oder den PC. Genießen Sie jede Mahlzeit ganz bewusst.

 

Tipp von docFood

Horchen Sie in sich hinein und lernen Sie die Signale Ihres Körpers kennen. Denn Stress während einer Diät kann dafür sorgen, dass Hunger und Sättigung aus dem Takt kommen.

 Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: Jörg Kleinschmidt  / pixelio.de
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Abnehmen: Was hilft besser – „low carb“ oder „low fat“?

„Low carb“ oder „low fat“ – letztlich ist es egal, welche von beiden Kostformen in Diäten angewendet wird, um Gewicht abzunehmen – Hauptsache, die Strategie passt zu der Person, die sie anwenden will. Und die passende energiereduzierte Kostform ist immer diejenige, mit der ‚Sie‘ oder ‚Er‘ langfristig am besten zurechtkommt. Denn das erhöht die Chancen auf einen Langzeiterfolg.“ Das ist das wichtigste Ergebnisse einer Studie mit 170 übergewichtigem Personen (alle mit einem BMI über 27), die der Ernährungsmediziner Dr. Stefan Engeli an der Medizinischen Hochschule Hannover durchgeführt hat.
Die Teilnehmer der Studie wurden dabei nach dem Zufallsprinzip zu einer von zwei verschiedenen Diäten mit unterschiedlichem Fett- und Kohlenhydratgehalt zugeteilt. Durch die Diät konnten die Teilnehmer nicht nur überschüssige Pfunde abbauen – auch Taillenumfang und Fettmasse im Bauchraum verminderten Blutdruck, Blutzucker, Herzgröße und leberverfettung verbesserten sich ebenfalls – unabhängig von der Art der der Diät. sich Ob Zucker- und kohlenhydratarm gegessen wird ( „low carb“) oder ob durch fettarme Kost („low fat“) abgenommen wurde, spielte für das Ausmaß des Diäterfolges keine Rolle.
 

Blut- und Leberwerte profitieren langfristig

Sechs Monate nach Abschluss der Diät und nochmals etwa 2,5 Jahre später wurden die Teilnehmer umfangreich untersucht. Überraschenderweise zeigte sich auch in der Langzeitnachbeobachtung, dass Leberverfettung und Blutzuckerwerte noch deutlich unter den Ausgangswerten lagen, obwohl die Teilnehmer inzwischen etwas mehr als die Hälfte des ursprünglich reduzierten Körpergewichts wieder zugenommen hatten. Außerdem zeigten die Ergebnisse von Dr. Engelis Arbeitsgruppe, dass der Erfolg einer Gewichtsreduktionsmaßnahme nicht ausschließlich an der erreichten Gewichtsabnahme gemessen werden sollte, denn: „Blut- und Leberwerte profitieren nachhaltiger, als es die Waage anzeigt.“, so der Mediziner.

Zum Weiterlesen für Ernährungsprofis

Dr. Stefan Engeli, der auch Vorstandsmitglied der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG) e.V. und Leiter eines Forschungsprojektes im Kompetenznetz Adipositas ist, erhielt für diese und weiter herausragende Arbeiten zum Metabolischen Syndrom den diesjährigen Gesundheitspreis der „Stiftung Rufzeichen Gesundheit!“ des Wort & Bild Verlages. „Engeli trägt mit seinen Forschungsergebnissen erheblich dazu bei, die Behandlung der Adipositas in Deutschland zu modernisieren und das metabolische Syndrom erfolgreicher zu verstehen und zu therapieren. Mit dieser Auszeichnung wird wiedereinmal ein Vorstandsmitglied der Deutschen Adipositas Gesellschaft mit einem der angesehenstendeutschen Gesundheitspreise prämiert!“, freut sich DAG-Präsident Prof. Dr. med. Martin Wabitsch. Prof. Dr. med. Manfred J. Müller, Sprecher des Kompetenznetzes Adipositas, sieht insbesondere den relativ langen Nachbeobachtungszeitraum der Studie erwähnenswert. Die Sammlung detaillierter Daten über den Verlauf der Körperzusammensetzung und verschiedener Stoffwechselparameter seien von zentraler Bedeutung.
Quelle: Komptenznetz Adipositas
 
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de
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Hilft Wasser wirklich beim Abnehmen?

Wer viel Wasser trinkt, nimmt ab – ob dieses weit verbreitete Ernährungsgerücht stimmt, wollte ein Forscherteam der Charité – Universitätsmedizin Berlin wissen und wertete die verschiedensten wissenschaftlichen Studien aus, die den Zusammenhang zwischen Wasser und Gewichtsreduktion untersuchen. Das Ergebnis ist recht ernüchternd: Wassertrinken kann nicht schaden, vorausgesetzt man leidet nicht an einer Herzschwäche oder an Problemen bei der Flüssigkeitsausscheidung. Wer Wasser statt Saftschorlen oder Limonade trinkt, kann viele Kalorien sparen. Ob ein erhöhter Wasserkonsum darüber hinaus jedoch auch schlanker macht, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Zahlreiche Diätprogramme empfehlen, zur Unterstützung ihrer Diät viel Wasser zu trinken. Dabei stehen folgende Überlegungen im Vordergrund: 1. Wasser unterdrückt das Hungergefühl: Wer viel Wasser trinkt, hat weniger Hunger. 2. Wasser macht satt: Wird vor einer Mahlzeit Wasser getrunken, so stellt sich das Sättigungsgefühl schneller ein, und es wird weniger gegessen. 3. Wasser-Trinken steigert den Energieverbrauch.
 

Kein Beweis dafür, dass Wasser schlank macht

Für keine dieser drei Behauptungen fanden die Wissenschaftler einen durchschlagenden Beweis. So kommt Dr. Rebecca Muckelbauer, Ernährungswissenschaftlerin an der Berlin School of Public Health der Charité und Mitautorin der Studie. „Obwohl in Diäten oft empfohlen wird, viel Wasser zu trinken, gibt es bisher dafür keine wissenschaftlich fundierte Empfehlung. Aufgrund der enormen Präsenz dieser Thematik ist es erstaunlich, dass bisher nur relativ wenige Studien den Zusammenhang  zwischen Körpergewicht und Wassertrinken untersucht haben“. Tatsächlich fanden die Forscher letztendlich nur 13 Studien, die sich für ihre detaillierte Analyse eigneten. Nur drei davon zeigten, dass sich ein hoher Wasserkonsum bei älteren Menschen positiv auf den Erfolg einer Diät auswirkte. Teilnehmer, die während einer Diät ca. einen Liter Wasser täglich zusätzlich tranken, nahmen  etwa ein bis zwei Kilogramm mehr ab als solche, die kein zusätzliches Wasser tranken. Bei gesunden Erwachsenen, die sich nicht in einer Diät befanden, zeigte sich kein Zusammenhang zwischen überdurchschnittlichem Wasserverbrauch und Körpergewicht. Weitere sechs der 13 ausgewerteten Studien führten zu widersprüchlichen Resultaten.
 

Tipp von Doc Food:

Solche Untersuchungen sind vielleicht interessant, aber nicht besonders hilfreich. Hilfreich ist vielleicht folgendes: Wer viel Wasser trinkt, trinkt normalerweise automatisch weniger gesüßte Getränke. Auf diesem Weg lassen sich erhebliche Kalorienmengen einsparen. Unser Rat: Wer sein Gewicht halten oder abnehmen will, sollte gesüßte Getränke generell vermeiden und stattdessen auf Wasser und Tee umsteigen. Im übrigen gilt: Völlig unabhängig von der Wirkung aufs Abnehmen sollte jeder, der Diäten mit extrem niedrigem Kaloriengehalt durchführt, mehr Wasser trinken als normal. Von Extremdiäten ist zwar grundsätzlich abzuraten – sie werden leider trotzdem gemacht. Wenn, dann ist eine erhöhte Wasserzufuhr ratsam, um die belastenden Stoffwechselprodukte, die der Körper in Energiemangel produziert, ausreichend über die Niere auszuschwemmen.
 
Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Bildquelle: Dieter Schütz  / pixelio.de
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