Ernährungsfachkräfte: Digitale Patientenakte als wichtige Hilfe

Neun von zehn Bundesbürgern wollen direkten Zugang zu ihren persönlichen Gesundheitsdaten, über die Arztpraxen, Kliniken oder andere Gesundheitseinrichtungen verfügen. Das hat eine aktuelle Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ergeben. Der Bitkom setzt sich dafür ein, dass Gesundheitsdaten auf Wunsch des Patienten in einer elektronischen Akte gespeichert werden. Der Patient soll dabei selbst entscheiden können, welche Informationen gespeichert werden und wem er diese zugänglich machen will. Die digitale Akte, über die der Patient verfügt, wäre auch für Ernährungsfachkräfte und Mitglieder anderer Gesundheitsberufe eine wichtige Hilfe.  
 
Gesundheitsdaten umfassen unter anderem Diagnosen von Ärzten, Laborergebnisse, OP-Berichte oder Röntgenbilder. „Die Patienten wollen endlich selbst Herr ihrer persönlichen Gesundheitsdaten werden“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder in der aktuellen Pressemeldung. „Die Daten von Patienten liegen an den unterschiedlichsten Stellen und es ist für die Behandelten nicht immer leicht, überhaupt an sie heranzukommen.“
 

Recht auf die eigenen Daten

Informationen aus einer Behandlungsakte können zum Beispiel bei einem Arztwechsel oder bei ergänzenden Behandlungen – z.B. im Rahmen einer Ernährungstherapie – notwendig sein. So kann sich der jeweilige Behandler anhand der Krankengeschichte sowie aktueller Befunde und Verordnungen ein besseres Bild über den Gesundheitszustand des Patienten machen. Die Behandelten haben laut Bundesdatenschutzgesetz und dem Bürgerlichen Gesetzbuch das Recht, jederzeit und „unverzüglich“ ihre Patientenakte einzusehen. Auf Wunsch müssen Kopien oder Ausdrucke angefertigt werden, die allerdings kostenpflichtig sind. Rohleder: „Arztpraxen und Kliniken sollten die Einsicht in die Behandlungsakte zu einem selbstverständlichen Service für ihre Patienten machen.“
 

Digitales Patientenfach soll kommen

Als wichtigen Schritt in diese Richtung sieht der Verband das E-Health-Gesetz, das auch die Schaffung eines digitalen Patientenfachs vorsieht. Damit können die Nutzer eigenverantwortlich Gesundheitsdaten verwalten. Dazu zählen Daten aus medizinischen Untersuchungen und Behandlungen, deren Speicherung sie zustimmten, sowie eigene Daten, die sie zum Beispiel mit Fitness-Trackern oder Gesundheits-Apps sammelten. Die Voraussetzungen für die Nutzung des Patientenfachs sollen im Rahmen der elektronischen Gesundheitskarte bis 2018 geschaffen werden.
 

docFood meint

Aktuelle Laborwerte und ärztliche Befunde sind gerade in der Ernährungstherapie wichtige Voraussetzungen für zielgerichtete Behandlung. Bei Diabetes, metabolischem Syndrom, gastrointestinalen Erkrankungen und Beschwerden und vielen anderen ernährungsmitbedingten Erkrankungen muss die Beratungskraft zwingend den Status Quo des Klienten kennen. Patienten kommen derzeit jedoch ganz ohne oder mit unvollständigen bzw. veralteten Befunden in die Sprechstunde der Ernährungsfachkraft. Bis die Daten aktualisiert bzw. vervollständigt sind, vergeht oft wertvolle Zeit. Die digitale Patientenakte – so sie denn kommt – wäre hier ein enormer Fortschritt und eine große Hilfe.

 Dr. Friedhelm Mühleib

Hörbuch-Tipp: Schlank mit Darm

Endlich ist der Frühling da, und die Kleidung wird luftiger. Wer jetzt ein paar überflüssige Pfunde aus dem Winter loswerden möchte, kann sich seine Darmbakterien zu Verbündeten machen. Wie das geht, erklärt das Hörbuch „Schlank mit Darm“ von Prof. Dr. Michaela Axt-Gadermann.
Dass unsere Darmbakterien einen großen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden haben, und auch bei der Verwertung der Nahrung eine große Rolle spielen, wurde in den letzten Jahren intensiv erforscht. Das Mikrobiom – die Gesamtheit der unseren Darm besiedelnden Bakterien – besteht aus 100 Billionen Darmbakterien ganz unterschiedlicher Arten. Studien haben gezeigt, dass das Mikrobiom von Übergewichtigen sich stark von dem Normalgewichtiger unterscheidet und dass es möglich ist, dieses durch die Ernährung zu beeinflussen. Wer „Schlank-und-rank-Bakterien“ im Darm beherbergt, nimmt demnach leichter ab und weniger schnell zu als Menschen mit „Hüftgold-Bakterien“.
Die wissenschaftlichen Grundlagen von „Schlank mit Darm“ werden ausführlich, fundiert und leicht verständlich formuliert. Das Tempo und die eingängige Stimme des Sprechers sorgen dafür, dass das (Vor-)Gelesene auch hängen bleibt. So bekommt der Hörer den neuesten Stand der Forschung zum Thema Darmbakterien und Körpergewicht auf einfache Weise vermittelt und erfährt im Folgenden, mit welchen Lebensmitteln sich die Zusammensetzung des Mikrobioms positiv verändern lässt. Auch wer vorher noch nichts von Prä-, Pro- und Synbiotika gehört hat, schließt diese Bildungslücke schnell und erfährt auch gleich, welche Nahrungsmittel diese liefern. Ergänzende Kurzinfos liefert das CD-Booklet, das auch die „Schlank mit Darm“-Strategien noch einmal zusammenfasst. Dazu gehören neben reichlich Bakterienfutter auch Ballaststoffe, entzündungshemmende Lebensmittel, eine hohe Eiweißqualität und Sättigungshormone.
Wer nun verstanden hat, wie das beim Stoffwechsel alles miteinander und vor allem mit unseren Darmbakterien zusammenhängt, möchte gleich loslegen mit der neuen Ernährungsweise. Dazu gibt es im Booklet zwar einige Rezeptvorschläge; allerdings zu wenige für eine mehrwöchige Darmdiät. Entweder gilt es jetzt, sich weitere Gerichte mit reichlich Probiotika selbst auszudenken oder die Rezepte mehrfach zuzubereiten und zu genießen. Oder aber Sie kaufen sich das dazugehörige Praxisbuch mit einem 6-Wochen-Programm zu „Schlank mit Darm“.
 
Cover Schlank mit DarmMichaela Axt-Gadermann
Schlank mit Darm – Das Hörbuch
Auswahl; Gekürzte Lesung
Gelesen von Peter Veit
Originalverlag: Südwest
2 CDs | Laufzeit: ca. 155 Min.
ISBN: 978-3-8371-3274-8
€ 16,99 [D] / € 19,10 [A] / CHF 24,50 (UVP)
Verlag: Random House Audio

Melanie Kirk-Mechtel

Bärlauch sammeln – aber richtig!

Raus in den Wald und Bärlauch sammeln – das ist im Frühling eine prima Idee! Wenn es draußen grün wird, hat das würzige Wildkraut Saison. Wer einfach drauf los pflückt, dem kann eine böse Überraschung blühen: Bärlauch sieht einigen giftigen Pflanzen wie etwa Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zum Verwechseln ähnlich. Das ist besonders gefährlich, weil diese zum Teil am selben Standort wachsen. Wer den sogenannten Wildknoblauch sammeln und genießen möchte, ohne seine Gesundheit zu gefährden, sollte ein paar Tipps beherzigen. docFood sagt, welche das sind.
Am ehesten sind Bärlauchpflanzen in Auen- und Laubwäldern zu finden. Denn sie lieben schattige Plätze unter Bäumen und lockeren, leicht feuchten Boden.
 

Bärlauch richtig pflücken

Ein Bärlauch kommt selten alleine, denn dort, wo er wächst, breitet er sich gerne wie ein Teppich auf dem Waldboden aus. Das knoblauchartige Aroma ist dann auch sofort zu erschnuppern. In vergangenen Zeiten lockte der Duft in den Frühlingswäldern auch die Bären nach dem Winterschlaf an. Sie füllten die hungrigen Mägen mit dem leckeren Kraut, um wieder zu Kräften zu kommen. Früher glaubte man, dass die Tiere ihre Kraft ganz besonders dem Bärlauch Kraft verdanken – daher der Name.
Wer Bärlauch im Freien sammelt, sollte die Blätter möglichst einzeln und ziemlich nah am Boden pflücken oder schneiden. Denn zum einen ist der lange Stiel der Blätter ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu den giftigen Doppelgängern. Zum anderen behält die Pflanze so ihre Kraft.
Wenn Sie ein Blatt tief am Stiel pflücken, sollte deutlicher Knoblauchgeruch an der Schnittstelle austreten. Das ist ein sicheres Zeichen, dass es sich um Bärlauch handelt. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann Bärlauch natürlich auch im Garten oder auf dem Balkon ziehen. Im Garten empfiehlt sich eine Wurzelsperre, weil sich das Wildkraut ziemlich breit machen kann. Sobald die Pflanzen blühen, nimmt ihr Aroma ab, daher die Bärlauchblätter am besten vorher ernten.
 

Bärlauch haltbar machen

Frisch schmeckt am besten. Deswegen sollten Freunde der aromatischen Lauchpflanze den Frühling nutzen, um Suppen, Saucen, Spargelgerichte und jede Menge anderer Speisen mit den frischen Blättern zu würzen – oder mit Zubereitungen daraus. Wer auch nach der Saison auf das intensive Aroma nicht verzichten möchte, kann Bärlauch leicht haltbar machen. Hier ein paar Vorschläge von docFood, wie das ganz einfach geht:
● Bärlauch einfrieren
Blätter kurz abspülen, gut trocken tupfen und ab damit in die Gefriertruhe.
Bärlauch in Öl
Bärlauch waschen, trocken schütteln und mit gutem Olivenöl im Mixer pürieren. In ein Glas geben und mit Öl bedecken. Wer mag, kann auch ein leckeres Pesto zubereiten, das toll zu Nudeln oder zu anderen Gerichten passt: 100 Gramm Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten und in den Mixer geben. Drei Handvoll Bärlauchblätter etwas zerkleinern und zufügen. Dann nach und nach mit Öl aufmixen, bis das Pesto eine cremige Konsistenz hat. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Bärlauchbutter
Bärlauch sehr fein schneiden bzw. hacken und mit weicher Butter, Pfeffer und Salz verkneten. Je nach Geschmack passen auch Senf, Zitronenabrieb oder Curry zum Rezept. Um länger etwas von der leckeren Bärlauchbutter zu haben, kann sie auch eingefroren werden. Dazu zum Beispiel mit einem Spritzbeutel kleine Tupfer auf ein Tablett setzen und in das Gefriergerät geben. Sind die Portionen durchgefroren, können sie auch platzsparend in einer Dose oder einem Gefrierbeutel aufbewahrt werden.
 

Tipp von docFood:

Sammeln Sie nur so viel, wie sie tatsächlich brauchen, Stichwort Naturschutz. Und selbst gesammelte Blätter unbedingt gründlich waschen, nicht, dass Sie sich einen Fuchsbandwurm einfangen. In unserem Rezeptarchiv haben wir leckere Rezepte mit Bärlauch, zum Beispiel Spaghetti mit Bärlauch-Pesto und Garnelen oder Bärlauch-Cremesuppe mit Spargel. Schauen Sie doch mal rein!
Tipps zum Bärlauchsammeln sowie schöne Rezepte gibt es auch im “Wald- und Wiesen-Kochbuch“, das wir in der Rubrik “Bücher” vorgestellt haben.

Melanie Kirk-Mechtel

Orientalische Kohlrouladen

Zutaten für 8 Kohlrouladen:
1,5 kg Weißkohl, 1 Brötchen,  2 Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 2 Fleischtomaten, 500 g Lammhackfleisch, 1 Ei, Salz, Pfeffer, 1 Prise Zimt, 1/2 TL Muskatnuss, 1 Prise gemahlener Kreuzkümmel, 3 EL Rama Culinesse Pflanzencreme, 500 ml Gemüsebrühe, 250 g RAMA Cremefine wie Crème fraîche zu
verwenden, 200 g Magermilchjoghurt, 1-2 EL Tomatenmark, 2 EL Speisestärke
 
Zubereitung:
1 Weißkohl putzen, die Blätter ablösen, im kochendem Salzwasser ca. 5 Minuten blanchieren und auf einem Sieb abtropfen. Das Brötchen in kaltem Wasser ca. 15 Minuten einweichen, ausdrücken und in eine Schüssel geben. Zwiebeln und Knoblauch schälen. 1 Zwiebel und Knoblauch und fein hacken und zu dem Brötchen geben. Die andere Zwiebel grob würfeln. Tomaten waschen, vierteln, die Stielansätze herausschneiden und grob würfeln.
2 Lammhackfleisch zu den Brötchen geben, Ei und Gewürze zufügen, alles gut verkneten und zu Röllchen formen. Je 2 Weißkohlblätter ineinander legen, je 1 Hackröllchen in die Mitte geben, den Kohl aufrollen und mit Küchengarn zusammenbinden.
3 Pflanzencreme in einem Bräter erhitzen, Rouladen unter mehrmaligem Wenden kräftig anbraten. Restlichen Weißkohl hacken, mit Zwiebel und Tomate zufügen und kurz anschmoren, Brühe
dazugießen und kurz aufkochen.
4 Rouladen ohne Deckel im Backofen bei 220 °C (Umluft 200 °C) ca. 1 ½ Stunden schmoren. Rouladen aus dem Bräter nehmen, vom Küchengarn befreien und auf eine Platte legen. Cremefine, Joghurt und Tomatenmark mit der Speisestärke verrühren, in den Bratenfond einrühren, aufkochen und zu den Rouladen servieren.
 
Quelle: Rama

Ossobuco

Zutaten für 4 Personen:
4 Kalbshaxenscheiben
2 EL Mehl
200 g Möhren
200 g Staudensellerie
6 EL Olivenöl
1 Dose geschälte Tomaten
250 ml Fleischbrühe
250 ml Weißwein
1 Prise Zucker, Jodsalz, Pfeffer
 
Zubereitung:
1 Fleisch waschen, trockentupfen, mit Salz und Pfeffer würzen und in Mehl wenden. Gemüse putzen, waschen und fein würfeln.
2 Olivenöl in einem Bräter erhitzen. Die Fleischscheiben darin von beiden Seiten goldbraun braten. Gemüse zufügen und leicht andünsten. Tomaten mit Saft, Fleischbrühe und Weißwein zufügen.
Ossobuco zugedeckt bei mittlerer Hitze ca. 75 Minuten schmoren. Mit Salz, Pfeffer und Zucker
kräftig abschmecken.
 
Quelle: Bertolli