Fairtrade – Hilfe für Kleinbauern

Fast jeder kennt fair gehandelte Produkte, aber was steckt eigentlich genau dahinter? Die Fairtrade-Standards haben das Ziel, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauern und Plantagenarbeitern in Afrika, Asien und Lateinamerika nachhaltig zu verbessern. Heute profitieren bereits rund 1,2 Millionen Beschäftigte vom fairen Handel, insgesamt sogar über 7 Millionen Menschen.
Vor 30 Jahren konnten Verbraucher fair gehandelten Kaffee nur auf dem Kirchenbasar oder im Weltladen kaufen. Inzwischen gibt es ihn in jedem Supermarkt und sogar im Discounter. Und nicht nur das: In Deutschland bieten mittlerweile 250 Partnerfirmen rund 2.000 verschiedene Produkte mit Fairtrade-Siegel an. Damit werden ausschließlich Produkte ausgezeichnet, bei deren Produktion die 3 Säulen des Fairtrade-Standards, Ökonomie, Ökologie und Soziales, berücksichtigt wurden.
 

Die Gründe für Fairtrade

Bauernfamilien und Plantagenangestellte in den so genannten Entwicklungsländern leben unter dem Druck des Weltmarktes und schwankender Preise. Durch ausbeuterische Methoden der lokalen Zwischenhändler landen sie nicht selten in der Verschuldung. Häufig finden Sie keinen Ausweg aus ihrer Situation, als durch Drogenanbau, Prostitution oder Kinderarbeit Geld zu verdienen oder in die Elendsviertel der Großstädte zu ziehen. Durch Fairtrade sind die Bauern in der Lage, diesen Teufelskreis zu durchbrechen und ein selbstbestimmtes Leben ohne Armut zu führen. Denn der faire Handel ermöglicht ihnen den Zugang zum Markt und ein stabiles Einkommen durch langfristige, möglichst direkte Handelsbeziehungen.
 

Die Fairtrade-Standards

Um Teil des Fairtrade-Systems zu werden, müssen Kleinbauern sich zu Organisationen zusammenschließen, in denen sie demokratisch entscheiden und möglichst aktiv mitwirken. Nur so wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass sie ihre Produkte am Weltmarkt verkaufen können. Vorgaben für die Organisationen sind Transparenz und das Verbot jeglicher Art von Diskriminierung. Auf Plantagen sollen die Standards soziale Rechte und Sicherheit der Arbeiter fördern. So müssen bei Arbeitsbedingungen und Lohn gesetzliche Mindestanforderungen erfüllt sein sowie Tarifverhandlungen, Versammlungsfreiheit und Möglichkeiten zur Weiterbildung garantiert werden. Zusätzlich zum Mindestpreis für die Produkte gibt es eine Fairtrade-Prämie. Diese ermöglicht es den Produzentenorganisationen, gemeinsame Projekte wie den Bau von Schulen oder Trinkwasserbrunnen umzusetzen. Fairtrade gibt auch Umweltstandards vor. Der bioloische Anbau ist zwar nicht Bedingung, wird aber gefördert.
Die Fairtrade-Standards werden von den Fairtrade Labelling Organizations International (FLO; heute Fairtrade International) nach anerkannten internationalen Richtlinien entwickelt. In der Praxis sind alle wichtigen Akteure des Fairtrade-Systems mitbeteiligt, unter anderem Produzenten, Händler, Siegelorganisationen wie TransFair und unabhängige Experten.
 

Tipp von docFood:

Einen Überblick über den fairen Handel und die Arbeitsbedingungen der Bauern und Angestellten in Afrika, Asien und Lateinamerika bekommen Sie im 5-minütigen Film von FairTrade Deutschland, den Sie sich hier anschauen können: Global.Fair – Fairtrade verbindet Menschen

 Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: TransFair e. V. / Hartmut Fiebig
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Was bedeutet eigentlich „regional“?

Heimat und Regionalität – das sind derzeit Stichworte, die Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln besonders interessieren. Konsumenten legen zunehmend Wert auf regionale Produkte, wie aktuelle Studien zeigen. Mehr als 70 Prozent der Verbraucher kaufen gleich mehrmals im Monat regionale Lebensmittel – und das ganz bewusst.
So hat der Trend zu regional erzeugten Lebensmitteln das Einkaufsverhalten der Deutschen nach Ansicht bereits verändert: “Wir erleben derzeit eine beispiellose Renaissance des Regionalen”, kommentierte zuletzt noch Ilse Aigner, die vor wenigen Tagen ihr Amt als Bundeslandwirtschaftsministerin abgab und in die bayerische Landespolitik gewechselt ist. Der Handel hat darauf reagiert und seine Sortimente angepasst, wohl auch um die Kunden nicht an die zunehmend beliebten Wochenmärkte und Hofläden zu verlieren.
 

Klare Definition von Regionalität fehlt noch

Allerdings herrscht bei Verbrauchern noch beträchtliche Unsicherheit, was eigentlich genau ein „regionales“ lebensmittel ist. In einer von Aigners Minsiterium initiierten Befragung Anfang 2012 gab nur jeder Fünfte an, dass er sich über die Herkunft regionaler Lebensmittel gut informiert fühle. Eine klare Definition von Regionalität, beispielsweise durch Gütesiegel, fehlt. Diesbezüglich will das Bundeslandwirtschaftsministerium künftig Abhilfe schaffen. Mit der neuen Auszeichnung “Regionalfenster” versucht die Berliner Behörde bei der Regionalkennzeichnung Transparenz zu schaffen. Das Logo, das im ersten Halbjahr 2013 in bundesweit fünf Testregionen bei 150 Produkten in 20 Märkten ausprobiert wurde, soll Kunden auf einen Blick zeigen, wo die jeweiligen Nahrungsmittel verarbeitet wurden, um welche Region es sich handelt und dass die Hauptzutat komplett von dort stammt. Ab Anfang 2014 kann das Label auf breiter Ebene eingesetzt werden, erste Lizenznehmer sind laut Ministerium die Handelsketten Edeka, Rewe und Tegut.
 

Regionalität schafft Vertrauen und Vertrautheit

Ganz oben auf der regional geprägten Einkaufsliste stehen Umfragen zufolge Eier, Gemüse und Obst, aber auch Fleisch und Milchprodukte. “Regionalität schafft Identität”, heißt es dazu beim Deutschen Bauernverband. “Man verbindet das Produkt im Kopf mit dem Bild einer Landschaft. Und dann entsteht eine wohlige Vertrautheit zwischen Erzeuger und Verbraucher.” Damit sei der Einkauf dann auch gut für die Seele. Ohnehin sind Lebensmittelkäufe auch immer etwas sehr Emotionales, sagen Verbraucherschützer. “Die Leute wollen beim Essen nicht nur guten Geschmack, sondern auch ein gutes Gefühl.”
 
Bildquelle: www.oekolandbau.de / Copyright BLE / Dominic Menzler
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Abfälle bei Brot vermeiden

In Deutschland landet etwa jedes achte gekaufte Brot im Mülleimer. Das sind pro Person und Jahr rund zwölf Kilo. Noch nicht mit eingerechnet sind die Mengen an Backwaren, die von Bäckereien und Supermärkten entsorgt werden. Häufig schmeißen Verbraucher Brot weg, weil sie zu viel kaufen oder es falsch lagern. docFood sagt Ihnen, wie Sie Abfälle bei Brot vermeiden können.
Wenn Sie keinen Nachbarn haben, der Ihnen altbackenes Brot und Brötchen für seine Pferde, Schafe oder Schweine abnimmt, können Sie die Backwaren weiter verarbeiten. Besser ist natürlich, wenn das Brot erst gar nicht hart wird.
 

Tipps zu Einkauf und Lagerung von Brot

 

  • Kaufen Sie Sauerteigbrote, Brote mit einem hohen Anteil an Roggen oder Vollkorn. Sie bleiben am längsten frisch.
  • Kaufen Sie Brot am besten am Stück. Geschnittene Scheiben schimmeln schneller.
  • Wenn Sie beim Einkauf zu Brot vom Vortag greifen, vermeiden Sie Lebensmittelabfälle im Handel und zahlen gleichzeitig weniger.
  • Lagern Sie Brot und Brötchen bei Raumtemperatur, am besten in einem Behälter aus Ton oder Steingut oder in einem Brotkasten, in dem die Luft zirkulieren kann.
  • Stellen Sie angeschnittenes Brot mit der Schnittfläche nach unten, damit es langsamer austrocknet.
  • Wenn Sie Ihren Brotbehälter regelmäßig mit Essig auswischen, hilft das gegen Schimmelbildung.
  • Auch wenn viele etwas anderes gelernt haben: Lagern Sie Brot bloß nicht im Kühlschrank. Denn bei Temperaturen zwischen 0 und +7 °C verliert das Gebäck an meisten Feuchtigkeit und wird besonders schnell altbacken.
  • Wenn Sie zu viel eingekauft haben, können Sie frisches Brot und Brötchen einfrieren und etwa 3 Monate lang lagern. Brot benötigt bei Zimmertemperatur etwa fünf Stunden zum Auftauen. Gefrorene Brötchen können sie im Backofen in wenigen Minuten knusprig backen. Wenn Sie Brot in Scheiben einfrieren, lassen sich diese ganz einfach im Toaster auftauen.
  • Auch älteres Brot schmeckt wieder fast so gut wie frisches, wenn Sie es im Ofen kurz aufbacken (evtl. vorher mit etwas Wasser benetzen).

 

Tipp von docFood

Wenn Brot oder Brötchen schon richtig trocken sind, machen Sie doch einfach Croutons oder Semmelbrösel daraus. Tolle Rezepte finden Sie in der App der Initiative „Zu gut für die Tonne“ des BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz). Von süßem Brotpudding und Brotsalat über Semmelknödel bis Brotauflauf sind dort viele leckere Ideen für jeden Geschmack dabei.
Mehr Informationen zur Initiative unter www.zugutfuerdietonne.de
 
Bildquelle: www.oekolandbau.de / Copyright BLE / Thomas Stephan
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