Lachsfilet mit Äpfeln in Senfsahne

Zutaten für 4 Personen:
600 g Lachsfilet (ohne Haut)
10 g Butter
Salz, Pfeffer aus der Mühle
3 Äpfel
2 Stiele Dill
250 ml Schlagsahne
3 EL körniger Senf
 
Zubereitung:
1 Lachs waschen, trocken tupfen. Eventuell noch vorhandene Gräten mit einer Pinzette
herausziehen. Lachs in 4 Portionen schneiden. Backofen auf 180 °C vorheizen. Eine
ofenfeste Form ausbuttern, den Lachs mit Salz und Pfeffer würzen und hineinlegen.
2 Äpfel schälen, in dünne Spalten schneiden, dabei Stielansatz und Kerngehäuse entfernen.
Zwischen dem Lachs verteilen. Etwa die Hälfte der Dillspitzen abzupfen, auf Äpfeln und
Lachs verteilen.
3 Sahne und Senf glatt rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Senfsahne über Lachs und
Äpfel gießen, auf der zweiten Schiene von unten ca. 20 Minuten im Ofen überbacken.
Eventuell gegen Ende der Garzeit mit Alufolie abdecken. Herausnehmen und die restlichen
Dillspitzen darüberzupfen.
Dazu passen Stampfkartoffeln.
 
Quelle: Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse

Superfood auf Normalmaß reduziert: Acaí

Sie gehört zu den Vorzeigefrüchten der Superfood-Szene: Die Acaí-Beere. Doch Acaí-Fans sehen sich nun mit einer herben Enttäuschung konfrontiert. Die meisten vermeintlichen Wunderwirkungen der Superbeere sind wissenschaftlich nicht bewiesen. Offensichtlich kann sie weder Pfunde beim Abnehmen purzeln lassen, noch hält sie als Bestandteil von Anti-Aging Produkten den Alterungsprozess auf. Dass sie vor Arteriosklerose, Diabetes, Krebserkrankungen und Fettstoffwechsel- störungen schützt, ist ebenfalls nicht belegt.
In einem Beitrag zum Stand des Wissens über Acaí in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Ernährungs Umschau verweist Oecotrophologin Katharina Goerg die meisten behaupteten Wirkungen ins Reich des Spekulativen.
 

Wirkungen auf Gesundheit nicht bewiesen

Goerg kommt in ihrem Artikel zu dem Schluss: „Obwohl die Acaí-Beere und ihre Inhaltsstoffe wiederholt untersucht wurden, liegen derzeit keine belastbaren Ergebnisse zu gesundheitsfördernden oder sättigungsregulierenden Effekten durch den Konsum von Acaí-Produkten vor.“ Gleichzeitig bemängelt die Ernährungswissenschaftlerin die geringe Aussagekraft der meisten Untersuchungen, die über die Acaí-Beere vorliegen. Zwar ist der hohe Gehalt der Acaí-Beere an antioxidativen Substanzen wie Anthocyanen, Polyphenolen und Flavonoiden unbestritten – trotzdem, so Katharina Goerg, sticht der Gehalt der Acaí an diesen Substanzen nicht gegenüber anderen Früchten hervor. Traubensaft, Granatapfelsaft oder Schwarzkirschensaft z. B. enthalten ähnlich viele oder sogar mehr Antioxidantien. Auch wenn der antioxidative Schutzeffekt von Acaí -Beeren und -Produkten als erwiesen gilt, bewegt er sich also im Rahmen dessen, was ähnliche Früchte bieten.
 

Geschmack gewöhnungsbedürftig

Am Geschmack zumindest dürfte es nicht liegen, dass die Leute so verrückt auf die Acaí-Beere sind: Er wird als fettig, erdig und teilweise nussig beschrieben – für europäische Geschmacksnerven gewöhnungsbedürftig. Für den Erfolg der unscheinbaren Beeren dürften eher Oprah Winfrey und eine Reihe anderer Holywood-Promis verantwortlich sein, die fleißig PR für die Acaì – Beere machen. Die unscheinbare dunkelblaue Frucht sieht unserer Heidelbeere zum Verwechseln ähnlich. Wie sie hat auch die Açai im frischen Zustand einen  matten, weiß-grauen Schleier auf der Schale. Im Gegensatz zur Heidelbeere hat die Açai einen Kern. Der macht mengenmäßig den Hauptteil der Beere aus und ist nicht essbar. Die gesundheitsfördernden Substanzen stecken im umgebenden Fruchtfleisch und der Schale. Wenn die Acaí-Beere und Produkte daraus schon keine Wunder wirken, scheint ihr Konsum zumindest auch nicht zu schaden. Katharina Goerg hat recherchiert, dass viele Brasilianer bis zu zwei Liter frischen Acaí-Saft täglich trinken – und das offensichtlich ohne bekannte negative Folgen. Unverträglichkeiten bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten gegen Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Nierenerkrankungen könnten, so Goerg, nach dem derzeitigen Stand der Forschung allerdings nicht ausgeschlossen werden.
 

docFood rät

Die Ernährungsexpertin Angela Clausen von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen stellt kritisch fest: „ Die Evidenz für die angeblichen präventiven oder sogar heilenden Wirkungen der Superfoods ist eher bescheiden. Häufig werden kleine wissenschaftliche Meldungen aus Zell- oder Tierversuchen maßlos übertrieben und unzulässigerweise auf den Menschen übertragen. Gibt es tatsächlich Humanstudien, dann kranken diese oft an einer sehr kleinen Probandenzahl, fehlender Kontrollgruppe, unrealistisch hohen Dosierungen oder der Verwendung von nicht vergleichbaren, isolierten Inhaltsstoffen.“ Das trifft in vollem Umfang auch für die Acaíbeere zu. Zudem nutzen Hersteller und Vermarkter die Exclusivität der Beeren, die nur in Südamerika wachsen, gnadenlos aus. Açai-Produkte sind nicht nur extrem teuer(..15,00 bis 20,00 € z. B. für 100g Acaí Pulver sind ein stolzer Preis!). Es gibt darunter zudem viele minderwertige Produkte, deren Açaí-Anteil zu vernachlässigen oder gleich null ist. Deswegen unser Rat: Vergesst Acaì – esst Heidelbeeren. Die sind übrigens auch als Tiefkühlprodukt noch super. Sie schmecken besser, sind billiger, mindestens genauso gesund – und es gibt sie (zumindest im Sommer) in bio und regional.Einfach super!

Friedhelm Mühleib