Wie viel Energie brauchen wir?
Für alles, was unser Körper leistet, braucht er Energie, die wir ihm mit der Nahrung zuführen müssen. Selbst bei absoluter körperlicher Ruhe wird Energie für die Funktion der Organe verbraucht. Zusätzlich zu dieser als Grundumsatz bezeichneten Energiemenge brauchen wir Energie für alle körperlichen Aktivitäten und für die Wärmebildung während der Stoffwechselprozesse, die so genannte Thermogenese.
Jede Körperzelle benötigt ständig Energie, die wir ihm in Form von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß zur Verfügung stellen. Diese Nährstoffe werden im Stoffwechsel in Energie umgewandelt, sozusagen verbrannt. Die dabei als Wärme frei werdende Energie wird daher als Brennwert bezeichnet und in Kilokalorien (kcal) oder Kilojoule (kJ) angegeben.
Der Grundumsatz an Energie
Mit Grundumsatz wird der Energieverbrauch eines Menschen bei absoluter Ruhe, 12 Stunden nach der letzten Mahlzeit und bei 20 °C Raumtemperatur bezeichnet. Er beträgt bei Erwachsenen ungefähr eine Kilokalorie pro Kilo Körpergewicht in der Stunde. Bei einem Gewicht von 70 Kilo sind es also rund 1.700 kcal am Tag. Der Grundumsatz hängt eng mit der fettfreien Körpermasse zusammen, vor allem mit der Menge an Muskelgewebe. Wer regelmäßig Sport treibt und daher mehr Muskelmasse hat als Sportmuffel, verbraucht auch abends auf der Couch mehr Energie. Weil die fettfreie Körpermasse mit steigendem Alter abnimmt, haben ältere Menschen einen niedrigeren Grundumsatz als junge.
Der Arbeitsumsatz und die Thermogenese
Zum Arbeitsumsatz tragen alle körperlichen Aktivitäten bei, die wir am Tag verrichten. Hier gibt es große Unterschiede, wieviel Energie ein Mensch verbraucht. Abhängig von der Art des Berufes und den Freizeitaktivitäten können es zum Beispiel bei einer 30-jährigen Frau 1.900 oder 2.900 kcal pro Tag sein.
Wenn wir gegessen haben, wird die Nahrung in ihre Bausteine zerlegt, die dann den Körperzellen zur Verfügung gestellt werden können. Bei diesen Stoffwechselprozessen erhöht sich der Energieumsatz bei einer gemischten Ernährung um bis zu etwa 10 %.
Darüber hinaus erhöht sich der Energieverbrauch bei kalten Temperaturen, durch Stress oder Fieber sowie in Schwangerschaft, Stillzeit und während der Wachstumsphase.
Tipp von Doc Food
Wenn Sie Ihren Energiebedarf einschätzen möchten, geben Ihnen die Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Orientierung. Bei den Werten für Personen mit leichter körperlicher Tätigkeit ist hier zum Beispiel schon eine Pauschale für Sport und Hobbies berücksichtigt. In der Praxis sollten Sie aber in erster Linie Ihr Gewicht im Auge behalten, um einzuschätzen, ob Sie so viel Energie verbrauchen wie Sie aufnehmen. Oder wie es die DGE schreibt: „Entscheidender Kontrollparameter ist das aktuelle Körpergewicht.“
Richtwerte für die durchschnittliche Energiezufuhr bei Personen unterschiedlichen Alters in Abhängigkeit vom Grundumsatz und steigender körperlicher Aktivität
Bildquelle: Jörg Sabel / pixelio.de
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