Bahn frei fürs Osterei

Ostern ist (auch) das Fest der Eier – ganz gleich in welcher Form. Selten werden so viele Eier gegessen wie zur Osterzeit.Da stellt sich schon mal die Frage, wieviel Eier man täglich eigentlich essen darf. Da beruhigt es doch sehr, wenn Dr. Helmut Oberritter, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) all jenen, die jetzt gerne ein paar Eier mehr essen, die gesundheitlichen Ängste nimmt: Bahn frei fürs Osterei – die Obergrenze für Eier ist gefallen.
 
Die Deutschen essen gerne Eier,“ stellt Oberritter fest und empfiehlt: „Auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse kann derzeit keine Obergrenze für den Verzehr von Eiern abgeleitet werden.“
 
Eier sind wertvolle Lebensmittel
„Eier können, maßvoll genossen, den Speiseplan ergänzen und Bestandteil einer vollwertigen Ernährung sein. Wenn gesunde Menschen – gerade jetzt zur Osterzeit – mehrere Eier verzehren, ist das durchaus akzeptabel“ so Oberritter weiter zur Bedeutung von Eiern für unsere Ernährung. Die Bonner Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) stimmt das Loblied auf die Eier in einer aktuellen Pressemeldung in noch höheren Tönen an: „Eier gehören zu den hochwertigsten Lebensmitteln überhaupt. Sie sind vor allem hervorragende Eiweißlieferanten. Das Eiweiß oder Protein aus dem Ei besitzt exakt die Zusammensetzung, die der menschliche Körper optimal verwerten kann. Der Fachmann spricht dabei von einer hohen biologischen Wertigkeit. Das Ei lässt sich nicht nur vielfältig zum Kochen und Backen nutzen, es liefert neben dem Eiweiß alle wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Mit einer Ausnahme: Das Ei enthält kein Vitamin C. Ansonsten ist die Liste der Vitamine im Ei recht lang; allen voran ist das Vitamin A ein wichtiger Bestandteil.“ Fazit der Behörde, die im Auftrag des Bundesministers für Landwirtschaft handelt: „Eier liegen im Trend – und das zu Recht.“
 
Augen auf beim Eierkauf
Was weder BLE noch DGE erwähnen, ist die Frage nach dem richtigen Einkauf: Beim Einkauf sollten sich kritische Verbraucher durchaus Gedanken über Qualität, Herkunft der Eier sowie Haltungsform der Hühner machen. Hier rät das Nachhaltigkeitsportal Utopia:
● Nach Möglichkeit grundsätzlich Bio-Eier kaufen ● Wenn die nicht verfügbar sind, sind Freilandeier die zweitbeste Alternative ● Eier aus Boden- oder Käfighaltung sollten tabu sein. ● Auch bei verarbeiteten Produkten auf das grüne EU-Bio-Siegel achten ● Billig-Eier meiden.
Ob die Eier aus Bio- oder wenigstens Freiland-Haltung stammen, kann jeder am Eier-Code  erkennen, der über Herkunftsland und Haltungsform informiert. Das Kürzel des Produktionslandes zeigt, aus welchem EU-Land das Ei kommt. Dabei steht DE für Deutschland (AT = Österreich, IT = Italien, NL = Niederlande usw.) Für die Haltungsform gibt es vier Kategorien:
● 0= Ökologische Erzeugung („Bio-Eier“)  ● 1 = Freilandhaltung („Freilandeier“) ●2 = Bodenhaltung ●3 = Käfighaltung.
Ein Ei mit dem Stempel „0-DE-1234567“ wäre also ein Bio-Ei aus Deutschland. Der mehrstellige Code am Ende (im Beispiel: „1234567“) verrät, aus welchem Bundesland und von welchem Produzenten die Eier stammen. Digitale Helfer wie die iPhone-App Eiercode oder die Webseite was-steht-auf-dem-ei.de helfen, den Code leichter zu verstehen. Wer mehr über die Haltungsformen wissen möchte, findet bei Utopia ebenfalls detaillierte Informationen.
 
docFood meint
Bei allem berechtigten Lob für das Ei vergisst die BLE, zu deren Aufgaben auch die Absatzförderung für Produkte aus der Landwirtschaft durch Information und Aufklärung gehört, dass speziell das Eigelb sehr cholesterin- und fettreich ist. Die Zeiten, in denen Eier deswegen verteufelt wurden, sind glücklicherweise vorbei. Wer an einer Fettstoffwechselkrankheit leidet, sollte es allerdings mit den Eiern nicht übertreiben. Beim Kauf von gefärbten Ostereiern ist übrigens zu beachten, dass die im Handel nicht deklariert werden müssen und deshalb häufig aus Käfighaltung stammen. Die Alternative: Frische Bio-Eier (Eiercode 0) kaufen und mit Naturfarben selber färben. DocFood wünscht ein buntes und frohes Osterfest.

Redaktion

Zahl der Woche: 220 Millionen Schokohasen

In diesem Jahr werden nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) in Deutschland ca. 220 Millionen Schokohasen produziert.  Gegenüber dem Vorjahr (202 Mio. Schoko-Osterhasen) ist dies ein deutlicher Anstieg. Hauptgrund hierfür ist neben der gestiegenen Nachfrage im Inland der Anstieg der Exporte. Ganz weit vorn in der Verbrauchergunst liegen neben den Hasen selbstverständlich die Schoko-Eier, die in keinem Osternest fehlen dürfen.

Trend geht zum Zweithasen

Dabei ist die Liebe der Deutschen zum „Klassiker“ – dem Osterhasen aus Vollmilchschokolade – wohl unerschütterlich. Er ist nach wie vor am meisten gefragt. Aber auch Osterhasen aus zartbitterer oder weißer Schokolade und Dekofiguren wie kleine Lämmer oder Küken aus Schokolade liegen im Trend. 99 Mio. der hierzulande produzierten Schoko-Hasen (45 %) gehen ins Ausland, vor allem in die europäischen Partnerländer, aber auch in die USA, nach Osteuropa und nach Australien. In Deutschland verbleiben rund 121 Mio. Stück (55 %). So kommen auf jeden Verbraucher vom Baby bis zum Greis knapp eineinhalb Hasen
 

Schokohasen – nachhaltig süß

Immer mehr süße Osterprodukte enthalten Kakao, der nachhaltig hergestellt wird. Ein verantwortungsvoller und schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen ist der deutschen Süßwarenindustrie sehr wichtig, um die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu erhalten und durch eine Steigerung der Erntemengen den weltweit steigenden Kakaobedarf auch in Zukunft decken zu können. Die Professionalisierung des Kakaoanbaus und eine damit einhergehende Verbesserung der Lebensverhältnisse von Millionen Kakaobäuerinnen und -bauern und ihren Kindern, insbesondere in Westafrika, stehen dabei im Vordergrund. Im Jahr 2017 lag der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren bei 55 %. Bei der ersten Erhebung des BDSI im Jahr 2011 lag dieser Anteil bei ca. 3 %. Die deutsche Süßwarenindustrie engagiert sich intensiv im Forum Nachhaltiger Kakao, einer gemeinsamen Initiative der Bundesregierung, des deutschen Lebensmittelhandels und der Zivilgesellschaft. Das Forum setzt sich für eine Verbesserung der Produktionsbedingungen und Lebensverhältnisse von Millionen von Kakaobauern und ihren Familien ein.

Tipp von docFood

Der durchschnittliche Schokohase bringt 100 Gramm und damit um die 600 Kalorien auf die Waage. Gefüllte Exemplare bringen es sogar leicht auf 800 Kalorien. Ein gut gefülltes Osternest mit einem Hasengelege aus Schoko-, Nougat, Krokant- und sonstigen Eiern kann locker zwischen 2000 und 3000 süßen Kalorien enthalten. Bedenkt man, dass kleine Naschkatzen (..und -kater) möglichst weniger als 10% ihres täglichen Energiebedarf mit Süßigkeiten decken sollten, dürfte der Schokohase am Ostersonntag höchstens die Ohren verlieren. Was tun? Das Früchtenest ist nur aus Elternsicht eine Alternative. Tipp: Erstens: Wenigstens am Ostersonntag Nachsicht üben. Man will ja kein Spaßverderber sein. Zweitens: Nest mit Minihäschen und Mini-Schoko-Ostereiern bestücken. Die werden dann plötzlich vom Eierdiebe gestohlen und am Ostermontag nochmal gesucht. Oder fällt den docFood-Lesern was Besseres ein?

  Redaktion docFood

Infos zur Nachhaltigkeitsinitiative im Kakaosektor  auf der Website des BDSI.
Forum Nachhaltiger Kakao: www.kakaoforum.de