Salz: Billig ist am besten

Fleur de Sel aus Ibiza, rosa Kristalle vom Himalaya, Blausalz aus dem Iran – teure Speisesalze werben oft mit wundersamen Versprechen. Doch zu stolzen Preisen bis zu 6,65 Euro pro 100 Gramm bieten viele nicht mehr als einfaches Haushaltssalz, das bei gleicher Menge nur 4 Cent kostet. Einige Exoten fallen sogar mit der Note „Mangelhaft“ durch. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test, für die sie 36 Speisesalze geprüft hat.
Besondere Salze kosten zum Teil mehr als hundertmal so viel wie einfaches Speisesalz. Für die günstigen spricht neben dem Preis auch das Testergebnis. 15 der 21 einfachen Siede- und Meersalze schneiden insgesamt „gut“ ab, bei den Besonderheiten nur 4 von 15. Ob rosa aus Pakistan, blau aus dem Iran oder weiß aus Niedersachsen, ob unter Tage oder am Meer gewonnen: Die 36 Salze im Test unterscheiden sich chemisch wenig voneinander. Sie bestehen zu 93 bis 99,9 Prozent aus Kochsalz. Der Rest sind überwiegend schwerlösliche Verbindungen der Elemente Kalzium und Magnesium. Manche Anbieter werben mit besonders vielen Elementen, was die Tester entlarven: Im Sal de Ibiza fanden sie nur einen Bruchteil der verheißenen „80 Mineralien und Spurenelemente“, auch im Kristallsalz Himalaya konnten keine 84 Elemente nachgewiesen werden.
15 der Salze sind angereichert – mit Jod und Fluorid oder nur mit Jod. Nach Ansicht der Stiftung Warentest ist die Aufnahme beider Zusätze über das Speisesalz für die meisten Menschen in Deutschland sinnvoll. Der ausführliche Test Speisesalz erscheint in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test (ab 27.09.2013 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/salz abrufbar.
 

Tipp von docFood:

Wer keinen Wert auf besondere Effekte legt, ist mit den Alltagssalzen von Aldi Süd, Edeka, Lidl und Penny (alle zum Preis von ca. 4 Cent pro 100 g) nach den Untersuchungsergebnissen der Stiftung Warentest bestens bedient.
Quelle (Text und Bild): Stiftung Warentest
[spacer size=”40″]

Fruchtsaft: Flüssiges Obst und Gemüse

Fruchtsaft ist nicht nur lecker, sondern enthält alle Inhaltsstoffe, die auch das Obst und Gemüse, aus dem sie gewonnen werden, so wertvoll macht. Daher zählt zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ein Glas Fruchtsaft als eine Portion Obst und Gemüse. Wer die Empfehlung, fünf Mal am Tag Obst und Gemüse zu essen, täglich umsetzen will, ist mit dieser Erleichterung dem Ziel schon ein Schritt näher.
Aber es ist nicht alles Saft, was auf den ersten Blick so aussieht. Und nicht jeder Saft kommt frisch gepresst in die Flasche oder den Karton.
 

Fruchtsaft ist Frucht pur

In Fruchtsaftgetränken müssen zwischen 6 % und 30  % Fruchtsaft enthalten sein. In Fruchtnektar stecken neben Wasser und Zucker 25 bis 50 % Frucht. Im Gegensatz dazu bestehen Frucht- und Gemüsesaft zu 100 Prozent aus ihren Ausgangsprodukten. Dies kann aber auch heißen, dass der Saft aus Konzentrat und Wasser hergestellt wurde. Wenn Sie sicher sein wollen, dass der Saft wirklich frisch gepresst wurde, achten Sie auf die Bezeichnung „Direktsaft“. Dieser wird nach dem Pressen nur noch kurz pasteurisiert, also schonend erhitzt, damit die Gärung verhindert wird. Damit bleiben die ursprünglichen Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe aus dem Obst und Gemüse weitestgehend erhalten, aber auch die Farbe und der Geschmack. Farb-, Konservierungsstoffe oder sonstigen chemischen Zusätze haben in Fruchtsäften nichts zu suchen, daher sind sie wirklich Frucht pur.
 

Was steckt drin im Saft?

Welche Wirkstoffe die Säfte liefern, hängt natürlich davon ab, aus welchen Ausgangsprodukten sie gepresst wurden. Generell kann man aber sagen, dass Säfte gute Lieferanten für B-Vitamine, Vitamin C und ß-Carotin sowie die Mineralstoffe Kalzium, Kalium und Magnesium sind. Die B-Vitamine erfüllen wichtige Funktionen im gesamten Stoffwechsel und ß-Carotin ist als Vorstufe von Vitamin A unentbehrlich für den Sehvorgang. Vitamin C stärkt das Immunsystem und fördert außerdem die Eisenaufnahme aus Lebensmitteln. Daher ist ein Glas leckerer Saft zum Vollkornbrot oder Gemüsegericht eine ideale Kombination, damit unser Körper das pflanzliche Eisen gut verwerten kann. Kalzium stärkt Knochen und Zähne, Kalium reguliert den Wasserhaushalt des Körpers und Magnesium ist wichtig für die Muskelkontraktion. Wertvoll machen Fruchtsäfte auch die in großen Mengen enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe, die viele vorteilhafte Wirkungen auf den Organismus haben. Nicht zu vergessen ist allerdings, dass Fruchtsaft viele Kohlenhydrate in Form von Zucker und damit Energie liefert, und daher nicht zum Durstlöschen geeignet ist.
 

Tipp von docFood

Damit die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben, sollten Sie Fruchtsäfte nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von drei Tagen trinken. Ungeöffnet können Sie die Säfte problemlos bei Zimmertemperatur lagern.
Viele Informationen rund um Fruchtsaft finden Sie auch auf den Internetseiten des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie unter www.fruchtsaft.net.
 
Bildquelle: Marianne J.  / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Vitamine: Lebenswichtige Helfer

Kaum ein anderer Begriff aus dem Bereich Ernährung wird mit so vielen Ansprüchen und Erwartungen verbunden wie die „Vitamine“. Sie stehen für Gesundheit, Energie, Aktivität und Spannkraft; sie sollen für gute Laune und Konzentration sorgen und Krankheiten vorbeugen oder bekämpfen. Erwarten wir zu viel? Vermutlich – eines ist jedoch klar: Genau wie die Mineralstoffe gehören Vitamine zu den Wirkstoffen, ohne die wir nicht leben können, und die wir daher regelmäßig mit der Nahrung aufnehmen müssen.
Chemisch betrachtet handelt es sich bei den Vitaminen um völlig unterschiedliche Verbindungen, die untereinander kaum Ähnlichkeiten oder Verwandtschaft erkennen lassen. In ihrer Wirkung sind sie sich jedoch ähnlich: Sie alle vermitteln als Steuer- und Regelsubstanzen wichtige chemische Stoffwechselreaktionen in unserem Körper.
 

Fett- und wasserlösliche Vitamine

Die 13 bekannten Vitamine lassen sich in fettlösliche und den wasserlösliche Vetreter einteilen. Weil die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K mit fetthaltigen Nahrungsmitteln aufgenommen werden und in unseren Fettdepots gespeichert werden, müssen wir sie nicht täglich aufnehmen. Die wasserlöslichen Vitamine, zu denen verschiedene Vertreter der B-Vitamine und das allgemein bekannte Vitamin C gehören, müssen dagegen täglich in unserer Nahrung enthalten sein. Eine Sonderrolle nimmt das Vitamin D ein: Es kann vom menschlichen Organismus selbst gebildet werden.
 

Kein Vitaminmangel bei ausgewogenem Speiseplan

Aufgrund des vielfältigen Lebensmittelangebotes gibt es in Deutschland heute grundsätzlich keinen Mangel an lebenswichtigen Vitaminen mehr. Wer seinen Speiseplan abwechslungsreich und ausgewogen gestaltet, der ist in der Regel gut mit allen Nährstoffen versorgt, die er braucht. Der individuelle Bedarf an Vitaminen hängt jedoch von vielerlei Faktoren ab. So kann es zum Beispiel bei Krankheit, Medikamenteneinnahme, in der Schwangerschaft oder im fortgeschrittenen Alter unter Umständen zu einer Unterversorgung mit einigen Vitaminen kommen. Ob in diesem Fall eine Nahrungsergänzung mit Vitaminpräparaten sinnvoll ist, kann generell nicht beantwortet werden. Im Gegensatz wird aber von einer unüberlegt hohen Einnahme solcher Mittel dringend abgeraten, da – besonders bei den fettlöslichen Vitaminen – eine Überdosierung erhebliche Gesundheitsrisiken birgt.
 

Tipp von Doc Food:

Übrigens enthält auch Fruchtsaft, besonders wenn er frisch gepresst ist, alle Vitamine, die auch im Obst und Gemüse vorkommen, aus denen er hergestellt wurde. Mixen Sie sich doch einmal einen leckeren Vitamincocktail!
Bildquelle: Rolf Handke / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Mineralstoffe: Unentbehrlich für den Organismus

Neben den Hauptnährstoffen Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette braucht unser Organismus noch etliche Wirkstoffe, um perfekt funktionieren zu können. Eine Gruppe davon sind die Mineralstoffe. Sie werden als Bau- oder Reglerstoffe im ganzen Körper benötigt, zum Beispiel in Knochen und Zähnen oder für die Funktion von Nervenzellen oder Hormonen.
Ihren Ursprung haben die Mineralstoffe in der toten Materie der Erde. Die Lebewesen, zum Beispiel die Pflanzen, nehmen die unentbehrlichen Stoffe aus dem Boden auf. Der Mensch wiederum erhält die Mineralstoffe über seine Lebensmittel.
 

Mineralstoffe sind Bau- und Reglerstoffe

Die meisten Mineralstoffe haben eine Doppelfunktion und wirken gleichermaßen als Bau- und Reglerstoffe. So ist zum Beispiel Calcium ein wichtiger Bestandteil unseres Skeletts und wird daher ständig benötigt, um Knochen und Zähne – im Zusammenspiel mit Vitamin D – aufzubauen und zu erhalten. Bei Bedarf kann das Calcium aber auch freigesetzt werden, um seine Aufgaben bei der Blutgerinnung, bei der Nervenfunktion oder in verschiedenen Organen zu übernehmen. Auch Magnesium wird zu einem Großteil für den Aufbau der Knochensubstanz verwendet, spielt aber ebenfalls eine tragende Rolle im Energiestoffwechsel und bei Enzym- und Muskelfunktionen. Der Dritte im Bunde der Knochen-Baustoffe ist der Mineralstoff Phosphor, der seine Qualitäten parallel auch im Stoffwechselgeschehen beweist.
 

Auch Spurenelemente dürfen nicht fehlen

Neben den oben genannten sowie weiteren Mineralstoffen, die einen recht großen Anteil unserer Körpersubstanz ausmachen – daher auch Mengenelemente genannt – kommen die ebenfalls zu den Mineralstoffen gehörenden Spurenelemente in sehr geringen Mengen vor. Nichtsdestotrotz dürfen sie nicht fehlen, damit unser Organismus rund läuft. Zum Beispiel ist Eisen unabdingbar für den Sauerstofftransport im Blut. Jod braucht die Schilddrüse zur Bildung wichtiger Hormone. Und Zink unterstützt die Wundheilung und das Immunsystem.
 

Tipp von Doc Food:

Mit einer vielseitigen und ausgewogenen Ernährungsweise ist es für gesunde Menschen – auch ohne die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln – ein Leichtes, alle vom Körper benötigten Mineralstoffe in ausreichender Menge aufzunehmen.
Bildquelle: Daniel Rennen / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Achtsamkeit: die Kunst, bewusst zu essen

Achtsamkeit ist die Kunst, bewusst zu leben. Genau das tun wir in der Regel nicht: Die Regel ist stattdessen, das wir etwas tun, und dabei schon an völlig andere Dinge denken. Wir essen, während wir fernsehen, beim Joggen beschäftigt uns der Gedanke ans Büro. Während wir eine Sache am Schreibtisch erledigen, erdrückt uns die Last dessen, was danach noch alles getan werden muss.
Ziel der Achtsamkeitspraxis ist es, aus diesem „Autopilotenmodus“ heraus zu kommen und das Bewusstsein wieder in den gegenwärtigen Augenblick zu holen und mit der aktuellen Tätigkeit in Übereinstimmung zu bringen – also z. B. beim Essen mit „Leib und Seele“ dabei zu sein. Das ist angesichts der menschlichen Neigung zu Selbstvergessenheit und gedanklichem Abschweifen schwerer, als man denken mag. Es erfordert Geduld und beständiges Sich-wieder-Besinnen. Die zentrale therapeutische Idee dahinter ist, dass der Autopilotenmodus flexibles und situativ angemessenes Handeln erschwert, da er automatisierte und starre Verarbeitungs- und Reaktionsmuster begünstigt – auch und ganz besonders beim Essen.
 

Schalten Sie den Autopiloten ab!

Essen im Autopiloten-Modus ist eher die Regel als die Ausnahme – und ist ein Paradebeispiel für das Gegenteil von Achtsamkeit – für Achtlosigkeit. Achtlos essen, das kennt jeder. Es ist das, was wir beständig tun. Nahrung sehen, greifen und hineinschlingen- ganz nach dem Gier- und Lustprinzip. Der Überfluss macht‘s möglich: Essen ist immer und überall verfügbar und permanent in Reichweite. Das verführt zu Snacking, Nibbling, zum kleinen Bissen zwischendurch, zu achtlosem Essen – mit den bekannten Folgen. Beständig suggeriert uns der Autopilot: Greif doch zu, wenn’s Dir schmeckt. So ist Übergewicht aus Sicht der Achtsamkeit in erster Linie die Folge von achtlosem Essen:
Warum ist es so schwer, den Autopiloten beim Essen im Sinne von mehr Achtsamkeit abzuschalten? Weil man sich dazu sich im Grunde vom bisherigen Ernährungsverhalten und den bestehenden Vorstellungen und Regeln zur Ernährung trennen muss. Das wird durch eine kleine Geschichte anschaulich, die die amerikanische Autorin Susan Albers in ihrem Buch „Essen, trinken, achtsam genießen.“ erzählt: Zu einem japanischen Meister kam ein Professor, der etwas über Zen wissen wollte. Der Professor erzählte dem Meister gleich zu Beginn des Treffens, was er schon alles über Zen gelesen hatte. Der Meister hörte zu und begann, dem Besucher Tee einzugießen. Er goss, bis die Tasse voll war, hörte dann aber nicht auf. Der Professor sah, wie die Tasse überlief und rief: „Sie ist übervoll! Es geht nichts mehr hinein!“ – „Wie diese Tasse“, sagte der Meister, „bist du angefüllt mit deinen eigenen Meinungen und Spekulationen. Wie soll ich dir Zen zeigen, wenn du nicht vorher deine Tasse leer machst?“
 

Tipp von Doc Food:

Fangen Sie langsam mit mehr Achtsamkeit an und versuchen Sie schrittweise, Essen und Leben bewusster wahrzunehmen.
Bildquelle: C/L / photocase.de
[spacer size=”40″]

Ein bisschen Achtsamkeit ist zu wenig

Ein neues Schlagwort macht die Runde: Achtsamkeit. Sie wird gepriesen als Wundermittel zum Erreichen von innerem und äußerem Gleichgewicht. So soll der Mensch durch Achtsamkeit nicht nur von den Folgen von Stress und Überforderung genesen. Achtsam essen soll auch von Übergewicht erlösen und vor Fehlernährung bewahren.
Das Paradoxe daran: Achtsames essen kann tatsächlich ein Weg aus der Ernährungsfalle sein – doch während immer mehr darüber geschrieben und geredet wird, desto weniger wird der Begriff verstanden. So stößt man verbreitet auf die Meinung: Ein bisschen Achtsamkeit – das tut sicher gut und kann doch nicht so schwer sein. Hier liegt das Problem. Ein bisschen Achtsamkeit funktioniert nicht – zumindest dort nicht, wo sie als therapeutisches Instrument zum Zuge kommen soll – ganz gleich ob es zur Erlangung des inneren oder äußeren Gleichgewichts eingesetzt werden soll.
 

Achtsamkeit als Weg zum Gleichgewicht

Das Prinzip hört sich ganz einfach und plausibel an: Es ist nicht die Torte, die dick macht, es ist die Seele. Inneres Ungleichgewicht führt häufig zu äußerem Übergewicht. Achtsamkeit ist der Weg zurück zum inneren Gleichgewicht. Wer seine Achtsamkeit systematisch schult, kann schädliche Essmuster dauerhaft durchbrechen und den Autopiloten, der uns wie ferngesteuert zur Gabel greifen lässt, ausschalten. Sie ist der Königsweg, um die Signale des Körpers wieder wahrzunehmen, mit dem zu-viel-essen aufzuhören und nur noch so viel zu essen, wie der Körper wirklich braucht. Das ist eine schöne Theorie, die einen Haken hat: Wie is(s)t man achtsam im persönlichen Ernährungsalltag? Achtsamkeit ist ein Zustand, der sich nur schwer operationalisieren und kognitiv erklären lässt. Achtsamkeit lässt sich nicht mal eben wie Frühsport oder eine Yogaübung in den gewohnten Alltag schieben. Wer montags kein Fleisch isst, ist deswegen noch kein Vegetarier – wer ab und an mal ein Stündchen achtsam ist, beherrscht noch nicht das Prinzip der Achtsamkeit.
 

Achtsamkeit erfordert Aufmerksamkeit

Achtsamkeit ist eine Geisteshaltung, eine Lebensphilosophie, die konsequent erarbeitet werden muss. Die wenigsten schaffen das ohne die Hilfe eines Therapeuten oder geübten Lehrers, und bis man dahin kommt, braucht es in der Regel eine Menge Zeit. Wer das Prinzip schließlich verinnerlicht hat, für den ist tatsächlich auch achtsam essen ein Kinderspiel. Damit wird das Problem deutlich: Die meisten nehmen Achtsamkeit als ein Rezept wie viele andere wahr – als eine Art Diät, und wundern sich, wenn das nicht funktioniert. Achtsamkeit ist deswegen so schwer zu erklären und zu vermitteln, weil sie mit Prinzipien verbunden ist, die der Lebensweise des modernen Menschen der rationalen Wissensgesellschaft und der Internetzeit fast diametral entgegengesetzt sind. Die Wurzeln der Achtsamkeit als Lebenshaltung liegen im Buddhismus. Dort hat sie einen zentralen Stellenwert. Achtsam sein bedeutet, ganz in der Gegenwart, im Hier und Jetzt und bei sich selbst zu sein. Es bedeutet, sich seiner Gefühle, Gedanken und Handlungen in jedem Augenblick voll bewusst zu sein. Buddhisten üben sich in Achtsamkeit vornehmlich durch Meditation. Buddhistische Meister betonen die Wichtigkeit, Achtsamkeit zu einer das ganze Leben prägenden und durchdringenden Geisteshaltung zu machen, die sich auf vier existentielle Bereiche bezieht: den Körper, die Empfindungen, den Geist und die Geistobjekte. Im Gegensatz dazu ist unser modernes westliches Leben durch Hektik, Information Overload, Multitasking, Wissensflut und zahllose weitere Überforderungen geprägt.
 

Tipp von Doc Food:

Achtsam essen lässt sich kaum durch Lesen lernen. Inzwischen gibt es immer mehr Kursangebote zum Erlernen von Achtsamkeit. Wer achtsamer leben und essen möchte, ist in einem solchen Kurs auf einem guten Weg.
Bildquelle: Francesca Schellhaas / photocase.com
[spacer size=”40″]

Typ-2-Diabetes: Eine Wohlstandskrankheit

Die Mehrheit der Diabetiker leidet an Diabetes Typ 2, bei dem das Hormon Insulin nicht ausreichend wirken kann, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Typ-2-Diabetes kommt schleichend und ist nicht heilbar. Wenn Risiko-Kandidaten allerdings frühzeitig die Ursachen bekämpfen und ihren Lebensstil ändern, ist häufig ein beschwerdefreies Leben auch ohne Tabletten oder Insulinspritzen möglich.
Diabetes ist eine Plage der Wohlstandsgesellschaft. Wer sich über Jahre und Jahrzehnte falsch ernährt, zu wenig bewegt und dabei immer mehr überflüssige Pfunde ansammelt, wird zum typischen Kandidaten für Diabetes.
 

Was sind die Ursachen für Typ-2-Diabetes?

Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetikern produziert die Bauchspeicheldrüse von Typ-2-Diabetikern noch Insulin. Es kann allerdings nicht richtig wirken. Diese so genannte Insulinresistenz kann zum Beispiel entstehen, wenn der Patient übergewichtig ist und daher zu viele Fettzellen hat. Etwa 80 % der Typ-2-Diabetiker bringen zu viel Gewicht auf die Waage. Obwohl viele Stoffwechselprozesse und Faktoren, die zum Ausbruch der Zuckerkrankheit führen, wissenschaftlich noch nicht im Detail geklärt sind, besteht kein Zweifel daran, dass Übergewicht und Bewegungsmangel die entscheidenden Auslöser für Typ-2-Diabetes sind. Es spielen aber auch genetische Faktoren eine Rolle: Kinder von Typ-2-Diabetikern haben ein rund 40-prozentiges Risiko, ebenfalls im Lauf ihres Lebens zuckerkrank zu werden. Allerdings wird nicht der Diabetes selbst vererbt, sondern die Anfälligkeit dafür.
 

Was tun bei genetischer Diabetes-Veranlagung?

Trotz genetischer Veranlagung muss ein Mensch aber noch nicht zum Diabetiker werden. Zum Ausbruch kommt die Krankheit, wenn die Auslöser wirksam werden. Anders als früher leiden heute nicht nur ältere Menschen an Diabetes-Typ-2, da starkes Übergewicht und mangelnde Bewegung in jungen Jahren weit verbreitet sind. Daher sind auch zunehmend 30- bis 40-Jährige und sogar Kinder und Jugendliche betroffen. Weil der erhöhte Blutzuckerspiegel langfristig Blutgefäße und Nerven schädigt sowie zahlreiche Folgeerkrankungen hervorruft, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche oder Netzhautschäden, ist es wichtig, den Diabetes schon in fühem Stadium zu erkennen und zu behandeln. Häufig genügt beim Typ-2-Diabetes schon eine Gewichtsabnahme, kombiniert mit einer ausgewogenen Ernährung. In späteren Stadien ist die Einnahme von Tabletten oder das Spritzen von Insulin unumgänglich.
 

Tipp von Doc Food:

Ab dem 35. Lebensjahr sollten Sie Ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüfen lassen, damit ein möglicher Diabetes früh erkannt wird. Orientierung bietet auch der Test der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS): Anhand von 8 Fragen können Sie Ihr Risiko einschätzen, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
Bildquelle: Viktor Stolarski / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Kohlenhydrate: Brennstoff für den Körper

Wenn wir von Zucker reden, dann meinen wir eigentlich immer die weißen Kristalle, mit denen wir uns den Kaffee und viele andere Getränke und Speisen versüßen. Anders die Ernährungsexperten. Sie bezeichnen die ganze Gruppe der so genannten Kohlenhydrate mit dem Sammelnamen „die Zucker“, und darunter gibt es nun einige, die gar nicht mehr süß schmecken, zum Beispiel Stärke und Zellulose.
Unter den Nährstoffen sind die Kohlenhydrate mengenmäßig die wichtigsten Energielieferanten. Kohlenhydrate sind wesentlicher Bestandteil der Pflanzen und kommen daher in allen pflanzlichen Nahrungsmitteln in unterschiedlicher Form vor, und zwar als Zucker, Stärke und Zellulose. Sie haben in unserem Stoffwechsel die Aufgabe, schnelle Energie zu liefern.
 

Kohlenhydrate liefern Energie

Der Zucker, speziell der Einfachzucker Glukose (auch Traubenzucker genannt), ist der wichtigste Brennstoff für die Energiegewinnung unseres Körpers. Die Glukose wird im Blut gelöst und bis in den letzten Winkel unseres Körpers, bis zur letzten Zelle transportiert, überall dorthin, wo Energie gebraucht wird. Dort wird die Glukose dann regelrecht „verbrannt“. Aus unserem Magen und Darm werden nur Einfachzucker in den Körper aufgenommen. Alle Kohlenhydrate, die noch aus mehreren Bausteinen bestehen, werden im Rahmen der Verdauung durch bestimmte Enzyme in Einfachzucker zerlegt.
 

Zucker hat viele Namen

Die Sammelbezeichnung „Kohlenhydrate“ kommt zustande, weil der süße Zucker, die Stärke und die Zellulose aus den gleichen chemischen Grundbausteinen bestehen. Während der Haushaltszucker nur aus zwei dieser Grundbausteine zusammen gesetzt ist, bestehen Stärke und Zellulose aus Hunderten oder auch Tausenden dieser chemischen Bausteine.
Auch für die „süßen“ Zucker gibt es viele Namen, je nachdem, aus welchen und wie vielen Grundbausteinen der jeweilige Stoff besteht. Wenn auf den Inhaltsangaben von Lebensmitteln zu lesen steht: mit Glukose, Maltose, Dextrose, Fruktose oder Saccharose, so bezeichnen diese Begriffe nichts anderes als spezielle Formen von Zucker. Die so gekennzeichneten Lebensmittel enthalten also „Zucker”, wenn auch keinen Haushaltszucker.
Bildquelle: Thomas Siepmann / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Diabetes-Typen: Viele Gesichter einer Krankheit

Diabetes mellitus – früher häufig „Zuckerkrankheit“ genannt – ist der Überbegriff für Stoffwechsel-
erkrankungen, deren Hauptsymptom das Ausscheiden von Zucker im Urin ist. Daher auch der Name, der übersetzt „honigsüßer Durchfluss“ heißt. Während bei gesunden Menschen das Hormon Insulin den Blutzuckerspiegel nach einem Stück Torte wieder ins Gleichgewicht bringt, bleibt der Zucker bei Diabetikern im Blut und wird zum Teil mit dem Urin ausgeschieden.

Die Gründe dafür, dass das Blut bei den Betroffenen ständig überzuckert ist, wenn der Diabetes nicht behandelt wird, können ganz unterschiedlich ein. Genau so vielfältig sind die verschiedenen Ausprägungen von Diabetes mellitus. Die Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG) teilt die Krankheit in folgende Typen ein:
 

Typ-1-Diabetes

Hierbei werden die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse durch eine „Fehlreaktion“ des Immunsystems zerstört. Daher müssen Typ-1-Diabetiker lebenslang Insulin spritzen. Weil die Erkrankung häufig im Kindes- oder Jugendalter auftritt, wurde diese Form früher „jugendlicher Diabetes“ genannt.
 

Typ-2-Diabetes

Dagegen war beim Typ 2 früher von „Altersdiabetes“ die Rede, weil die Erkrankung häufig erst nach dem 60. Lebensjahr auftrat. Heute werden die Typ-2-Patienten jedoch immer jünger und die Krankheit wird immer häufiger. Mit rund 95 Prozent der Fälle ist Typ-2-Diabetes die häufigste Diabetes-Variante. Die Betroffenen sind meist deutlich übergewichtig und häufig auch keine großen Freunde körperlicher Bewegung. Typ-2-Diabetiker haben sehr viel Insulin im Blut und trotzdem zu hohe Zuckerwerte. Ihr Körper ist insulinresistent, das heißt, die Körperzellen „ignorieren“ die Botschaft des Insulins, den Blutzucker zu senken. Die Bauchspeicheldrüse versucht durch immer mehr Insulin, die fehlende Wirkung des Hormons zu kompensieren. Wenn sie das nicht mehr schafft, wenn sie „erschöpft aufgibt“, dann müssen auch Typ-2-Diabetiker Insulin in Tablettenform einnehmen oder spritzen. Meistens lässt sich der Typ-2-Diabetes jedoch durch eine angemessene Lebensweise sehr gut in den Griff bekommen.
 

Gestationsdiabetes

Bei dieser Diabetesform – auch Schwangerschaftsdiabetes genannt – kommt es erstmals in der Schwangerschaft zu erhöhten Blutzuckerwerten. Besonders gefährdet sind übergewichtige Frauen sowie Frauen mit einer familiären Vorbelastung. Eine rechtzeitige Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes verhindert Komplikationen und senkt das Risiko für Mutter und Kind, später dauerhaft an einem Diabetes zu erkranken.
Darüber hinaus gibt es noch einige weitere spezifische Diabetes-Typen, zum Beispiel durch bestimmte Medikamente oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ausgelöst.
Bildquelle: knipseline  / pixelio.de
[spacer size=”40″]

Omega-3-Fettsäuren: So gesund

Zahlreiche Forschungsergebnisse belegen den gesundheitlichen Nutzen von Omega-3-Fettsäuren. Sie wirken blutdrucksenkend und gefäßschützend, hemmen Entzündungen, können Allergien lindern und vieles mehr. Aus diesem Grund empfehlen Ernährungswissenschaftler und Mediziner, regelmäßig Fisch zu essen und Omega-3-Fettsäure reiche Ölen wie Rapsöl zu verwenden. Doch warum sind Omega-3-Fettsäuren eigentlich so gesund?
Der Grund liegt in der chemischen Struktur dieser Fettsäuren, die deren Wirkungen auf den Stoffwechsel bestimmt. Wie alle mehrfach ungesättigten Fettsäuren besitzt die Omega-3-Fettsäure mehrere Doppelbindungen im Molekül – und hier die erste an der Position “Omega-3”. Werden solche Fettsäuren statt der „bösen“ gesättigten Kollegen in die Zellwände eingebaut, so wird deren Beweglichkeit erhöht. Zum Beispiel wird die Membran von roten Blutkörperchen verformbarer, und ermöglicht so, dass diese auch in kleinste Blutgefäße gelangen und alle Gewebe gut mit Sauerstoff versorgen können.
 

Omega-3-Fettsäuren als Botenstoffe

Außerdem haben Omega-3-Fettsäuren die Besonderheit, dass aus ihnen Botenstoffe, die so genannten Eicosanoide, gebildet werden. Dafür werden die Fettsäuren aus den Zellwänden freigesetzt und von speziellen Enzymen umgebaut. Die aus Omega-3-Fettsäuren hervorgehenden Eicosanoide vermindern beispielsweise Entzündungsreaktionen und hemmen die Verklumpung der Blutplättchen. Dadurch fördern sie die Durchblutung und schützen vor Thrombosen. Im Hinblick auf bestimmte Erkrankungen sind diese Eigenschaften von großer Bedeutung, da sowohl Gefäßerweiterung als auch Gerinnungshemmung günstige Faktoren für die Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen. Die positive Wirkung bei entzündlichen Erkrankungen kann man sich beispielsweise bei Rheuma zu Nutze machen.
 

Die wichtigsten Omega-3-Fettsäuren

Besonders wertvoll für die menschliche Ernährung sind die Omega-3-Fettsäuren alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). EPA findet sich in großen Mengen in Fisch, vor allem in fettem Seefisch wie Hering, Lachs und Makrelen. Spitzenreiter ist der Thunfisch. Rapsöl liefert ganze 9 % alpha-Linolensäure. So können Sie zum Beispiel schon mit 15 g Rapsöl, das sind 3 Teelöffel voll, die 1,3 g dieser wichtigen Omega-3-Fettsäure aufnehmen, die als minimale tägliche Zufuhr für einen Erwachsenen empfohlen werden.
Bildquelle: Tim Reckmann  / pixelio.de

[spacer size=”40″]