Wild: Tipps für Einkauf und Zubereitung

Wild auf Wild: Tipps für Einkauf und Zubereitung

Haben Sie sich schon Gedanken über den Festtagsbraten gemacht? Wenn es Wild sein soll, dann sollten Sie unsere Tipps für den erfolgreichen Einkauf und die unkomplizierte Zubereitung lesen. Wer vor Wild zurückschreckt, weil ihm das Abziehen, Ausnehmen und Rupfen, das Entbeinen und Zerlegen ein Greuel oder ein Buch mit sieben Siegeln ist, der sollte in einem modernen Wildgeschäft kaufen. Hier gibt’s von der bratfertig ausgelösten Keule über Hirschgulasch bis hin zur Fasanenbrust alles pfannenfertig.
Was ist Qualität beim Wild? Achten Sie beim Einkauf immer auf die Farbe des Fleisches: Frisches, junges Wildbret ist rot- bis schwarzbraun. Außerdem ist es fest, hat eine zarte Faser und wird umso dunkler, je länger es abgehangen ist. Nur Kaninchen haben weißes bis grau-rötliches Fleisch.
Gutes Wildbret erkennen
Wildfleisch sollte frei von grünen oder roten Flecken sein, weder einen unangenehm ins Faulige gehenden Geruch (vom zu langen Abhängen!) haben noch einen Harn- oder Geschlechtsgeruch — was bei Tieren vorkommt, die in der Brunftzeit erlegt wurden. Haar- und Federwild schmeckt am besten, wenn es im zarten Alter von einem Jahr bzw. in seinem ersten Herbst in die ewigen Kochgründe wandert. Wer scharf auf junges Wild ist, muss sich allerdings darauf verlassen, dass der Wildhändler korrekt ist, da das Alter eines Tieres für den Laien kaum erkennbar ist.
Wenn die Qualität stimmt, ist die Zubereitung ein Kinderspiel
Grundsätzlich lässt sich Wildfilet kurzbraten wie ein Rindersteak. Machen Sie die Garprobe: Drücken Sie das Fleisch mit dem Finger ein – durchgegartes Wildfleisch gibt nicht mehr nach. Der austretende Saft sollte nicht mehr rosa, sondern klar sein. Gutes Wildfleisch wird gewürzt, gebraten oder geschmort, und dann liegt die Kunst in der Zubereitung einer guten Sauce.
Zur traditionellen Wildküche gehören Sahne, Wein und Spirituosen. Damit lassen sich aus dem Wildfond wunderbare Saucen zubereiten. Kaninchen, in Sahne und Senf gegart, gehört in Frankreich ebenso zu den klassischen Wildgerichten wie der Rehrücken in Sahnesauce mit Kirschwasser in den italienischen Alpen. Wildarten mit einem besonders feinen Aroma sollte man ohne großes Drumherum zubereiten, damit der Eigengeschmack voll zur Geltung kommt. Gedünstetes Rebhuhn zum Beispiel sollten Sie nur mit einer leichten Rotweinsauce servieren. Passende Gewürze für Wild sind Pfeffer, Majoran, Thymian, Rosmarin, Lorbeer, Muskat oder Wacholderbeeren.Als Beilagen eignen sich Maronen, Topinambur, Kartoffeln, Klöße, Prinzessbohnen, Rotkohl, Rosenkohl, Wirsing, Steckrüben, Blattsalat, Sauerkraut, Pfifferlinge oder Champignons.
Tipp von docFood: Wilde Variationen wagen
Auf den ersten Blick ungewöhnlich – aber im Geschmack köstlich ist auch die Kombination von Wild mit Früchten. Dabei wird der leicht strenge Geschmack des Fleisches durch das säuerlich frische Aroma der Früchte harmonisiert. Wer einmal Rebhuhn gefüllt mit Weintrauben gegessen hat, wird diesen exquisiten Genuss wohl nicht mehr vergessen. Auch Preiselbeeren, Kirschen, Äpfel, Birnen, Orangen oder Feigen passen gut zum Wild. Fehlt nur noch ein passender Wein: Mit reifen Roten aus Bordeaux oder Burgunder liegt man immer richtig. Zu leichten Wildgerichten, etwa Kaninchen, passt auch schon mal ein schöner, aromatischer Weißer — ein Gewürztraminer wäre da fein.
Sie sind wild auf Wild? Lesen Sie hier, warum Sie ihr Wildbret beim Förster Ihres Vertrauens kaufen sollten. Erfahren Sie außerdem, welche Inhaltsstoffe Wildfleisch besonders wertvoll machen. Unsere leckeren Wild-Rezepte finden Sie hier.

Julia Hintzen

Bild: Fotolia © Floydine

Selber Kochen - mit allen Sinnen

Selber Kochen – mit allen Sinnen

Sie würden zu Weihnachten gerne selber kochen, aber trauen sich irgendwie nicht? Dann helfen Ihnen unsere Tipps ein bisschen weiter – und machen Ihnen hoffentlich doch noch Mut. Denn selber kochen ist eigentlich ganz – es muss ja nicht gleich ein Rezept vom 3-Sterne-Koch sein. Selber Kochen ist der Schlüssel zu Genuss, Wohlbefinden und gesunder Ernährung. Dazu braucht es nicht mehr als eine Handvoll grundlegender Kochkenntnisse, die man in immer neuen Varianten anwenden und kombinieren kann.
Probieren geht über studieren: Wer gut selbst kochen will, muss keine Kochlehre absolvieren. Es genügt, wenn er seine Sinne gebraucht und schult. Dazu hier die Tipps von docFood:
● Wer gut kochen will, muss sehen. Immer alles im Blick behalten – so lautet die Devise. Missgeschicke beim Kochen kündigen sich immer an. Sie fallen selten aus heiterem Himmel. Wer Augen hat, zu sehen, was auf dem Herd passiert, der kann jede Pfanne, jeden Topf noch schnell zur Seite ziehen.
● Wer gut kochen will, muss riechen: Vertrauen Sie Ihrer Nase: Was schon im Topf gut riecht, schmeckt meist auch auf dem Teller gut. Wird es zu heiß in Topf oder Pfanne, dann riecht man das – lange bevor Kartoffeln, Fleisch oder anderes Gargut anbrennen. Wer schnell reagiert, kann damit jeden Topfinhalt noch vor dem Anbrennen retten.
● Wer gut kochen will, muss hören. Auch Ihren Ohren dürfen Sie vertrauen: Wenn es in Topf oder Pfanne gleichmäßig köchelt und bruzzelt, ist alles auf einem guten Weg. Wird es zu laut, ist meist zu viel Hitze im Spiel.
● Wer gut kochen will, muss fühlen. Ein Fingerdruck auf das Steak, ein Gabelstich in die Kartoffel oder das Gemüse zeigen untrüglich an, wieweit der Garprozess schon fortgeschritten ist.
● Wer gut kochen will, muss schmecken. Abschmecken und Probieren macht nicht nur Spaß, sondern garantiert zudem, dass die Mahlzeit lecker wird. So ist der eigene Geschmack der sicherste Wegweiser zum erfolgreichen Selber-Kochen.
Ach – eine Frage wäre da noch: Wie genau muss man sich eigentlich an Rezepte halten? Unser Rat:
Mehr Gefühl – weniger Rezept
Wer sich auf seine Sinne verlässt, braucht Rezepte bestenfalls als Ideengeber und sicher nicht mehr als Vorlage, an die man sich sklavisch halten muss. So ist das genaue Abmessen der Zutaten in den seltensten Fällen entscheidend. Etwas mehr oder weniger von einem Gewürz oder einer Zutat verändern bei Rezepten der Alltagsküche vielleicht die Richtung des Geschmacks, doch selten den Charakter des Gerichtes. Für den Alltagskoch, der mit seinem Selbst-Gekochten Spaß und Freude haben will, gilt allerdings auch: Erkenne Deine Grenzen. Wer das beherzigt, kann mit einem Minimum an Grundzutaten und Ausstattung zu größten Geschmackserlebnissen kommen. Er wird aber wohlweislich darauf verzichten, im Alltag Soufflés, Pasteten oder Infusionen zu produzieren. Stattdessen bringt es mehr Lob (von der Familie) und Selbstbestätigung, die Kunst der Resteküche zu optimieren und den Reis, die Nudeln und das Fleisch von gestern z.B. in einen herzhaften Salat zu verwandeln.
Wer so aufmerksam dabei ist und gute Zutaten hat, für den ist das Kochen kein Problem. Also: Trauen Sie sich – wir von docFood wünschen viel Spaß mit dem Weihnachtsmenü.

Dr. Friedhelm Mühleib

 
Bild: Fotolia © jillchen
 

Zahl der Woche: 1 Million Kilo Lebensmittel gerettet!

Das ist die Bilanz der Initiative “Lebensmittelretter.de”, die Raphael Fellmer vor 2 1/2 Jahren ins Leben gerufen hat. Angesichts der gigantischen Mengen Lebensmittel, die Tag für Tag und Jahr für Jahr in die Tonne wandern (pro Kopf pro Jahr sind es in Deutschland immerhin 80kg, wovon der überwiegende Teil noch genießbar wäre!) mag mancher denken: Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
 
Raphael Fellmer, Idealist, Konsum- und Kommerz-Verweigerer sowie Begründer der Retter-Bewegung sieht das anders: Für ihn ist der Konsumverzicht ein Beitrag zu einer besseren Welt und hat etwas mit Fairness gegenüber den Ärmsten und Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressourcen zu tun.
 
Leben ohne Geld ist machbar
Anstelle von Besitz und Kauf setzt er auf das Konzept von Schenken und Teilen. Für ihn ist ein Leben ohne Geld nicht nur machbar, sondern wünschenswert und heute schon persönliche Realität: Er und seine Familie – Frau und zwei Kleinkinder – leben seit drei Jahren ganze ohne Geld, von dem, was in der Überflussgesellschaft zu viel produziert wird, was andere mit ihnen teilen oder ihnen schenken. Zu diesem bewusst gewählten Lebensstil gehört für Fellmer auch eine vegane Ernährung, denn nur so lässt sich seiner Meinung nach der ökologische Fußabdruck möglichst klein halten. In diesem konsequenten Handeln sieht er seinen ganz persönlichen Beitrag und seine Verantwortung für den Planeten. Daher seine Devise: “Vorhandenes besser nutzen”.
 
Tipp von docFood
Fellmers Traum ist ein kommerzfreies Leben in einem geldfreien, veganen Ökodorf im Süden Europas, wo jeder das einbringt, was er kann. Seinen Worten lässt er konkrete Taten folgen: Sein Buch “Glücklich ohne Geld!” kann man hier kostenlos downloaden (…man kann es aber auch für ein paar Euro kaufen) Eine Übersicht über seine unentgeltlichen Aktivitäten und Vorträge gibt es auf seiner Website. Respekt für den persönlichen Beitrag, den er mit seiner kleinen Familie für einen bewussteren Umgang mit Ressourcen und mehr Nachhaltigkeit leistet.

 Andrea Peitz

 

Heimat – Tim Mälzer auf kulinarischer Deutschlandreise

Es ist Herbst. Begriffe wie Heimat, Zuhause, Behaglichkeit haben jetzt einen besonders wohligen Klang. Tim Mälzers neues Kochbuch „Heimat“ kommt da gerade recht. Schaut man sich den Autor an, dann denkt man: Mälzer und Heimat – das passt zusammen. Tatsächlich ist ‚Heimat‘ ein Loblied auf die deutsche Hausmannskost. Mälzer nimmt uns mit auf kulinarische Entdeckungstour quer durchs Land an Hand von 120 Rezepten deutscher Küchenklassiker.
Er wirft dabei einen liebevollen Blick auf die Besonderheiten jeder einzelnen Region, illustriert mit vielen atmosphärischen Bildern und ganz und gar nicht frei von Klischees – wie der Verlagstext behauptet – sondern voll davon, das aber auf sympathische Art und Weise. Anders als man erwarten könnte, folgt das Buch nicht der Landkarte, sondern den eher kochbuchtypischen Kategorien: “Suppen”, “Mittagstisch”, “Fisch”, “Fleisch”, “Salat, Gemüse, Beilagen”, “Abendbrot” und “Süßes”.
 
Hausmannskost – zurück aus der Versenkung
Auf den 264 Seiten findet sich vieles was Heimat- und Kindheitserinnerungen weckt. Da kommen Rahmspinat, Frikadelle, Gulasch oder Labskaus aus der Versenkung zurück – genauso wie Königsberger Klopse, Strammer Max, Knödel, oder Zwetschgendatschi. Wohl kaum jemand, der sich hier nicht an Sonntagsessen in der Kindheit erinnert oder an Besuche bei Oma und Opa mit bester, üppig aufgetischter Hausmannskost denkt. Dabei überschreitet Mälzers Heimatverständnis alle Klassenschranken: Essen auf dem Campingplatz, VW-Bus und Gartenzwerge gehören für ihn ebenso zur deutschen Heimat wie Austern und Sylt, Tanke und Frittenbude, Kirmes und Erdbeerkuchen.
 
docFood empfiehlt:
Insgesamt eher deftig – rustikal aber durchaus mit zeitgemäßem Touch, macht Mälzer mit diesem Buch eine kulinarische Liebeserklärung an die Heimat und Lust auf gutbürgerliche Tradition im Topf. Freunde der guten und ehrlichen deutschen Küche mit Vorliebe für regionale und saisonale Produkte werden an diesem Kochbuch ihre Freude haben. Vieles was wir längst in der Rubrik ‚altbacken‘ abgelegt hatten, lässt Mälzer wieder aufleben. Als großer Verfechter von Nachhaltigkeit lässt er auch Erzeuger, Landwirte und Handwerker zu Wort kommen. Das steht dem Buch gut. Denn schließlich geht es hier auch um Rückbesinnung auf das Ursprüngliche. “Das auf der Zunge muss für mich immer auch das Herz berühren” – das ist ihm ein ehrliches Anliegen, und wird auf den vielen bunt bebilderten Seiten spürbar. DocFood wünscht „Guten Appetit“

Andrea Peitz

Tim Mälzer, Heimat
Kochbuch. Mit über 120 Rezepten
Mosaik Verlag, München 2014
304 Seiten mit ca. 300 farbige Abbildungen;
ISBN: 978-3-442-39274-2
EUR (D) 19,99

Mundraub – Kavaliersdelikt oder Straftat?

Herbstzeit ist Erntezeit. Auf Wiesen und an Wegesrändern stehen jede Menge Obst- und Nussbäume, die voll mit reifen Früchten hängen. Dieses Angebot der Natur ist äußerst verlockend, da darf man doch wohl mal zugreifen, oder? Nein, darf man nicht. Die Ernte an oft nur scheinbar herrenlosen Bäumen ist verboten und damit Diebstahl – also eine Straftat. Damit Ihnen aber nicht die Freude am Selberpflücken verloren geht, zeigt Ihnen docFood wie Sie auch auf ganz legalem Wege an erntefrische Köstlichkeiten gelangen können. Übrigens: Die Mundräuber machen vor allem den Landwirten zu schaffen, besonders in den Urlaubsregionen. Am ärgerlichsten ist, dass viele Obstdiebe beim Pflücken immer wieder Äste beschädigen.
Breits in der Bibel war der Mundraub ein Thema. So kann man darin sinngemäß lesen: „Wenn du in den Weinberg eines anderen kommst, darfst du so viele Trauben essen, bis du satt bist, nur darfst du nichts in ein Gefäß tun. Wenn du durch das Kornfeld eines anderen kommst, darfst du mit der Hand Ähren abreißen, aber die Sichel darfst du auf dem Kornfeld eines anderen nicht schwingen.“ Im Strafgesetzbuch von 1851 galt das „Entwenden von Nahrungs- und Genussmitteln in geringer Menge oder von unbedeutendem Wert zum alsbaldigen Verzehr“ als Mundraub. Diese „Entwendung“ wurde weniger hart bestraft als normaler Diebstahl.
 
Die Natur ist kein Selbstbedienungsladen
„Mundraub“ gibt es nach deutschem Gesetz nicht mehr, er wurde im Zuge der Strafrechtsreform vom 1975 als eigenständiges Delikt abgeschafft. Heute spielt es keine Rolle mehr, was gestohlen wird: Egal ob Apfel, Armbanduhr oder Auto, es handelt sich immer um „Diebstahl“. Wer erntet ohne zu prüfen, ob der Eigentümer einverstanden ist, macht sich strafbar. Diebstahl von Sachen mit geringem Wert wird von der Polizei und der Staatsanwaltschaft allerdings nur verfolgt, wenn ein Strafantrag vorliegt. Oft gilt daher der bekannte Spruch „wo kein Kläger, da kein Richter“. Wer allerdings unerlaubt umzäunte Flächen betritt, begeht zudem noch Hausfriedensbruch. Lediglich bei wildlebenden Pflanzen darf man Früchte „in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich aneignen“.
 
Ernte nur mit Einverständnis
Um beim Pflücken oder Sammeln wirklich auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie stets den Eigentümer kontaktieren und seine Erlaubnis einholen. Denn dass es herrenlose Bäume gibt, ist hierzulande fast ausgeschlossen. Aber wem gehört der verlockende Walnussbaum? Ist der Grund und Boden verpachtet, so genießt der Pächter die Rechte. Steht ein Baum am Straßenrand, gehört er in der Regel der Gemeinde, dem Kreis, dem Land oder dem Bund. Fragen Sie bei öffentlichen Stellen an – Anlaufstellen hierfür sind beispielsweise Naturschutzbehörden, Grünflächenämter, Straßenverkehrsbehörden oder die Straßenmeisterei.
 
Tipp von docFood:
Auf der Internetseite www.mundraub.org zeigt eine Deutschlandkarte Orte an denen Sie legalen Mundraub begehen können. Private Nutzer aber auch öffentliche Verwaltungen, private Eigentümer oder Unternehmen tragen Bäume, Sträucher und Co. für jeden sichtbar in die Karte ein. Die erste Mundräuber-Regel besagt, dass vor dem Eintragen sichergestellt sein soll, dass keine Eigentumsrechte verletzt werden. Vergewissern Sie sich aber am besten trotzdem noch einmal vor Ort und vor allem gehen Sie behutsam mit den Bäumen, der Natur und den dort lebenden Tieren um. docFood wünscht Ihnen eine reiche Ernte!

Julia Güttes

Händewaschen schützt vor Infektionen

Wussten Sie schon: Heute – am 15. Oktober – ist Welthändewaschtag. Pünktlich zu Beginn der neuen Erkältungs- und Grippesaison will der Händewaschtag daran erinnern, dass man sich durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen gut vor vielen Viren und Bakterien und damit vor der Ansteckung mit den verschiedensten Krankheiten schützen kann. „Krankheitserreger können von den Händen durch Berührung des Gesichts oder von Nahrungsmittel, über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen. Das lässt sich durch Händewaschen verhindern“, so Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Auch im Umgang mit Lebensmitteln kann mangelnde Handhygiene entweder zur Ansteckung mit Krankheitserregern führen – oder aber deren Weitergabe fördern. Zum Welthändewaschtag ruft die BZGA zu bewußterem Händewaschen auf.
 
Händewaschen – was bringt das? Ganz schön viel!
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bis zu 80 Prozent aller infektiösen Erkrankungen über die Hände übertragen. Durch gründliches Händewaschen lässt sich die Anzahl der Keime auf den Händen auf maximal ein Tausendstel senken. Je weniger Erreger an Ihren Händen haften, umso kleiner ist das Risiko, dass sie beispielsweise mit dem Essen in den Mund oder über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper gelangen. Und Erreger, die sich nicht mehr an den Händen befinden, können auch nicht durch Handkontakte wie Händeschütteln oder gemeinsam benutzte Griffe und Gegenstände an Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen übertragen werden. Das ist besonders in Zeiten von Krankheitswellen wichtig. So ist Händewaschen eine einfache und wirksame Maßnahme, die vor Ansteckung schützen kann.
 
Tipp von docFood:
Unter dem Stichwort „Händewaschen“ bietet die BZgA auf ihrer neuen Seite zum Infektionsschutz zahlreiche Informationen rund um das Thema, verbunden mit vielen praktischen Tipps: Wann sollte ich mir die Hände waschen? Spielt die Wassertemperatur dabei eine Rolle? Warum ist es so wichtig, sich die Hände abzutrocknen? Zusätzlich gibt es informative und anschauliche Filme, die z. B. zeign, wie man Hände richtig wäscht. Reinschauen lohnt!

Friedhelm Mühleib

Quelle: BZGA

 

Sharing is caring: Lebensmittel teilen liegt im Trend

Das ist Ihnen sicher auch schon mal passiert: Essen im Kühlschrank vergessen, und jetzt ist es verdorben – Endstation ist leider die Tonne! Die sinkende Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln verursacht  riesige Müllberge, die vermeidbar wären. Jährlich wird ein Drittel bis die Hälfte aller weltweit für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel weggeworfen. Pro Kopf und Jahr ergibt das in Europa eine Menge von rund 105 kg. Problematisch an der Verschwendung von Nahrungsmitteln ist , dass sie einerseits zur massenweisen Vernichtung von Produkten führt, die wertvolle Lebensmittel waren. Andererseits ist sie auch verantwortlich für die enorme Verschwendung von Wasser, Energie und Rohstoffen sowie für unnötige CO2-Emmissionen, die den Klimawandel vorantreiben.
Dank Internet gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen. Foodsharing ist eine davon, die hilft, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
 

Was bedeutet foodsharing?

Die Grundidee: Menschen teilen Essen. Damit geht einher, dass den geteilten Lebensmitteln mehr Wertschätzung zuteil wird. Das Prinzip: Lebensmittel sollten verzehrt statt weggeworfen werden – und was der eine zu viel hat, kann der nächste gut gebrauchen. Viele Foodsharer handeln aus einem ethischen Bewusstsein heraus und wollen ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft setzen. Außerdem versuchen sie, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und achten deshalb auf Umwelt und Klima.
 

Woher kommt foodsharing?

2011 erschütterte Valentin Thurns Film „Taste the Waste“ die Zuschauer: In drastischen Bildern zeigte er Müllberge aus aufgetürmten Broten und überquellende Abfallcontainer von Supermärkten voller genießbarer Lebensmittel. Im Zuge der Dreharbeiten kam Thurn die Idee, eine Plattform zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu gründen. So wurde im Dezember 2012 foodsharing.de geboren. Die Plattform konnte aufgrund eines erfolgreichen Crowdfundings – zu Deutsch „Schwarmfinanzierung“ – realisiert werden. Um die Webseite auch nach der Finanzierungsphase betreuen zu können, wurde der gemeinnützige Verein foodsharing e.V. gegründet.
 

Wie werde ich zum foodsharer?

Kurz vor dem Urlaub ist Ihr Kühlschrank noch voll, oder es sind noch unangetastete Reste der letzten Party übrig? Auf foodsharing.de können sich alle anmelden, die Lebensmittel übrig haben – Privatpersonen, Händler, Kantinen. Produkte, die noch verzehrfähig sind, können in sogenannten Essenskörben virtuell angeboten werden. Über die Plattform verabreden sich dann Anbieter und Abholer bzw. Empfänger zur Übergabe der Lebensmittel. Somit werden die Produkte vor der Tonne bewahrt – und ein gutes Gewissen ist als kostenlose Zugabe für beide Partner inklusive.
 

Tipp von docFood:

Am besten heute noch foodsharing.de aufrufen und den ersten Essenskorb abholen oder einstellen. Teilen Sie sich satt!
 
 

Haushalt nebenbei – sauber was gelernt

Ganz ehrlich: der Titel weckt in mir zunächst einmal leichten Widerwillen. Die Icons von Putzeimer, Gummihandschuhen und Geschirrstapel, die das Cover zieren, tun ihr übriges. Vermutlich hat das damit zu tun, dass – wie bei vielen berufstätigen Frauen – auch bei mir der Haushalt nebenbei laufen muss. Da dies nie so reibungslos funktioniert, wie man es gern hätte, ist vermutlich latent immer ein schlechtes Gewissen im Spiel. So ist das zumindest bei mir. Umso überraschender, dass das Büchlein gleich auf den zweiten Blick viele positive Aha-Erlebnisse zu bieten hat.
Ich schlage den Ratgeber auf und lerne zum Einstieg: mit dem Haushalt ist es wie beim Sport – am besten absolviert man täglich ein moderates, überschaubares Pensum. Die ersten generellen Tipps sind vernünftig, sachlich und pragmatisch. Die folgenden, insgesamt 7 Kapitel versprechen viel Nützliches – von “Putzen und Pflegen” bis “Sicherheit, Strahlen und Energie”. Das Buch arbeitet mit dem Prinzip der Gegenüberstellung: Links “so nicht”, rechts “so geht’s”. Das ist einfach und einprägsam und wird unterstrichen durch viele überwiegend farbige Abbildungen und markant hervorgehobene Textbausteine.
Schon kommt die Überraschung: Tatsächlich entdecke ich bereits beim Durchblättern viel Nützliches und bin erstaunt, wie viel Neues und Lesenswertes mir begegnet. Wie oft doch meine eigene Haushaltsmethode der linken Seite gleicht! Z. B. mein Arsenal an Reinigungsmitteln: alles in allem kommen da locker 12 verschiedene Reiniger zusammen. Ich erfahre: wirklich gebraucht werden nur fünf. Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel sondern auch für die Umwelt. Viele Tipps sind tatsächlich auch Tipps zum Schonen der Umwelt, für mehr Energieeffizienz und damit auch für Sparfüchse. Beispiel: Wie stellt man den Kühlschrank optimal ein? Dazu die nützliche Faustregel: “Lässt sich die Butter nicht streichen, ist es im Kühlschrank zu kalt”. Und das kostet bares Geld: Pro Grad weniger lassen sich 6 % Stromkosten sparen. Auch dies eine Kleinigkeit, die man mühelos und sofort umsetzen kann – einfach eine Stufe kleiner drehen, meist reicht Stufe 1! Das Ergebnis macht sich positiv im Portemonnaie bemerkbar. So geht es weiter und in jedem Kapitel findet sich viel Nützliches, Neues und Verblüffendes. Es wird aufgeräumt mit Mythen, unnützen Werbeversprechen und dem hartnäckigen Glauben “viel hilft viel”.
Fazit: Das eigentlich Schöne an dem Buch ist, dass man viele kleine Stellschrauben entdeckt, mit denen sich der Haushalt im Sinne von Zeit- und Geldersparnis optimieren lässt. Außerdem funktioniert der Ratgeber hervorragend als kleines Nachschlagewerk und steht auch dann zur Verfügung, wenn ‚Muttern‘ für die Haushaltsnachhilfe gerade mal nicht erreichbar ist.
 
Haushalt nebenbei
500 saubere Expertentricks
Autor: Christian Eigner
Stiftung Warentest
224 Seiten, Broschiert
ISBN 978-3-86851-403-2
EUR (D) 16,90
Online im Buch blättern oder direkt bestellen>>
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Ganz groß mit Hut: Jetzt gibt's Pilze!

Wer Appetit auf Pilze hat, kann natürlich zum Sammeln in den nächsten Wald aufbrechen – muss es aber nicht. Denn auf dem Markt oder beim Obst- und Gemüsehändler des Vertrauens ist in einem guten Pilzjahr wie diesem die Auswahl groß. Dort gibt es zudem einen Vorteil, der nicht zu unterschätzen ist: Man muss sich keine Gedanken darüber machen, ob das, was nach Champignon aussieht, vielleicht ein giftiger Verwandter ist. Ein wenig Aufmerksamkeit empfiehlt sich bei Einkauf, Lagerung und Verarbeitung von Speisepilzen trotzdem.
Neben weißen und braunen Champignons gibt es in der Gemüseabteilung ganzjährig Austernpilze und Shiitake. Zu diesen Zuchtpilzen gesellen sich je nach Saison und Sortiment des (Feinkost-)Händlers unter anderem Pfifferlinge, Steinpilze, Trüffel, Morcheln, Stockschwämmchen, Maronenröhrlinge.
 

Frisch = knackig, saftig und sauber

Pilze bestehen zu 90 % aus Wasser. Daher verderben sie schnell. Nur eindeutig frische Pilze sollten den Weg in den Einkaufskorb finden: Sie sind weitgehend sauber und natürlich frei von Schimmel, sehen prall und saftig aus, haben festes Fleisch und keine Flecken. Die Hüte sollen heil und ungeöffnet sein, die Stielenden nicht zu trocken. Denn das würde bedeuten, dass die Pilze schon länger lagern. Zuhause angekommen, werden die Pilze aus ihrer Verpackung befreit und luftig aufbewahrt, z. B. in Kunststoffschalen im Gemüsefach des Kühlschranks. Spätestens nach zwei bis drei Tagen sollten sie verbraucht werden. Die meisten Zuchtpilze sind so sauber, dass ein vorsichtiges Abreiben mit einem feuchten Küchentuch ausreicht. Stielenden abschneiden, fünf Minuten in der Pfanne braten, anschließend salzen und würzen, fertig! So einfach zubereitet entfaltet sich ihr ganzes Aroma, und die Pilze bleiben schön saftig.
 

Reichlich Nährstoffe, viel Geschmack, kaum Kalorien

Darüber hinaus sind Pilze natürlich eine echte Bereicherung für viele Rezepte – und das ist gut so. Ein kräftiges Aroma, Ballaststoffe, B-Vitamine, Vitamin D und Mineralstoffe machen Pilze zu einem wertvollen Lebensmittel – auch wenn der Eiweißgehalt von nur 1,5 bis 3 % der Bezeichnung „Fleisch des Waldes“ vom Eiweißgehalt des Fleisches weit entfernt ist. Dafür sind Pilze mit gerade einmal 10 bis 20 kcal pro 100 g ideal für die schlanke Küche. Die Warnung, Pilzgerichte nicht aufzuwärmen, ist übrigens überholt. Voraussetzung dafür ist aber, dass die kleinen Hutträger nach der Zubereitung schnell abgekühlt und dann im Kühlschrank aufbewahrt werden. Beim Aufwärmen am nächsten Tag sollte mindestens eine Temperatur von 70 Grad Celsius erreicht werden.

Tipp von docFood:

Zuchtpilze kommen bei ihrer Erzeugung weder mit Schwermetallen noch mit radioaktiver Strahlung in Kontakt. Sie können daher sorglos und ohne Mengenbegrenzung genossen werden. Das gilt für konventionelle Pilze genauso wie für Bio-Pilze.
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Abenteuer Pilze sammeln

Sie heißen Goldröhrling, Frauentäubling, Ziegenlippe oder einfach nur Champignon. Sie duften nach Weihrauch, Veilchen oder Schweißfüßen. Die Rede ist von den ältesten Organismen der Welt, den Pilzen. Ob aus dem Supermarkt oder frisch aus dem Wald – immer sind sie eine Bereicherung unseres Speisezettels. Vorausgesetzt, die Qualität stimmt, und es gelangen keine giftigen Exemplare in die Pfanne.
Der feucht-warme Sommer 2014, der viele von uns den letzten Nerv gekostet hat, war ideal für alle Wildpilze. Sie sprießen derzeit schon deutlich vor ihrer eigentlichen Hauptsaison im September/Oktober aus dem Boden. Nichts wie los also, mit Kind und Körbchen in den Wald zum Pilze sammeln.
 

Vor dem Pilzsammeln schlau machen

Doch stopp: Wer sich nicht auskennt, sollte sich erst einmal ein wenig weiterbilden. Dazu reicht es nicht, ein farbenfrohes Pilzbuch zu studieren. Wer es richtig macht, tut sich mit einem erfahrenen Pilzsammler aus dem Bekanntenkreis zusammen oder nimmt direkt an einer speziellen Exkursion teil. Die werden von vielen Volkshochschulen oder Pilzfreunde-Vereinen angeboten. Dort lernen Anfänger nicht nur, essbare von giftigen Sorten zu unterscheiden, sondern auch, was die unzähligen Pilzarten für die Ökologie des Waldes bedeuten. Nur wer genau weiß, was, wie und wie viel er sammeln darf, stellt sicher, dass dem intensiven Naturerlebnis ein ungetrübter kulinarischer Genuss folgt, der auch für das Ökosystem Wald erträglich ist.
Leider haben wild gesammelte Pilze eine Eigenschaft, die den unbeschwerten Genuss etwas trüben kann: Sie reichern die aus Industrie und Haushalt stammenden Schwermetalle Blei, Quecksilber und Cadmium an. Auch in puncto Radioaktivität sind sie sehr speicherfreudig. Das betrifft aber vor allem Südbayern und den Bayerischen Wald und auch dort nur einige Sorten wie z. B. Trompetenpfifferling und Semmelstoppelpilz. Gute Hintergrundinfos zur Strahlenbelastung von Wildpilzen und aktuelle Messwerte finden Sie beim Bundesamt für Strahlenschutz.
 

Tipp von docFood:

Auf der website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e. V.  können Sie nach pilzkundlichen Vereinen in Ihrem Postleitzahlengebiet suchen. Dort gibt es außerdem viele Links zu spannenden Pilz-Seiten.