Lebensmittelreste: einfrieren statt wegwerfen!

Für die schnelle Küche ist Tiefkühlkost eine willkommene Lösung. Obst, Gemüse und Fertiggerichte lassen sich gefroren problemlos auf Vorrat kaufen und bei Bedarf in der gewünschten Menge verwenden. Auch viele Reste im Haushalt können problemlos eingefroren werden. Darauf weist die Initiative Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hin. In einer aktuellen Pressemeldung klärt die Initiative darüber auf, wie Tiefkühlkost und selber Einfrieren dazu beitragen kann, Lebensmittelverschwendung im Haushalt zu verhindern.
Eingefrorenes Obst und Gemüse ist oft vitaminreicher als die frisch gekaufte Ware. Kein Wunder also, dass die Deutschen immer öfter in die Tiefkühltruhe greifen: Rund 41 Kilogramm Tiefkühlkost (Speiseeis ausgenommen) wurden im Jahr 2012 pro Kopf in Deutschland verbraucht, Tendenz steigend.
 
Frische aus dem Eis
Kälte konserviert Lebensmittel sehr gut. Die chemischen Prozesse, die zum Verderb von Lebensmitteln führen, sind durch Kälte stark verlangsamt – ganz gestoppt sind sie nicht. Generell gilt: Magere Produkte halten sich gefroren länger als fette, rohe länger als gegarte. Außerdem spielen bei Fisch und Fleisch Wassergehalt und Bindegewebe eine wichtige Rolle: Je stabiler das Bindegewebe, desto länger ist das Produkt tiefgekühlt haltbar. Daher muss Fisch am schnellsten verbraucht werden, am zweitschnellsten Geflügel; Schwein und Rind halten sich länger. Auch Tiefkühlprodukte haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Zudem müssen Fleisch- und Fischprodukte seit dem 13. Dezember 2014 mit einem Einfrierdatum versehen sein. Produkte kurz vor dem „Ablaufen“ sollten bald verbraucht werden, denn auch wenn Obst und Gemüse nicht so schnell gesundheitlich bedenklich sind wie Fisch und Fleisch: Die Qualität leidet bei zu langer Lagerung, Geschmack und Vitamine gehen verloren.
 
Bloß nicht ins Schwitzen kommen?
„Nach dem Auftauen nicht wieder einfrieren“ – so heißt es auf Tiefkühlprodukten. Der Hinweis dient der Sicherheit: Wenn Produkte Plusgraden ausgesetzt sind, können sich Keime bilden und die Lebensmittel verderben schneller. Das heißt jedoch nicht, dass einmal aufgetaute und nicht verbrauchte Produkte verdorben sind. Gerade Lebensmittel, die vor dem Verzehr erhitzt werden, dürfen in der Regel wieder eingefroren werden. Einmal aufgetaut sollten sie aber so schnell wie möglich wieder im Frost landen, denn je kürzer die „Warmphase“ desto weniger Keime bilden sich und Nährstoffe und Vitamine bleiben besser erhalten.
Viele Tiefkühlprodukte werden vorportioniert angeboten. Das hilft einerseits, nicht zu viel aufzutauen, das dann möglicherweise warm und unbrauchbar wird. Andererseits werden so Reste vermieden, die wohlmöglich sonst weggeworfen werden würden. Eine geschlossene Kühlkette ist der sicherste Weg, um Frische, Haltbarkeit und Hygiene zu garantieren. Im Supermarkt gehören Tiefkühlprodukte daher als Letztes in den Einkaufskorb. Beim Transport nach Hause helfen spezielle Isoliertaschen. Werden tiefgekühlte Produkte dabei zusätzlich dicht aneinandergelegt, bilden sie einen „Tiefkühlblock“ und bleiben länger kalt.
 
Zu viel des Guten? Einfrieren konserviert Frisches auch zu Hause
Ob frisches Obst oder Gemüse, Reste von Gekochtem oder Gebackenen: Viele Lebensmittel können auch zu Hause eingefroren werden. Nicht geeignet sind lediglich sehr wasserhaltige Produkte wie Tomaten, Blattsalate oder rohe Äpfel sowie Milchprodukte. Frisches Gemüse wird vor dem Einfrieren blanchiert. Beim Verpacken das Einfrierdatum notieren und die Luft so gut wie möglich aus der Verpackung herausstreichen. Rohes Gemüse ist tiefgekühlt bis zu einem Jahr haltbar. Je länger die Lagerung, desto mehr gehen jedoch Geschmack und Vitamine verloren. Backwaren sollten nicht länger als zwei bis vier Monate ins Tiefkühlfach, Selbstgekochtes am besten innerhalb von ein bis drei Monaten verzehren. Im Zweifel kann man sich auf seine Sinne verlassen: Was aufgetaut noch gut aussieht, gut riecht und gut schmeckt, ist auch noch gut. Lediglich leicht Verderbliches wie Fisch und Fleisch sollte nach zu langer Lagerung nicht mehr gegessen werden.
 
docFood meint:
Die Initiative Zu gut für die Tonne unterstützt Verbraucher seit mehreren Jahren dabei, sich über die Verschwendung von Lebensmitteln zu informieren. Auf der Website gibt es noch mehr Tipps zum „restlosen“ Verbrauch von Lebensmitteln im eigenen Haushalt – darunter auch viele nützliche Informationen rund um die Themen Lagerung, Vorratshaltung und Einkauf von Lebensmitteln. Der bewusste Umgang mit Nahrungsmitteln wird angesichts der enormen Lebensmittelverschwendung immer wichtiger. (Tiefgekühlte) Erbsen zählen ist in diesem Sinne also nicht kleinkariert, sondern verantwortungsvoll.

 Redaktion docFood

Quelle: BMEL

Sieben Gründe für's Selber Kochen

Sieben Gründe für's selber Kochen

Selbst kochen ist schon lange nicht mehr nur notwendiges Übel zur Versorgung mit Nahrungsenergie. Ganz im Gegenteil: Selber Kochen ist ein wesentlicher Schlüssel zu Genuss, Gesundheit und Wohlbefinden. Wer sich die Vorteile des selber Kochens bewusst macht, kommt guten Gewissens um den eigenen Kochtopf gar nicht mehr herum.
Man könnte fragen: Warum noch selber kochen, wo doch Fertiggerichte, Fast Food und Essen außer Haus die bequeme Lösung der täglichen Nahrungsfrage versprechen? – Weil das Essen auf die Schnelle nicht selten mir Einbußen bei Geschmack und Qualität verbunden ist. Dabei liegen die vielen Vorteile des Selber-Kochens auf der Hand:
– Man weiß, was im Essen drin ist
Wo Zutaten wie Obst, Gemüse und Kartoffeln im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder beim Erzeuger eingekauft werden, bleiben Konservierungs- und Zusatzstoffe weitgehend aus dem Spiel. Selbst Gekochtes bürgt für eine weitgehend natürliche Kost mit einem Minimum an unerwünschten Fremd- oder Hilfsstoffen. Wer unter Lebensmittelallergie, Lactoseintoleranz, Zöliakie oder anderen Unverträglichkeiten und Beschwerden in Zusammenhang mit der Ernährung leidet, hat beim Selber-Kochen mit frischen Zutaten die beste Kontrolle über das, was er zu sich nimmt.
– Optimale Verbindung von Gesundheit und Genuss
Eigentlich möchte jeder nach den Regeln einer vollwertigen, abwechslungsreichen und gesunden Ernährung leben, dabei aber trotzdem nicht auf den Genuss verzichten. Gesundheit und Geschmack lassen sich am leichtesten verbinden, wenn man selber kocht. So hat man sein „Ernährungsschicksal“ ganz in der eigenen Hand. Schließlich ist gesunde Kost, die schmeckt, weniger eine Frage der Zutaten als der Zubereitung. Ob z.B. „Grünzeug“ langweilig oder köstlich schmeckt, hängt nicht so sehr vom Gemüse oder Salat als Lebensmittel ab als von der Kunst, ein würziges Dressing oder eine schmackhafte Soße zu bereiten.
– Gewicht: alles unter Kontrolle
Bewusstes Kochen macht Crash-Kuren und Extremdiäten überflüssig. Denn selbst zubereiten heißt immer auch, die Kontrolle über die Kalorien zu behalten. Wer fettarm zubereitet und den Gehalt der Mahlzeiten an Zucker und Stärke beschränkt, spart automatisch Kalorien und behält dadurch gleichzeitig sein Gewicht im Blick. Auf den letzten Schuss Sahne oder den Stich Butter kann ich beim Selber-Kochen gut verzichten. Am Fettgehalt des Fertiggerichts ändere ich dagegen nichts. So gehört bewusstes, bedarfsgerechtes Kochen zu den effektivsten Strategien gegen das Übergewicht.
– Selbstbestimmung über Qualität und Frische
Wer regelmäßig kocht, kauft automatisch öfter ein. Dabei wird er in der Regel schon bald einen Blick für die Frische und Qualität der Lebensmittel entwickeln. Wer seine Sinne beim Einkauf benutzt, lernt schnell, Frisches und Knackiges von Welkem und Weichem zu unterscheiden. So kommen Qualität und Frische auf den Tisch. Er lernt auch, die Mengen richtig einzuschätzen, die er für eine Mahlzeit braucht. Konserven, Tiefkühlkost und Fertiggerichte werden allenfalls zum Notbehelf.
– Essen mit mehr Nachhaltigkeit
Für viele Menschen spielt es eine immer wichtigere Rolle, nachhaltig zu leben. Beim Essen und Trinken ist dabei die Nutzung saisonaler und regionaler Angebote ein wichtiger Aspekt. Inzwischen binden sogar die großen Discounter gerade bei Obst und Gemüse saisonale und regionale Produkte verstärkt in ihr Angebot ein. Vitaminreiche Kohlsorten im Winter, frische Salate im Sommer und Kürbisse im Herbst genügen nicht nur den Ansprüchen der Nachhaltigkeit, sondern bringen zudem willkommene Abwechslung im Speiseplan.
– Selbst kochen spart Geld
Selbstversorger leben nach wie vor besonders günstig. Für Sparfüchse gibt es viele Wege, die Kosten für’s Essen und Trinken in Grenzen zu halten, angefangen von der Nutzung von Sonderangeboten bis zum kreativen Einsatz von Grundnahrungsmitteln und anderen preiswerten Nahrungsmitteln (Reis, Kartoffeln, Möhren, Kohlgemüse etc.). Wer selbst kocht, lernt, nur so viel einzukaufen, wie er wirklich braucht. Ein bedarfsgerechter Einkauf sorgt zum einen dafür, dass nichts mehr weggeworfen wird oder im Kühlschrank vergammelt. Zum anderen spart er bares Geld. Apropos Reste: Die schmecken oft besonders gut! Wenn doch einmal zu viel gekauft oder gekocht wird, findet sich für den, der kochen kann, garantiert ein leckeres Rezept der kreativen Resteküche.
– Last not least: Selbst kochen macht Spaß und schmeckt am besten
Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Wer hätte sie nicht schon erlebt, die teuren Besuche in mittelmäßigen Restaurants, von denen man unbefriedigt nach Hause zurückfährt. Da kommt die eigene Kochkunst oft mit viel weniger Geld viel näher an das perfekte Dinner heran. Wer selbst Herr seiner Zutaten ist, kann nach Belieben das verwenden, was ihm selbst und seinen Lieben schmeckt. Was man nicht mag, wird einfach weggelassen. Ganz abgesehen davon, dass selbst kochen zu Hause kreativ ist und Spaß macht – vor allem, wenn man es z.B. am Wochenende zusammen mit Freunden praktiziert.
Tipp von docFood:
Selber-Kochen im Sinne einer abwechslungsreichen Ernährung ist keine Zauberei, sondern funktioniert nach einer einfachen Gleichung:
Ernährungswissen x Kochkenntnis = Kontrolle über Gewicht und Gesundheit.
Genauso wichtig wie der gesundheitliche Aspekt ist allerdings der Genuss. Dass der – mit frischen Zutaten und nach eigenem Geschmack zubereitet – zu Hause am größten ist, weiß jeder, der ein bisschen kochen kann.

Dr. Friedhelm Mühleib

Bild: Fotolia © Igor Mojzes

 

Wild aus heimischen Wäldern – oder von ganz weit weg?

In unseren herbstlichen Wäldern ertönt jetzt überall das Halali – und sogar Supermarktketten werben mit günstigen Wild-Angeboten. Wer glaubt, dass das Wildfleisch in den Supermarkttheken  gerade jetzt ganz sicher aus deutschen Landen kommt, liegt oft daneben. Wildfleisch eignet sich ganz prima zum Tiefgefrieren. Das ist der Hauptgrund dafür, dass das Angebot in den Supermärkten sogar jetzt zur Jagdzeit vorwiegend aus der kontrollierten Wildtier-Zucht und den Wildimporten aus aller Herren Länder stammt.
Früher war Wild ein Saisonartikel, als es Reh und Hase nur im Herbst zur Jagdzeit gab. In Wildfachgeschäften gibt es heute fast jederzeit alles, was das Herz von Freunden leckerer Wildgerichte begehrt. Die sollte man tatsächlich nicht nur zur Herbst- und Winterzeit genießen, denn Wildfleisch ist aromatisch, fettarm und gesund. Die Nachfrage nach Reh- und Wildschweinbraten kann größtenteils aus deutscher Erzeugung gedeckt werden, weil Wildschweine, Damwild, Rehe, Wachteln und Fasane in großen Freigehegen oder Farmen gezogen werden.
 
Hirschfleisch: Weite Reise aus Neuseeland
Hirsch- oder Hasenfleisch hingegen wird häufig importiert. Der größte Teil des importierten Wildes kommt nach wie vor aus Osteuropa – vor allem Polen und Ungarn, aber auch Spanien und Österreich beliefern den deutschen Markt. Ca. 80% des Hirschfleisches auf dem deutschen Markt stammt mittlerweile sogar aus Neuseeland. Und auch Wildhasen legen einen weiten Weg zurück: Sie kommen größtenteils aus Argentinien.
Wer Wert auf regionales Wildbret legt, muss schon beim Förster oder Jäger kaufen, wenn er die Gewissheit haben will: Dieses Wild stammt garantiert aus der unmittelbaren Region und der aktuellen Jagdsaison. Wer wissen will, wann es was bei den Jägern gibt, der kann sich am Jagdkalender orientieren: Es gibt für jede Wildart festgelegte Jagdzeiten, die sich übrigens für viele Tiere nicht nur auf den Herbst und Winter beschränken. Einige Wildtiere werden auch schon im Mai oder Juni erlegt. Frischlinge gibt es sogar das ganze Jahr.
 
Wild essen – auch dem Ökosystem zuliebe
Die Bedeutung der Jagd gilt heute weniger dem Abschuss eines Sonntagsbratens. Viel wichtiger ist die Regulierung des Wildbestands. Geschossen werden deshalb nicht nur kranke und alte Tiere, sondern vor allem auch Jungtiere. So wird der jährliche Zuwachs gesteuert – der Bestand bleibt ökologisch verträglich. Dazu sind Jäger verpflichtet. Nur so kann Schäden im Wald und auf landwirtschaftlichen Flächen vorgebeugt werden. Die nachhaltige Nutzung von Wildtieren schließt diesen Aspekt laut Definition sogar explizit mit ein. Nachhaltig ist es demnach nämlich, „wenn bei Entnahme freilebender Wildtiere langfristig gewährleistet ist, dass die Struktur dieser Population, deren Rolle im Ökosystem und deren langfristige Überlebenschance sowie andere Populationen und betroffene Ökosysteme nicht beeinträchtigt werden.“
 
Tipp von docFood:
Kaufen Sie Ihren Weihnachtsbraten beim Förster oder Jagdpächter. Sie finden ihn im Zweifelsfall auf der Website des Deutschen Jagdverbandes, wo es eine Auflistung von Wildbretanbietern – sortiert nach Postleitzahlen – gibt. Auch entsprechende Metzgereien, Direktvermarkter und Restaurants findet man dort. Wer den Ausflug in die ländlichen Gefilde scheut, sollte auch im Wild-Fachgeschäft fündig werden, das es zumindest in allen größeren Städten noch gibt. Die fachkundige Beratung gibt’s dort meist umsonst dazu. Importiertes, tiefgekühltes Wildfleisch hat in der Regel sehr gute Qualität, seine Reise über hunderte oder tausende von Kilometern ist nicht gerade nachhaltig und verhagelt die Energiebilanz. Und wenn Sie jetzt feine Wildrezepte suchen, dann klicken Sie doch einfach mal hier!

Julia Hintzen

Und übrigens: „Wild aus der Region gibt es nicht im Supermarkt“ – Die schöne Geschichte im Blog von docFood-Teammitglied Gabriela Freitag-Ziegler sollten Sie unbedingt lesen.

Zahl der Woche: 1 Million Kilo Lebensmittel gerettet!

Das ist die Bilanz der Initiative “Lebensmittelretter.de”, die Raphael Fellmer vor 2 1/2 Jahren ins Leben gerufen hat. Angesichts der gigantischen Mengen Lebensmittel, die Tag für Tag und Jahr für Jahr in die Tonne wandern (pro Kopf pro Jahr sind es in Deutschland immerhin 80kg, wovon der überwiegende Teil noch genießbar wäre!) mag mancher denken: Das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
 
Raphael Fellmer, Idealist, Konsum- und Kommerz-Verweigerer sowie Begründer der Retter-Bewegung sieht das anders: Für ihn ist der Konsumverzicht ein Beitrag zu einer besseren Welt und hat etwas mit Fairness gegenüber den Ärmsten und Bewusstsein für die Endlichkeit der Ressourcen zu tun.
 
Leben ohne Geld ist machbar
Anstelle von Besitz und Kauf setzt er auf das Konzept von Schenken und Teilen. Für ihn ist ein Leben ohne Geld nicht nur machbar, sondern wünschenswert und heute schon persönliche Realität: Er und seine Familie – Frau und zwei Kleinkinder – leben seit drei Jahren ganze ohne Geld, von dem, was in der Überflussgesellschaft zu viel produziert wird, was andere mit ihnen teilen oder ihnen schenken. Zu diesem bewusst gewählten Lebensstil gehört für Fellmer auch eine vegane Ernährung, denn nur so lässt sich seiner Meinung nach der ökologische Fußabdruck möglichst klein halten. In diesem konsequenten Handeln sieht er seinen ganz persönlichen Beitrag und seine Verantwortung für den Planeten. Daher seine Devise: “Vorhandenes besser nutzen”.
 
Tipp von docFood
Fellmers Traum ist ein kommerzfreies Leben in einem geldfreien, veganen Ökodorf im Süden Europas, wo jeder das einbringt, was er kann. Seinen Worten lässt er konkrete Taten folgen: Sein Buch “Glücklich ohne Geld!” kann man hier kostenlos downloaden (…man kann es aber auch für ein paar Euro kaufen) Eine Übersicht über seine unentgeltlichen Aktivitäten und Vorträge gibt es auf seiner Website. Respekt für den persönlichen Beitrag, den er mit seiner kleinen Familie für einen bewussteren Umgang mit Ressourcen und mehr Nachhaltigkeit leistet.

 Andrea Peitz

 

Ist das ein Regionalfenster?

Sieht zwar so aus – ist aber keins. Sie wissen nicht, was ein “Regionalfenster” ist?  Es ist ein neues Siegel, das eigentlich seit Januar 2014 verlässlich und überprüfbar darüber Auskunft geben soll, welche Lebensmittel tatsächlich aus der angegebenen Region kommen. Anbietern, die ihre Produkte mit ungenauen Werbeaussagen zur Herkunft vermarkten, sollte damit das Leben schwer gemacht werden. Eigentlich eine gute Sache, denn Verbraucher wünschen sich regionale Lebensmittel – aber verlässlich und eindeutig gekennzeichnet sollen sie sein. Doch leider scheint das freiwillige Regionalfenster, so wie es momentan konzipiert ist, nicht mehr zu sein als ein Siegel unter vielen. Dass es zu mehr Klarheit bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern führt und missbräuchliche Werbung mit Begriffen wie “regional” oder “aus der Heimat” verhindert, ist nicht abzusehen
 
Zehn Monate nach Einführung des Regionalfensters sind 2.400 Lebensmittel mit der freiwilligen Kennzeichnung für regionale Lebensmittel ausgezeichnet, was Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt jüngst als Zeichen für den großen Erfolg des Siegels gewertet hat. Doch wer im Norden, Osten oder Westen nach dem weiß-blauen Informationsfeld auf Produkten Ausschau hält, der wird nur selten fündig. Allein in Bayern ist das Zeichen bereits häufiger zu finden.

Niedrige Anforderungen und hohe Hürden

Regionalfenster: Schon mal im Supermarkt gesehen?

Regionalfenster: Schon mal im Supermarkt gesehen?


Der Begriff der Region ist beim Regionalfenster sehr weit gefasst: Eine ‚Region‘ muss demnach lediglich kleiner als Deutschland sein. Ob es Sinn macht, Gemüse aus 500 Kilometern entfernten Anbaugebieten als “regional” zu bezeichnen, ist mehr als fraglich. Schließlich wollen Verbraucher das “Ernährungshandwerk in ihrer Region unterstützen, um auch regionale Arbeitsplätze zu sichern”, wie der Minister selbst betont. Letztendlich muss aber mal wieder der Konsument selbst entscheiden, ob das Produkt seinen Ansprüchen an Regionalität entspricht. Eine klare Definition der Region wäre an dieser Stelle sehr hilfreich. Hierfür fehle aber “sowohl auf Bundes- wie auch auf EU-Ebene die notwendige Rechtsgrundlage”, wie “Regionalfenster e.V.”, der Trägerverein, der über die Vergabe des Regionalfensters entscheidet, auf seiner Internetseite schreibt.
 

Kleine Betriebe können sich Kennzeichnung nicht leisten

So können sich nun Großbetriebe mit dem Regionalfenster schmücken, obwohl sie im Zweifel wenig zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Kleine Erzeuger aus der direkten Umgebung können sich die Kennzeichnung aufgrund der Vorgaben zu Liefermengen oder Kontrollauflagen dagegen kaum leisten. Die Verbraucherzentralen kritisieren außerdem, dass bei zusammengesetzten Produkten nur ein Mindestanteil an regionalen Zutaten von 51 Prozent enthalten sein muss, Tiere erst in der Mastphase in der Region gehalten werden müssen und die Herkunft der Futtermittel nicht erfasst wird. Zudem ist das “Regionalfenster” eine reine Herkunftskennzeichnung, die weder Aufschluss über die Qualität gibt, noch darüber, ob die Produkte umweltverträglich oder fair erzeugt wurden.
 

Tipp von docFood

Wenn Sie Ihr Fleisch, Ihre Eier, Ihr Obst und Gemüse auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern in der Nähe kaufen, können Sie im direkten Gespräch erfahren, wie die Lebensmittel erzeugt wurden. So gibt es auch keinen Zweifel darüber, welche Produkte wirklich aus der Region kommen.

Melanie Kirk-Mechtel

Die offizielle Seite zum Regionalfenster finden Sie hier.
Hilfe bei der Suche nach regionalen Erzeugern geben Portale wie foodroot.de oder mein-bauer.com
 
Bildquelle: Bluetenzauber / pixelio.de
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Wie fair ist fair?

Lebensmittel, fair gehandelt – das hört sich gut an. Wenn noch ein Fairtrade Siegel auf dem Produkt klebt, dann sollte alles richtig sein. Also Bahn frei für einen guten und politisch korrekten Kauf? Beileibe nicht, wie ein aktueller Marktcheck der Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) am Beispiel von 31 Lebensmitteln aus Supermärkten, Drogerien oder Weltläden jetzt ergeben hat.
„Die ausgelobten fairen Eigenschaften von Lebensmitteln können Sie als Konsument nicht überprüfen. Es handelt sich um sogenannte Vertrauenseigenschaften. Daher haben Anbieter dieser Produkte aus unserer Sicht eine Bringschuld: Sie müssen die Kriterien für die Label oder das Wörtchen „Fair” im Produkt- bzw. Unternehmensnamen erläutern sowie die Herkunft der Rohstoffe nachvollziehbar und transparent machen. Eine klare Kennzeichnung ist das A und O, doch daran mangelt es oft.“ So kommentiert die vzhh die Ergebnisse. Bei der Hälfte der untersuchten Produkte gab es Mängel. Dabei beanstandet die vzhh insbesondere:
 
● Kennzeichnung: Zu klein, mangelhaft oder gar nicht erst vorhanden
Die Lesbarkeit der Zutatenliste lässt auf vielen Produktverpackungen zu wünschen übrig. Informationen zum fair gehandelten Anteil von Inhaltsstoffen werden so zum reinen Suchspiel. Minischrift und schwierig zu entziffernde Symbolik sind an der Tagesordnung. Doch es gibt auch Lichtblicke: „Einige vorbildliche Beispiele sind schon jetzt am Markt erhältlich“, lobt die vzhh.
 
Siegelwirrwarr
Die Siegel im Fairtrade Bereich sind inflationär. Allein 27 (!) unterschiedliche Siegel, Markennamen oder Auslobungen sowie teilweise auch Doppelkennzeichnungen mit Hinweisen auf eine faire Produktion wurden auf nur 31 Produkten gefunden. Klarheit sieht anders aus! Ein einheitliches, staatlich kontrolliertes Zeichen wie das Umweltzeichen „Blauer Engel“ mit nachprüfbaren Standards würde für mehr Transparenz beim Einkauf sorgen.
 
● Verwässerte Standards
Welcher Aufkleber bedeutet was, wofür steht er und was garantiert er? Oft ist nicht transparent, welche Standards hinter welchen Siegeln stecken. Manchmal ist die Herkunft der Rohstoffe nicht nachvollziehbar oder unauffindbar im Kleingedruckten versteckt. Dasselbe gilt für den prozentualen Anteil des Produktes, der tatsächlich fair gehandelt wurde. Die vzhh meint: Das ist den Konsumenten gegenüber alles andere als fair!
 
● Verschwiegener Mengenausgleich
Besonders kritisch sehen die Verbraucherschützer den sogenannten „Mengenausgleich“. Der muss in Deutschland nämlich auf dem Etikett ausgelobt werden. Diese Kennzeichnung fehlt häufig. Mengenausgleich bedeutet, dass im Erzeugerland faire mit konventionellen Produkten gemischt werden. Denn oft lohnt sich die Verarbeitung der geringen fairen Mengen als gesonderte Charge nicht. Dadurch gelangen auch konventionelle Rohstoffe in das Produkt. Nur der aus den verfügbaren Rohstoffen errechnete Anteil des Enderzeugnisses darf dann als fair gekennzeichnet werden: Während dann im Kleingedruckten irgendwo steht: “xx% fair gehandelter Anteil“, verlässt sich der Verbraucher oft auf das Siegel vorne drauf und glaubt, ein 100% fair gehandeltes Produkt zu kaufen. Besonders Kakao, Zucker und Tee unterliegen oft diesem Mengenausgleich. Wenn vorne Fairtrade draufsteht und hinten heißt es dann „20% fair gehandelter Anteil“, ist das bei Mischprodukten zwar gesetzlich erlaubt. Klarer und transparenter wäre es, den Anteil auch im Logo zu nennen, wie die Verbraucherzentrale meint.
 
● Der Trick mit dem Wasser
Der faire Anteil wird gerne künstlich erhöht, indem man bei flüssigen Produkten den Wasseranteil herausrechnet. So kann sich der Fairtrade-Anteil von einem Eiskaffee schon mal verzehnfachen – wie im Marktcheck der vzhh passiert.
 
docFood meint:
Faire Handels- und Produktionsbedingungen in den Erzeugerländern zu unterstützen, ist wichtig. Der aktuelle Marktcheck zeigt zwar bei vielen Produkten mit Fairtrade-Siegeln Mängel auf, doch auch die Verbraucherzentrale resümiert: „Das Glas ist halbvoll.“ Viele Firmen reagierten auf die Kritik der vzhh einsichtig und die meisten gelobten Besserung, indem sie zukünftig für bessere Lesbarkeit sorgen oder mehr Transparenz bei den Herkunftsangaben schaffen wollen. Das ist doch mal eine faire Reaktion – und lässt uns hoffen.
 
Wer sich für die Details der Untersuchung der Verbraucherzentrale Hamburg interessiert, erfährt hier mehr.

Sharing is caring: Lebensmittel teilen liegt im Trend

Das ist Ihnen sicher auch schon mal passiert: Essen im Kühlschrank vergessen, und jetzt ist es verdorben – Endstation ist leider die Tonne! Die sinkende Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmitteln verursacht  riesige Müllberge, die vermeidbar wären. Jährlich wird ein Drittel bis die Hälfte aller weltweit für den menschlichen Verzehr produzierten Lebensmittel weggeworfen. Pro Kopf und Jahr ergibt das in Europa eine Menge von rund 105 kg. Problematisch an der Verschwendung von Nahrungsmitteln ist , dass sie einerseits zur massenweisen Vernichtung von Produkten führt, die wertvolle Lebensmittel waren. Andererseits ist sie auch verantwortlich für die enorme Verschwendung von Wasser, Energie und Rohstoffen sowie für unnötige CO2-Emmissionen, die den Klimawandel vorantreiben.
Dank Internet gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Möglichkeiten, etwas dagegen zu unternehmen. Foodsharing ist eine davon, die hilft, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
 

Was bedeutet foodsharing?

Die Grundidee: Menschen teilen Essen. Damit geht einher, dass den geteilten Lebensmitteln mehr Wertschätzung zuteil wird. Das Prinzip: Lebensmittel sollten verzehrt statt weggeworfen werden – und was der eine zu viel hat, kann der nächste gut gebrauchen. Viele Foodsharer handeln aus einem ethischen Bewusstsein heraus und wollen ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft setzen. Außerdem versuchen sie, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und achten deshalb auf Umwelt und Klima.
 

Woher kommt foodsharing?

2011 erschütterte Valentin Thurns Film „Taste the Waste“ die Zuschauer: In drastischen Bildern zeigte er Müllberge aus aufgetürmten Broten und überquellende Abfallcontainer von Supermärkten voller genießbarer Lebensmittel. Im Zuge der Dreharbeiten kam Thurn die Idee, eine Plattform zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung zu gründen. So wurde im Dezember 2012 foodsharing.de geboren. Die Plattform konnte aufgrund eines erfolgreichen Crowdfundings – zu Deutsch „Schwarmfinanzierung“ – realisiert werden. Um die Webseite auch nach der Finanzierungsphase betreuen zu können, wurde der gemeinnützige Verein foodsharing e.V. gegründet.
 

Wie werde ich zum foodsharer?

Kurz vor dem Urlaub ist Ihr Kühlschrank noch voll, oder es sind noch unangetastete Reste der letzten Party übrig? Auf foodsharing.de können sich alle anmelden, die Lebensmittel übrig haben – Privatpersonen, Händler, Kantinen. Produkte, die noch verzehrfähig sind, können in sogenannten Essenskörben virtuell angeboten werden. Über die Plattform verabreden sich dann Anbieter und Abholer bzw. Empfänger zur Übergabe der Lebensmittel. Somit werden die Produkte vor der Tonne bewahrt – und ein gutes Gewissen ist als kostenlose Zugabe für beide Partner inklusive.
 

Tipp von docFood:

Am besten heute noch foodsharing.de aufrufen und den ersten Essenskorb abholen oder einstellen. Teilen Sie sich satt!
 
 

Slow Food – genussvoll und bewusst essen

Slow Food, der internationale Verein mit der Schnecke als Logo, setzt sich seit über 20 Jahren für eine nachhaltige Esskultur sowie für gute, saubere und faire Lebensmittel ein. Ursprünglich vom italienischen Journalisten Carlo Petrini als Gegenbewegung gegen Fast Food und den Verfall der traditionellen, lokalen Esskultur seiner Heimat gegründet, ist Slow Food heute ein wichtiger Dialogpartner für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, wenn es um Themen der Agrar-, Fischerei-, Umwelt-, Ernährungs- und Verbraucherpolitik geht.
“Ich möchte die Geschichte einer Speise kennen. Ich möchte wissen, woher die Nahrung kommt. Ich stelle mir gerne die Hände derer vor, die das, was ich esse, angebaut, verarbeitet und gekocht haben.”, sagt Carlo Petrini, Gründer und internationaler Präsident von Slow Food.
 

Geschichte von Slow Food

Der Auslöser für die Gründung von Slow Food war 1986 die Planung einer McDonald’s-Filiale im Zentrum von Rom. Carlo Petrini protestierte mit einem öffentlichen Pasta-Essen auf der Piazza die Spagna dagegen. Die Eröffnung des Fastfood-Restaurants konnte er zwar nicht verhindern, die Aktion erregte aber große Aufmerksamkeit. 1989 wurde in Paris die internationale Non-Profit-Organisation Slow Food gegründet, die zuerst hauptsächlich für gute Lebensmittel, kulinarischen Genuss und ein „entschleunigtes“ Lebenstempo stand. Schnell wurde jedoch klar, dass die nachhaltige Landwirtschaft, die handwerkliche Herstellung von Lebensmitteln und Umweltfaktoren untrennbar mit einer guten Esskultur verbunden sind. 1992 wurde mit Slowfood Deutschland e.V. der erste nationale Verein gegründet. Mittlerweile gibt es weltweit 100.000 Mitglieder, die sich in 1.500 lokalen Gruppen, den so genannten Convivien, organisieren. Gemeinsam engagieren sie sich für einen Wandel unseres derzeitigen Lebensmittelsystems. Hinzu kommen 2.000 Erzeugergemeinschaften, die Lebensmittel nachhaltig produzieren und das Terra Madre-Netzwerk bilden, unterstützt von Köchen und Wissenschaftlern.
 

Ziele und Inhalte von Slow Food

Das Ziel von Slow Food, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten, schließt den politischen, sozialen und ökologischen Kontext ein. Die Lebensmittel sollen gut, sauber und fair sein. Und vielfältig: Ein wichtiges Anliegen für den Verein ist es auch, die Biodiversität zu fördern. Zur Rettung von alten Pflanzenarten und Tierrassen vor dem Aussterben wurde im Jahr 2000 die „Arche des Geschmacks“ ins Leben gerufen, deren Passagiere beispielsweise „Augsburger Huhn“, „Höri Bülle“ oder „Würchwitzer Milbenkäse“ heißen. Die Sinnes- und Geschmacksbildung, vor allem bei Kindern, Messe-Auftritte, die Kampagne „Teller statt Tonne“ gegen Lebensmittelverschwendung und Projekte der solidarischen Landwirtschaft sind weitere Beispiele für Aktivitäten von Slow Food.
 

Tipp von Doc Food

Wenn Sie sich für die Arbeit von Slow Food interessieren oder als Gast an einer Veranstaltung, zum Beispiel einer „Tafelrunde“, teilnehmen möchten, schauen Sie doch mal auf www.slowfood.de unter „Slow Food vor Ort“, ob es in Ihrer Nähe schon ein Convivium gibt.
 
Bildquelle: Peter A / pixelio.de
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Resteverwertung für Nudelgerichte

Haben Sie mal wieder Nudeln und Tomatensauce für eine ganze Fußballmannschaft gekocht, und es hatte doch niemand so richtig Hunger? Damit die Essensreste nicht im Müll landen, gibt Doc Food Ihnen ein paar Tipps für Lagerung und Resteverwertung von Pastagerichten.
Natürlich können Sie übriggebliebene Nudeln und Sauce auch einfrieren und so einige Monate lagern. Weil Nudeln aber immer schmecken und vielfältig einsetzbar sind, freuen sich alle, wenn Sie sie ein bis zwei Tage später wieder auftischen.
 

Nudeln und Sauce aufbewahren

Bevor Sie übrig gebliebene Nudeln in den Kühlschrank stellen, sollten sie, möglichst abgedeckt, komplett auskühlen. So bildet sich kein Schwitzwasser im Restebehälter, in dem die Nudeln aufweichen könnten. Im oberen Bereich des Kühlschranks können Sie die gekochte Pasta so zwei Tage aufbewahren. Saucenreste sollten Sie am besten in ein separates Gefäß geben. Ob selbstgekochte Tomatensauce, Sauce aus dem Tetrapack oder aus dem Glas – auch die Sauce können Sie noch mindestens zwei Tage verwenden. Pesto hält sich sogar noch einige Tage länger.
 

Nudeln und Sauce weiterverwerten

Wenn Sie noch genug Sauce übrig haben, erhitzen Sie diese am besten zuerst und wärmen die Nudeln darin auf. So werden sie nicht zu weich. Unkompliziert und schnell geht das Aufwärmen in der Mikrowelle. Gesund und lecker ist auch ein Nudel-Gemüse-Auflauf: Einfach Gemüse mit Zwiebeln und Knoblauch dünsten und würzen, dann mit den Nudelresten mischen und in eine Auflaufform geben. Entweder eine Eier-Sahne- oder Eier-Milch-Mischung mit Reibekäse oder einen Guß aus Eiern, Joghurt und Schafskäse über die Nudel-Gemüse-Mischung gießen und im Ofen backen, bis die Masse gestockt ist. Oder kochen Sie eine leckere Suppe und geben die gekochten Nudeln ganz am Schluss zum Aufwärmen hinein.
 

Tipp von Doc Food

Und was ist mit dem Käse? Geriebener Parmesan schimmelt schnell. Besser ist, wenn Sie den Hartkäse am Stück kaufen und jeweils frisch über die Nudeln reiben. Der Käse hält sich in Papier oder ein Küchentuch gewickelt oder in einer Frischhaltebox mehrere Wochen. Wenn sich doch etwas weißlicher Schimmel bildet, dürfen Sie ihn bei Hartkäse ruhig großzügig wegschneiden und können den Rest bedenkenlos genießen.
 
Bildquelle: Klaus Steves / pixelio.de
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Das Fairtrade-Siegel für fairen Handel

Produkte, die mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet sind, stehen für faire Arbeits- und Lebensbedingungen bei den Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Lateinamerika. Vergeben wird das Siegel vom gemeinnützigen Verein TransFair e.V., dem 34 Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Kirche, Sozialarbeit, Verbraucherschutz, Genossenschaftswesen, Bildung, Politik und Umwelt angehören, auf Grundlage von Lizenzverträgen.
In Deutschland gibt es aktuell 250 Unternehmen, die rund 2.000 Fairtrade-zertifizierte Produkte anbieten. Um die Zertifizierung zu erhalten, müssen zahlreiche Fairtrade-Standards erfüllt werden, die alle wichtigen Akteure des Fairtrade-Systems gemeinsam entwickeln.
 

Das Fairtrade-Siegel von TransFair

TransFair setzt sich dafür ein, weitere Partner und Unterstützer für den fairen Handel durch Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu gewinnen. Dabei wird der Verein durch seine Mitgliedsorganisationen unterstützt, die mit eigenen Aktionen und Kampagnen den fairen Handel und das Fairtrade-Siegel bekannter machen. TransFair sieht seine Aufgaben außerdem darin, Personen in der Politik, in Wirtschaftsverbänden, Nichtregierungsorganisationen und Umweltvereinigungen über Fairtrade zu informieren und miteinander zu vernetzen. 2012 feierte TransFair sein 20-jähriges Bestehen und ein zweistelliges Wachstum der Fairtrade-Produkte, mit einem Umsatz von über 500 Millionen Euro.
 

Zertifizierung für das Fairtrade-Siegel

TransFair vergibt zwar die Lizenz für die Nutzung des Fairtrade-Siegels, die Voraussetzungen prüft jedoch die Zertfizierungsgesellschaft der Fairtrade International (FLO), die FLO-CERT. Sie kontrolliert vor Ort, ob bei Produzenten und Händlern die Fairtrade-Standards eingehalten werden und ob die Produzentenorganisationen den festgelegten Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie ausgezahlt bekommen. Weil in Produzenten-Kooperativen häufig hunderte oder tausende Bauern zusammengeschlossen sind, kann FLO-CERT nicht jeden einzelnen Bauer besuchen, sondern überprüft anhand von „Gruppen-Zertifizierungen“ die gesamte Kooperative und macht Stichproben bei einigen Bauernfamilien. Durch die unabhängigen und transparenten Kontrollen der FLO-CERT nach den internationalen Fairtrade-Standards soll die Glaubwürdigkeit des Fairtrade-Siegels sichergestellt werden.
 

Tipp von docFood:

Neben dem Fairtrade-Siegel gibt es noch zahlreiche weitere Siegel für Produkte aus fairem Handel, zum Beispiel das Gepa-Logo des gleichnamigen Fair-Handelsunternehmens, Fair for Life, das FAIRbindet-Siegel von tegut und viele weitere mehr. Je nach Produkt und Siegel lohnt sich ein genauerer Blick und ein bisschen Recherche, um wirklich ein fair gehandeltes Produkt zu kaufen und nicht auf einen Marketing-Trick hereinzufallen.
Anerkannte Siegel finden Sie beim „Forum Freier Handel“ im Internet, in dem sich Organisationen und Akteure des fairen Handels zusammen geschlossen haben: www.forum-freier-handel.de

Melanie Kirk-Mechtel

Bildquelle: TransFair e.V / M. Ersch
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