Vitamin-D im Winter: Solarium geht gar nicht

Vitamin D-Mangel im Winter? Kein Problem – schließlich gibt es ja die Sonnenbank – oder? Schön wär’s – geht aber gar nicht. Denn im Solarium wird man hauptsächlich mit UV A bestrahlt – das bringt aber für die Vitamin D-Bildung rein gar nichts. Denn nur UV B Strahlen können die Bildung von Vitamin D in unserer Haut anregen. Aber nicht nur aus diesem Grund ist von Solarienbesuchen abzuraten. Jetzt haben unter Federführung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) Fachorganisationen aus den Bereichen Strahlenschutz, Gesundheit, Risikobewertung, Medizin und Ernährung haben eine gemeinsame Empfehlung veröffentlicht.
UV-Strahlung nützt: Sie trägt zur Bildung des körpereigenen Vitamin D bei. Und sie schadet: Im schlimmsten Fall kann UV-Strahlung zu Hautkrebs führen. Wo liegt der richtige Mittelweg? Zwanzig Fachorganisationen haben an der gemeinsamen Empfehlung zu UV-Strahlung und Vitamin-D-Bildung gearbeitet.
 
Krebsgefahr aus dem Solarium
Besonders in Herbst und Winter fragen sich viele Menschen, ob sie ins Solarium gehen sollten, um ihren Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen. Strahlenschützer, Mediziner und Ernährungswissenschaftler sind sich einig: Die Antwort lautet „Nein!“. Die BfS-Experten kommen zu der Empfehlung: Von starken, nicht ärztlich kontrollierten UV-Bestrahlungen zum Zweck der Vitamin-D-Bildung, der Selbsttherapie eines Vitamin-D-Mangels oder der Bräunung wird grundsätzlich dringend abgeraten – ganz gleich, ob die Strahlung von der Sonne oder aus dem Solarium kommt. „Die erstmalige Nutzung eines Solariums in jungen Jahren (< 35 Jahre) verdoppelt annähernd das Risiko, an schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) zu erkranken. In Deutschland ist für Minderjährige die Nutzung eines Solariums gesetzlich verboten.“ heißt es weiter in der Empfehlung.
 
Einheitliche Empfehlungen
Ein Vitamin D-Mangel kann nur von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden. Im Sommer reichen maßvolle Aufenthalte in der Sonne, damit der Körper seinen Vorrat an Vitamin D auffüllen kann. Wer länger in der Sonne bleibt, sollte sich gut gegen die UV-Strahlung der Sonne schützen. Einen Sonnenbrand sollte man auf keinen Fall riskieren, schon gar nicht bei Kindern und Jugendlichen. Säuglinge sollten grundsätzlich nicht direkt in die Sonne. „Die gemeinsame Empfehlung ist ein Erfolg für die Verbraucher, die nun bei allen mit UV-Strahlung oder Vitamin D befassten Organisationen einheitliche Ratschläge finden“, so Dr. Thomas Jung, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz und Gesundheit BfS. Das BfS hatte die unterschiedlichen Fachorganisationen an einen Tisch gebracht und mit Ihnen auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse über UV und Vitamin D die Empfehlung erarbeitet. Sie ist hier verfügbar.
 
docFood meint:
Das Thema Vitamin D wird jeden Winter auf’s Neue diskutiert. Fest steht, dass weder der Winterspaziergang noch die Sonne aus der Solarium-Röhre die Vitamin-Bildung ankurbeln. Neben vollen Speichern zu Beginn der kalten Jahreszeit helfen die richtige Lebensmittelauswahl und Supplemente, um ohne Vitamin D-Mangel durch den Winter zu kommen. Wer jetzt im Winter regelmäßig 1000 IE Vitamin D zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform einnimmt, macht nichts falsch. Das ist etwas mehr als die Menge, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als angemessene tägliche Zufuhr Für Erwachsene empfiehlt.

Friedhelm Mühleib

 
Hintergrund: Was ist UV-Strahlung, welche unterschiedlichen Typen von UV-Strahlung gibt es und wie wirken sie? Wer mehr darüber wissen möchte, findet fundierte und ausführliche Inforamtionen darüber hier auf den Seiten des BfS.
Quelle: BfS

Gelenkprobleme? Nahrungsergänzungsmittel sind meist wirkungslos

Viele Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln versprechen Menschen mit Arthrose, die Schmerzen in den Gelenken zu lindern oder einem Verschleiß vorzubeugen. Diese angebliche Wirkung ist jedoch in Studien nur in geringem Maße belegt, so eine Pressemeldung anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), der heute in Berlin beginnt.
„Viele Medikamente, die einer Arthrose vorbeugen oder ihr Fortschreiten verhindern sollen, liegen nur knapp über oder auf dem Niveau eines Placebo-Effekts“, erklärt Dr. med. Uwe de Jager, niedergelassener Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie für Physikalische und Rehabilitative Medizin aus Freudenstadt. Auch für Nahrungsergänzungsmittel wie Chondroitin-Sulfat, Muschelextrakte, acetyliertes Hydroxyprolin (Oxaceprol), Heilpflanzen, homöopathische Mittel oder Gele, Salben, Cremes und Sprays sei die Wirkung nicht ausreichend nachgewiesen. Lediglich bei Glucosamin sei die Datenlage etwas besser. Hier gebe es in den aktuellen Leitlinien der Osteoarthritis Research Society International (OARSI) eine zurückhaltende Empfehlung.
 
Möglichkeiten der Schmerztherapie
Stattdessen empfehlen die Orthopäden lieber die verschreibungspflichtigen Produkte der Pharmaindustrie: Demnach bekämpfen viele Medikamente die mit der Arthrose einhergehenden Schmerzen effektiv und ermöglichen den Patienten damit eine bessere Lebensqualität. Orthopäden unterscheiden bei der Behandlung von Schmerzen zwischen entzündeten und nicht-entzündeten Gelenken. Liegt eine Entzündung im Gelenk vor, ist es wichtig, diese zu beseitigen, um ein Fortschreiten der Arthrose zu verhindern. „Hier stehen uns nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen oder auch Coxibe zur Verfügung. Auch die intraartikuläre Gabe von Cortison hat sich bewährt, wobei der Langzeiteffekt noch unsicher ist“, erklärt de Jager. Hat ein Patient zwar keine akute Entzündung, leidet aber dennoch unter Schmerzen, empfiehlt der Orthopäde Paracetamol, schwache Opiate oder gegebenenfalls Medikamente, die den Nervenschmerz beseitigen. Bei Kniegelenkarthrose können auch Injektionen mit Hyaluronsäure helfen. Tatsächlich benötigt aber nur ein Teil der Patienten mit diagnostizierter Arthrose eine Schmerzbehandlung: „Erfreulicherweise hat fast jeder zweite Arthrose-Patient überhaupt keine Schmerzen. Die anderen Betroffenen können zielgerichtet mit schmerzlindernden Substanzen behandelt werden“, so de Jager. Dem Thema Ernährung und Bewegung widmet die Pressemeldungn übrigens einen einzigen Satz – den letzten.
 
Tipp von docFood

Die Meldung warnt zwar vor unwirksamen Präparaten, liest sich aber ansonsten wie eine Werbemail der Pharmaindustrie. Das Thema Abnehmen wird (fast) ausgespart. Bei Übergewichtigen verringert Gewichtsverlust das Risiko für Kniegelenks-Arthrose deutlich bzw. lassen sich bestehende Beschwerden z.T. stark reduzieren.  Auch gelenkfreundliche Sportarten und gelenkschonendes Verhalten können Wunder wirken und helfen häufig deutlich mehr als eine Operation. Dazu ein Buchtipp: Joachim Grifka, Die neue Knieschule: Selbsthilfe bei Schmerzen und Beschwerden, Rowohlt 2012, Preis 8,99 Euro. Für Ernährungsfachkräfte sollte übrigens die Gewichtsabnahme bei der Behandlung von Betroffenen immer im Vordergrund stehen.

 Friedhelm Mühleib

Quelle:DGOU
Mehr Infos: Deutsche Rheuma Liga, Deutsche Schmerz-Liga
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Süßstofftabletten für den Kaffee

Süßstoffe: Namen, Nummern, Eigenschaften

Wussten Sie, dass es in der EU etwa zehn zugelassene Süßstoffe gibt? In vielen Produkten kommen sie als Mischungen vor. Wer Süßstoffe verwendet, weiß also gar nicht immer genau, was er da zu sich nimmt. Wir haben für Sie eine Übersicht über die in Deutschland gängigen Süßstoffe zusammengestellt. Enthält ein Produkt Süßstoffe, müssen diese im Zutatenverzeichnis aufgelistet sein. Entweder steht da der Name des Stoffes oder – stellvertretend – seine E-Nummer.Beginnt diese mit einer 9, handelt es sich i.d.R. um einen Süßstoff.
Saccharin (E 954) ist der älteste bekannte Süßstoff. Er findet sich v.a. in Getränken, Süßwaren und Kaugummi. Um den Geschmack zu verbessern, wird Saccharin oft in Kombination mit Cyclamat eingesetzt. Der Mensch scheidet den Stoff unverändert wieder aus. Saccharin kann problemlos zum Backen und Kochen verwendet werden und liefert keine Energie.
Auch Cyclamat (E 952) wird nicht verdaut und unverändert ausgeschieden. Es wird gemischt mit anderen Süßstoffen als Tabletten, Streu- und Flüssigsüße verkauft. Anders als bei vielen anderen Süßstoffen tritt bei Cyclamat kein unangenehmer Nebengeschmack auf.
Acesulfam K (E 950) verstärkt andere Aromen. Es wird nur industriell verwendet, d.h. Sie können nur fertige Lebensmittel mit diesem Süßstoff kaufen. Wie Saccharin wird es in Kombination mit anderen Süßstoffen eingesetzt und ist hitzebeständig.

Übersicht über die gängigen Süßstoffe: Tabelle mit Backeigenschafte, Süßkraft und ADI

Übersicht über die gängigen Süßstoffe. Quelle: Das Reformhaus-Fachlexikon


Aspartam (E 951) enthält im Gegensatz zu den anderen Süßstoffen geringe Mengen Energie. Grund dafür ist seineZusammensetzung aus zwei Eiweißbausteinen, die im Darm aufgespalten werden. Einer der Bausteine ist die Aminosäure Phenylalanin. Sie wird von Menschen mit der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU) nicht vertragen. Daher müssen aspartamhaltige Produkte mit dem Hinweis „Enthält eine Phenylalaninquelle“ gekennzeichnet sein. Für gesunde Menschen ist Aspartam unbedenklich, es hinterlässt keinen bitter-metallischen Nachgeschmack und wird hauptsächlich in kalorienreduzierten Getränken eingesetzt. Aspartam ist nicht zum Kochen und Backen geeignet, da es weder hitze- noch lagerstabil ist.
Auch Thaumatin (E 957) liefert Energie. Für Thaumatin und Aspartam gilt aber: Die eingesetzte Menge ist so gering, dass der Energiegehalt zu vernachlässigen ist. Thaumatin verstärkt ebenfalls Aromen, hat aber auch einen lakritzartigen Eigengeschmack. Es ist ein Naturprodukt, das aus der westafrikanischen Katemfe-Pflanze isoliert wird und als generell unbedenklich gilt. Thaumatin ist geeignet für Produkte, die stark erhitzt werden, und wird daher z.B. in Heißgetränken oder Soßen verwendet.
Neohesperidin DC (E 959) wird aus der Schale der Bitterorange gewonnen und hat einen unangenehmen Nebengeschmack. Es wird daher nur industriell verarbeitet und mit anderen Süßstoffen gemischt. Neohesperidin DC unterdrückt bittere Aromen, ist hitzestabil und wird gern Lebensmitteln wie Kaugummi, Erfrischungsgetränken und Eis zugesetzt.
Darüber hinaus sind in der EU – und damit auch in Deutschland – die Süßstoffe Advantam, Aspartam-Acesulfamsalz, Neotam und Sucralose zugelassen.

Vitamin D – Das Sonnenvitamin

docFood Steckbrief Vitamin D:
Warum wir Vitamin D brauchen und wie es  wirkt.
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Jetzt Vitamin D tanken – so lautete kürzlich unser Lesertipp. Wie funktioniert das denn? Genaugenommen ist Vitamin D gar kein richtiges Vitamin Denn im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen kann es der Körper selbst herstellen. Dazu braucht er allerdings ein Hilfsmittel, das von außen kommt: die Sonne. Ohne sie beziehungsweise ohne ihre ultravioletten Strahlen kann die Vorstufe des Vitamins – das Provitamin, das in der Haut abgelagert wird, nicht in die aktive Form umgewandelt werden.
 

Funktion: Vitamin D stärkt die Knochen

Damit unser Körper das Skelett beziehungsweise die Knochen aufbauen kann, braucht er die beiden Mineralstoffe Calcium und Phosphat. Doch auch die beste Versorgung mit den beiden Mineralstoffen führt erst dann zu dem Ziel, ein gesundes Knochenwachstum zu fördern, wenn genügend Vitamin D vorhanden ist. Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm und steuert den Einbau von Calcium und Phosphor in den Knochen (Mineralisation). Es kann andererseits auch Calcium und Phosphor aus dem Knochen wieder freisetzen und sorgt in der Niere dafür, daß nicht mehr Calcium ausgeschieden wird als nötig. Kurzum: Ohne Vitamin D gibt es keinen funktionierenden Calcium- und Phosphathaushalt und damit keinen störungsfreien Knochenaufbau.
 

Positive Wirkung bei Krebs und Schuppenflechte

Anscheinend hat Vitamin D auch Einfluß auf den Vorgang der Zellteilung und könnte dadurch bei der Entstehung von Krebs beziehungsweise seiner Verhinderung eine Rolle spielen. In einer wissenschaftlichen Studie, in deren Rahmen Frauen nach Brustkrebsoperation und Bestrahlung mit Vitamin D behandelt wurden, blieben 70 Prozent der Betroffenen langfristig gesund. In der Gruppe nicht mit Vitamin D behandelter Frauen erlitten 60 Prozent einen Rückfall. Auch die Schuppenflechte kann in vielen Fällen durch die innere oder äußere Behandlung mit Vitamin-D-Tabletten oder Vitamin-D-Cremes gemildert werden — eine Heilung ist allerdings auch mit Vitamin D nicht möglich.
 

Vorsicht vor unbewiesenen Behauptungen

Gerade in jüngster Zeit häufen sich die Berichte, die auf einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und den verschiedensten Krankheiten hindeuten. Der größte Teil davon ist mit Vorsicht zu genießen: Die meisten dieser Vermutungen bewegen sich im Bereich der reinen Spekulation – überzeugende Daten, die eine eindeutige Bedeutung von Vitamin D für zweifelsfreie Effekte auf diese Krankheiten belegen, fehlen. Darauf weist aktuell (August 2014) ein Bericht in der online-Ausgabe der Pharmazeutische Zeitung hin. Dort bezieht man sich auf eine Analyse von mehr als 250 Studien, in der die Beziehung zwischen Vitamin D und mehr als hundert Erkrankungen analysiert wurde, darunter eine Vielzahl kardiovaskulärer, infektiöser, maligner und Autoimmunerkrankungen. Das Ergebnis: Bei keiner der untersuchten Krankheiten war eine Korrelation zu erniedrigten Vitamin-D-Spiegeln zweifelsfrei nachzuweisen.
 

Vitamin D – der Dauerbrenner

Übrigens: Die Vorstufe des Vitamins – das vom Körper produzierte Provitamin D3 – stammt aus der Leber, die es wiederum aus Cholesterin herstellt. Aus der Leber gelangt es über das Blut in die Haut. Dort ‚wartet‘ es dann auf die Umwandlung durch Sonnenstrahlen. Bereits zwei Sonnenbäder wöchentlich (je 10 Minuten lang) genügen, um den Körper ausreichend mit Cholecalciferol, so die chemische Bezeichnung für das Vitamin D3, zu versorgen. Solange genug Sonne da ist, wird das Vitamin D zum Dauerbrenner, besser gesagt: zum Selbstläufer, mit dem sich der Körper auch bei geringer Zufuhr über Lebensmittel selbst versorgt.
 

Tipp von docFood:

Vorsicht mit der Einnahme von Vitamin D in Form von Nahrungsergänzungsmitteln! Eine unkritische und übermäßige Vitamin-D-Gabe ist nicht sinnvoll.

Jetzt Vitamin D tanken!

Hochsommer – mehr Sonne geht nicht! Die beste Zeit, um Vitamin D zu tanken. Wer die Sonne in Maßen genießt, bildet ausreichend Vitamin D und stärkt damit unter anderem seine Knochen. Für eine gute Vitamin-D-Versorgung müssen wir weder besondere Lebensmittel essen noch Vitaminpillen schlucken. Es reicht, wenn wir gemütlich in der Sonne liegen. Das ist besonders wichtig, weil immerhin ca. 60 Prozent der Deutschen weniger Vitamin D aufnehmen, als von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird und ca. 15 bis 20 Prozent an einem Vitamin-D-Mangel leiden. Wie das funktioniert – Vitamin D mit der Sonne zu tanken – beschreibt docFood im Folgenden.
Denn Vitamin D ist zwar ein Vitamin, aber eines mit ‚Sonderstatus‘. Typisch für alle anderen Vitamine ist, dass unser Körper sie nicht selbst bilden kann. Sie müssen täglich mit der Nahrung aufgenommen werden. Das gilt nicht für Vitamin D: Es wird zu 80 bis 90 Prozent aus Vorstufen in der Haut hergestellt – und zwar mit Hilfe der UVB-Strahlen aus dem Sonnenlicht. Lediglich 10 bis 20 Prozent unseres Vitamin D stammt üblicherweise aus Lebensmitteln, vor allem aus dem Fett von Meeresfischen (Lachs, Hering, Makrele) und anderen tierischen Lebensmitteln.
 

Sonnenlicht füllt Vitamin-D-Speicher für den Winter

Das Gute am Vitamin D ist, dass es der Körper über Monate speichern kann. „Wer im Sommer ausreichend Vitamin D tankt, kommt damit gut versorgt über den Winter“, bestätigt Dr. Jakob Linseisen vom Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München. Also in die Sonne legen? Nichts leichter als das, sollte man meinen. Doch nicht jeder lässt sich vor die Tür locken und außerdem gibt es da noch die Hautärzte. Die warnen seit Jahrzehnten vor zu viel Sonne, um das Hautkrebsrisiko zu senken. Die Lösung liegt wie so oft im rechten Maß: Dieses hat die DGE zusammen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung und dem Max-Rubner-Institut definiert und – und dabei auch die verschiedenen Hauttypen berücksichtigt. Hellhäutige Menschen z.B. bilden in kürzerer Zeit mehr Vitamin D als Menschen mit dunklerer Haut, bekommen dafür aber auch schneller einen Sonnenbrand Das muss aber nicht sein, wenn Maß gehalten wird. Die Empfehlungen zeigen, dass man dazu kein Sonnenanbeter werden muss – ca. 10 Minuten Sonne täglich zwischen 12:00 und 15:00 Uhr im August z.B. reichen schon.
 

So viel Mittagssonne pro Tag füllt die Vitamin-D-Speicher

Tabelle Vitamin D
 

Tipp von docFood:

Machen Sie das 10-Minuten–Sonnenbad im Sommer in der Mittagszeit zur bewussten Routine – möglichst drei- bis viermal pro Woche. Nackte Haut müssen Sie dabei gar nicht besonders viel zeigen: Gesicht, Dekolleté, Hände und Arme frei – das reicht schon, ein ärmelloses T-Shirt ist ideal. Kleine Radtouren nach Feierabend oder Gartenarbeit am Wochenende tun ein übriges, um die Vitamin D-Speicher zu füllen.
 
Bildquelle: F. Mühleib
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Wechseljahre: Vorsicht bei Phytohormonen

Schaden Phytohormone der Gesundheit? Namhafte Wissenschaftler warnen inzwischen vor dem allzu sorglosen Umgang mit den Naturprodukten, die von vielen Frauen in den Wechseljahren als harmlose und natürliche Alternative zur Hormonbehandlung mit Östrogenen eingenommen werden. Dabei befürchten einige Experten, dass eine hohe Dosierung dieser Stoffe Krebs sogar auslösen könnte.
Da Phytohormon-Präparate aus Pflanzenextrakten keine Arzneimittel, sondern Nahrungsergänzungsmittel sind, kann man sie in Drogerien, Supermärkten und im Internet rezeptfrei kaufen. Die Werbung für die Präparate verspricht die Linderung typischer Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Reizbarkeit auf natürlichem Wege. Bisher fehlt allerdings der wissenschaftlich Beweis für diese Wirkungen der Pflanzenstoffe.
 

Isoflavone unter Verdacht

Im Fokus der Experten stehen insbesondere die Isoflavone, eine Untergruppe der Phytohormone, die vorwiegend aus Soja und Rotklee gewonnen und besonders häufig in den Präparaten verwendet werden. Prof. Dr. Patrick Diel, Sprecher des Isoflavon-Forschungsprojektes „Iso-Cross“ in Köln, warnt in einem Dossier von report München vor den Risiken: „ Aus tierexperimentellen Daten wissen wir auch, dass bereits existierende Tumore auf jeden Fall in ihrer Entwicklung gefördert werden durch diese Substanzen, das ist auf jeden Fall klar.“ Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in Vergangenheit bereits mehrfach vor der Einnahme von Phytoöstrogenen gewarnt, weil Tierexperimente gezeigt haben, dass Isoflavone das Wachstum von Tumorzellen beschleunigen können.
 

Die Dosis macht das Gift

Die Dosis macht das Gift – das scheint auch für Phytohormone zu gelten. Noch ist nicht sicher, ob und ab welcher Menge die Substanzen schaden. In einer großen europäischen Studie an über 330.000 Frauen wurde weder bei Aufnahme von Isoflavonen aus Soja-Lebensmitteln noch durch Einnahme von Isoflavon-Präparaten über einen Zeitraum von zwei Jahren ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs festgestellt. Unbestritten ist schließlich auch, dass die Aufnahme von Isoflavonen über eine sojareiche Ernährung viele Vorteile für die Gesundheit hat, nicht nur – aber vielleicht gerade in den Wechseljahren. Fragt man Verwenderinnen der Produkte, ergibt sich ein gespaltenes Bild: Während ein Teil der Frauen die Präparate als ausgesprochen hilfreich empfindet, bleiben sie bei anderen nach subjektivem Empfinden wirkungslos.
Wissenschaftler des Max Rubner Instituts in Karlsruhe vermuten, dass es vor allem mit der Dosierung der Isoflavone zusammenhängt, ob sie nutzen oder schaden. Grundsätzlich üben die Forscher Kritik dran, dass bei vielen Präparaten der Isoflavongehalt für Verbraucherinnen nicht ersichtlich ist. „Die Sorge ist auch, dass es durch den freien Verkauf zu einer unkontrollierten Einnahme und damit einer möglicherweise zu hohen Aufnahme kommt. Für gesunde Verbraucherinnen ist das normalerweise unproblematisch. Aber für Gesunde wie für Kranke gilt: Nahrungsergänzungsmittel sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt über längere Zeit eingenommen werden.“, so die Experten.
 

Lesetipp von docFood:

Wer mehr über Isoflavone, ihre Dosierung in den verschiedenen Präparaten und den Zusammenhang mit Krebserkrankungen wissen will, der wird auf dieser Seite des Max Rubner-Institutes fündig: Soja, Phytohormone und Gesundheit
 
Bildquelle: Benjamin Klack / pixelio.de
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Ballaststoffreich essen – leicht gemacht

Die Deutschen essen zu wenig Ballaststoffe. Das sollte sich aber dringend ändern. Denn Ballaststoffe sind wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Um täglich genügend davon in unserer Nahrung zu haben, müssen wir aber nicht gleich unsere komplette Ernährung umstellen, wie docFood Ihnen im Folgenden zeigt.
Wer ballaststoffarme Lebensmitteln gegen ballastoffreichere austauscht, hat kann der Ernährungsempfehlung von 30 Gramm Faserstoffen schnell näher kommen. Das kann ruhig nach und nach passieren: Es ist leichter, Ernährungsgewohnheiten in kleinen Schritten zu ändern, damit man den Spaß am Essen nicht verliert.
 

Tipps für eine ballaststoffreiche Ernährung

  • Für einen guten Start in den Tag eignet sich ein Müsli aus Vollkorngetreideflocken, frischen oder getrockneten Früchten und Nüssen.
  • Essen Sie lieber Brot, mögen aber keine ganzen Körner? Dann kaufen Sie Vollkornbrot, bei dem das Getreide fein gemahlen ist.
  • Essen Sie Obst und Gemüse öfter mal roh und ungeschält, wenn möglich. So liefert es die meisten Faserstoffe.
    Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen liefern besonders viele Ballaststoffe, aber auch Möhren, Paprika und Kohl.
  • Wenn Ihnen die Garzeit von ungeschältem Reis zu lang ist, können Sie mittlerweile auch vorgegarten Naturreis kaufen. Es gibt auch viele Sorten, die nicht ganz so kernig sind. Ein guter Kompromiss ist auch Parboiled Reis, der durch sein spezielles Herstellungsverfahren noch viele Inhaltsstoffe des vollen Reiskorns besitzt.
  • Vollkornnudeln schmecken einfach anders als helle. Probieren Sie einfach mal verschiedene Sorten aus. Für den Anfang können Sie Ihre Lieblingspasta auch 1:1 mit Vollkornnudeln mischen.
  • Wenn Sie beim Snacken vor dem Fernseher zu Walnüssen, Cashewkernen oder Mandeln statt zu Chips greifen, bekommen Sie eine Portion Ballaststoffe extra.

 

Tipp von docFood:

Nicht nur an den Geschmack von Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten müssen wir uns gewöhnen, auch die Verdauung muss sich umstellen. Lassen Sie es langsam angehen und trinken Sie mehr als sonst, am besten Wasser und Kräuter- oder Früchtetee. So klappt die Umstellung ohne Bauchgrimmen und Blähungen.
 
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de
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Wie viel Energie brauchen wir?

Für alles, was unser Körper leistet, braucht er Energie, die wir ihm mit der Nahrung zuführen müssen. Selbst bei absoluter körperlicher Ruhe wird Energie für die Funktion der Organe verbraucht. Zusätzlich zu dieser als Grundumsatz bezeichneten Energiemenge brauchen wir Energie für alle körperlichen Aktivitäten und für die Wärmebildung während der Stoffwechselprozesse, die so genannte Thermogenese.
Jede Körperzelle benötigt ständig Energie, die wir ihm in Form von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß zur Verfügung stellen. Diese Nährstoffe werden im Stoffwechsel in Energie umgewandelt, sozusagen verbrannt. Die dabei als Wärme frei werdende Energie wird daher als Brennwert bezeichnet und in Kilokalorien (kcal) oder Kilojoule (kJ) angegeben.
 

Der Grundumsatz an Energie

Mit Grundumsatz wird der Energieverbrauch eines Menschen bei absoluter Ruhe, 12 Stunden nach der letzten Mahlzeit und bei 20 °C Raumtemperatur bezeichnet. Er beträgt bei Erwachsenen ungefähr eine Kilokalorie pro Kilo Körpergewicht in der Stunde. Bei einem Gewicht von 70 Kilo sind es also rund 1.700 kcal am Tag. Der Grundumsatz hängt eng mit der fettfreien Körpermasse zusammen, vor allem mit der Menge an Muskelgewebe. Wer regelmäßig Sport treibt und daher mehr Muskelmasse hat als Sportmuffel, verbraucht auch abends auf der Couch mehr Energie. Weil die fettfreie Körpermasse mit steigendem Alter abnimmt, haben ältere Menschen einen niedrigeren Grundumsatz als junge.
 

Der Arbeitsumsatz und die Thermogenese

Zum Arbeitsumsatz tragen alle körperlichen Aktivitäten bei, die wir am Tag verrichten. Hier gibt es große Unterschiede, wieviel Energie ein Mensch verbraucht. Abhängig von der Art des Berufes und den Freizeitaktivitäten können es zum Beispiel bei einer 30-jährigen Frau 1.900 oder 2.900 kcal pro Tag sein.
Wenn wir gegessen haben, wird die Nahrung in ihre Bausteine zerlegt, die dann den Körperzellen zur Verfügung gestellt werden können. Bei diesen Stoffwechselprozessen erhöht sich der Energieumsatz bei einer gemischten Ernährung um bis zu etwa 10 %.
Darüber hinaus erhöht sich der Energieverbrauch bei kalten Temperaturen, durch Stress oder Fieber sowie in Schwangerschaft, Stillzeit und während der Wachstumsphase.
 

Tipp von Doc Food

Wenn Sie Ihren Energiebedarf einschätzen möchten, geben Ihnen die Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) Orientierung. Bei den Werten für Personen mit leichter körperlicher Tätigkeit ist hier zum Beispiel schon eine Pauschale für Sport und Hobbies berücksichtigt. In der Praxis sollten Sie aber in erster Linie Ihr Gewicht im Auge behalten, um einzuschätzen, ob Sie so viel Energie verbrauchen wie Sie aufnehmen. Oder wie es die DGE schreibt: „Entscheidender Kontrollparameter ist das aktuelle Körpergewicht.“
Richtwerte für die durchschnittliche Energiezufuhr bei Personen unterschiedlichen Alters in Abhängigkeit vom Grundumsatz und steigender körperlicher Aktivität
 
Bildquelle: Jörg Sabel / pixelio.de
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Warum wir essen: Energie zum Leben

Warum essen wir eigentlich? Ganz einfach: Weil wir ohne Nahrung nicht existieren könnten. Die Nahrung ist der Treibstoff, der unserem Körper die Energie zum Leben liefert. Jeder Lebensprozess braucht Energie. Bei der Verdauung setzt unser Stoffwechsel diese Energie aus den Lebensmitteln frei.
Wie ist es möglich, dass in unserer Nahrung Energie steckt? Betrachten wir unsere Nahrungspflanzen: Die nutzen die Sonnenenergie auf dem Weg der Photosynthese für ihr Wachstum und zum Aufbau ihrer Substanz. Sie binden die Sonnenenergie, indem sie aus anorganischen Verbindungen, toter Materie, organische, energiereiche Verbindungen wie Kohlenhydrate, Fett und Eiweißstoffe herstellen.
 

Pflanzen liefern alle wichtigen Nährstoffe

Durch die Umwandlung der Sonnenenergie enthalten die Nahrungspflanzen in idealer Weise alles, was wir zum Leben brauchen: Energie liefernde Nährstoffe, Wirkstoffe, die den Energiestoffwechsel aufrecht erhalten und wichtige Begleitstoffe, die für unseren Stoffwechsel und unsere Gesundheit anregende Wirkung haben können. Das gilt aber nicht nur für die pflanzlichen Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Getreide, sondern auch für tierische Produkte wie Fleisch, weil Tiere die Nährstoffe durch ihr Futter aufnehmen.

Unser Körper ist ein Nährstoffspeicher

Letztlich ist unser Körper nichts anderes als ein Speicher der genannten Stoffe. Er besteht aus 15 bis 20 % Eiweiß, 4 bis 6 % Fett, 1 % Kohlenhydraten und 4 bis 5 % Mineralstoffen. Der Rest, also 65 bis 70 %, ist Wasser. Genau so, wie der Mensch mehr ist als eine Anhäufung chemischer Substanzen, sind auch Lebensmittel „Ganzheiten“, deren Wirkung auf unseren Organismus oft gerade in der Kombination der verschiedenen Inhaltsstoffe begründet ist.
 
Bildquelle: samossi / pixelio.de
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Zucker – Ein vielfältiger Energielieferant

Dass Traubenzucker „verbrauchte Energie sofort zurückbringt“, ist für den Körper nur dann eine gute Sache, wenn der Brennstoff wirklich akut gebraucht wird. Vor einer sportlichen Höchstleistung, einem 1000-Meter-Lauf beispielsweise, kann ein Traubenzuckertäfelchen also durchaus einmal sinnvoll sein. Wer „nur so zwischendurch“ den Zucker nascht, der schadet nicht nur seinen Zähnen, sondern auch seiner Verdauung. Die ist über den unnötigen Energieschub eher sauer, weil sie den Nachschub oft dann bekommt, wenn sie ihn eigentlich gar nicht braucht.
Ein gesunder Erwachsener sollte in der Normalkost täglich etwa 300 Gramm Kohlenhydrate aufnehmen, mindestens aber 30 bis 50 Gramm. Diese Menge ist bereits in zwei Scheiben Vollkornbrot enthalten. Dabei ist es nicht gleichgültig, in welcher Form und in welchen Lebensmitteln die Kohlenhydrate aufgenommen werden.
 

Einfach, Mehrfach- und Vielfachzucker

Lebensmittel, die viele Einfachzucker enthalten, liefern bei kleiner Menge viel Energie. Lebensmittel, in denen die Kohlenhydrate in längeren Zuckerketten vorkommen, sind schon deswegen günstiger für unsere Gesundheit, weil sie neben den Kohlenhydraten meist auch noch andere Wirkstoffe mit sich bringen.
Mehrfachzucker kommen zum Beispiel in Obst, Gemüse und Getreide vor. Sie „fließen“ ins Blut. Vor der Aufnahme müssen sie in Einfachzucker gespalten werden.
Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Getreide enthalten viel Stärke. Aus ihr heraus „tröpfelt“ der Einfachzucker ins Blut. Denn es dauert seine Zeit, bis der Vielfachzucker in seine Einzelbestandteile zerlegt ist.
Zellulose ist unverdaulich und kann daher nicht für die Energiegewinnung genutzt werden. Sie gehört aber zu den Ballaststoffen und erfüllt daher sehr wichtige Funktionen.
Traubenzucker braucht als Einfachzucker nicht erst umständlich abgebaut zu werden. Man sagt: Die Einfachzucker „strömen“ ins Blut. Dort stehen sie sofort als Energiereserve zur Verfügung.
 

Tipp von docFood:

Unser Haushaltszucker, die Sacchharose, ist ein Zweifachzucker, der aus Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker) besteht. Auch er wird leicht aufgespalten und gelangt rasch ins Blut. Daher sollten Sie sparsam mit Haushaltszucker und mit zuckerhaltigen Lebensmitteln umgehen. Günstiger sind komplexe Kohlenhydrate, Vielfachzucker aus Vollkorngetreide, Obst und Gemüse, die den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lassen und länger satt machen. Vorsicht: Zucker versteckt sich häufig unter anderen Namen in vielen Produkten.
 
Bildquelle: C. Monitzer www.spirit4motion.at / pixelio.de
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